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2. 2 Wir übernehmen Verantwortung für Gesundheit, Sicherheit und die Umwelt ALIPA = The European ALiphatic Isocyanates Producers Association
Die Vertretung führender europäischer Hersteller von aliphatischen Isocyanaten und Polyisocyanaten
3. 3 Verwendung von Diisocyanaten Inhalt
Wesentliche Eigenschaften der Diisocyanate
Best Practice - Professionelles Vorgehen im Umgang mit Diisocyanaten
Und wenn doch etwas schief geht …
4. 4 Diisocyanate sind industrielle Zwischenprodukte für die Herstellung von:
Polyisocyanatharzen (NCO-terminiert, Härter)
Prepolymere
Addukte
Oligomere (z.B. Biuret, Isocyanurat, Uretdion)
Urethanharzen (blockierte oder abreagierte Isocyanatgruppen)
Blockierte Polyisocyanate
Polyurethane
Polyurethandispersionen
Urethanacrylate
Diese Harze sind Basisrohstoffe für die Formulierung von
Farben und Lacken ? Klebstoffen
Dichtstoffen ? Elastomeren Diisocyanate
5. 5 1,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI)
CAS-Nr. 822-06-0
Isophorondiisocyanat (IPDI)
(3-Isocyanatmethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat),
cis/trans-Isomerengemisch,
CAS-Nr. 4098-71-9
4,4‘-Dicyclohexylmethandiisocyanat (H12MDI),
Hauptbestandteil, Isomerengemisch
CAS-Nr. 5124-30-1 Die wichtigsten aliphatischen Diisocyanate
6. 6 Diisocyanate - Einstufung & Kennzeichnung*
GHS Einstufung von HDI
Akute Toxizität, Oral, Kategorie 4 (H302)
Akute Toxizität, Inhalativ, Kategorie 1 (H330)
Reizwirkung auf die Haut, Kategorie 2 (H315)
Augenreizung, Kategorie 2 (H319)
Sensibilisierung der Atemwege, Kategorie 1 (H334)
Sensibilisierung der Haut, Kategorie 1 (H317)
Spezifische Zielorgan - Toxizität (einmalige Exposition), Kategorie 3 (H335)
Kennzeichnung von HDI (auf der Verpackung)
Signalwort Gefahr
Gefahrenhinweise
H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
H315 Verursacht Hautreizungen.
H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
H319 Verursacht schwere Augenreizung.
H330 Lebensgefahr bei Einatmen.
H334 Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen.
H335 Kann die Atemwege reizen.
7. Diisocyanate - Einstufung & Kennzeichnung*
GHS Einstufung von H12MDI
Akute Toxizität, Inhalativ, Kategorie 1 (H330)
Reizwirkung auf die Haut, Kategorie 2 (H315)
Augenreizung, Kategorie 2 (H319)
Sensibilisierung der Atemwege, Kategorie 1 (H334)
Sensibilisierung der Haut, Kategorie 1 (H317)
Spezifische Zielorgan - Toxizität (einmalige Exposition), Kategorie 3 (H335)
Kennzeichnung von H12MDI (auf der Verpackung)
Signalwort Gefahr
Gefahrenhinweise
H315 Verursacht Hautreizungen.
H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
H319 Verursacht schwere Augenreizung.
H330 Lebensgefahr bei Einatmen.
H334 Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen.
H335 Kann die Atemwege reizen.
8. Diisocyanate - Einstufung & Kennzeichnung*
GHS Einstufung von IPDI
Akute Toxizität, Inhalativ, Kategorie 1 (H330)
Reizwirkung auf die Haut, Kategorie 2 (H315)
Augenreizung, Kategorie 2 (H319)
Sensibilisierung der Atemwege, Kategorie 1 (H334)
Sensibilisierung der Haut, Kategorie 1 (H317)
Spezifische Zielorgan - Toxizität (einmalige Exposition), Kategorie 3 (H335)
Gewässergefährdend, Kategorie 2 (H411)
Kennzeichnung von IPDI (auf der Verpackung)
Signalwort Gefahr
Gefahrenhinweise
H315 Verursacht Hautreizungen.
H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
H319 Verursacht schwere Augenreizung.
H330 Lebensgefahr bei Einatmen.
H334 Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen.
H335 Kann die Atemwege reizen.
H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
9. Diisocyanate - Einstufung & Kennzeichnung*
DSD Einstufung von HDI und H12MDI
Giftig beim Einatmen
Reizt die Augen, die Atmungsorgane und die Haut
Sensibilisierung durch Einatmen und Hautkontakt möglich
Kennzeichnung von HDI und H12MDI(auf der Verpackung)
Gefahrensymbol : T
Risikosätze : R 23-36/37/38-42/43
10. 10 Diisocyanate - Einstufung & Kennzeichnung* DSD Einstufung von IPDI
Giftig beim Einatmen
Reizt die Augen, die Atmungsorgane und die Haut
Sensibilisierung durch Einatmen und Hautkontakt möglich
Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben
Kennzeichnung von IPDI(auf der Verpackung)
Gefahrensymbol : T, N
Risikosätze : R 23-36/37/38-42/43-51/53
11. 11
HDI und IPDI besitzen einen merklichen Dampfdruck
H12MDI weist zwar einen niedrigen Dampfdruck auf, trotzdem kann sein Arbeitsplatzgrenzwert bereits bei niedrigen Temperaturen überschritten werden
Unter unkontrollierten Bedingungen kann Verdampfen zu hohen Diisocyanat-Konzentrationen in der Raumluft führen
Flüchtigkeit und Raumluftkonzentrationen nehmen mit ansteigender Temperatur rasch zu
12. 12 Diisocyanate reagieren mit vielen Stoffen – insbesondere Wasser, Alkoholen inkl. Polyolen, Aminen, Ammoniakwasser, Alkalien
Spezielle Metall- und Aminverbindungen können die Reaktion beschleunigen (Katalyse)
Während der Reaktion bildet sich Wärme
Hohe Temperaturen bedeuten schnellere Reaktionen
(Achtung bei Temperaturen über 40°C)
Reaktion mit Wasser führt zur Bildung von Gasen (CO2)
? Risiko von gefährlichem Druckaufbau Kennen Sie das chemische Verhalten aliphatischer Diisocyanate?
13. 13 Wo können solche chemischen Reaktionen auftreten? Dekontaminierung von Fässern
Zusammenlagerung von Polyolen und Diisocyanaten
Auslaufen von Diisocyanaten in Abwasserkanäle
Entladen des Diisocyanats in einen falschen Lagertank
Diisocyanate in feuchten Abfallbehältern
Tätigkeiten mit hoher Temperatur
14. 14 Sicherheit .....Passen Sie auf sich auf! Wieviel Prozent aller industriellen Unfälle können auf
unachtsames Verhalten im Umgang zurückgeführt werden?
20, 40, 60 oder 80 Prozent?
15. 15 Typische Beispiele unsicheren Verhaltens
16. 16 Wirkungen aliphatischer Diisocyanate auf Ihre Gesundheit Kurzfristiger / einmaliger Kontakt oberhalb des Grenzwertes
Reizung von Mund, Rachen und Lungen
Engegefühl in der Brust, Husten
Atemschwierigkeiten
Tränende Augen
Jucken, Rötung der Haut (sofort oder verzögert)
Hautbrennen
17. 17 Wirkungen aliphatischer Diisocyanate auf Ihre Gesundheit
18. 18 Einige Fragen zum sicheren Umgang mit Diisocyanaten Ist der Arbeitsplatz sauber und wie steht es mit der Körperhygiene?
Wird am Arbeitsplatz gegessen, getrunken oder geraucht?
Besitzt der Arbeitsplatz eine gute Be- und Entlüftung?
Wird immer die korrekte persönliche Schutzausrüstung verwendet – auch bei Wartungsarbeiten an der Anlage?
Wissen Sie, wo die Notfallausrüstung zu finden ist?
Werden Diisocyanat-Konzentrationen am Arbeitsplatz überwacht?
Kennen und üben Sie Notfallprozeduren?
Werden regelmäßig Gesundheitsuntersuchungen durchgeführt?
19. 19 Passen Sie auf sich auf Vermeiden Sie das Einatmen von Diisocyanaten
Vermeiden Sie Hautkontakt mit Diisocyanaten
Vermeiden Sie Augenkontakt mit Diisocyanaten
Einstellungs- oder arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen werden empfohlen bzw. sind von Behörden vorgeschrieben
20. 20 Best Practice:Be- und Entlüftung Arbeiten Sie nach Möglichkeit mit geschlossenen Apparaturen (geschlossene Reaktionskessel, Rohrleitungen, ….)
Platzieren Sie die Absaugeinrichtung so nahe wie möglich an der Emissionsquelle
Verwenden Sie Laborabzüge für Ihre Labortätigkeiten
Prüfen Sie, ob die Absaugung / Abzüge gut gewartet werden und zuverlässig arbeiten
21. 21 Best Practice:Immer die korrekte persönliche Schutzausrüstung verwenden Augenschutz tragen
Schutzhandschuhe, Arbeits-/Schutzkleidung und Sicherheitsschuhe tragen
In Notfällen: Einwegschutzanzug und/oder chemikalienbeständige Schürze verwenden
22. 22 Best Practice:Atemschutz Im Fall unzureichender Ent-/Belüftung oder im Zweifelsfall immer Atemschutz tragen
Prüfen Sie die Funktionsfähigkeit und den Wartungszustand Ihrer Atemschutzausrüstung
23. 23 Best Practice:Sauberer und sicherer Arbeitsplatz Halten Sie den Arbeitsplatz sauber und aufgeräumt
Kontaminieren Sie nicht den Arbeitsplatz durch verschmutzte Handschuhe
Informieren Sie sich, wo Notduschen, Atemschutzgeräte und Augenduschen zu finden sind
Essen, trinken oder rauchen Sie nicht am Arbeitsplatz
24. 24 Best Practice:Körperhygiene Schutz vor Hautaustrocknung: Verwenden Sie vor Arbeitsbeginn Barriere- und Feuchtigkeitscremes
Nach beendeter Arbeit und vor dem Essen, Trinken oder Rauchen: Händewaschen nicht vergessen
Niemals Lösemittel zur Hautreinigung verwenden
Verwenden Sie Einweghandtücher
Keine Wiederverwendung von kontaminierter Kleidung und Handschuhen
25. 25
26. 26 Falls etwas schief geht … Sie sind erfahren im Umgang mit Diisocyanaten
Sie kennen alle Sicherheitsmaßnahmen zu Ihrem eigenen und dem Schutz der Umwelt
Aber, trotz allem … Unfälle können passieren!
27. Leckagen! Was ist zu tun? Evakuieren Sie den betroffenen Bereich
Legen Sie Schutzkleidung und umgebungsunabhängigen Atemschutz (Isoliergerät) an
Verhindern Sie, dass Diisocyanate in die Kanalisation gelangen
Bedecken Sie ausgelaufene Diisocyanate mit Löschschaum um das Verdunsten von Diisocyanat zu verhindern
Bedecken Sie die Lache mit feuchtem Sand oder Chemikalienbinder
Verwenden Sie Dekontaminationslösungen/Reinigungsmittel
Füllen Sie kontaminiertes Adsorptionsmittel in ein Stahlfass (max. 2/3 voll). Lagern Sie das Fass unverschlossen (Druckaufbau durch CO2 Gas) und überwachen Sie Emissionen
Verschließen Sie das Fass erst, wenn die Massetemperatur ausreichend niedrig ist
Behandeln Sie den Fassinhalt analog zu Diisocyanat-Abfällen
Bestimmen Sie Diisocyanatkonzentrationen in der Luft am Ort der Leckage
28. Leckagen!Wissen, wo die Notfallausrüstung zu finden ist Dekontaminationslösungen / Reinigungsmittel
Schaufeln
Bürsten und Abfallbehälter
Absorptionsmittel wie z. B. feuchter Sand, Chemikalienbinder
Persönliche Schutzausrüstung
Atemschutz
Chemikalienbeständige Overalls
Chemikalienbeständige Stiefel
Handschuhe
Gesichts- und Augenschutz
29. 29 Geschwindigkeit ist entscheidend
Üben Sie Notfall- und Erste-Hilfe-Maßnahmen
Suchen Sie medizinischen Rat
Denken Sie daran:
Bei guter Vorbereitung und regelmäßiger Übung werden Sie nicht in Panik verfallen. Notfallmaßnahmen
30. Ein Notfall!Wie ist es um die Erste-Hilfe-Ausrüstung bestellt? Wissen, WO sich die Erste-Hilfe-Ausrüstung befindet
Wissen, WAS zu tun ist
Wissen, WER informiert werden muss
31. Notfallmaßnahmen:Erste Hilfe Die Augenlider weit öffnen
Für mindestens 15 Minuten mit reichlich Wasser spülen
Im Zweifelsfall: weiter spülen
Unverzüglich augenärztlichen Rat suchen
Benetzte Kleidung sofort ablegen
Benetzte Haut sofort gründlich mit Wasser und Seife waschen
Verletzte an die frische Luft bringen
Sofort den Arzt benachrichtigen oder den Patienten zu einer medizinischen Einrichtung bringen
32. Notfallmaßnahmen:Im Brandfall Folgen Sie den normalen Notfall-Prozeduren Ihres Standorts.
Diese können beinhalten:
Alarm auslösen
Evakuieren Sie den Bereich gemäßStörfallverordnung
Brandbekämpfung durch trainierte Spezialisten
Schützen Sie sich vor Brandgasemissionen
Zur Erinnerung: Diisocyanat-Brände sind nicht selbstverlöschend
Gefahr einer sogenannten “Boiling Liquid Expanding Vapour Explosion” (BLEVE), ähnlich einer Fettexplosion.Wasservollstrahl ist als Löschmittel ungeeignet.
33. 33 Ein kleiner Test Wie reagieren Sie?
Eine Diisocyanatpumpe steht bei Wartungsarbeiten noch unter Druck. Einem Techniker spritzt Diisocyanat ins Gesicht.Was ist zu tun?
Ein Wartungstechniker tauscht eine Isocyanatpumpe aus. Warum sollte er die persönliche Schutzausrüstung tragen?
34. 34 Haftungsausschluß Produktbegeleitende Maßnahmen seitens ALIPA und ihrer Mitglieder entbinden die Kunden, Hersteller und andere in der Lieferkette nicht von ihren arbeitsrechtlichen Pflichten betreffend Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie von sonstigen rechtlichen Verpflichtungen. Vor diesem Hintergrund lehnen ALIPA und deren Mitglieder jegliche Haftung hinsichtlich geleisteter Dienste und bereitgestellter Informationen ab. Der Anwender ist verpflichtet, Leistungen und zugehörige Informationen auf Mängelfreiheit zu prüfen. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.