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med - value Rehabilitation und Reha-Management Leistungs- und Fallkostenmanagement in der kardiologischen Rehabilitation 12. Januar 2012 Wien Dr. Eric Liebich Klinik Königsfeld der DRV Westfalen Ennepetal. Klinik Königsfeld, Ennepetal Zentrum für medizinische Rehabilitation
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med - value Rehabilitation und Reha-Management Leistungs- und Fallkostenmanagement in der kardiologischen Rehabilitation 12. Januar 2012 Wien Dr. Eric Liebich Klinik Königsfeld der DRV Westfalen Ennepetal
Klinik Königsfeld, Ennepetal Zentrum für medizinische Rehabilitation Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Witten / Herdecke
Wer kennt nicht folgende Vorgehensweise? Jede Abteilung muss 10% einsparen ! Die nächsten freien Stellen werden nicht besetzt!
Aktuelle Situation • tagesgleiche Pflegesätze für alle Patienten einer Rehabilitationseinrichtung, • nur teilweise existieren Fallpauschalen, • Pflegesätze werden mit den Kostenträgern ausgehandelt, die Leistungen sind nicht explizit aufgeführt, • strukturelle Merkmale werden stärker berücksichtigt als die tatsächlich erbrachten Leistungen, • Anbieter trägt das Risiko der Fallschwere, • kaum Anreiz zur patientenbezogenen Differenzierung der Rehabilitationsleistungen.
Häufige Probleme in der Praxis • die genauen Aufwendungen sind nicht bekannt; • es besteht keine Fallkostenermittlung, sondern höchstens ein Durchschnittswert pro Fall; • Pflegesätze können oft nicht differenziert werden nach Indikationen, Verfahren, Kostenträger, Diagnosegruppen etc.; • es fehlt an Sachargumenten bei Verhandlungen mit Kostenträgern und bei Managementfragestellungen; • der Zusammenhang zwischen Leistungen und Aufwendungen wird intern wie extern nicht transparent; • ein abteilungsorientierter Vergleich der Leistungsentwicklung erfolgt oft nicht bei Personalentscheidungen
Problem 1: Unkenntnis der Fallkosten... Quelle: Die Welt, 12.10.2009
Fallgruppenkonzepte für die medizinische Rehabilitation FIM = Functional Independence Measure MDC = Major Diagnostic Category AHB = Anschlussheilbehandlung HV = Heilverfahren
Teil 1 Die Studie Alle dargestellten Aufwendungen dieses Vortrages entsprechen nicht den Zahlen der Klinik Königsfeld. Diese wurden mit einem bestimmten Faktor multipliziert.
Patientenklassifikation in der kardiologischen Rehabilitation 1. Ökonomische Funktion • adäquate Finanzierung des Ressourcenverbrauchs bei den Leistungserbringern, • risikogerechte Verteilung der Behandlungskosten 2. Medizinische Funktion • Transparenz der Leistungen, die in den Fallgruppen ver- ordnet werden, • effiziente Steuerung der knappen medizinischen Ressourcen, • Überprüfung der Einhaltung von Qualitätsstandards und Leitlinien.
Zentrale Fragestellung Inwieweit sind tagesgleiche Pflegesätze bei stationären kardiologischen Patienten gerechtfertigt?
Gliederung der Studie 1.Ermittlung individueller Behandlungskosten stationärer kardiologischer Patienten 2.Bildung von Patientengruppen mit einer wissenschaftlich fundierten Methode 3.Nutzung der Ergebnisse in der Praxis für ein Leistungs- /Fallkostenmanagement
Berechnung der Behandlungskosten hier: Abteilung Psychologie
Rekrutierung der Stichprobe 2.508 kardiologische stationäre Patienten Zufallsstichprobe von 550 Pat. 498 Pat. erfüllten die Kriterien: • Rehadauer > 14 Tage; ≤ 35 Tage • kardiologische Diagnose
KHK = Koronare Herzkrankheit PTCA = Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie ICD = International Classification of Diseases
Bildung von Patientengruppenmit Regressions-Tree-Verfahren CHAID = Chi-squared automatic interaction detector AU = Arbeitsunfähigkeit BEKG = Belastungs-Elektrokardiogramm ICD = International Classification of Diseases
KlassifizierungsbaumAuswertungsalgorithmusCHAID Fallkosten Knoten 0 Mittelwert 2.325,53 Std. Abw. 387,87 N 498 % 100,0 Rehaverfahren HV AHB Knoten 1 Mittelwert 2.277,82 Std. Abw. 373,36 n 351 % 70,5 Knoten 2 PG1 Mittelwert 2.439,46 Std. Abw. 399,26 n 147 % 29,5 > 65 ≤ 75 Jahre > 75 Jahre ≤ 65 Jahre Knoten 3 Mittelwert 2.289,58 Std. Abw. 355,63 n 244 % 49,0 Knoten 4 PG2 Mittelwert 2.155,73 Std. Abw. 349,97 n 61 % 12,2 Knoten 5 PG3 Mittelwert 2.377,33 Std. Abw. 454,90 n 46 % 9,2 erwerbstätig nicht erwerbstätig Knoten 6 PG4 Mittelwert 2.321,86 Std. Abw. 355,96 n 202 % 40,6 Knoten 7 PG5 Mittelwert 2.134,36 Std. Abw. 313,95 n 42 % 8,4
Teil 2 Umsetzung der Erkenntnisse im Klinikalltag
Kosteneffekt Ergometertraining • 1.645 KHK-Patienten / Jahr • Ergometertraining Ø 15,4x / Patient / Aufenthalt • (15,4 x 30 min)*1.645 = 759.900 Minuten / Jahr • Leitlinie (Mindestanforderung):(6 x 30 min)*1.645 = 296.100 Minuten / Jahr • Reduzierung auf 6 Einheiten (2x/Woche) hat folgenden Effekt:296.100 - 759.900 min = -463.800 min / Jahr-463.800 min / 30 min = -15.460 Therapien / Jahr-15.460 / Ø 11 Gruppenteilnehmer = -1.405,50 Termine • Einsparung: -1.405,50 x 30 min = -702,75 h / Jahr • Entspricht ungefähr -0,40 VK = -EUR 18.000 / Jahr
Zusammenfassung / Ausblick • Patientengruppen können ökonomisch und therapeutisch gesteuert werden; • Verbesserung der Therapiesteuerung durch Transparenz der verordneten Leistungen; • die Kalkulation / Überprüfung medizinischer Therapieleitlinien sowie neuer Behandlungsprojekte ist möglich; • Fallgruppen können für eine aufwandsbezogene Differenzierung der Vergütung von Rehaleistungen verwendet werden (Rehamodule); • Überprüfung der gewünschten Behandlungsqualität durch Orientierung am Rehabilitationsbedarf; • höhere interne Akzeptanz ökonomischer und medizinischer Fragestellungen durch sachliche Diskussion der erbrachten Leistungen.
Vielen Dank für IhreAufmerksamkeit!Dipl.-VolkswirtDr. rer. medic.Eric Liebicheric.liebich@uni-wh.de