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Preisregulierung in liberalisierten Märkten. im Rahmen der Vorlesung: Strukturwandel und Modernisierung - Kommerzialisierung und Umstrukturierung von öffentlichen und privatisierten Dienstleistungsprozessen 17.06.2004 Dr. Monika Plum. Gliederung.
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Preisregulierung in liberalisierten Märkten im Rahmen der Vorlesung: Strukturwandel und Modernisierung - Kommerzialisierung und Umstrukturierung von öffentlichen und privatisierten Dienstleistungsprozessen 17.06.2004 Dr. Monika Plum
Gliederung • Anforderung an Preisregulierung • Verfahren der Preisregulierung • Kostenregulierung (rate-of-return regulation) • Price-Cap Regulierung • Grundsätze der Price-Cap-Regulierung • Einzelaspekte der Price-Cap-Regulierung • Price-Cap-Regulierung in Deutschland
Regulierungsproblem Preissetzungsspielraum des Monopolisten Kosten, Preise Nachfrage Monopolpunkt Monopol-gewinn Wettbewerbspunkt Kosten/Leistungseinheit Menge
Anforderungen an Preisregulierung • Preissetzungsspielraum des Monopolisten begrenzen • effektive Preisniveaukontrolle • keine überhöhten Preise • finanzielles Gleichgewicht des regulierten Unternehmens muß gewahrt bleiben • marktübliche Rendite
Verfahren der Preisregulierung • Kostenregulierung • Price-Cap-Regulierung
Kostenregulierung (rate-of-return Reg.) • Preise decken Kosten einschließlich festgelegter Verzinsung des eingesetzen Kapitals • pq C + rK p = Preis q = Output C = Kosten K = eingesetzes Kapital r = Rendite
Probleme der Kostenregulierung • Tatsächliche Kosten nicht immer auch effizente Kosten • Anreiz zu Überkapitalisierung • Anreiz für Quersubventionierung
Grundsätze der Price-Cap-Regulierung I • Entkoppelung von Preisen und Kosten • Regulierung der Preisniveauveränderung für Produkte oder Produktgruppen • für einen Korb von Dienstleistungen werden maximale durchschnittliche Preisveränderungsraten festgelegt • Veränderungsraten werden bestimmt durch • Preisindikator (z.B. Inflationsrate) • Produktivitätsfaktor • Price-Cap wird für jeweils eine festgelegte Periode definiert
pi,t - pi,t-1 It - Xt pi,t-1 n wi,t i Price-Cap-Formel n = Anzahl der regulierten Produkte pi,t = Preis des Produktes i in t wi,t = Anteil des Umsatzes des Produktes i am Gesamtumsatz der Vorperiode It = Inflationsrate in t Xt = Produktivitätsfaktor
Einzelaspekte der Price-Cap-Regulierung • Referenzpreisindex (I) • Bestimmung des Produktivitätsfaktors (X) • Korbbildung • Ausgangspreisniveau • Stellschrauben des Price-Caps
Referenzpreisindex • Soll Entwicklung der Inputkosten abbilden • Soll nicht von Seiten des regulierten Unternehmens beeinflußbar sein • keine übermäßigen Datenanforderungen • für die Öffentlichkeit nachvollziehbar • gesamtwirtschaftlicher Index • Inflationsrate • Einzelhandelspreisindex • Erzeugerpreisindex • Index der Tarifgehälter der Gebietskörperschaften
Bestimmung des X-Faktors • Verhandlungslösung zwischen Regulierer und reguliertem Unternehmen, basierend auf glaubwürdigen Szenarien für Nachfrage- und Kostenentwicklung • internationale Vergleichsdaten (Benchmark) • analytische Ermittlung auf Basis von Vergangenheitswerten und entsprechenden Prognosen • bei vorhandenen Altlasten sollte X-Faktor in Anfangsperiode höher sein
Ausgangspreisniveau • Ausgangspreise können zu hoch sein • insbesondere wenn zuvor keine effiziente Regulierung • Ausgangspunkt sollten effiziente Preise sein • Ausgangspreise können zu niedrig sein • wenn Modernisierungsprogramme mit hohen Investitionen notwendig sind • kann auch in Produktivitätsfaktor berücksichtigt werden
Korbbildung • Getrennte Körbe für Monopol- und Wettbewerbsdienstleistungen • unterschiedliche Preiselastizitäten • Vermeidung von Quersubventionierung • zusätzlich Korb für Teilleistungen bzw. essential facilities • Vermeidung von Quersubventionierung
Länge der Price-Cap Periode • Typischerweise 3-5 Jahre • bei zu kurzen Zeiträumen sind Effizienzanreize nicht wirksam • bei zu kurzen Zeiträumen hat Unternehmen nicht genügend Planungssicherheit
Vorteile der Price-Cap-Regulierung • Effizienzanreiz für Unternehmen • in Referenzperiode zusätzlich erzielte Gewinne verbleiben im Unternehmen • Preisflexibilität für Unternehmen im Rahmen des Caps • zukunftsorientierte Preisregulierung • stärkere Orientierung an Nachfrage und Wettbewerb • geringere Regulierungskosten durch geringere Informationsanforderungen
Probleme der Price-Cap-Regulierung • Ausgestaltung der Stellschrauben des Price-Cap läßt Spielraum • Vorgabe von Qualitätszielen erforderlich, da sonst Anreiz zur Senkung der Qualität, um Gewinne zu erzielen • strategische Setzung von Preisstrukturen, wenn keine adäquate Korbbildung
Price-Cap-Regulierung Deutschland §21 PostG • Price-Cap als ein mögliches Verfahren §1 PEntgV • Vorrang für Price-Cap Regulierung §4 PEntgV • Maßgrößen für Price-Cap Regulierung • gesamtwirtschaftliche Preissteigerungsrate • erwarteter Produktivitätsfortschritt • Verhältnis von Ausgangsentgeltniveau zu Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung
Price-Cap Entscheidung vom 26.7.2002 • Geltungszeitraum 1.1.2003 bis 31.12.2007 (Auslaufen der Exklusivlizenz), unterteilt in fünf Perioden • ungenutzte Entgeltspielräume können innerhalb eines Korbes auf die Folgeperioden übertragen werden
Price-Cap Deutschland: Korbbildung • Korb M: Monopoldienstleistungen • Standard, Kompakt, Großbrief, Postkarte (Inland) • Korb W: Wettbewerbsdienstleistungen • Maxibrief Inland, besondere Sendungsformen, Infobriefe, Infopost, Entgeltermäßigungen Infopost, Kataloge, Auslandspost • Korb T: Teilleistungen • Zugang Briefzentrum Abgang/Eingang, Entgeltermäßigungen auf Vorleistungen bei normalen Briefsendungen (Freistempelung, Maschinenlesbarkeit, Vorsortierung etc.)
Price-Cap Deutschland: Ausgangsniveau • Gewichteter Durchschnitt der Entgelte der im Korb enthaltenen Produkte • gewichtet wird nach Umsatz in Referenzzeitraum (2001 für Price-Cap in 2003 und analog) • keine Anpassung des Ausgangsentgeltniveaus
Price-Cap Deutschland: Produktivitätsrate 2003 • Monopoldienstleistungen 7,2% • Wettbewerbdienstleistungen 1,8% • Teilleistungen 6,5% 2004 bis 2007 • für alle Körbe 1,8%
Price-Cap Deutschland: Referenzindex • Preisindex für die Lebenshaltung der privaten Haushalte • Referenzindex ist Wert jür jeweiligen Referenzzeitraum