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Empirische Inhaltsanalyse

Empirische Inhaltsanalyse. Die Darstellung der Arbeitslosigkeit in den Medien. Empirische Inhaltsanalyse. Es geht um die systematische Identifizierung von Aussage-Elementen und deren Zuordnung zu vorher festgelegten Kategorien.

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Empirische Inhaltsanalyse

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Presentation Transcript


  1. Empirische Inhaltsanalyse Die Darstellung der Arbeitslosigkeit in den Medien

  2. Empirische Inhaltsanalyse • Es geht um die systematische Identifizierung von Aussage-Elementen und deren Zuordnung zu vorher festgelegten Kategorien. • Inhaltsanalyse soll objektiv in der Weise sein, dass die systematische Zuordnung von Aussageinhalten zu vorher festgelegten Kategorien von der Person, die die Textdurchsicht und die Zuordnung vornimmt, unabhängig sein soll. Die Resultate der Zuordnung sollen intersubjektiv sein.

  3. Empirische Inhaltsanalyse • Vorgehen: Die Dokumente (Texte) werden zunächst in Einzelbestandteile aufgelöst (in Zähleinheiten zerlegt, die bei der weiteren Analyse als Merkmalsträger behandelt werden). Aus der Beschreibung der Einzelbestandteile sowie der zwischen den Einzelbestandteilen festzustellenden Beziehungen gelangt man dann zu Schlussfolgerungen, die über die eigentlichen Texte hinausgehen (können). Nicht die einzelnen Bestanteile eines Textes liefern die Antworten auf Untersuchungsfragen, auch nicht ein einzelner zusammenhängender Text, sondern erst die Auswertung der Informationen (Daten), die aus der Gesamtheit der Elemente der analysierten Dokumente (Texte) gewonnen werden, erlaubt verallgemeinerbare Schlüsse.

  4. Skalen/Skalenniveaus • Zur Wiederholung eine kleine Übung.

  5. Mess- Skalen/Skalenniveaus • Nominalskala: Sie verfügt lediglich über Namen/Bezeichnungen, die aber keinen numerischen Werten entsprechen. Die einzige Relation zwischen den Werten einer Nominalskala ist gleich/ungleich. Vorschläge? Beispiel wären: Namen für Personen, Städtenamen, Konfessionszugehörigkeit, das Geschlecht mit den Werten „männlich/weiblich“, … Die Nominalskala verfügt über die geringsten Möglichkeiten zur Differenzierung der Werte.

  6. Mess- Skalen/Skalenniveaus • Ordinalskala: Eine Skala heißt ordinal, wenn neben der Unterscheidung „gleich/ungleich“ auch eine Relation „kleiner/größer“ vorliegt, d.h. die Rangordnung (größer/kleiner) empirisch interpretiert werden darf. Vorschläge? Ein Beispiel wäre: Komparatives Merkmal „formale Bildungsqualifikation“ mit den Ausprägungen „Hauptschulabschluss“, „Mittlere Reife“, „Abitur“, „Fachhochschulabschluss“, „Universitätsabschluss“, „kein Abschluss“. Die gemessenen Objekt wären dann hinsichtlich ihrer Gleichheit/Ungleichheit als auch hinsichtlich ihrer Rangordnung einschätzbar (Person X hat höhere Ausbildung als Person Y).

  7. Mess- Skalen/Skalenniveaus • Intervallskala: Eine Intervallskala ist gegeben, wenn von den Beziehungen zwischen den Zahlen der Mess-Skala auch die Abstände empirisch interpretierbar sind. (Das erlaubt es, die Gleichheit/Ungleichheit, die Rangordnung einzelner Messwerte sowie Differenzen und Größenverhältnisse von Messwertpaaren empirisch sinnvoll zu interpretieren.) Vorschläge?

  8. Mess- Skalen/Skalenniveaus Ein Beispiel wäre: Das metrische Merkmal „Temperatur“, wenn die Zuordnung anhand des Messinstruments Thermometer, eingeteilt in Celsius-Grade, geschieht. Der Nullpunkt einer Intervallskala ist willkürlich gesetzt und somit empirisch sinnlos. 0 Grad Celsius für das empirische Phänomen „Temperatur“ bedeutet also nicht: „keine Temperatur“. Des weiteren dürfen Verhältnisse einzelner Zahlen nicht empirisch interpretiert werden. 20 Grad Celsius am 1.Tag und 10 Grad Celsius am 2.Tag bedeutet nicht, dass es am 2.Tag doppelt so warm war, wie am 1.Tag. Sondern: Am 2. Tag war es ausgedrückt in der verwendeten Maßeinheit Celsius 10 Einheiten wärmer.

  9. Mess- Skalen/Skalenniveaus • Ratioskala: Von der Ratioskala spricht man, wenn zusätzlich noch der Nullpunkt eine empirische Bedeutung hat und wenn dementsprechend auch die Größenverhältnisse zwischen den Zahlen als Verhältnisse zwischen den Merkmalsausprägungen interpretiert werden dürfen. Ein doppelt so hoher Zahlenwert der Skala bedeutet eine doppelt so hohe/starke Merkmalsausprägung. Empirische Bedeutung des Nullpunktes heißt, dass der Skalenwert „0“ in der Realität der gemessenen Mekmalsdimension dem Zustand „nicht mehr existent“ entspricht. Vorschläge?

  10. Mess- Skalen/Skalenniveaus Ein Beispiel wäre: Das metrische Merkmal „Netto-Monatseinkommen“. Mögliche Angaben wären 0€ bis …€. „0€“ bedeutet kein Netto-Monatseinkommen.

  11. Die einzelnen Schritte der Operationalisierung • Ausgangspunkt ist die Definition der jeweiligen Dimension/Unterdimension. • Entschieden werden muss: Hat die Dimension direkten oder indirekten empirischen Bezug. • Auch bei direktem empirischen Bezug muss eine Messvorschrift formuliert werden. • Bei indirektem empirischen Bezug müssen Indikatoren gebildet werden. • Anschließend ist die Korrespondenzregel zu formulieren. • Zum Schluss muss das Skalenniveau festgelegt werden.

  12. Die einzelnen Schritte der Operationalisierung • Die einzelnen Schritte müssen aufeinander abgestimmt sein. Die Definitionen aus Aufgabe zwei sollen zur Grundlage gemacht werden. Vorsicht: Probleme, die auftauchen, sind oft bereits in der dimensionalen Analyse (v.a. im deskriptiven Schema) angelegt. • Auch bei Aufgabe 3 gilt: Das bisher erarbeitete bildet die Grundlage für die Weiterarbeit!

  13. Klassische Fehler • Nicht alle Schritte werden erledigt: - Vorzugsweise wird die Indikatorenbildung übersprungen. - Korrespondenzregeln gleich komplett ignoriert. - Messvorschriften ebenso gerne vergessen

  14. Ist der Begriff präzise definiert? nein ja Neue Definition des Begriffs Hat der Begriff empirischen Bezug? oder nein ja Abbruch Welcher Art ist der empirische Bezug? indirekt direkt Indikatoren und Korrespondenzregeln Messvorschriften, Erhebungsinstrument, Messung, Protokollierung der Ergebnisse

  15. Beispiele

  16. Dimension: Rhetorische Mittel • Metapher, Rhetorische Frage und Symbol sind für uns dann als solche zu betrachten, wenn ein Wort oder eine Wortgruppe (im Falle der rhetorischen Frage) mit der von uns genannten Definitionen der Stilmittel übereinstimmen. Insofern sind die rhetorischen Mittel direkt beobachtbar, wenn man Wörter oder Satzgruppen im Hinblick auf die Definition untersucht und überprüft, ob das Wort oder die Wortgruppe der oben genannten Definition entspricht. • Definitionen: 1. Metapher: ein übertragener, bildlicher Ausdruck; z.B. "Hafen" für "Zuflucht" (Aus: Brockhaus in einem Band, 5. Auflage) 2. Symbol: Ein Sinnbild; der sinnliche Träger einer Bedeutung oder Meinung; [...] Wort, Form, Gegenstand oder Vorgang, der etwas in einem anderen verborgenen oder höheren Bereich liegt, ausdrückt oder nur ahnen lässt. (Aus: Ebenda) 3. rhetorische Frage: Frage, auf die man keine Antwort erwartet (Aus: Ebenda). • Was haltet ihr davon?

  17. Erlebnischarakter der Kriegsberichterstattung in „Der Spiegel“ • Aspekt: Länge des jeweiligen Artikels Die Länge des jeweiligen Artikels ist ein wichtiger Indikator für den Stellenwert/die Wichtigkeit des Artikels: Je länger ein Artikel, desto wichtiger ist er. Die Länge eines Artikels kann nach Zeilen, Spalten oder Wörtern erfasst werden. Die Länge des Artikels wird in der vorliegenden Studie anhand der Zeilenzahl ermittelt. Die Überschrift zählt dabei als die erste Zeile. Da der Spiegel ein festes Layout mit konstanter Spaltenbreite, also auch konstanter Zeilenlänge in cm hat, ist dieses Maß eindeutig. Der Messwert entspricht der jeweiligen Zeilenanzahl eines Artikels (1 Zeile  1; 2 Zeilen  2; usw.). Zur Feststellung der Länge eines Artikels müssen die Zeilen gezählt werden und die entsprechende Codierung auf dem Codeblatt des Artikels vermerkt werden. Die „Länge des Artikels“ wird demzufolge auf einem ratioskaliertem Messniveau gemessen. • Was sagt ihr dazu? • Ist gut, nur die Korrespondenzregel fehlt. Fällt euch eine ein? • Die Länge, mit der ein Thema behandelt wird, hängt stark davon ab, welche Bedeutung die Redaktion einem Thema einräumt.

  18. Erlebnischarakter der Kriegsberichterstattung in „Der Spiegel“ • Aspekt: Art des Artikels Schließlich ist dieArt des Artikelsein wichtiger Indikator für den Stellenwert. Es werden folgende Kategorien mit den zugeordneten Messwerten gebildet: ArtMesswert Leitartikel 1 sonst. Artikel 2 Sekundärartikel 3 Unter Leitartikel werden diejenigen Artikel verstanden, die unter der Rubrik „Titel“ zu finden sind. Sekundärartikel sind solche Artikel, die als eigenständiger Teil innerhalb eines Artikels vorhanden sind und durch einen Rahmen von dem Hauptartikel abgetrennt werden. Unter „Sonstige Artikel“ werden all diejenigen Kriegsberichterstattungsartikel zusammengefasst, die nicht unter „Leitartikel“ oder „Sekundärartikel“ fallen. Messanweisung: Der jeweilige Artikel wird in eine der drei Kategorien eingeordnet und der zugehörige Messwert auf dem Codeblatt des Artikels vermerkt. Das Merkmal „Art des Artikels“ ist ordinalskaliert.

  19. Erlebnischarakter der Kriegsberichterstattung in „Der Spiegel“ • Aspekt F: Farbgebung der Bilder Der Aspekt „Farbgebung der Bilder“ wird anhand der Zähleinheit „Bild“ untersucht. Die Farbgebung ist ein Indikator für den Erlebnischarakter der Artikel. Farbige Bilder sprechen den Rezipienten eher an als nicht-farbige und steigern somit den Erlebniswert. Messanweisung: Der Aspekt „Farbgebung der Bilder“ wird gemessen, indem der Codierer Bild für Bild entscheidet, ob dieses farbig oder schwarz/weiß („s/w“) ist. „S/w“ wird der Messwert 1 zugeordnet, „farbig“ wird der Messwert 2. Somit wird dieser Aspekt nominalskaliert gemessen. Was haltet ihr davon?

  20. Darstellung Zusammenhang Arbeitslosigkeit und rückläufige Wählerzahlen in der Berliner Zeitung • Aspekt B: „Stellenwert des Themas“ Der Aspekt „Stellenwert des Themas“ wird anhand der Unterdimensionen Plazierung, und Artikelgröße festgemacht. Je weiter vorne in der Zeitung die Darstellung platziert ist, desto größer ist der Stellenwert des Artikels für die Redakteure der Zeitung. Und genau so verhält es sich mit der Größe der Darstellung: je größer und umfangreicher der Text, desto höher ist die Themenbewertung, und je zutreffender und interessanter die Karikatur, desto wichtiger ist das Thema. • Unterdimension 1: Plazierung Die Position des Themas „Arbeitslosigkeit im Zusammenhang mit Wählerzahlenrückgang“ in der Zeitung gibt die Wichtigkeit an. Dabei handelt es sich nicht nur um die Artikel, die gezählt werden, sondern alle unter Punkt (2.2.c) aufgezählten Darstellungsformen z.B. Text, Karikatur, Statistik. Die Zähleinheit dieser Unterdimension ist „Darstellung“. Da wir die Untersuchung nur auf die Berliner Zeitung begrenzen, die 30 Seiten hat, brauchen wir nur 5 Seitenzahlkategorien. Die Messeinheit legen wir in Seitenanzahl –Intervallen fest: 1.-5. Seiten = 5 (Messwert), 5.-10. Seiten = 4 (Messwert) u.s.w.. Der Messwert richtet sich nach dem Seitenzahl –Intervall, damit liegt ein intervallskaliertes Messniveau vor. Der Vercoder muss die Darstellungen den Seitenzahl- Intervallen zugeordnen und im Codeplan eingetragen.

  21. Darstellung Zusammenhang Arbeitslosigkeit und rückläufige Wählerzahlen in der Berliner Zeitung • Unterdimension 2: Artikelgröße Je länger ein Artikel ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er informativer ist (als ein kurzer Artikel). Es gibt viele Möglichkeiten die „Artikelgröße“ zu operationalisieren, z.B. nach Zeilen, Spalten und Wörtern. Wir legen uns auf die Zeilenanzahl eines Artikels als Zähleinheit fest, wobei die Überschrift als die erste Zeile gilt. Da die „Berliner Zeitung“ eine konstante Spaltenbreite aufweist aber sehr unterschiedliche Spaltenlängen hat, ist die Zeilenanzahl ein eindeutiges Maß. Der 1.Zeile wird der Messwert 1 zugeordnet, der 2.Zeile der Messwert 2, u.s.w.. Das Messniveau der Unterdimension „Artikelgröße“ ist ratioskaliert.Zur Datenerfassung werden die Zeilen des Artikels gezählt und entsprechend auf einem Codeblatt vermerkt. Die anderen Darstellungen z.B. Statistik und Karikatur werden in der Dimension „Darstellungsform“ erfasst und bleiben deswegen in dieser Unterdimensionen unbeachtet.

  22. Benennung von Ursachen der Arbeitslosigkeit in der BILD • Dimension: Umfang des Artikels • Nominaldefinition Diese Dimension setzt sich nach unserer Definition aus folgenden Aspekten zusammen: U1) Anzahl der Wörter U2) Verwendung von alternativen Darstellungsformen (Comics, Karikaturen, Bilder) • Klärung des empirischen Bezugs Auch hier besteht ein direkter empirischer Bezug, da sich die Anzahl der Wörter leicht abzählen lässt und die Alternativen Darstellungsformen lediglich auf ihr Vorhandensein untersucht werden sollen. • Anweisung zur Protokollierung der Ergebnisse Zu U1: Die Anzahl der Wörter wird ermittelt und mit Hilfe der unten gezeigten Skala in Einheiten zwischen 1 und 6 übersetzt. Diese Einheit wird auf dem Protokollformular festgehalten. (Beginnend mit unter 50, 50-80, 80-110, …) Zu U2: Auf dem Protokollformular sind Comics, Karikaturen und Bilder aufgeführt. Wird eine dieser Darstellungsformen verwendet, so wird das in der betreffenden Spalte mit einem Strich vermerkt.

  23. Auswahlpläne

  24. Auswahl einer Stichprobe oder Teilgesamtheit aus der Klasse der festgelegten Texte • Dieses entfällt, wenn man nur einen Fall hat, der analysiert werden soll (etwa einen Roman), oder wenn die Gesamtheit der Fälle berücksichtigt werden soll ( z.B. das Gesamtwerk eines Schriftstellers). Soweit sachlich erforderlich und kostenmäßig vertretbar, sollte eine Zufallsstichprobe gezogen werden. Dann gelten alle Regeln und Formen der Stichprobentheorie, insbesondere soweit sie die Schichtung und Mehrstufigkeit betreffen.

  25. Die Auswahl • Vier Typen der Auswahl - Regionalität: Länder, Städte, Messeplätze, usw. - Zeit, Periodizität: Kalenderdaten, Erscheinungsfolgen, Jahre, usw. - Quellen: Verfasser, Titel, Publikation, Eigentümer, usw. - Inhaltliche Gesichtspunkte: etwa Auswahl nach Themen von Zeitungsberichten, aber auch formale Gesichtspunkte wie die weitere Unterteilung der Publikation in Seiten, Absätze, usw.

  26. Die Zähleinheit • Die Zähleinheit ist der Merkmalsträger, an dem untersucht wird, welche Ausprägungen (Unterkategorien) der zu erhebenden Merkmale (Kategorien) vorliegen. • Das Ergebnis ist für jede einzelne Zähleinheit (für jede Texteinheit) festzuhalten, d.h. systematisch zu protokollieren. • Im Falle der hier behandelten systematischen empirischen Inhaltsanalyse geht es um die Zählung von Texteinheiten, um quantitative Auswertungen.

  27. Die Zähleinheit • Zähleinheiten eines Textes können z.B. sein: - Wörter, die listenmäßig vorgegeben sind - Wortbestandteile - Fremdwörter, Wortarten, Wortgruppen (z.B. Schlagworte) - Sätze, Satzteile - Textabschnitte, Artikel, Seiten - Schlagzeilen, Überschriften - Minutenabschnitte von Sendungen (z.B. Nachrichten, Kommentare) - … • Übrigens entspricht der Zähleinheit beim Interview im allgemeinen die befragte Person. (Kromrey, S.329)

  28. Die Zähleinheit • Normalerweise ist die Zähleinheit die letzte Stufe im Stichprobenplan (z.B. wenn auf der 2.Stufe Zeitungsausgaben in einem zweistufigen geschichteten Verfahren ausgewählt wurden, wird üblicherweise als weitere Stufe noch die Auswahl von Zähleinheiten folgen, wie Artikel, Spalten, Absätze,…, falls nicht die gesamte Zeitungsausgabe als Zähleinheit gelten soll).

  29. In jedem Falle ist die Grundgesamtheit zu bestimmen. Als nächstes steht die Entscheidung an: Soll eine Auswahl getroffen werden – oder wird eine Vollerhebung geplant? Zu unterscheiden ist zwischen: angestrebter Grundgesamtheit und Erhebungsgesamtheit bzw. Auswahlgesamtheit. Grundgesamtheit: die „Menge von Individuen, Fällen, Ereignissen ... auf die sich die Aussagen der Untersuchung beziehen sollen“ (Kromrey S. 251). Angestrebte Grundgesamtheit entspricht der Grundgesamtheit. Erhebungsgesamtheit: Die Menge von Individuen, Fällen, Ereignissen, die mit der Untersuchung erfasst werden. (Vollerhebung) Auswahlgesamtheit: Die tatsächlich (symbolisch) vertretene Menge, aus der die Auswahl getroffen wird. (Stichprobe) Auswahlpläne

  30. Der Auswahlplan muss konkret sein! • Die Grundgesamtheit kann nicht „das deutsche Fernsehprogramm“ (alle jemals ausgestrahlten Sendungen) sein. Der präzise Zeitraum und auch die konkreten Sender müssen festgelegt sein. • Stichproben fallen nicht vom Himmel: Ihr müsst beschreiben WIE die Stichprobe gezogen wird.

  31. Untersuchungseinheiten – besonders im TV • Wenn man sich für „Beiträge“ als semantische Einheiten/Zähleinheiten entscheidet: Damit dieses Vorgehen funktioniert, muss exakt beschrieben sein, woran man erkennt, dass ein Beitrag anfängt und dass er endet.

  32. Erhebungs- und Untersuchungseinheiten • Für diejenigen, die sich auf Sätze/Absätze/Aussagen etc. als Indikatoren festgelegt haben, sind diese Dann auch die Untersuchungseinheiten.

  33. Beispiele

  34. Auswahlplan: Gerhard Schröder in der Bildzeitung • Grundgesamtheit: Alle Berichte (Artikel und Bilder) in der „Bild-Zeitung“ in unserem Untersuchungszeitraum (die letzten sechs Wochen vor der Bundestagswahl). • Erhebungs- und Auswahleinheit: Diese sind in unserer Untersuchung identisch, da wir nach der Schlagwortsuche alle Artikel, die Gerhard Schröder zum Thema haben, untersuchen und keine repräsentative Stichprobe durchführen. • Untersuchungseinheit: Gibt es in unserem Fall nicht, da wir keine Stichprobe durchführen. • Was haltet ihr davon?

  35. Darstellung Zusammenhang Arbeitslosigkeit und rückläufige Wählerzahlen in der Berliner Zeitung • Skizze des Auswahlplans 1. Grundgesamtheit Die Grundgesamtheit umfasst alle Darstellungen in der Berliner Zeitung in dem Zeitraum vom 01.03.2004 bis zum 31.08.2004, die das Thema „Arbeitslosigkeit im Zusammenhang mit Wählerzahlenrückgang“ bezüglich der SPD thematisieren. 2. Auswahleinheiten Die Auswahleinheiten sind die Ausgaben der „Berliner Zeitung“ in dem Zeitraum 01.03.04- 31.08.04. Daraus wird eine Stichprobe durch das kontrollierte zufallsgesteuerte Auswahlverfahren herausgezogen. Da es sich um eine Tageszeitung handelt und der Zeitraum auf ½ Jahr festgelegt ist, soll die Stichprobe 20% der Grundgesamtheit umfassen. Durch diese Eingrenzung soll eine präzisere, schnellere und kostengünstigere Untersuchung durchgeführt werden, ohne dass die Repräsentativität leidet. 3. Untersuchungs- und Erhebungseinheiten Die Erhebungseinheit umfasst alle Darstellungen zum Thema „Zusammenhang zw. Arbeitslosigkeit und Wählerzahlenrückgang der SPD“, die in der Stichprobe der (vorkommenden) Ausgaben der „Berliner Zeitung“ enthalten sind. Die Untersuchungseinheit ist in allen Aspekten die „Darstellung“.

  36. Darstellung der Gründe der Arbeitslosigkeit in den Printmedien • Auswahlplan Grundgesamtheit: Unsere Untersuchung bezieht sich auf das gesamte vergangene Jahr. Der Untersuchungszeitraum beträgt also 1 Jahr. Demnach ist unsere Grundgesamtheit die Menge aller erschienen der von uns für die Untersuchung ausgewählten Tageszeitungen (taz, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel, FAZ, Bild). Wenn wir davon ausgehen, dass das letzte Jahr 365 Tage hatte und jeden Tag eine Zeitung erschien, hätten wir eine Grundgesamtheit von 365 Ausgaben pro Zeitung und insgesamt 1825 Zeitungen. Jedoch hat nicht jede dieser Zeitungen eine Sonntagsausgabe. Um die Repräsentativität zu gewährleisten, werden wir also alle Sonntagsausgaben unberücksichtigt lassen. Damit kämen wir auf eine Grundgesamtheit von 1565 Zeitungen, da das letzte Jahr 52 Sonntage hatte. Diese große Grundgesamtheit vollständig zu untersuchen, würde unsere verfügbare Bearbeitungszeit und unser vorgegebenes Budget sprengen. Wir reduzieren daher die Grundgesamtheit auf eine Erhebungseinheit von 500 Zeitungen (100 Ausgaben pro Zeitung), die zufällig auf das gesamte vergangene Jahr verteilt sind. Um auch hier die Repräsentativität der Untersuchung zu gewährleisten, werden die Erhebungseinheiten so gewählt, dass alle Zeitungen am gleichen Datum erhoben werden, da Ereignisse, die Auswirkungen auf die Arbeitslosenzahlen, und somit auf die Behandlung dieses Themas in den Medien, haben, nicht kontinuierlich, sondern zufällig, und öfters sogar tagabhängig veröffentlicht werden. Es kann durchaus sein, dass über eine Woche gar nichts über Arbeitslosigkeit, nach einem bestimmten Ereignis, wie der Veröffentlichung der neuesten Arbeitslosenzahlen, jedoch am nächsten Tag fast ausschießlich darüber berichtet wird.

  37. Darstellung der Gründe der Arbeitslosigkeit in den Printmedien Für die Verteilung der Erhebungseinheiten auf der zeitlichen Ebene, wird ein systematisches Zufallsverfahren verwendet. Wir ziehen aus allen möglichen Tagen des letzen Jahres (bis auf die Sonntage) einen Tag zufällig. Von diesem Tag aus gilt unsere Regel für den nächsten auszuwählenden Tag: plus eine Woche plus einen Tag. (Beispiel: Falls bei der Zufallsauswahl der 7. Juli 2003 gezogen wird, ein Montag, ist der nächste Erhebungstermin der 15. Juli, ein Dienstag, der wiederum nächste Termin der 23. Juli, ein Mittwoch). Bei auftreffen auf einen Sonntag, wird automatisch wieder der nächste Montag genommen. Mit diesem System werden wir, da das Jahr 52 Wochen hat, ungefähr zwei Mal das gesamte Jahr durchkreuzen. Auch jeder Wochentag (bis auf den Sonntag wegen bekannter Gründe) wird dabei erhoben. Das ist daher wichtig, da in den verschiedenen Zeitungen beispielsweise immer Dienstags ein Teil über Arbeitslosigkeit enthalten ist. Der Dienstag wäre bei unserem Auswahlplan gleich oft repräsentiert wie alle anderen Wochentage, so dass die Repräsentativität gewährleistet ist. Am Ende dieser Prozedur sollten jeweils 100 Exemplare jeder Zeitung ausgewählt sein und zur Untersuchung aller Texte in der jeweiligen Zeitung bereit liegen.

  38. Benennung von Ursachen der Arbeitslosigkeit in der BILD • Skizze des Auswahlplans • Grundgesamtheit: Die Grundgesamtheit sind alle Ausgaben der „Bild“ – Zeitung im Zeitraum Januar bis Dezember 2003, da wir auf die aktuellsten Daten zurückgreifen möchten. • Auswahleinheiten: Wir untersuchen aus finanziellen und zeitlichen Gründen nur 50 % der in der Grundgesamtheit genannten Ausgaben. Die Auswahleinheiten sollen mit Hilfe eines Zufallsverfahrens ermittelt werden. Aufgrund des Anspruches auf Repräsentativität für den gesamten Zeitraum sollen die Stichproben auf die vier Quartale verteilt werden. Das bedeutet: Es wird je eine Stichprobe pro Quartal durchgeführt, welche 50% der Ausgaben des Quartals umfasst. • Untersuchungs- und Erhebungseinheiten: Die Untersuchungs- und Erhebungseinheiten sind Artikel, deren Überschrift oder Einleitungstext die Begriffe Arbeitslose, Arbeitslosigkeit, Sozialhilfe(empfänger/in), Arbeitslosengeld/-hilfe(empfänger/in), Arbeitsamt, Erwerbslose oder Erwerbslosigkeit enthalten.

  39. Benennung von Ursachen der Arbeitslosigkeit in der BILD • Dimension: Umfang des Artikels • Nominaldefinition Diese Dimension setzt sich nach unserer Definition aus folgenden Aspekten zusammen: U1) Anzahl der Wörter U2) Verwendung von alternativen Darstellungsformen (Comics, Karikaturen, Bilder) • Klärung des empirischen Bezugs Auch hier besteht ein direkter empirischer Bezug, da sich die Anzahl der Wörter leicht abzählen lässt und die Alternativen Darstellungsformen lediglich auf ihr Vorhandensein untersucht werden sollen. • Anweisung zur Protokollierung der Ergebnisse Zu U1: Die Anzahl der Wörter wird ermittelt und mit Hilfe der unten gezeigten Skala in Einheiten zwischen 1 und 6 übersetzt. Diese Einheit wird auf dem Protokollformular festgehalten. (Beginnend mit unter 50, 50-80, 80-110, …) Zu U2: Auf dem Protokollformular sind Comics, Karikaturen und Bilder aufgeführt. Wird eine dieser Darstellungsformen verwendet, so wird das in der betreffenden Spalte mit einem Strich vermerkt.

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