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Endogene Theorien der Unterentwicklung

Endogene Theorien der Unterentwicklung. Referent : Matthias Falke. Gliederung. Einleitung Hauptteil Resümee & Epilog. Gliederung. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung ? - Was versteht man unter Unterentwicklung ? - Was ist ein Entwicklungsland ?. Gliederung. Hauptteil

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Endogene Theorien der Unterentwicklung

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Presentation Transcript


  1. Endogene Theorien der Unterentwicklung Referent : Matthias Falke

  2. Gliederung • Einleitung • Hauptteil • Resümee & Epilog

  3. Gliederung • Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung ? - Was versteht man unter Unterentwicklung ? - Was ist ein Entwicklungsland ?

  4. Gliederung • Hauptteil • Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung -Ökologie - Ökonomie & Politik - Demographie - Traditionalismus • Die Modernisierungstheorie - Ursprung - Theoretische Konzeptionen - Paradigmenwechsel - Renaissance

  5. Gliederung • Resümee - Modernisierungstheorie & endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung im Schlaglicht • Epilog - ein alternativer Entwicklungsbegriff

  6. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung? Problematik von Nominaldefinitionen: • Theorienpluralismus (kein wahr/falsch) • Monokausalität • Tautologie

  7. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung? • Zum Begriff der Entwicklung • - „Unsäglicher Konglomeratbegriff“ (Dirnmoser, D.) - „Quallig, amöben-gleiches Wort“ (Sachs, W.) • - Entwicklung als Gesamtsymptom - Entwicklung konstruktivistisch verstehen • - Definition für entwicklungspolitische Maßnahmen notwendig

  8. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung? „Entwicklung bedeutet allgemein: Veränderung von einem niedrigeren zu einem höheren Zustand, Zurücklassen eines als schlecht/ unangenehm/ bedrohlich angesehenen Zustandes. Entwicklung hat es zu tun mit der Erweiterung menschlicher Wahlmöglichkeiten, mit der Überwindung von Armut, Unwissenheit, Fremdbestimmung/ Repression, einem sinnvollem erfüllten Leben (z.B. durch eine produktive Arbeit), aber auch sozialer Gerechtigkeit, wie immer diese zu bestimmen sein mag. […] Entwicklung ist jedenfalls mehr als wirtschaftliches Wachstum, begreift bei armen Ländern dieses aber notwendig mit ein.“ Quelle: Wolff, J.: Entwicklungsländer und Entwicklungspolitik im Rahmen globaler politischer Strukturen und Prozesse. Paderborn 2003, S.319 Prof. Dr. Jürgen H. Wolff

  9. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung? • Indikatoren für Entwicklung - Allgemeine Probleme von Indikatoren - Indikatoren der Weltbank - Human Development Index der UNDP

  10. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung? • Allgemeine Probleme von Indikatoren - Operationalisierbarkeit (Messbarkeit) - Gewichtung - Wahrheitsgehalt / Verlässlichkeit - Aussagekraft • Beispiel BSP

  11. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung? • Indikatoren der Weltbank - ca. 800 Indikatoren in 87 Tabellen - 156 Länder mit Basisindikatoren erfasst - Indikatoren erstrecken sich über 6 Sektionen: • Weltübersicht • Menschen • Umwelt • Wirtschaft • Staaten und Märkte • Globale Verflechtungszusammenhänge

  12. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung?

  13. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung? • Human Development Index (HDI) -Drei Entwicklungskategorien: • Gesundheit (Lebenserwartung bei Geburt) • Bildung (Index Alphabetisierung Erwachsener und der Bruttoeinschulungsrate) • Wirtschaft (BIP pro Kopf in KKP-$) - Index als mathematische Kalkulation dieser - Wert bezeichnet „Entwicklungsgrad“

  14. Big Mac index Dec 16th 2004 From The Economist print edition The Economist's Big Mac index is based on the theory of purchasing-power parity (PPP), the idea that exchange rates should move to equalise the prices of a basket of goods and services across different countries. Our basket is the Big Mac. For example, the cheapest burger in the chart is in China, at $1.26, compared with an average American price of $3. This implies that the yuan is 58% undervalued relative to its Big Mac dollar-PPP. On the same basis, the euro is 25% overvalued, the yen 17% undervalued. Wohlstandsvergleich mittels Kaufkraftparitäten (KKP) “The Economist's Big Mac index is based on the theory of purchasing-power parity (PPP), the idea that exchange rates should move to equalise the prices of a basket of goods and services across different countries. Our basket is the Big Mac. For example, the cheapest burger in the chart is in China, at $1.26, compared with an average American price of $3. This implies that the yuan is 58% undervalued relative to its Big Mac dollar-PPP. On the same basis, the euro is 25% overvalued, the yen 17% undervalued.” Quelle: www.economist.org

  15. Einleitung - Was versteht man unter Entwicklung?

  16. Einleitung - Was versteht man unter Unterentwicklung? Zum Begriff der Unterentwicklung • Anstößig (political correctness) • Schwer fassbar • Theorienpluralismus

  17. Einleitung - Was versteht man unter Unterentwicklung? Armut gleich Unterentwicklung? • Absolute Armut: >1$ pro Tag (Weltbank) • Relative Armut: >50% d. durch. Einkommens • Monokausal und diskriminierend

  18. Einleitung - Was versteht man unter Unterentwicklung? Armut gleich Unterentwicklung? „So definierte Armut ganze Völker nicht in dem, was sie sind und sein wollen, sondern in dem, was ihnen fehlt und was sie zu werden haben. Ökonomische Geringschätzung war so an die Stelle kolonialer Geringschätzung getreten.“ Quelle: Nohlen, D., Nuscheler, F.: HDW. Bonn 1992, S.32 Dr. Wolfgang Sachs

  19. Einleitung - Was versteht man unter Unterentwicklung? „Unterentwicklung bedeutet formelhaft die ungenügende Entwicklung der Produktivkräfte.“ „Es gibt keinen alleserklärenden Begriff von Unterentwicklung, der die jeweils verschiedenen historischen, natürlichen und ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen, kulturellen und anthropologischen Komponenten in sich vereinen und gleichzeitig in eine kausale Wechselbeziehung unter Berücksichtigung internationaler Rahmenbedingungen bringen könnte. Es wird diesen Begriff auch niemals geben.“ Quelle: Nohlen, D., Nuscheler, F.: HDW. Bonn 1992, S.54 Prof. Dr. Dieter Nohlen Prof. Dr. Franz Nuscheler

  20. Einleitung - Was ist ein Entwicklungsland? Zum Begriff von Entwicklungsländern • Euphemismus • Keine homogene Gruppe „gleicher Länder“ • Individueller „Cocktail“ von Entwicklungsdefiziten • Keine einheitliche Unterentwicklung im Land (Zentrum-Peripherie-Modell) • Keine global-verbindliche Liste

  21. Einleitung - Was ist ein Entwicklungsland? Klassifikation von Entwicklungsländern • Erste bis vierte Welt • DAC-Liste der Entwicklungs- und Übergangsländer • AKP-Staaten • Least developed countries

  22. Einleitung - Was ist ein Entwicklungsland? Klassifikation als LDC • Festlegung durch das „Committee for Development Planning“ (CDP) • BIP unter 900$ (über drei Jahre) • Augmented Physical Quality of Life Index (APQLI) • Economic Vulnerability Index (EVI) • Einwohnerzahl unter 75 Mio.

  23. Einleitung - Was ist ein Entwicklungsland? Entwicklungsländer sind: „Allgemein jener Teil der Welt, der die abendländische wissenschaftlich-technisch-ökonomische Revolution seit dem Spätmittelalter bzw. dem 18. Jh. weder als erste Nation (Großbritannien) noch mit einigen Jahrzehnten (übrige Industrieländer außer Japan) noch mit etwa einem Jahrhundert Verzögerung (Japan) mitgemacht hat.“ Quelle: Wolff, J.: Entwicklungsländer und Entwicklungspolitik im Rahmen globaler politischer Strukturen und Prozesse. Paderborn 2003, S.319 Prof. Dr. Jürgen H. Wolff

  24. Hauptteil • Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung • Ökologie • Ökonomie und Poliktik • Demographie • Traditionalismus

  25. Hauptteil - Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung • Ökologie • Klima (Lebensraum, Ernährung) • Relief (Lebensraum) • Boden (Ernährung) • Ressourcen (Kapital, Versorgung) • Naturkatastrophen (Gefahrenpotential)

  26. Hauptteil - Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung Faktor Ressourcenverfügbarkeit Quelle: http://www.developmentgoals.com/tmaps.htm Weltbank

  27. Hauptteil - Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung • Ökonomie und Politik • Marginalität der Produktivkräfte (Marx) • Geringe „funktionale Integration“ (Durkheim) • Misswirtschaft / Kleptokratie /Korruption • Geringe pol. Partizipation, pol. Instabiliät • Institutionelle Regelung

  28. Hauptteil - Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung Faktor Armut Quelle: http://www.developmentgoals.com/tmaps.htm Weltbank

  29. Hauptteil - Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung • Demographie • Bevölkerungswachstum (Malthusianismus) - In Afrika 2,71% (1995-2000) - fortschreitende Desertifikation • Ernährung • Gesundheit • Bildung

  30. Hauptteil - Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung Faktor Gesundheit Quelle: http://www.developmentgoals.com/tmaps.htm Weltbank

  31. Hauptteil - Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung Faktor Bildung Quelle: http://www.developmentgoals.com/tmaps.htm Weltbank

  32. Hauptteil - Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung • Traditionalismus • kultureller (Weber) - kein Wertewandel - mangelhafter Arbeitsethos - Mangel an Selbstdisziplin und Askese • soziostruktureller (Schmidt) - Primordialismustheorie

  33. Hauptteil - Endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung Faktor Gleichberechtigung Quelle: http://www.developmentgoals.com/tmaps.htm Weltbank

  34. Hauptteil – Modernisierungstheorie – Ursprung • Makrotheorie aus den 50-er Jahren • Euphemismus • Sieht Ursachen der Unterentwicklung in besagten endogenen Faktoren • Unterentwicklung als natürliches Stadium • „Westernisierung“ als Leitweg aus der Tradition in die Moderne

  35. Hauptteil – Modernisierungstheorie – Theoretische Konzeptionen • These Webers: Überwindung des Traditionalismus durch Rationalisierung R. Stucken: „Die grundlegenden Ursachen der Armut sind nicht so sehr in ökonomischen Tatbeständen wie Kapitalmangel etc. zu suchen, sondern mehr im psychologischen und gesellschaftlichen Bereich. Vor allem die religiöse Tradition ist es, die Menschen im „Ewig-Gestrigen“ (Max Weber) gefangenhält.“ Quelle: Nohlen, D., Nuscheler, F.: HDW. Bonn 1992, S.40 Max Weber 1864-1920

  36. Hauptteil – Modernisierungstheorie – Theoretische Konzeptionen • These Rostows Modernisierung vollzieht sich in fünf Stadien wirtschaftlichen Wachstums: • Traditionale Gesellschaft • ready for „take off“ • „take off“ • Reifungsprozess • Zeitalter des hohen Massenkonsums W. W. Rostow

  37. W.W.Rostow 1960 Hauptteil – Modernisierungstheorie – Theoretische Konzeptionen Stadium 1: Traditionale Gesellschaft Fatalistische Glaubenshaltung • Stadium 2: Ready for „take off“ • Wissenschaftlicher Fortschritt und Possibilismus • Kapitalmobilisierung (Investitionen, Unternehmen) • Transport- & Kommunikationswesen intensviert • Ausweiten von Handeln, Bankengründung • Stadium 4: • Reifungsprozess • Stetiges Wachstum • Habilitation am Weltmarkt • Strukturwandel Stadium 3: „Take off“ -Rasche Expansion -Entfremdung (AK & Städtewachstum) -Nachfrage nach Dienstleistungen • Stadium 5: Zeitalter des hohen Massenkonsums • Breites Spektrum an Gebrauchs- und Konsumgütern • Hohes Pro-Kopf Einkommen • Hoher Urbanisierungsgrad • Bsp.: USA, Westeuropa sowie Japan

  38. Hauptteil – Modernisierungstheorie – Paradigmenwechsel „Menschen, die erwarten, dass die Eingeborenen einen kecken Sprung aus der Steinzeit in die Epoche der Motorräder vollführen, vergessen all die Mühe und Arbeit, die es unsere Väter gekostet hat, uns durch die Zeiten der Vergangenheit dahin zu bringen, wo wir sind. Wir können Motorräder und Flugzeuge machen und den Schwarzen beibringen, wie man mit ihnen umgeht. Aber echte Liebe zu Motorrädern lässt sich nicht im Handumdrehen einflößen, dazu bedarf es der Jahrhunderte, und man kann wohl sagen, dass Sokrates und die Kreuzzüge und die Französische Revolution nötig waren, um sie hervorzubringen. […]. Nach fünfundzwanzig Jahren wären sie reif für die Enzyklopädisten, und nach weiteren zehn Jahren käme ein Kipling dran. Wir würden ihnen alle Träumer, Philosophen und Dichter vorsetzen, um den Boden zu bereiten für Henry Ford.“ Quelle: Blixen, T.: Jenseits von Afrika, S. 258 f. Tania Karen Blixen 1885 -1962

  39. Exkurs: Ajaokuta steel-plant, Nigeria Hauptteil – Modernisierungstheorie – Paradigmenwechsel

  40. Vorgabe für das Ajaokuta Stahlwalzwerk Hauptteil – Modernisierungstheorie – Paradigmenwechsel • Grundsteinlegung 1972 • Zielvorgabe: Fertigstellung bis1986 • Stufenplan für max. Produktion von 5,2 Mio. t Stahl pro Jahr • Kostenpunkt: ca. 5 Milliarden US $

  41. Hauptteil – Modernisierungstheorie – Paradigmenwechsel Quelle: http://deason.photosite.com/

  42. Hauptteil – Modernisierungstheorie – Paradigmenwechsel Quelle: http://deason.photosite.com/

  43. Hauptteil – Modernisierungstheorie – Paradigmenwechsel Quelle: http://deason.photosite.com/

  44. Resultat: Hauptteil – Modernisierungstheorie – Paradigmenwechsel • Geschäzte Kosten: 20 Milliarden € • 0 Tonnen produzierten Stahls • Werk zu 95 % fertig gestellt (Teilkomplexe) • Neue Investoren: Mittal und Solgas • „weißer Elefant“ -Ende des Exkurses-

  45. Gründe für „Scheitern“ der Modernisierungstheorie Hauptteil – Modernisierungstheorie – Paradigmenwechsel • Reduzierung auf endogene Faktoren • Entwicklungsdefizite in Industrieländern • Ungeduld • Schlechte Umsetzung (Misswirtschaft) • Ausbleiben erhoffter „trickle-down“ Effekte • Paradigmenwechsel als Mode

  46. Die Wiederbelebung in den 90-ern Hauptteil – Modernisierungstheorie – Renaissance • Scheitern des Sozialismus • Scheitern der Dependenztheorie • Erfolg der Tigerstaaten

  47. Resümee Modernisierungstheorie & endogene Kausalfaktoren der Unterentwicklung im Schlaglicht

  48. Resümee • Monokausalität ? → Mittlerweile ausdifferenzierter, jedoch bagatellisieren von exogenen Faktoren!

  49. Resümee • Idealistische Methode ? → Niedergang des Ostblocks als Alternativweg, Aufstieg der Tigerstaaten, → Dennoch: kein Endzustand der Geschichte!

  50. Resümee • Anwendbarkeit als EW-Strategie ? → Makrotheoretischer Ansatz, zu abstrakt → Jedes Land hat soziokulturelle und naturgeographische Spezifitäten

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