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Gesundheitsbericht für Graz –Möglichkeiten einer kommunalen Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Gruppen. Eine Studie im Auftrag der Stadt Graz - Gesundheitsamt. Ausgangspunkt - Ziele. Erfahrung massiver gesundheitlicher Ungleichheiten – Gesundheit als soziales Problem
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Gesundheitsbericht für Graz –Möglichkeiten einer kommunalen Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Gruppen Eine Studie im Auftrag der Stadt Graz - Gesundheitsamt
Ausgangspunkt - Ziele • Erfahrung massiver gesundheitlicher Ungleichheiten – Gesundheit als soziales Problem • Schwierigkeiten, sozial Benachteiligte mit Gesundheitsförderung zu erreichen • Noch immer wenig Präventionsmaßnahmen • Gesundheitsbericht mit Fokussierung auf Benachteiligte als Unterlage für weitere Politikgestaltung • Gesundheit im umfassenden Sinn unter Berücksichtigung von Lebensbedingungen behandeln – kein Krankheitsbericht • Berücksichtigung bestehender Angebote und praktischer Erfahrungen
Vorgangsweise - Arbeitsschritte • Sammlung und Aufbereitung relevanter Daten und Unterlagen • Einbindung der vorhandenen Expertisen in Graz – 18 qualitative Interviews • Fokusgruppe zur „Gesundheitssituation sozial benachteiligter Gruppen in Graz“ • Befragung von benachteiligten Menschen im Bezirk Gries in Kooperation mit „Gesunder Bezirk Gries“ • 135 Erhebungsbögen • Sechs „Gastbeitrage“ von Grazer Institutionen/Einrichtungen
Inhaltsübersicht • Gesundheitliche Ungleichheit als soziales Phänomen • Bevölkerung und sozioökonomische Benachteiligung • Gesundheitspolitik in der Stadt Graz • Gesundheitliche Ungleichheit und Risikogruppen • Benachteiligte Kinder und Jugendliche • Arbeitsmarktferne und sozial Benachteiligte • Sozial benachteiligte Frauen • Ältere Menschen • MigrantInnen • Suchterkrankte • Möglichkeiten einer kommunalen Gesundheitsförderung - Ableitungen
Gesundheitliche Chancenungleichheiten 1 • „… in armutsgefährdeten Grazer Haushalten leidet jede zweite erwachsene Person an einer chronischen Krankheit oder gesundheitliche Einschränkungen, in einkommens-reicheren Haushalten nur jede fünfte Person“ • … ArbeiterInnen (sowohl Männer und Frauen) haben ein/e weit höhere/s vorzeitige/s Sterblichkeit und Unfallrisiko als Angestellte und selbstständig Beschäftigte • … Krankheiten in Verbindung mit defizitären Lebenslagen – Hauterkrankungen, Infekte, Schmerzen des Bewegungsapparates, Atemwegerkrankungen,
Gesundheitliche Chancenungleichheiten 2 • deutliches soziales Gefälle bei psychischen Problemen (Überlastung und –forderung, Isolation, negatives Selbstbild), Säuglingssterblichkeit, Risiko von Frühgeburten, Teenagerschwangerschaften … • Risikofaktoren wie ungesunde Ernährung, Übergewicht, wenig Bewegung, Rauchen sind häufiger, präventives Verhalten und Vorsorge seltener • in Armut aufwachsende Jugendliche haben erhöhte Krankheitsrisiken Einschränkungen in der Persönlichkeits-entwicklung und bei Lernkompetenzen, mangelnde personale und psychosoziale Bewältigungsressourcen und Handlungsspielräume • Spezifische und Belastungs- und Bewältigungsfaktoren nach Lebenslagen – „Männer und Frauen sind umso häufiger von Krankheit und beeinträchtigtem Wohlbefinden betroffen, je niedriger ihre soziale Position und ihr Einkommen ist“
Beispiel Gries: Lebensumstände und Handlungsspielräume • eine beträchtliche Minderheit gibt Defizite an • Eingeschränkte Bewältigbarkeit: Existenzsorgen, Hilflosigkeit, Gestaltung des Lebens nicht nach eigenen Vorstellungen, Stress, Unterstützungsbedarf
Vorrangige Zielgruppen und Zielgebiete • Ca. 38.000 Grazer und Grazerinnen mit einem Erwerbseinkommen unter 12.000 Euro brutto (2009) • Ca. 4300 AusgleichszulagenbezieherInnen • Ca. 2.200 langzeitbeschäftigungslose Personen 2010, ca. 13.400 gemeldete Arbeitslose (Juni 2011), davon 3000 in Maßnahmen • Ca. 6.300 durch SozialhilfebezieherInnen und ca. 4.000 Mitunterstützte 2010 • Ca. 42.000 armutsgefährdete Menschen (EU-SILC 2008) – 21.000 „manifest arme“ Personen • Ca. 11.800 armutsgefährdete Kinder und Jugendliche (EU-SILC) • BewohnerInnen der ca. 10.500 Gemeindewohnungen (ca. 5.000 im Eigentum der Stadt, 5.500 Übertragungswohnbauten) • Ca. 1.000 GrazerInnen in Übergangswohnungen und Notschlafstellen • BewohnerInnen belasteter Gebiete, sozialer Brennpunkte – besonders Teile von Jakomini, Lend, Gries (LQI-Erhebung)