110 likes | 388 Views
Symptome bewegen Systeme Impulse aus dem Fachtag - Inhalt. St
E N D
1. Symptome bewegen Systemeoder: wozu ist der Sündenbock gut?
2. Symptome bewegen SystemeImpulse aus dem Fachtag - Inhalt
Störungsbilder als Rollenmuster und ihre Metaphern => Aufträge => Impulse
Die Höhlenforscher
Biopsychosoziales Symptomverständnis
Systeme erzeugen Symptome und umgekehrt
Der Sündenbock als I.P. (IdentifizierterPatient)
Was ist die Funktion des Sündenbocks resp. die Funktion des Symptoms im System? - Beispiele
Ein möglicher Therapieverlauf – Bausteine
Impulse
Diskussion und Fragen
3. Störungsbilder als Metaphern – Diagnosen – Aufträge - Impulse Mauerblümchen, Schreckgespenster, Opferlämmer, Stars ….
…Zappelphilip, Hansguckindieluft, Suppenkaspar, Spargeltarzan, Fresssack, Hosenscheisser
ADHS/ADS, Magersüchtige, Bulimiker/innen, Adipöse, auffällige/gewaltbereite bis kriminelle Jugendliche, Alkohol/Drogen/Spiel – Süchtige
Jugendhilfebereich:Familien/ Mütter, Ärzte, Lehrer kommen zu Ihnen mit dem Auftrag „Bitte mach mir meinen Sündenbock normal und lass das Symptom verschwinden“
Wie gehen wir mit diesem Wunsch um, und sind wir erfolgreich, wenn wir diesem Wunsch nachkommen (möchten)?
An diesem Fachtag wollen wir Impulse geben, mit störungsspezifischen Bildern systemisch umzugehen.
4. Symptome bewegen SystemeDie Höhlenforscher 1
Besen/ Waschbürste
Kleiderhaken
Baumstämme /Säulen
Brauseschlauch
Großes Blatt/Handtuch
?????????????
5. Symptome bewegen SystemeDie Höhlenforscher 2
Höhlenforscher => kompetente Therapeuten, Ärzte, Psychologen, Pädagogen, Erzieher
Ingenieur => Systemische Sichtweise, Beleuchtung der Zusammenhänge
( Beispiel: Physiker/Röntgenapparat)
6. Biopsychosoziales SymptomverständnisDie Systeme Das Biologische System ( das gelebte Leben)
Genetisch Medizin (Chirurgie, Innere etc.)
Hormonell Neurologie, Psychiatrie
Neuronal Pharmakologie
Konstitutionell Ernährungswiss., Sportphysiologie
Das Psychische System ( das erlebte Leben)
Gefühle Psychologie
Gedanken Psychotherapie
Wahrnehmungen Sozialpädagogik
Erinnerungen Erziehungswiss., Pädagogik
Hypothesen Coaching, Organisationsentwicklung
Glaubenssätze
Die Sozialen Systeme ( das erzählte Leben)
Familie Soziologie
Umwelt Systemwissenschaft
Lebenskontext ( Kultur, Religion, Politik etc.)
Geschichte
Kommunikation, Interaktion, Bewertungen
7. Systemische Aspekte Biopsychosoziales Symptomverständnis Symptom
Auffälligkeit
Sündenbock?
8. Der Sündenbock als Identifizierter PatientDie Rolle des Auffälligen - Symptomträgers Ist der Indexpatient eines Systems. Beispiel: Auto.
Fällt er angenehm auf?
Fällt er unangenehm auf?
Fragt: Was kann man ändern, um das System funktional zu erhalten/bekommen?
Kann sich selbst ändern und ändert dabei sein System – gibt Änderungsimpulse
Hat Lust und Hoffnung auf Veränderung
Kann das große Potenzial seiner Fähigkeiten nutzen und das einmalige Potenzial seines Systems
Entdeckt Freiräume und Lösungswege und ist darin der „kundigste“
Setzt Grenzen oder beseitigt sie
Wird seine Gefühle und Sinne entdecken und wertschätzen
9. Hypothese: Systeme erzeugen Symptome Systeme erzeugen Symptome (Sündenböcke?/Wonneproppen?)
=> Diagnostik: Wie sehen die Systeme aus, die Symptome „erzeugen“?
Frage: Welche Funktion hat das Symptom?
auf welche Mängel weist das Symptom hin?
=>Therapie: Wir nehmen das System in die Verantwortung und arbeiten mit ihm im Sinne auf Veränderung / Heilung (Beispiel: Borderline/frühe Störung)
Symptome (Sündenböcke/ Wonneproppen) „erzeugen“ Systeme
=> Diagnostik: „Self fullfilling prophecy“ (Opfer/Täter)
Frage: wie müssten sich die Systeme verändern damit Symptome verschwinden dürfen?
=> Therapie: Was kann der Sündenbock tun, damit er andere Lösungen (Systeme) erstehen lässt?
10. Symptome bewegen SystemeDie Funktion des Symptoms im System Beispiele:
Das Schreikind (Spannungen?)
Das AD(H)S – Kind (Vitalität/Abschied?)
Der/die Essgestörte (Einheit/Angst?)
Der/die Spielsüchtige (Männerachtung?)
Das gewalttätige Kind/ „Supernanny“ (Grenzen/Schutz/Männergewalt?)
11. Systemische ImpulseEin möglicher Therapieverlauf Auftragsklärung – Kontrakt
Genogramm
Familie als „reflecting team“
Systemische Moderation (syst. Fragen, Skulpturen, darstellende (Familienaufstellung) Methoden etc.)
Refraiming
Familienrekonstruktion
Hypnosystemische Interventionen
Provokation
Inneres Kind
Emotionales Arbeiten (Wahrnehmungsübungen, Teilearbeit, Körperarbeit, etc.)
Lösungsorientierte Kurzzeittherapie (Ausnahmen, Lösungen, die funktioniert haben)
Aufsuchende Familientherapie
Rituale
Zukunftsvisionen
12. Impulse - Zusammenfassung Schon allein der Umstand, dass eine Störung nicht für sich allein sondern als Hinweis für eine Funktionsstörung im Getriebe der Familie angesehen wird, birgt neue (therapeutische) Handlungsmuster in sich.
Mauerblümchen, Schreckgespenster, Suppenkaspare, etc. bekommen den Charakter einer Alarmfunktion und die Entlastung dafür, die Patienten oder „Schuldigen für die Störungen in einer Familie“ zu sein.
Dies birgt die Chance, den Verantwortlichen (Eltern, Lehrern, Erziehern) dabei zu helfen, die Störung im Kontext der Familie, bzw. ihrer Biographie so zu verstehen, dass sich das jeweilige System in ein funktionsfähiges, lustvolleres und echt harmonisches Modell umorientieren kann. Die Chance der Ent-Störung
Dazu haben wir keine Patentlösungen! Ratschläge sind auch Schläge!
Aber wir können Impulse setzen:
Wir nehmen die Sündenböcke ernst.
Wir nehmen die Familien ernst in ihrer Überforderung und in ihren Lösungs-Geschichten. Wir helfen, Störungen als Hinweis für Probleme umzudeuten, und dabei neue Lösungen anzuregen. Das Problem ist die Lösung!
Wir nehmen die Familien ernst in ihrer Kreativität; etwa: Grenzen zu setzen, Verbindungen zu bekommen und sie zu halten .Aber auch Kinder los lassen zu können, damit diese, ausgestattet mit elterlicher Rückendeckung, hilfreichen Vorbildern und einem Rucksack voll Liebe, Halt und Zuversicht für die Bewältigung ihres eigenen Lebens bekommen.
Mein persönliches Anliegen dabei ist es, auch die gesellschaftlichen und politischen Maßstäbe dabei so zu beeinflussen, dass wir nicht nur strengere Normen und Verbote brauchen, sondern Mittel (Geld )und Helfersysteme für maßgeschneiderte Familienhilfe.
Wir können Impulse setzen für ein Modellsystem im gesellschaftlichen Werte- und Handlungs – System.