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Hausinterne Informationsveranstaltung des MWEBWV am 20. Juni 2012 Das neue Tariftreue- und Vergabegesetz NRW - Intention

Hausinterne Informationsveranstaltung des MWEBWV am 20. Juni 2012 Das neue Tariftreue- und Vergabegesetz NRW - Intentionen, Anwendungsbereich und Inhalte -. TVgG NRW – Vortragsthemen Intentionen und Anwendungsbereich des Gesetzes Binnenmarktrelevanz gemäß § 3 Abs. 3 TVgG NRW

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Hausinterne Informationsveranstaltung des MWEBWV am 20. Juni 2012 Das neue Tariftreue- und Vergabegesetz NRW - Intention

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  1. Hausinterne Informationsveranstaltung des MWEBWV am 20. Juni 2012 Das neue Tariftreue- und Vergabegesetz NRW - Intentionen, Anwendungsbereich und Inhalte - Seite 1Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  2. TVgG NRW – Vortragsthemen • Intentionen und Anwendungsbereich des Gesetzes • Binnenmarktrelevanz gemäß § 3 Abs. 3 TVgG NRW • Tariftreuevorgaben des § 4 ff. TVgG NRW • (Anwendungsfälle des § 4 TVgG NRW inkl. Kontroll- u. Sanktionsrechte des öffentl. Auftraggebers, Prüfbehörde) • Umweltschutz und Energieeffizienz gemäß § 17 TVgG NRW • Soziale Kriterien des § 18 TVgG NRW • Vorgaben zur Frauen- und Familienförderung i.S.d. § 19 TVgG NRW • Weiterer Ausblick Seite 2Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  3. TVgG NRW – Neue Weichenstellung !!! • Zweck dieses Gesetzes ist es, einen fairen Wettbewerb • Um das wirtschaftlichste Angebot bei der Vergabe öffentlicher Aufträge • unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten • zu fördern und zu unterstützen. • Gesellschaftspolitischer Wandel auf allen Ebenen: • Novelle d. VKR/SKR – verstärkte Berücksichtigung sog. strateg. Ziele bei der öffentl. Auftragsvergabe • Klimaschutz, Energiewende, Wandel nat. Vergabegesetze! Seite 3Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  4. TVgG NRW – Intentionen d. Gesetzgebers • Das TVgG NRW steht für: • eine sozial verantwortliche, mittelstandsfreundliche und nachhaltige Vergabe öffentlicher Aufträge • eine nachhaltige Vergabe, die die Umwelt schont, natürliche Ressourcen effizient einsetzt und soziale Aspekte, wie die Vereinbarungen im Sinne der ILO-Kernarbeitsnormen achtet, undsoziale Aspekte wie die Gleichstellung von Frauen im Erwerbsleben sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert • innovative und wirtschaftliche Lösungen zur Deckung des Beschaffungsbedarfs • keine Differenzierung Ober-/Unterschwelle (!), aber:Bagatellgrenze i.S. des Direktkauf u. einige Schwellenwerte Seite 4Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  5. TVgG NRW – • Sachlicher Anwendungsbereich • Gilt für alle Vergaben i.S.d. § 99 GWB • Bauaufträge • Dienstleistungsaufträge (DL-Aufträge) • Lieferaufträge – nach Maßgabe des § 2 Abs. 1, S. 2, d.h. nur §§ 3 und 17 – 19 sowie • DL-Aufträge i.S.d. VO 1370/2007(d.h. schienen- und straßengebundener ÖPNV • Verkehre i.S.d. § 1 FreistellungsVO • Ausnahmen: grenzüberschreitende Aufträge u. Maßnahmen i.R.d. Auftragsverwaltung des Bundes Seite 5Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  6. TVgG NRW – • Persönl. Anwendungsbereich (1) • Gilt für alle öffentl. Auftraggeber i.S.d. § 98 GWB • Gebietskörperschaften (Land, Kommunen inklusive Eigenbetriebe u. eigenbetriebsähnl. Einrichtungen) • Einrichtungen des öffentl. u. des PrivatR • mit dem Zweck gegr., im Allgemeininteresse liegende Aufgaben wahrzunehmen (d.h. Körperschaften, Anstalten, Stiftungen: z.B. Hochschulen, berufsständ. u. Wirtschaftsvereinigungen (z.B. Rechtsanwalts-, Architekten-, IKH`en, Handwerkskammern, Sozialversicherungen, Krankenhäuser, öffentl. Bühnen, Feuerwehren, Rettungsdienste, Großforschungseinrich-tungen, Wissenschafts- und Wirtschaftsförderung, Entsorgung, Wohnraumbewirtschaftung usw.) und Seite 6Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  7. TVgG NRW – Persönl. Anwendungsbereich (2) • Aufgaben nicht-gewerbl. Art (d.h. nicht primär auf Gewinnerzielung ausgerichtet, „auch“-Kriterium) und • vom öffentl. Auftraggeber nach § 98 Nr. 1 oder 3 GWB beherrscht, d.h. überwiegend finanziert oder Aufsicht oder überwiegenden Einfluss, z.B. überwiegende Bestimmung der Mitglieder der GF oder Organe (i.w.S. „staatsgebunden“; EuGH-Entscheidung zu Rund-funkanstalten v. 13.12.2007 [Rs.C 337/06] – auch mittelb. Finan-zierung genügt, IHK`en [?], Kirchen [?]) • Sektorenauftraggeber nach § 98 Nr. 4 GWB – (Beschl. der KOM für Energieversorger – Privilegierung d. Beschaffungen für Energiever-sorgungseinrichtungen besteht nicht im TVgG) • Überwieg. m. öffentl. Mitteln finanz. Baumaßnahmen natürl. u. jurist. Personen i.S.v. Drittvergaben (§ 98 Nr. 5 GWB) u. Drittauftrag d. Baukonzessionsnehmer (§ 98 Nr. 6 GWB) Seite 7Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  8. TVgG NRW – Verhältnis zu Vergabeordnungen • Grds. Gesetzesvorrang, d.h. soweit konkurrierend, geht das TVgG NRW vor • Verpflichtet nicht zur Anwendung der VOB/A, VOL/A oder VOF; Pflicht bemisst sich oberhalb der EU-Schwellenwerte nach dem GWB i.V.m. VgV und unterhalb der EU-Schwellenwerte nach § 25 GemHVO bwz. § 8 KUV i.V.m. den sog. haushaltsrechtl. Vergaberlassen • Eigenbetriebe oder kommunale GmbH`s sind unterhalb der EU-Schwellenwerte nicht zur Anwendung der VOB/A bzw. VOL/A verpflichtet (d.h. z.B. Nachverhandlung mögl.), • aber: inhaltliche Vorgaben bzw. Vergabegrundsätze des TVgG NRW sind ergänzend i.R. der nach dem HaushaltsgrundsätzeG erforderlichen Beachtung des HH-Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit u. Sparsamkeit zu beachten!! Seite 8Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  9. TVgG NRW – Vergabegrundsätze (1) • Anwendung der Grundsätze des Gesetzes, des GWB sowie der jeweiligen haushaltsrechtlichen Vorschriften (§ 3 Abs. 1) • Gleichbehandlung der Bieter, EU-Primärrecht (§ 3 Abs. 2) • Transparente Verfahren, Binnenmarktrelevanz (§ 3 Abs. 3) • Zusätzl. Anforderungen für Auftragsdurchführung bei sozialen, umweltbezogenen u. innovativen Aspekten (§ 3 Abs. 4 und 5) • Mittelstandsförderung – Fach- und Teillosvergabe sowie zentrale Veröffentlichung auf der Vergabeplattform des Landes (www.vergabe.nrw.de)(§ 3 Abs. 6 bis 8) Seite 9Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  10. TVgG NRW – Vergabegrundsätze (2) • Tariftreuepflicht nach AEntG (§ 4 Abs. 1) • Festlegung „repräsentativer“ Tarifverträge im ÖPNV (§ 4 Abs. 2) • Festlegung eines sog. vergabespezif. Mindestlohns von 8,62 EUR (§ 4 Abs. 3) • „Günstigkeitsklausel“ (§ 4 Abs. 4) • Gleicher Lohn für gleiche Arbeit bei Leiharbeitsverhältnissen (§ 4 Abs. 5) • Privilegierung von Behindertenwerkstätten (§ 4 Abs. 6) Seite 10Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  11. TVgG NRW – Vergabegrundsätze (3) • (§ 17 bis 19 TVgG) • Pflicht zur Berücksichtigung v. Umweltschutz u. Energieeffizienz (Wirtschaftlichkeit/Lebenszykluskosten) • Verpflichtung zur Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen (abgestuftes Verfahren über Nachweis zu Eigenerklärung); Möglichkeit des Einkaufs v. Produkten aus Fairem Handel • Maßnahmen der Frauenförderung und Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Schwellenwert 50 TEUR / 150 TEUR; mind. 20 Beschäftigte) • Konkretisierung der Vorgaben - RVO; Hilfestellung durch Leitfäden, Schulungen und Infoveranstaltungen Seite 11Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  12. TVgG NRW - Anwendungsbereich Dienst- und Lieferleistungen Seite 12Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  13. TVgG NRW - Anwendungsbereich Bauleistungen Seite 13Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  14. TVgG NRW – Binnenmarktrelevanz • Rechtsrahmen: • Grundsätze des Europ. Primärrechts (EUV u. AEUV) • Mitteilung der KOM vom 23.06.2006 zu Auslegungs-fragen in Bezug auf das Gemeinschaftsrecht, das für die Vergabe öffentlicher Aufträge gilt, die nicht oder nur teilweise unter die Vergaberichtlinien (VKR und SKR) fallen • Entscheidung des EuG vom 20.05.2010 zur Mitteilung der KOM vom 23.06.2006 • Gesetzliche Vorgabe des § 3 Absatz 3 TVgG NRW • Vorgaben des nationalen Haushaltsrechts Seite 14Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  15. TVgG NRW – Binnenmarktrelevanz • Anwendungsbereich: • (alle vergaberechtl. Auftragskonstellationen, die nicht oder nicht voll umfänglich unter die europ. Vergaberichtlinien fallen: RL 2004/18/EG [VKR] u. RL 2004/17/EG [SKR]) • Öffentliche Aufträge unterhalb der EU-Schwellenwerte • Sog. nachrangig oder nicht-prioritäre Dienstleistungen (Anhang II Teil B – VKR; Anhang XVII Teil B – SKR) • Dienstleistungs- und Baukonzessionen Seite 15Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  16. TVgG NRW – Binnenmarktrelevanz • Grundanforderungen lt. Unterschwellenmitteilung der KOM vom 23.06.2006: • Verpflichtung zur Sicherstellung einer angemessenen Bekanntmachung • Verpflichtung zur Durchführung „unparteiischer Vergabeverfahren“ und • Möglichkeit zur Nachprüfung, ob das Vergabeverfahren unparteiisch durchgeführt wurde Seite 16Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  17. TVgG NRW – Binnenmarktrelevanz • Verfahrenserfordernisse bei „binnenmarktrelevanten Vergaben (1): • Transparenzgrundsatz – „angemessener Grad an Öffentlich-keit“ i.S. einer „vorherigen Bekanntmachung“ • Veröffentlichung des „beabsichtigten“ oder des „konkreten“ Beschaffungsbedarfs (Umfang d. Informationen, damit ausländ. Bieter sich verantwortl. entscheiden kann) • Lokales oder nationales Medium, ggf. auch EU-Vergabeplattform je nach Bedeutung der Beschaffung i.S. einer „grenzüberschreitenden Bedeutung“ Seite 17Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  18. TVgG NRW – Binnenmarktrelevanz • Verfahrenserfordernisse bei „binnenmarktrelevanten Vergaben (2): • Nichtdiskriminierendes Auswahlverfahren, ggf. informeller Teilnahmewettbewerb • Ex-ante- und ex-post-Transparenz in den Vergabeordnungen • Regelungen der VOB/A bzw. der VOL/A – ungeschriebene europarechtl. Erweiterungen (Frage, Unionsrechts-widrigkeit!) • Transparenzanforderungen ggf. auch unterhalb der Grenzen in den Vergabeordnungen Seite 18Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  19. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Tariftreue- und Mindeststandards richten sich gesetzessystematisch nahezu ausschließl. an den öffentl. Auftraggeber (öAG); • Der öAG ist verpflichtet, durch vertragliche Vereinbarung den Bieter/Auftragnehmer, dieser wiederum den Nachunternehmer und Verleiher von Arbeitskräften zu verpflichten; • Bereits bei Angebotsabgabe sind entsprechende Verpflichtungs-erklärungen durch die Bieter abzugeben; • Der Inhalt der Verpflichtungserklärung wird Vertragsbestandteil (vgl. Formularvordrucke i.S.v. Mindeststandards); gibt der Bieter die geforderte Verpflichtungserklärung nicht oder nicht binnen einer vom öAG gesetzten Nachfrist ab, so ist das Angebot von der Wertung auszuschließen § 8 TVgG NRW Seite 19Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  20. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Vorgaben des § 4 Abs. 1 TVgG NRW: • Aufträge dürfen nur an Unternehmen vergeben werden, • die sich bei Angebotsabgabe durch Erklärung ggü. dem öAG schriftlich verpflichten, ihren AN bei der Ausführungdes Auftrags, wenigstens die Mindestarb.bedingungen einschl. des Mindestentgelts zu gewähren, die durch • einen für allgemein verbindlich erklärten Tarifvertrag oder • eine nach den §§ 7 oder 11 des AEntG erlassene RVO für die betreffende Leistung verbindlich vorgegeben werden bzw. • (für Mindestentgelte) festgesetzt auf Grund der Vorschriften des MindestarbeitsbedingungenG in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 802-2, veröffentlichten bereinigten Fassung für den jeweiligen Wirtschaftszweig in der jeweils geltenden Fassung; Seite 20Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  21. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Tarifverträge/Verordnungen nach §§ 7, 11 AEntG • Abfallwirtschaft/Straßenreinigung/Winterdienst Mindestlohn (AbfallArbbV 3) • Baugewerbe Mindestlohn (BauArbbV 8) • Baugewerbe BRTV • Bergbauspezialarbeiten auf Steinkohlebergwerken (BergbauArbbV 2) • Dachdecker Mindestlohn (DachdArbbV 6) • Dachdecker RTV • Elektrohandwerke TV Mindestentgelt • Gebäudereinigung Mindestlohn (GebäudeArbbV 3) • Maler und Lackierer Mindestlohn (MalerArbbV 5) • Sicherheitsdienstleistungen Mindestlohn (SicherheitsArbbV) • Wäschereidienstleistungen im Objektkundengeschäft Mindestlohn • (WäschereiArbbV) Pflegebranche Mindestentgelt (PflegeArbbV) • [Fundstelle: http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Arbeit/Mindestarbeitsbedingungen/Mindestlohn/mindestlohn_node.html;] Seite 21Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  22. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Vorgaben des § 4 Abs. 2 TVgG NRW: • Aufträge dürfen nur an Unternehmen vergeben werden, • die sich bei Angebotsabgabe schriftlich verpflichten, • ihren Beschäftigten (ohne Auszubildende) bei der Ausführung • der Leistung, • mindestens das in NRW für diese Leistung in einem der einschlägigen und repräsentativen mit einer tariffähigen Gewerkschaftvereinbarten Tarifverträge vorgesehene Entgelt • nach den tarifvertraglich festgelegtenModalitäten zu zahlen und • während der Ausführungslaufzeit Änderungen nachvollzieht. Seite 22Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  23. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Anwendungsbereich des § 4 Abs. 2 TVgG NRW: • (i.V.m. § 2 Absätze 2 u. 3 TVgG NRW) • für alle DL-Aufträge im Sinne der VO (EG) Nr. 1370/2007 d. EP • u. d. Rates v. 23.10.2007 über öffentl. Personenverkehrsdienste auf Schiene u. Straße u. zur Aufhebung d. VO`en [ ..] • für Verkehre i.S.v. § 1 Freistellungs-VO in d. […] • gilt für Direktvergaben i.S.d. Art. 5 Abs. 2, 4 und 6 der VO • (EG) Nr. 1370/2007 • gilt nicht für „inhouse“-Beauftragungen oder „horizontale Koorperationen“ (!!!) • Arbeitsbedingungen bei Betreiberwechel, § 4 Abs. 5 TVgG NRW K = Regelung der VO (EG) 1370/2007 Seite 23Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  24. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Vorgaben des § 4 Abs. 3 TVgG NRW: • - sog vergabespezifischer Mindeststundenlohn • Soweit die Absätze 1 und 2 nicht einschlägig sind, • dürfen Leistungen nur • an Unternehmen vergeben werden, die sich • bei der Angebotsabgabe durch Erklärung gegenüber dem öAG schriftlich verpflichten, • ihren Beschäftigten (ohne Auszubildende) • bei der Ausführung der Leistung • wenigstens ein Mindeststundenentgelt von 8,62 Euro zu zahlen. • Ausnahme: Abs. 6 – bevorzugte Bieter (gem. §§141 S.1, 143 SGB IX, • u.a. Behindertenwerkstätten) Seite 24Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  25. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Inhalt der Verpflichtungserklärung i.S.v. § 4 TVgG NRW: • (Vgl. entsprechende Musterformularvordrucke = rechtl. Mindeststandards!!!) • Die Unternehmen müssen • [das „ob“ und] die Art der tariflichen Bindung ihres Unter- • nehmens sowie • die gezahlte Höhe der Mindeststundenentgelte • für die im Rahmen der Leistungserbringung eingesetzten Beschäftigten • angeben [und • sich verpflichten, diesenwährend der Leistungserbringung ein • Mindeststundenentgelt von 8,62 Euro zu zahlen]. Anpassung der Mindeststundenlohns:Die Höhe kann durch Rechtsverordnung vom für Arbeit zuständigen Ministeriums angepasst werden, § 21 TVgG NRW. Seite 25Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  26. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Sog. „Begünstigungsklausel“ d. § 4 Abs. 4 TVgG NRW: • Erfüllt die Vergabe eines öffentlichen Auftrages • die Voraussetzungen von mehr als einer der in den Absätzen 1 bis 3 getroffenen Regelungen, • so gilt die für die Beschäftigten jeweils günstigste Regelung. • Bsp: öffentl. Auftrag im Bereich der Abfallwirtschaft, einschl. • Straßenreinigung und Winterdienst • VO nach §§ 7, 11AEntG, tarifl. Mindestlohn bis 31.03.2012: 8,33 Euro (!!!) • gem. § 4 Abs. 4 TVgG NRW ist den bei der Ausführung der Leistung eingesetzten Beschäftigten ein Mindeststundenentgelt von 8,62 Euro zu zahlen. Seite 26Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  27. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Weitere Vorgaben i.S.d. Sozialstandards: • Vertragl. Verpflichtung der Bieter/Auftragnehmer den Leih-AN i.S. des ArbeitnehmerüberlassungsG • bei der Ausführung der Leistung für die gleiche Tätigkeitebenso entlohnt werden wie ihre regulär Beschäftigten, § 4 Abs. 5 TVgG NRW (entspr. Verpflichtungserklärung bei Angebotsabgabe) • Zulässigkeit von PQ-Verfahren, § 6 TVgG NRW • Umfang der gesetzl. Vorgabe i.S.v. §§ 6 Abs. 3, 6a Abs. 5 VOB/A, 6 Abs. 4 VOL/A bzw. 7 EG Abs. 4 VOL/A; d.h. keine Pflicht zur Vorgabe eines PQ-Nachweises (!) • Nachweise zur Beitragsentrichtung zur gesetzl. Sozialversicherung u. gemeinsame Einrichtung der Tarifvertragsparteien, § 7 TVgG NRW (Eigenerklärung zulässig; Nachweis nur bei Zuschlag; gilt auch für Nachunternehmer u. Verleiher!!!) Seite 27Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  28. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Verfahrensvorgaben zur Verpflichtungerserklärung, • § 8 TVgG NRW • Hinweispflicht des öAG auf die Notwendigkeit zur Abgabe der Verpflichtungserklärung durch Bieter, Nachunternehmer u. Verleiher von Arbeitskräften in der Bekanntmachung des öffentl. Auftrags und in den Vergabeunterlagen (!!!) • Nachforderung der o.a. Verpflichtungserklärungen binnen einer angemessenen, vom öAG kalendermäßig zu bestimmenden Frist • bei Nichtvorlageist Angebot von der Wertung auszuschließen, d.h. kein WahlR des öAG wie in der VOL/A(!!!) Seite 28Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  29. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Pflichten d. Bieters bei d. Auswahl u. Einbeziehung von • Nachunternehmern u. Verleihern v. Arbeitskräften, • § 9 TVgG NRW • Alle eigenen Verpflichtungen i.S.d. § 4 TVgG NRWmüssen vom Bieter auf Nachunternehmer u. Verleiher von Arbeitskräften durch deren Verpfl.erklärungenübertragen werden; • Pflicht d. Bieters/Auftragnehmers zur Sorgfalt bei der Auswahl von Nachunternehmern u. Verleihern von Arbeitskräften (auch: Pflicht zur Überprüfung, ob deren Angebote auf Basis d. § 4 TVgG NRW kalkuliert sein können!!!) • Vorgaben des Abs. 3: z.B. Vorgabe d. VOB/B bzw. VOL/B und keine ungünstigeren Zahlungsbedingungen als Bieter selbst; Seite 29Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  30. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Wertung unangemessen niedriger Angebote, • § 10 TVgG NRW • Auskömmlichkeitsprüfung i.S.d. § 16 VOB/A bzw. VOL/A; keine weitergehende Prüfung als in den Vergabeordnungen beabsichtigt, d.h. Prüfung nur, sofern Anhaltspunkte bestehen; öAG darf d. Eigenerklärung des Bieters vertrauen (!!!) • aber: sofern Anhaltspunkte bestehen, erstreckt sich die Prüfung nicht nur auf den Endpreis, sondern auch auf die Kalkulation der Arbeitskosten (Achtung: Abweichung von VOL/A u. VOB/A!!!) • Vertragl. Erweiterung der Prüfrechte des öAG gegenüber dem Auftragnehmer u. dieser gg. Nachunternehmer u. Verleiher v. Arbeitskräften; keine Vor-Ort-Prüfung, sondern Vorlage v. Unterlagen, bei Bedarf zu erläutern; ggf. Wertungsausschluss gem. Abs. 3; Seite 30Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  31. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Kontroll- und Prüfrechte des öAG, § 11 TVgG NRW • öAG ist berechtigt, aber nicht verpflichtet, Kontrollen durchzuführen, um d. Einhaltung d. aufgrund d. Gesetzes dem AN und dieser dem Nachunternehmer u. Verleiher von Arbeitskräften; • Vorlage- und AuskunftsR bzgl. Entgeltabrechnung, Unterlagen über Abführung v. Steuern, Abgaben u. Beiträgen gem. § 7 sowie d. zwischen AN u. Nachunternehmer geschlossenen Verträge, (d.h. Bereithalten vollständiger u. prüffähiger Unterlagen !!!) • Wichtig: • Rechte sind anlassbezogen (!), keine Stichproben i.S. präventiver Kontrollen; • Vertragl. Vereinbarung d. Kontroll- u. PrüfR auch bei Nach-unternehmer sowie entspr. Information d. AN zwingend (!) Seite 31Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  32. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Pflicht zur Vereinbarung einer Vertragsstrafe bzw. eines • Sonderkündigungsrechts, § 12 TVgG NRW • § 12 will Sanktionierung durch d. öAG bei Verstößen gegen • Tariftreue- u. Mindestlohnvorgaben gem. §§ 4 u. 9 TVgG NRW • Zwischen dem öAG u. d. Auftragnehmer sind diese Sanktionen • für jeden schuldhaften Verstoß gegen d. Vorgaben aus einer • Verpflichtungserklärung nach §§ 4 u. 9 „zwingend“ zu ver- • einbaren; u.a. Höhe 1%, bei mehreren Verstößen bis zu 5% d. • Auftragswertes, max. 5% kumulativ lt. BGHu. Beweislast b. öAG! • Vertragsstrafe auch bei Verstoß durch Nachunternehmer u. • Verleiher von Arbeitskräften; wichtig: entspr. vertragl. Verein- • barung zwingend, § 9 TVgG NRW (!!); Exkulpation d. AN mögl. • (i.S.v. „kennen müssen oder kannte“, § 347 HGB); Seite 32Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  33. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Ausschluss von der öffentl. Auftragsvergabe gemäß • § 13 Abs. 1 TVgG NRW • Bei nachweislich schuldhaftem Verstoßgegen die Vorgaben • aus den Verpflichtungserklärungen der §§ 4, 9 TVgG NRW • sollen Auftragnehmer, Nachunternehmer u. Verleiher v. • Arbeitskräften bis zu 3 Jahren v. d. öffentl. Auftragsvergabe • ausgeschlossen werden; • Beweislast liegt beim öAG; vorherige Anhörung, aber kein VA!!!; • Grundsatz der Verhältnismäßigkeit (z.B. Dauer u. Schwere d. • Verstoßes; hinreichende Selbstreinigung, z.B. durch Schulung u. • Schadenswiedergutmachung; • Ausschluss nach § 13 Abs. 1gilt nur gegenüber jeweiligen öAG; • Mitteilung an Vergaberegister, § 6 Korruptionsbek.G Seite 33Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  34. TVgG NRW – Tariftreuevorgaben, §§ 4 ff. • Ausschluss von der öffentl. Auftragsvergabe gemäß • § 13 Abs. 2 TVgG NRW • Prüfpflichten des öAG vorab: „vor jeder Vergabe“ab einem geschätztem Auftragswert von 25.000 Euro Auskunft beim Gewerbezentralregisterüber Bußgelder der Prüfbehörde ggü. AN u. ggf. Nachunternehmer nach § 16 TVgG NRW oder entspr. Eigenerklärung d. Bieters mögl. (auch PQ-Bescheinigung zul.); • Ausschluss nach § 13 Abs. 2 bei rechtskräftiger Bußgeldentscheidung ab 2.500 Euro; Gefahr: landesweiter Ausschluss!! • Bußgeldentscheidung hat jeder öAG zu werten; • aber: Ermessensentscheidung mögl., z.B. Selbstreinigung;bes.: keine Mitteilungspflicht über Ausschluss an Bieter erforderl.; • Mitteilung an Vergaberegister, § 6 Korruptionsbek.G Seite 34Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  35. TVgG NRW – Sachstand RechtsVO`en • TVgG NRW vom 10.01.2012 ist am 01.05.2012 in Kraft getreten! • Übergangserlass vom 17.04.2012 mit Formularvordrucken! • RVO zu den Sekundärzielen: Arbeitsentwurf liegt vor; Arbeitsgruppe unter Einbindung von Vergabepraktikern tätig! • Aber: Einvernehmen mit dem Wirtschaftsausschuss im LT! (voraussichtlich: Inkrafttreten der RVO im Oktober) • RVO zur Festlegung d. repräsentativen Tarifverträge im ÖPNV • Festlegen der Rahmenbedingungen für die parität. besetzte Arbeitsgruppe – RVO seit Ende April! • Berufung d. Mitglieder zur Festlegung der repräsentativen Tarifver-träge erfolgt, AG seit 5.6. tätig; RVO, repräs. Tarifverträge (?!) Seite 35Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

  36. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!! Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Jasmin Deling - Referatsleiterin Referat II B 2 – Grundsatzfragen der Wettbewerbsordnung, Vergaberecht, PPP Haroldstraße 4 40221 Düsseldorf Tel.-Nr.: +49 (0) 211 / 837 – 2669 Fax.-Nr.: +49 (0) 211 / 3843 97 – 2669 E-Mail: jasmin.deling@mwebwv.nrw.de Internet: www.wirtschaft.nrw.de Seite 36Tariftreue- und Vergabegesetz NRW Düsseldorf, 20. Juni 2012

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