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Ablauf der Sitzung. 1. Einleitung2. Erklrung grundlegender Begriffe3. Interventionsstrategien4. Schwierige Gesprchssituationen5. Fallbeispiel6. Diskussion. . 1. Einleitung. 1. Einleitung 1.1 Zur Entstehung der klientenzentrierten Beratung. Geschichte:zurckzufhren auf Carl R. Rogers, Psy
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1. Klientenzentrierte Beratung Johann Wolfgang Goethe-Universität
Institut für Sonderpädagogik
Seminar: Beratungskonzepte in sonderpädagogischen Handlungsfeldern
Referentinnen: Nicole Brinkmann, Ivonne Hölzl, Jennifer Wagner, Monika Wochner
2. Ablauf der Sitzung 1. Einleitung
2. Erklärung grundlegender Begriffe
3. Interventionsstrategien
4. Schwierige Gesprächssituationen
5. Fallbeispiel
6. Diskussion
3.
1. Einleitung
4. 1. Einleitung1.1 Zur Entstehung der klientenzentrierten Beratung Geschichte:
zurückzuführen auf Carl R. Rogers, Psychologe und Psychotherapeut
Entwicklungsphase von 1940 bis 1945
erste Anwendung zwischen 1938 und 1950
(vgl. Bommert 1977)
5. 1. Einleitung1.1 Zur Entstehung der klientenzentrierten Beratung wurde zunächst als „nicht-direktive“ Beratungs- und Therapiemethode bekannt
erste Anwendung des Terminus „Klient“
Klient wird erstmals als selbstverantwortlich aufgefasst
Bezeichnung klientenzentrierte Psychotherapie verdeutlicht, dass es um die innere personale Welt des Klienten geht (vgl. Rogers 1977)
6. 1. Einleitung1.1 Zur Entstehung der klientenzentrierten Beratung
Wurzeln:
wurde von vielen Geistesströmungen beeinflusst
(vgl. Bommert 1977)
7. 1. Einleitung1.1 Zur Entstehung der klientenzentrierten Beratung Vor allem 2 Erkenntnisse prägen die Entstehung:
Dominante und autoritäre Verhaltensweisen im Umgang mit dem Klienten haben einen nur kurzdauernden und oberflächlichen Effekt.
Der Klient weiß am besten, was ihn stört, welche Konflikte er hat und wohin er will. (vgl. Rogers 1977 | Bommert 1977)
8. 1. Einleitung 1.2 Anwendungsgebiete Pädagogik
Sozialarbeit
Seelsorge
Management
? überall, wo es um den Umgang mit Menschen geht
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007)
9. 1. Einleitung 1.3 Grundannahme
Jedem Menschen ist eine existenzielle Tendenz angeboren, all seine Kräfte und Fähigkeiten im jeweiligen sozialen Kontext zu entfalten. (vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007)
10. 1. Einleitung1.4 Merkmale und Aufgaben des Beraters Echtheit/Kongruenz
bedingungsfreies Akzeptieren des Klienten
sensibles und einfühlendes Verstehen des Klienten
kennt nicht die Lösung der Probleme
Anbieten einer besonderen Beziehung
Schaffung eines sozialen Klimas
der Klient bestimmt sein weiteres Wachstum
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007 | Rogers 1977 | Bommert 1977)
11. 1. Einleitung 1.5 Anwendungsarten Therapie
Beratung
Gesprächsführung
? in jeder Form sozialer Beziehung
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007)
12. 2. Erklärung grundlegender Begriffe
13. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.1 Aktualisierungstendenz-Selbstaktualisierungstendenz Aktualisierungstendenz = Natur des Menschen; existenzieller Antrieb
Jeder Mensch besitzt eine angeborene Tendenz, alle Kräfte und Fähigkeiten zu entfalten, die seiner Erhaltung und seines Wachstums dienen.
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S. 34)
14. 2. Erklärung grundlegender Begriffe Ansatz:
klientenorientierte Beratung basiert auf einem grundlegenden Vertrauen in den Menschen
Aktualisierungs- oder Selbstverwirklichungstendenz kann:
gehemmt
behindert oder
deformiert werden, jedoch kann sie nicht zerstört werden
? Jeder Mensch versucht sich selbst im Leben zu verwirklichen, obwohl es für
Außenstehende oft sinnlos erscheinen mag.
Diese konstruktive Tendenz ist das Fundament des personenzentrierten Ansatzes.
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S. 34)
15. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.2 Klientenzentrierte Haltung Individuum verfügt über ungeahnte Möglichkeiten:
sich selbst zu begreifen
seine Einstellungen und
sein Verhalten zu verändern Dieses Potential kann nach Rogers nur erschlossen werden, wenn Folgendes gelingt:
Herstellung eines bestimmten förderlichen sozialen Klimas
Verwirklichung einer bestimmten förderlichen Beziehung
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S. 34f.)
16. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.2.1 Kriterien eines wachstumsfördernden Klimas
Empathie, einfühlsames Verstehen, Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte
unbedingte Wertschätzung, bedingungsloses Akzeptieren, emotionale Wärme
Kongruenz/Echtheit? Bedingungen zur Gesprächsführung Ziel: persönliche Weiterentwicklung und persönliches Wachstum
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S.35)
17. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.3 Empathie Berater:
kann Erlebnisse und Gefühle des Klienten und deren persönliche Bedeutungen präzise erfassen
„schlüpft“ in die Welt des Klienten
durch aktives Zuhören spürt der Berater genau die Gefühle mit ihren persönlichen Bedeutungen, die der Klient erlebt
kann das Verstandene dem Klienten mitteilen
gute Berater können sogar die Bedeutungen knapp unter der Bewusstseinsschwelle klären
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S. 35)
18. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.3 Empathie Klient:
lernt sich besser zu verstehen
kann mehr von seinem Erleben in seinem Bewusstsein zulassen
fühlt sich tiefgreifend verstanden und wird bestärkt
? gewinnt verstärktes Vertrauen in sich selbst
erfährt durch das Einfühlungsvermögen des Beraters eine heilsame Erfahrung
wird uneingeschränkt Ernst genommen
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S.35)
19. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.3 Empathie Empathie bedeutet nicht:
Analysieren oder Diagnostizieren der Erlebniswelt des Klienten
kausales Erklären oder intellektuelles Interpretieren der Erlebniswelt des Klienten
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S. 35)
20. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.4 Unbedingte Wertschätzung Eigenschaften des Beraters:
betrachtet Klienten als Mensch mit vielen konstruktiven Möglichkeiten
begegnet ihm mit tiefer und echter Zuneigung -> keine Beurteilungen/ Bewertungen
hegt keinen Verdacht, dass der Klient im Grunde ganz anders sei -> notwendig, um Vertrauen zu schaffen
respektiert und achtet seinen Klienten
muss dies auch nonverbal signalisieren
Wenn der Klient schweigt, ist es wichtig, dass er weiß, dass sein Berater für ihn da ist und ihn so akzeptiert, wie er sich verhält.
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S. 36)
21. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.5 Kongruenz Berater:
trägt kein professionelles Gehabe zur Schau
Gefühlen lässt er freien Lauf
eigenes Erleben kann er, wenn es angemessen erscheint, dem Klienten mitteilen (primär: die Gefühle des Klienten zu verstehen)
Echtheit verlangt vom Berater eine konstruktive Ehrlichkeit
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S. 37)
22. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.5 Kongruenz Ehrlichkeit in der klientenzentrierten Beratung ist nach Hackney und Cormier immer
hilfreich, wenn sie folgenden drei Zielen dient:
es entsteht Sicherheit; der Klient weiß, wie und was der Berater denkt und fühlt
Klient kann am Modell des Beraters lernen ? gegenseitiger Austausch von Gefühlen ? Veränderung des eigenen Empfindens
Klient erhält durch den Berater wichtiges Feedback ? Klient erfährt, wie andere Menschen ihn wahrnehmenDie Bedingungen der Echtheit sind schwer zu erfüllen. Wahrscheinlich kann niemand diesen Zustand vollständig erreichen. (vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S. 37)
23. 2. Erklärung grundlegender Begriffe 2.6 Zusammenhänge zwischen den Variablen
Drei Beziehungsvariablen:
Empathie
unbedingte Wertschätzung und
Kongruenz ? sind nicht voneinander abgrenzbar Es sind drei unterschiedliche Aspekte mit derselben Grundhaltung. Zur Verwirklichung brauchen sie sich gegenseitig.
(vgl. Breitenbach IN: Diouani-Streek, M.; Ellinger, S. 2007, S. 38)
24.
3. Interventionsstrategien
25. 3. Interventionsstrategien Steigerung der Effektivität einer Beratung
positive Veränderungen beim Klienten werden erleichtert und beschleunigt
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 39)
26. 3. Interventionsstrategien 3.1 Spiegeln
Versuch des Verstehens
nicht wertendes Feedback
Klient bekommt „Spiegel“ aus seinen Gefühlen vorgehalten und kann sie reflektieren
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 39)
27. 3. Interventionsstrategien3.2 Konfrontieren
Aufzeigen von Widersprüchen
Anwendung bedarf großer Vorsicht, da sie der Klient als Kritik/Vorwurf/Bloßstellen empfinden könnte
Klient kann eigene Fehlinterpretationen und Ausweichmanöver erkennen
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 40)
28. 3. Interventionsstrategien3.3 Zusammenfassen
Zusammenfassen des Beraters vom bisher Gehörten und Verstandenen
Rückmeldung des Klienten
führt zum Einsatz folgender verschiedener Strategien:
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 41)
29. 3. Interventionsstrategien3.3.1 Akzentuieren
wichtige Dinge werden betont
neue Gesichtspunkte aufgezeigt
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 41)
30. 3. Interventionsstrategien3.3.2 Gegenüberstellen Gegenüberstellen von verschiedenen sich im Gespräch herauskristallisierten Lösungsstrategien
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 41)
31. 3. Interventionsstrategien3.3.3 Den roten Faden aufgreifen der Berater versucht einen roten Faden in den Klientenäußerungen zu finden
dient dem Erkennen von Zusammen-hängen und Finden eines ordnenden Gedankens
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 41 f.)
32. 3. Interventionsstrategien3.4 Konkretisieren findet Anwendung, wenn der Klient über sich und sein Erlebtes recht distanziert spricht
konkrete Frage nach Gefühlen und Erlebnissen
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 42)
33. 3. Interventionsstrategien3.5 Perspektivenwechsel anbieten Klient kann sich in die Situation eines anderen Menschen versetzen
Erkundung von Ängsten und Befürchtungen in bestimmten Situationen
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 42)
34. 4. Schwierige Gesprächssituationen
35. 4. Schwierige Gesprächssituationen 4.1 Das erste Gespräch
ambivalente Gefühle auf Seiten des Klienten
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 43 f.)
Informationen über den Klienten/ Informationen für den Klienten
(vgl. Hackney/Cormier 1993, n. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 43 f.)
36. 4. Schwierige Gesprächssituationen 4.2 Gesprächspausen
eine unangenehme Situation
Funktion und Bedeutung
therapeutische Technik
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 44 f.)
37. 4. Schwierige Gesprächssituationen 4.3 Bitte um Ratschläge
Klient hofft auf „schnelle und schmerzfreie Problemlösung“
Bedingungen für einen konstruktiven Umgang
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 45 f.)
38. 4. Schwierige Gesprächssituationen 4.4 Beenden eines Beratungsgesprächs
zeitliche Begrenzung
Problemaufschub auf Seiten des Klienten
(vgl. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 46)
Techniken für das Beenden einer Sitzung
(vgl. Benjamin 1981, n. Diouani-Streek/Ellinger 2007, S. 46)
39. Literaturverzeichnis Bommert, H.: Grundlagen der Gesprächspsychotherapie. Theorie – Praxis – Forschung. Kohlhammer, Stuttgart 1977
Mériem Diouani-Streek, Stephan Ellinger (Hgg.): „Beratungskonzepte in sonderpädagogischen Handlungsfeldern“, Athena, 2007
Rogers, C. R.: Therapeut und Klient. Grundlagen der Gesprächspsychotherapie. Mit dem Berühmten halbstündigen Interview mit Gloria sowie zwei Darstellungen von Kurztherapien. Kindler, München 1977