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Bewertung der Radverkehrsqualität

Bewertung der Radverkehrsqualität. Methoden der Wirkungskontrolle und stadtweite Fahrradbilanzen. Gefördert von:. Inhalt. Wie kann die Qualität des Radverkehrs gemessen werden? Fahrradbilanz ( Fietsbalans ) für die niederländische Stadt Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen

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Bewertung der Radverkehrsqualität

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Presentation Transcript


  1. Bewertung der Radverkehrsqualität Methoden der Wirkungskontrolle und stadtweite Fahrradbilanzen Gefördert von:

  2. Inhalt • Wie kann die Qualität des Radverkehrs gemessen werden? • Fahrradbilanz (Fietsbalans) für die niederländische Stadt • Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen • Umfassende Struktur- und Prozessbetrachtung (BYPAD) • Verkehrszählungen, Unfalluntersuchungen, Verkehrsbeobachtungen, Mobilitätsbefragungen • Fazit (Gedruckter Beitrag zu diesem Thema: Forschung Radverkehr Nr. O-2. Difu, Berlin 2010)

  3. Wie kann die Qualität des Radverkehrs gemessen werden? Immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad auf ihren alltäglichen Wegen. Auch in der Kommunalpolitik ist das Interesse am Radverkehr gewachsen. Die meisten Kommunen führen gezielt Maßnahmen zur Radverkehrsförderung durch. Dies beinhaltet die Herausforderung, die Qualität der lokalen Radverkehrsbedingungen abzubilden… • …um den Erfolg der durchgeführten Maßnahmen zu messen • und politische Argumente für das Fahrrad auch quantitativ zu unterlegen.

  4. Wie kann die Qualität des Radverkehrs gemessen werden? Wirkungskontrollen dienen der Überprüfung, • ob durch die Planung angestrebte Wirkungen tatsächlich erreicht werden • oder Veränderungen erforderlich sind. Instrumente der Qualitätssicherung gewährleisten, dass Qualitätsstandards in der Umsetzung realisiert werden. Wirkungskontrolle und Qualitätssicherung sind Teil des so genannten Qualitätsmanagements.

  5. Wie kann die Qualität des Radverkehrs gemessen werden? • Bundesweite Fahrradklimatests von ADFC und BUND • Bundesweite schriftliche Umfrage auf der Grundlage von Fragebögen • Durchgeführt vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), und dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), gefördert durch das Umweltbundesamt (UBA) • Bestandteil des Projekts „Umweltentlastung durch mehr Radverkehr“ • Ziel: Städte und Gemeinden hinsichtlich ihrer Fahrradfreundlichkeit zu klassifizieren

  6. Wie kann die Qualität des Radverkehrs gemessen werden? • Bundesweite Fahrradklimatests von ADFC und BUND • Erstmalige Durchführung 1998. Seitdem regelmäßige Fortsetzungen (zuletzt 2005 mit mehr als 26.000 Radfahrern) • Fragebogen mit 22 Einzelaspekten (z.B.: Spaß oder Stress auf der Straße, Sicherheitsgefühl im Straßenverkehr) • Ergebnis: Einteilung in drei Städtekategorien: 1. Städte bis 100.000 Einwohner, 2. Städte bis 200.000 Einwohner, 3. Städte über 200.000 Einwohner • Bundesweite schriftliche Umfrage auf der Grundlage von Fragebögen

  7. Fahrradbilanz (Fietsbalans) für die niederländische Stadt • Die Radfahrervereinigung Fietsersbond als ausführender Akteur Fahrradbilanz: Landesweit angewandtes System zur Messung der Radverkehrsqualität in den niederländischen Städten Initiative des Verkehrsministeriums im Rahmen der nationalen Radverkehrsstrategie Einbeziehung aktiver Vereinigungen und Interessengruppen in die Projektumsetzung Der nationale Interessenverband der Radfahrer „Fietsersbond“ wird mit der Durchführung aus Auswertung der Fahrradbilanzen beauftragt

  8. Fahrradbilanz (Fietsbalans) für die niederländische Stadt • Methodik und Durchführung • Objektive Beurteilung der Radverkehrs-qualität im Vergleich mit anderen Kommunen • Konzept der Stärken-Schwächen-Analyse • 5 inhaltlich und methodisch unterschiedlichkonzipierte Bausteine: • Schriftliche Befragung der kommunalen Akteure • Schriftliche Befragung der Radfahrer • Auswertung landesweiter Statistiken (Radverkehrsanteile, Verkehrsdichte, Verkehrssicherheit, etc.) • Bewertung der Radwegequalität mithilfe eines Messfahrrads • Objektive Bewertung der vorhandenen Fahrradabstellanlagen (seit 2006) Messfahrrad des Fietsersbond

  9. Fahrradbilanz (Fietsbalans) für die niederländische Stadt Fahrradbilanzen der Städte Houten, Groningen und Utrecht

  10. Fahrradbilanz (Fietsbalans) für die niederländische Stadt Fahrradbilanzen der Städte Utrecht und Groningen im Vergleich

  11. Fahrradbilanz (Fietsbalans) für die niederländische Stadt • Anhand von zehn Gesichtspunkten entstehen Bewertungen einzelner Städte. • Die Netzdiagramme zeigen, inwiefern es der Stadt gelingt, ein gutes Fahrradklima zu schaffen. • Referenzgrößen der Bewertung • Landesweite Durchschnittswerte aller untersuchten Städte • Städte vergleichbarer Größe (große, mittlere, kleine Städte) • Einheitliche Ergebnisdarstellung erlaubt es, mehrere Städte einfach zu vergleichen.

  12. Fahrradbilanz (Fietsbalans) für die niederländische Stadt • Fazit In der ersten Projektperiode 2000–2004 wurden Fahrradbilanzen für 125 Städte und Gemeinden erstellt. Darunter befinden sich alle niederländischen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Somit wurden fast 50 % aller Radfahrer in den Niederlanden in die Analyse mit einbezogen. Ortsschild der niederländischen Kleinstadt Houten. Aufgrund ihrer hervorragenden Fahrradbilanz als „Fahrradstadt 2008“ ausgezeichnet

  13. Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen • Motivation und Zielsetzung des Fahrradberichts In den frühen 90er-Jahren beschloss die Stadt Kopenhagen,einen regelmäßigen Fahrradbericht zu erstellen. Ziele: • Einbezug der Bevölkerung in die Planungsprozesse • Dokumentation verkehrsbezogener Maßnahmenhinsichtlich ihre Fahrradfreundlichkeit Inhalte: Statistiken und Informationen über den Radverkehrsowie die Verhaltensweisen und Bedürfnisse der Radfahrer Behandlung eines Schwerpunktthemas (2008: Transportfahrräder)

  14. Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen • Motivation und Zielsetzung des Fahrradberichts • Ergebnisse werden in einer Broschüre veröffentlicht. • Die Broschüre wird in dänischer und englischer Sprache gedruckt und ist online erhältlich. • Ergebnisse dienen der Stadtverwaltung bei zukünftigen Planungen. • Bereits durchgeführte Maßnahmen, wie z.B. bauliche Veränderungen im Straßenraum, werden evaluiert. • Die Ergebnisse helfen, den Radverkehr in der öffentlichen Wahrnehmung und in den politischen Debatten zu platzieren.

  15. Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen Auszüge aus der englischsprachigen Broschüre

  16. Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen Auszüge aus der englischsprachigen Broschüre

  17. Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen Auszüge aus der englischsprachigen Broschüre

  18. Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen • Methodik und Durchführung • Telefonbefragung: Im Zuge der Erhebung 2008 wurden insgesamt 1025 Interviews durchgeführt. • Zusammenstellung vorhandener Verkehrsdaten: • Zahlen aus der Modal Split-Erhebung • Datenmaterial anderer Abteilungen der Stadtverwaltung • Daten zur Unfallhäufigkeit, von der Polizei erhoben

  19. Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen • Ergebnisse Detaillierte statistische Ergebnisse zu vielfältigen Aspekten: • Radverkehrsanteil auf den Wegen zu Arbeits- und Ausbildungsstätten • Zahlen zu den bei Verkehrsunfällen verletzten und getöteten Radfahrern • Bewertung des Risikos (schwere Unfälle im Verhältnis zu den gefahrenen Kilometern) • Kennzahlen zur Länge der Radwege, Fahrradspuren und grünen Radrouten • Informationen zu den Fahrradabstellmöglichkeiten auf der Fahrbahn und auf Bürgersteigen

  20. Umfassende Struktur- und Prozessbetrachtung (BYPAD) • Grundidee und Ziele • Entwickelt in einem durch die EU geförderten Projekt • Unterstützung europäischer Kommunen bei der Evaluation und qualitativen Verbesserung ihrer Radverkehrspolitik • Kommunen sollen eigenständig die BYPAD-Instrumente nutzen können… • um die Stärken und Schwächen ihrer Radverkehrspolitik zu identifizieren • und einen Qualitätsplan für die Zukunft zu erstellen • Methode: Qualitative Analyse der lokalen Radverkehrspolitik • Anders als bei quantitativen Fahrradbilanzen (z.B. Niederlande) ist der Ergebnisvergleich nur bedingt möglich

  21. Umfassende Struktur- und Prozessbetrachtung (BYPAD) Graphische Darstellung zum Ablauf Des BYPAD-Verfahrens

  22. Umfassende Struktur- und Prozessbetrachtung (BYPAD) • Methode: Evaluation von sieben zentralen Aspekten der Fahrradpolitik • Nutzeranforderungen • Steuerung durch die Politik • Radverkehrsstrategie und Planung der einzelnen Maßnahmen • Finanzmanagement • Personalmanagement • Durchgeführte Projekte und Aktionen • Lokal vorhandene Instrumente aus dem Bereich Evaluation und Monitoring

  23. Umfassende Struktur- und Prozessbetrachtung (BYPAD) • Durchführung der Evaluation • Bildung von Lokalen Evaluationsgruppen: Verantwortliche aus Stadtpolitik, Verwaltungsbereichen und Radfahrervereinigungen • Schritt 1: Die Gruppe füllen einen Fragebogen mit insgesamt 40 Fragen zu den 7 genannten Aspekten aus • Die Antworten bilden die Grundlage der Qualitätsbewertung • Schritt 2: Evaluationsgespräch unter der Leitung eines Moderators, Konsensfindung über die Stärken und Schwächen der lokalen Radverkehrspolitik

  24. Weitere Verkehrserhebungen Verkehrszählungen und Zählungen des ruhenden Radverkehrs in regelmäßigen Abständen • Verdeutlichung der Verkehrsentwicklung im Zeitverlauf • Aufdecken von Kapazitätsengpässen Unfallanalysen fürs Straßennetz • zeigen Handlungsbedarf aufgrund von Unfallrisiken an einzelnen Knoten oder Abschnitten • verdeutlichen den Sicherheitsgewinn von Maßnahmen im Vorher-Nachher-Vergleich Beobachtungen zum Verkehrsverhalten (Verhaltensbeobachtungen, Verkehrskonfliktbeobachtungen) • Hinweise, ob sich das sicherheitsrelevante Verhalten der Verkehrsteilnehmer durch eine Maßnahmen verbessert hat.

  25. Weitere Verkehrserhebungen Befragung zur Verkehrsmittelwahl im Haushalt an einem Stichtag (per Telefoninterview oder Fragebogen) • Räumlich detaillierte Mobilitätskennziffern der Wohnbevölkerung, z.B. zur Verkehrsmittelwahl Befragung an der Strecke • Ergebnisse zu einer bestimmten Route • zeigt Ursachen von Akzeptanzmängeln • ermöglicht eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit Befragung an einer touristischen Route

  26. Fazit Wirkungskontrolle und Qualitätssicherung zeigen die Radverkehrsbedingungen in einer Kommune, hinsichtlich: • der Ausgangsbedingungen des Radverkehrs • des bisherigen Erfolgs der Radverkehrsförderung Methodisch fundierte und aussagekräftige Daten zum Bereich des Radverkehrs gewinnen an Bedeutung: • Überzeugung politischer Entscheidungsträger zugunsten des Radverkehrs • Akquise externer Fördergelder (z.B. auf EU-Ebene) • Darstellung der erzielten Erfolge in der Öffentlichkeit

  27. Quellen und Links • Frank Borgman/Fietserbond (2003): The Cycle Balance. Benchmarking Local Cycling Conditions. In: Rodney Tolley (ed.): Sustaining sustainable transport planning for walking and cycling in urban environments. Cambridge: Woodhead Publishing Limited. media.fietsersbond.nl/Engels/Information%20about%20the%20Cycle%20Balance.pdf • Der aktuelle Fahrradbericht der Stadt Kopenhagen: kk.sites.itera.dk/apps/kk_publikationer/pdf/679_a4jBCZL3Xz.pdf • Bypad – Projekthomepage: www.bypad.org • Bypad – Handbuch zur Anwendung des Bypad-Verfahrensbypad.org/docs/BYPAD-Manual.pdf • Bypad – Ausführliche Informationen über die Idee und dieUmsetzung des Projekts bypad.org/docs/BYPAD_Cycling_The_European_approach.pdf

  28. Quellen und Links • FGSV – Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (1991): Empfehlungen für Verkehrserhebungen. Köln • FGSV – Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (2003): Merkblatt für die Auswertung von Straßenverkehrsunfällen; Teil I: Führen und Auswerten von Unfalltypen-Steckkarten. Köln • FGSV – Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (2001): Merkblatt für die Auswertung von Straßenverkehrsunfällen; Teil II: Maßnahmen gegen Unfallhäufungen. Köln Impressum Hrsg.: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) gGmbH, Zimmerstraße 13–15, 10969 Berlin, Arbeitsbereich Mobilität und Infrastruktur. Redaktion: Tobias Mettenberger, Jörg Thiemann-Linden, cycling-expertise@difu.de, forschung-radverkehr@difu.de

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