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„Freiheit zu gehen, wohin ich will“ (Zitat Hölderlins & Buchtitel Messners)

„Freiheit zu gehen, wohin ich will“ (Zitat Hölderlins & Buchtitel Messners). NLP-Masterarbeit Claudia Modenbach, Bahnhofstr. 34, 36272 Niederaula Januar 2012. „ K a l i p e “. Messners Lebensmotto (tibetisch: Schrittchen für Schrittchen).

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„Freiheit zu gehen, wohin ich will“ (Zitat Hölderlins & Buchtitel Messners)

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Presentation Transcript


  1. „Freiheit zu gehen, wohin ich will“(Zitat Hölderlins & Buchtitel Messners) NLP-Masterarbeit Claudia Modenbach, Bahnhofstr. 34, 36272 Niederaula Januar 2012

  2. „ K a l i p e “ Messners Lebensmotto (tibetisch: Schrittchen für Schrittchen)

  3. Modelling Reinhold Messner – meine persönliche Motivation Die körperliche Leistungs- und Leidensfähigkeit ist die eines Ausnahmesportlers. Diese enorme Physis bewundere ich – entscheidend jedoch ist sie nicht für meine Auswahl gewesen. Reinhold Messner zeigt auf der mentalen Ebene ein großes Potenzial. Sein Durchhaltevermögen, seine Akribie in der Vorbereitung seiner Arbeit, gleichwohl seine Freiheitsliebe und die Fähigkeit einmal mehr aufzustehen als hinzufallen, haben mich bereits als junge Frau berührt und stets motiviert. In einer persönlichen Lebenskrise konnte ich „Ihn“ als Vorbild betrachten. In der Stadthalle Bad Hersfeld kam es nach einem seiner Vorträge 1999 zu einer kurzen Begegnung beim anschließenden Verkauf seiner Bücher. Diese persönliche Begegnung hat mir einen Menschen gezeigt, der mich mitnehmen kann auf seine Reisen, der Lebenskraft in sich trägt, die er an andere Menschen weitergibt.

  4. 1. Lebenspanorama Dieses Wortbild möchte ich gern übernehmen, da es anschaulich und typisch für Messner ist.

  5. 2. Strategiegewinnung Physiologie Die Aufnahmen, die mir zur Verfügung stehen, zeigen R. Messner zumeist in einem sogenannten ressourcevollem Zustand.

  6. Atmung Messner ist bei all seinen Fernsehauftritten, die ich sehen konnte (zuletzt NDR Talkshow 25.11.2011) in sich ruhend, aber sehr engagiert. Zumeist kann eine costo-abdominale Atmung beobachtet werden. Dies spricht für kinästhetische Prozesse bzw. gibt Hinweise auf innere Dialoge. Werden die Gefühle intensiver, lässt sich eine primär fokussierte Brustatmung beobachten.

  7. Stimme / Sprechweise Messners Stimme klingt kräftig – zeitweise neigt er zu einem sog. Pressen (hypertone Spannung). Die Artikulation ist retrograd verlagert. Die allgemeine Sprechweise kann als sog. ergotrop (leistungssteigernd) bezeichnet werden: eine energische Stimme, die sog. Führungsstimme. Kritiker bewerten dieses oft als Stil eines „amerikanischen Predigers“. Ich interpretiere dieses als hohes Engagement bei mangelnder Sprechschulung.

  8. Submodalitäten der Stimme Sprechrhythmus bzw. prosodische Elemente sind stets vorhanden. Die Sprechgeschwindigkeit befindet sich im Normbereich, die Tonhöhe ist normal bis leicht unterdunkelt (spricht auch für den kinästhetischen Wahrnehmungskanal).

  9. Körper / Körpersprache / Haltung Herr Messner ist, durchschnittlich betrachtet, klein von Statur. Ich erinnere ihn, mir gegenüberstehend, als gleichgroß (1,68m) bis etwas kleiner. Er unterstützt sein Sprechen sehr stark mit seinen Händen (kinästhetisch). Messner muss alles spürbar und begreifbar machen. Er durchlebt damit seine Erlebnisse ein zweites Mal und „berührt“ dadurch seine Zuhörer. Er kleidet sich stets in bequemer Montur (kinästhetisch). Die Körperhaltung (Kopf hoch, Schultern eher hoch, Gestik im oberen Bereich) gibt eher Hinweise auf einen visuellen Zugang. Messner hat kräftige, wellige Haare, die er gern etwas länger trägt, stets trägt er einen Vollbart. Das Erscheinungsbild ist betont maskulin und strahlt innenwohnende Kraft nach außen.

  10. Sprache Der Sprachgebrauch tendiert durch seine körperlichen Metapher hin zum Kinästhetischen (z.B.: `Ich sprach mit den Griffen, mit den Tritten. Mir war, als wäre ich ein Teil des Felsens geworden` / aus „Spiegel meiner Seele“ S. 39). Besonders auffallend finde ich Messners sprachlichen Umgang mit dem Tod seines Bruders Günther. Messner, der sonst sehr anschaulich und zumeist assoziiert erzählt, spricht stets: der Bruder – nie benutzt er das passendere Possessivpronomen: mein Bruder… Ich vermute, das Messner sich so (unbewusst?) eine Distanz verschafft, die ihn unangreifbarer macht…

  11. Wahrnehmungsfilter Messners: Messner erfährt starke Unterstützung im kinästhetischen Bereich, ist sehr stark im inneren Dialog und dem visuellen Konstruieren bzw. Antizipieren. Herr Messner lebt ganz klar in seiner Zielorientierung (hin zu) und im Hier und Jetzt (siehe auch mein Kurzinterview). Er wendet sich der Gegenwart (Realist) und der Zukunft (Träumer) zu. Messner orientiert sich stets an seinem eigenen Gefühl und lässt sich von außen weder beeindrucken, noch (ver-)leiten.

  12. Meta-Modell der Sprache (Bandler/Grinder 1970) Dieses Modell basiert auf dem NLP-Axiom: „Die (persönliche) Landkarte ist nicht die Landschaft“. Die Sprache ist ein Filter, der jede PER-SÖNLICHKEIT (personare: lat. durch den Klang) noch deutlicher erscheinen lässt. Hier untersuche ich an einigen Beispielen, welche Muster Herr Messner sich zu eigen gemacht hat.

  13. A u ß e n w e l t I n n e n w e l t

  14. Die Generalisierung `Die Revolution muss in uns stattfinden, damit wir die Gesellschaft verändern können`(aus: „Mein Weg“) ´Man muss jedoch nach dem eigenen Weg suchen` („Mein Weg“) `In Todessituationen nicht umzukommen ist das Entscheidende` (aus: „Mein Leben am Limit“) `Wille ist trainierbar wie Muskelkraft` (aus: „Wettlauf zum Gipfel“) `Das Abenteuer fängt ausschließlich im Kopf an`(aus: „Überlebt“) `Der Mensch kann alles, was er will`(aus: „Berge versetzen“) `Seine Seele zeigt der Mensch nur in seinem Tun` (aus: „13 Spiegel meiner Seele“) `Frauen machen die Männerwelt menschlicher` („Mein Weg“)

  15. Messners Interviews und Reden liefern viele Beispiele für Generalisierungen. Diese trägt er auch selbstbewusst vor, was seine Kritiker als eine Art „Absolutismus“ beschreiben. Ich begreife diese Äußerungen als gelebtes, erfahrenes Leben, von dem Messner berichtet. In seiner Sprache spiegelt sich Kraft und Selbstvertrauen in die eigenen Person wider. Messner kann einmal Gelerntes schnell in sein Leben übertragen und integrieren.

  16. Die Tilgung `Aber ich kann auch nicht ohne Grenzerfahrungen leben` (aus: „Mein Leben am Limit“) `Wesentliches wird beim Scheitern bzw. Abbruch gelernt` (aus: „Berge versetzen“) `Gehend denkt es sich klarer` („Berge versetzen“) `Es gibt keine Grenzen, wenn ich sie aufhebe` („Berge versetzen“) `Die Kunst dabei ist die richtige Schrittfolge` („Berge versetzen“) `Durchkommen heißt meine Kunst` (aus: „13 Spiegel meiner Seele“)

  17. Die Fähigkeit des Tilgens ist Teil des Erfolges des Unternehmers Messner. Dadurch ist es ihm möglich, diese gewaltigen Vorhaben erfolgreich in die Tat umzusetzen. Das Konzentrieren auf eine Sache ist wichtig, um durch die äußeren Einflüsse nicht abgelenkt zu werden.

  18. Die Verzerrungen `Du bist doch kein Taugenichts, wenn dein Tun dir Freude macht` (aus: „Wettlauf zum Gipfel“) `Wir Menschen sind selbst für unsere Stellung in der Welt verantwortlich` (aus: „Berge versetzen“) `Das Bewusstsein des Einzelnen muss sich ändern. Jedes andere politische Engagement ist verlorene Zeit, vergeudete Kraft` (aus: „Grenzenlos zum Erfolg“) `Mein Krankheitsbild ist umrissen mit: Lebenslust durch Einsatz des Lebens` (aus: „Mein Leben“) `Indem ich mein Tun beschreibe, offenbare ich meine Seele` (aus: „13 Spiegel meiner Seele“)

  19. In den zu beobachtenden Verzerrungen sehe ich die kreative Kraft Messners ganz deutlich. Messner weist die beschriebenen Wahrnehmungsfilter der Sprache zumeist in positiver Hinsicht auf. Das Erlebte (Außen) hat das Innen (sprachliche Welt) durch die genannten Filter gestärkt und gestützt. Messner hat sich eine Innenwelt geschaffen, die ihn weiterträgt, führt und leitet.

  20. 3. Mentale Prozesse Messner erobert seine Welt H O R I Z O N T A L

  21. wie auch V E R T I K A L Er versucht dabei stets im Hier und Jetzt zu sein und sich der jeweiligen Aufgabe uneingeschränkt zu widmen („Gipfel sein“). Zwei Präferenzen sind hierbei auszuloten:

  22. Horizontale Strategie Eine große und ausgefeilte Fähigkeit besteht im visuellen Konstruieren (Vk): Messner startet sein Tun erst dann, wenn auch das kleinste Detail eines Projektes in seiner inneren Vorstellung ausgereift und innerhalb etlicher innerer Dialoge durchdacht und durchgespielt wurde (Aid). Die Motivation und Machbarkeit einer Unternehmung sichert Messner durch das kinästhetische Erleben (K) ab („wächst mir Kraft zu – fühlt `es` sich gut an“…). Eine große Stärke besteht dabei in dem Antizipieren des Zielgefühles.

  23. Horizontale Strategie

  24. Horizontale Strategie Die Okulomotorik (Augenbewegungsmuster) sind meines Erachtens willkürlich deutbar. Es sind keine komplexen Abläufe sichtbar, vielmehr sind Einzelsequenzen, bzw. Präferenzen beobachtbar. So ist die Blickrichtung Messners oft im Kinästhetischen oder innerer Dialogbereitschaft beobachtbar. Messner ist bei vielen Interviews ganz bei sich im internen Erleben, was seinem Wahrnehmungs- und Lerntyp entspricht. Darin schöpft er seine Kraft und Präsenz. Ich möchte die o.g. Strategie Messners mit seinen eigenen Äußerungen belegen: „Auf meinen Reisen, wenn ich die Augen geschlossen hatte, richtete ich meine Burg ein. Weil ich mir jeden Raum vorstellen konnte, war er bewohnbar. Erst nachdem ich innerlich wusste, wie Juval werden sollte Vk, begann ich mit der Sanierung.“Ke(S. 79/ „13 Spiegel meiner Seele“)

  25. Horizontale Strategie „Als ich im Herbst 1992 aus derselben Wüste herausfuhr, war mir ein Projekt in den Kopf gekommen…“ Vk(S. 282/ „13 Spiegel meiner Seele“) „Ich war völlig konzentriert: auf die Griffe, die ich prüfte, bevor ich sie belastete, auf die Tritte, auf den Weg vor mir. Immer wieder kombinierte ich im Geiste jeweils eine Serie von Griff- und Trittfolgen, die mich zum nächsten bequemen Standpunkt bringen sollten. Klettern und Denken bildeten eine Einheit – das Klettern als die konkrete Ausführung meiner geistigen Vorstellungen.“ Vk und Ke verschmelzen hier (S. 29/ „13 Spiegel meiner Seele“) „Ich lebe oft jahrelang mit einer Idee, die sich schließlich als Realutopie auswächst.“ Vk „Dabei stauen sich Motivation, Energie und Ausdauer an K-Aid Der schwierigste Schritt ist das Umsetzen der Idee in die Tat.“ Ke (S. 14/ 15 „13 Spiegel meiner Seele“)

  26. Horizontale Strategie „Vor Grenzgängen konzentriere ich mich so stark auf das, was ich vorhabe, dass ich die anderen gar nicht wahrnehme.“ Vk–K–Aid „Dabei kletterte ich nicht nur an den Wänden der heimatlichen Geislerspitzen, sondern in der Schulpause auch an der Friedhofsmauer. Vor allem kletterte ich in meiner Phantasie. Im Geiste meinem Können immer ein wenig voraus, stieg ich durch immer steilere Felswände – bis mir kein Weg in der Vertikalen mehr unmöglich schien.“ Vk(S.18/ „Mein Weg“) „Mein Weg war das Leben und das Erleben in der Realität“ („13 Spiegel meiner Seele“) „Alles beginnt mit einem Tagtraum. Daraus erwächst eine Idee. Indem ich mich auf sie konzentriere und an ihr arbeite – wochenlang, monatelang, jahrelang – entsteht ein Ziel. Ein stiller Entschluss in mir zündet die Tat. Jeder Aufstieg beginnt im Kopf. Sich ganz und nur mit einem einzigen Ziel zu identifizieren heißt das Ziel sein.“Vk–K–Aid-Ke (S. 12/ „Berge versetzen“)

  27. Vertikale Strategie Die logischen Ebenen (nach R. Dilts)

  28. Vertikale Strategie Die vertikale Betrachtungsweise beleuchtet auch Messners vertikales Durchschreiten der Welt – seine Berge. Wie hat Messner diese Ebenen gestaltet/ wahrnehmbare Veränderungen? Umgebung Messner schreibt: „Ich umgebe mich bei der Expedition mit Menschen, die etwas können, was ich nicht kann“ (z. B. schwimmen) Privat hat er sein Leben mittlerweile an zwei Orten eingerichtet: Meran und Juval. Er lebt dort mit seiner Frau Sabine und den Kindern aus dieser Verbindung, Magdalena, Anna und Simon. Messner lebt als Bergbauer so, dass er Lebensnotwendiges selbst erzeugen kann. Auch Yaks werden gezüchtet. Hat er das Klettern von seinem Vater (einem Lehrer) erlernt, gibt er es nun an seinen Sohn Simon weiter (2007 Klettern im Tassili-Gebirge).

  29. Vertikale Strategie Er finanziert sich seine Expeditionen selbst und ist dadurch unabhängig. Sein Umfeld lässt ihn immer wieder gehen – Messner kehrt immer wieder zurück. Wenn er zu Hause ist, verbringt er seine Zeit intensiv mit den Kindern und seiner Frau. Messner ist in Südtirol geboren, aufgewachsen und jetzt noch beheimatet. Sein Zuhause ist sein Zuhause geblieben, ebenso die Lebensweise (bäuerlich) der Eltern führt er fort. Von dieser Heimat bricht er immer wieder auf in die Weiten, Höhen und Tiefen der Erde. In diesem Spannungsfeld stabilisiert motiviert sich Messner.

  30. Vertikale Strategie Verhalten Messner zeigt sich stets autark und unabhängig. Was manche Messner als „Egoismus“ und „Einzelgängertum“ vorwerfen, ist für Messner wichtig, um zu bestehen. So hisste er auf keinem „seiner“ Berge die Fahne Italiens/Südtirols oder war Parteimitglied der GRÜNEN – er ging als Parteiloser für die GRÜNEN ins Europäische Parlament. Die absolute Identifikation mit seinen Zielen ist für Messner unabdingbar (S.12 „13 Spiegel meiner Seele“) Messner tut das, was er am besten kann und das, was ihm Freude bereitet – „Gehen ist das, was ich am besten kann/ Gehen hat mit Lust, Wohlbefinden, Erkennen zu tun“. Es widerstrebt ihm, sich irgendwelchen Gruppen, Autoritäten unterzuordnen – „Klettern hat mit Freiraum zu tun, mit der Freiheit außerhalb aller Regeln etwas zu wagen, erleben zu können“ („Mein Leben am Limit“) „Ich habe mich rasch zum fanatischen Kletterer entwickelt. Damit einher ging eine Abneigung gegen Moralapostel und gegen Autorität in jeglicher Form“ (S.10 „13 Spiegel meiner Seele“)

  31. Vertikale Strategie Fähigkeiten Messner tut das, was er am besten kann: Klettern und Gehen. „…zeigte ich beim Klettern mehr Geschick als auf jedem anderen Gebiet, sei es in der Schule, beim Sport oder bei den Mädchen…“ (S.10 „13 Spiegel meiner Seele“) Er ist schon als kleiner Junge autark, selbständig und freiheitsliebend (s.S.10ff). Später kommt der Ehrgeiz hinzu: „Ich wollte die extremen Leistungen der anderen übertreffen…“ Messner ist physisch stark belastbar. Am NangaParbat verlor er 7 Zehen (erfroren) und konnte im Anschluss dennoch Extremleistungen vollbringen. Er ist wandlungsfähig. Zunächst brauchte er als Felskletterer die Schnellkraft, dann als Höhenbergsteiger mehr Ausdauer und Durchhaltevermögen und als Fußgänger in den Wüsten (Eis/Sand) lag der Schwerpunkt auf der mentalen Leistungskapazität.

  32. Vertikale Strategie Die absolute Identifikation mit dem eigenen Ziel ist Messners hervortretende Fähigkeit und Eigenschaft. Diese Wandlungsfähigkeit bzw. stete Entwicklung zeigt Messner auch in sog. Grundeigenschaften: „auch ich bin ein ungeduldiger Mensch“ 1998. Auszug aus meinem Kurzinterview: „aus Aggression wurde Gelassenheit“ 09.12.2011. Messner kann auch Misserfolge in sein Leben selbstverständlich integrieren („Scheitern ist unter diesem Blickwinkel so wichtig, wie der Erfolg…Scheitern bringt von der menschlichen Seite her gesehen nur Vorteile…“ (S.15-“Berge versetzen“) Die wahrnehmbare Kraft und Stärke bezieht Messner aus seiner Fähigkeit, extensive Tagträume detailliert und ausdauernd zu visionieren. Messners Leitsatz bezügl. menschlicher, eigener Fähigkeiten: „Wer geworden ist, was er ist, kann alles, was er will; auch weil er nur will, was er kann.“ (S.134 “Berge versetzen“)

  33. Vertikale Strategie Wertvorstellungen und Glaubenssätze „Als ich mit fünf Jahren meinen ersten Dreitausender bestieg, bekam ich hinterher für meine Ausdauer und Geschicklichkeit viel Lob.“ (S.10 „13Spiegelmeiner Seele“) Messner betrachtet dies als Initialzündung und Motivationsfeder für sein späteres Tun und Sein. „Gefahr weckt Energie und Lebensfreude“ S.12 Für Messner ist ein Leben ohne dieses `sich selbst der Natur aussetzen` undenkbar. Weiter auf S.12 heißt es: „Gehen hat mit Lust, Wohlbefinden, Erkennen zu tun.“ Dadurch hebt Messner seine Leistung in eine höhere Dimension: er stellt das Gehen in den Mittelpunkt seines Seins. Dort wachsen ihm wichtige Erkenntnisse zu. Neben autarker Selbstbestimmung braucht Messner ebenso Freunde und sein familiäres Umfeld (S.13: “…gleichzeitig brauche ich Freunde. Vertrauensbeweise rühren mich zu Tränen…“/ Interview mit Jörg Steinleitner 2004: „Ein Mensch, der so weit hinaufgeht, der braucht ein ganz starkes Nest zu Hause“)

  34. Vertikale Strategie „Mich interessiert, wie mein Gegenüber wirklich ist“ (S.13) Messner ist der Schutz und Raum des Individuums lebenswichtig – das „Verbiegen“ eines Menschen ist ihm zuwider. „Das Wesen von Freundschaft ist das Annehmen eines anderen Menschen mit all seinen Vorzügen und Mängeln“ (S.14) Messner steht klar für sich und sein Leben ein: S.15 „Meine psychischen Schäden auf die Kindheit abzuwälzen und die physischen auf das Alter nützt nichts. Ich habe damit zu leben.“ Heimat ist für Messner wichtig, aber es ist kein festgelegter Ort: „Für mich ist Heimat dort, wo meine Kinder sind.“ (S.16) „Unser Tun ist die Widerspiegelung unserer Seele“ (S.19). In Messners Vorstellung definiert sich der Mensch in erster Linie über sein Tun, nicht über seine Worte.

  35. Vertikale Strategie Neben der individuellen Freiheit (S.18 „Ich erlaube mir einfach zu tun, was ich nicht lassen kann“ / über seinen Sohn: „Er soll nicht in meine Fußstapfen treten. Wenn er das tut, ist er schon auf dem Holzweg.“) ist es Messner auch wichtig für die Gemeinschaft, bzw. die Erhaltung der Erde, seinen Beitrag zu leisten; siehe Aktivität im EU-Parlament, Gründung der MMF, Bau einer Schule für Kinder im Diamir Tal (Auszug Interview Jörg Steinleitner: „Dem Diamir Tal fühle ich mich verbunden, weil ich mir dort die Grundlage meiner Existenz geholt habe“). Hier sehe ich wieder die sich auspendelnden Seiten Messners: Ichbezogenheit, persönliche Freiheit und gleichzeitiges Verantwortungsgefühl fürs „Ganze“ – vergleichbar mit dem Gehen in die Welt und der Sehnsucht nach zu Hause.

  36. Vertikale Strategie Identität In der Stuttgarter Zeitung schreibt Messner 1982: „Ich bin ein Anarchist. So weit das möglich ist, bestimme ich meine Grenzen selbst.“ Ein selbstbestimmtes Dasein ist Messners Verständnis von Glück: „Und wenn ich keins habe, schaffe ich es mir an. Ganz einfach. Ich bin glücklich, wenn ich gestalten kann.“ („Mein Leben am Limit“ S. 270) „Und wenn es mir nicht gut geht, gehe ich einfach ein Stück“ (auch S.270), „eine dichtere Identifikation mit dem, was ich tue, kenn ich nicht.“ Dabei sieht sich Messner selbst nicht als der „strahlende Sieger“: „Ich bin wohl öfters gescheitert, als die allermeisten anderen und nur deshalb erfolgreich geworden auf der Suche nach dem Limit. Immer wieder.“ (S.269) Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen machen Messners Unverwechselbarkeit aus. Auszug aus einem Interview 1990 mit André Müller: „Dass ich berühmt bin, liegt daran, dass ich mehrere Fähigkeiten miteinander verknüpfen kann...weil ich auch noch gut reden kann…ich packe die Leute – meine Erzählkunst beruht in der Fähigkeit, in andere Personen einzutauchen…“

  37. Vertikale Strategie Diese besondere Gabe konnte ich 1999 selbst in der Stadthalle genießen. „Was mich stark macht, ist das Gefühl, unabhängig zu sein. Bei einer Sache bleiben und mit aller Kraft für diese Sache einstehen…“ so beschreibt Messner in diesem Interview selbst sein „Erfolgsrezept“. Sehr drastisch beschreibt er in diesem Gespräch, wie lebenswichtig die Option ist: Freiheit zu gehen… „Hätte ich weiterstudiert statt auf den Himalaya zu gehen, hätte ich mich vermutlich erschossen.“

  38. Vertikale Strategie Spiritualität 1999 erschien in der italienischen Zeitung La Stampafolgende Äußerung Messners: „Ich bin im weiteren Sinn ein Pantheist, ich glaube, dass es einen Schöpfer gibt. Mein Gott ist die Natur in ihrer Gesamtheit.“ Ehrfurcht empfindet Messner vor der Natur, den Bergen, den Wüsten…Er kann sich in keine Religion der Welt ein- oder zuordnen, dieses widerstrebt seinem Wesen. Messner ist dennoch immer auf Sinnsuche: „Den Sinn des Lebens sehe ich darin, dass sich jemand auf seine Weise ausdrücken kann. Wenn ich mich durch das Tischlern…verwirkliche, beschreite ich den Weg der Selbstfindung. Der Sinn des Lebens ergibt sich durch das Tun. Wenn jemand wirklich die Ader z.B. zum Tischlern hat, dann macht er eben einen Tisch und fragt nicht, warum er lebt.“ (S.132ff „Mein Weg“)

  39. Vertikale Strategie „Ich bin davon überzeugt, dass in jedem Menschen etwas Schöpferisches steckt…wenn er seinen Weg gefunden hat, wird ihm von innen neue Kraft zuströmen.“ Es durchzieht Messners Leben und Sein wie ein roter Faden: Wer zu seiner Bestimmung einen Zugang findet, hat für sich alles erreicht und gefunden.

  40. 4. Schlussfolgerungen Ich möchte Messner und das „Bild Messners“ mithilfe eines Eisberges veranschaulichen: Die Spitze stellt seine außergewöhnlichen körperlichen und mentalen Leistungen dar – auch die Art, wie Messner z.B. die 14 Achttausender erobert hat (ohne Sauerstoffflasche). 1Teil (Kraft) oben, 6Teile unter Wasser

  41. Die enorme Kraft und Energie sind offensichtlich – spürbar werden diese auch beim Lesen seiner Bücher oder beim Hören seiner Vorträge. Diese Seite wird natürlich auch durch die Medien kolportiert und transportiert. Die Eigenschaften unter der Wasseroberfläche sind es, die den Menschen Messner auszeichnen: er versucht die Polaritäten seines/des Lebens bestmöglich zu integrieren. Weggehen Heimkommen Leben Tod Egoismus Hilfe für andere Einsamkeit Gemeinschaft suchen/ leben Mut/ Gelassenheit Angst/Unruhe Lebensbindung Freiheit

  42. 4 Glaubenssätze möchte ich besonders hervorheben: 1. In jedem Menschen steckt etwas Schöpferisches- entscheidend ist es, seine Bestimmung zu erkennen und zu leben. 4. Es ist immanent wichtig, den Menschen so zu sehen, wie er ist. 3. Du musst einmal mehr aufstehen als hinfallen. 2. Ich darf Fehler machen.

  43. Das neueste Buch Messners POL-Hjalmar Johansens Hundejahre befasst sich mit dem Selbstmord dieses Mannes und dem „in der zweiten Reihe Stehen“. Ich glaube, viele Kritiker Messners haben ihm eine solche Thematik nicht zugetraut. Für mich ist Messner ein Mensch mit vielen Facetten und ich danke ihm für seine Bücher und natürlich auch für die Antwort auf meine Fragen! Messner stiftet Sinn, in dem er seine Bergtouren unternimmt und uns daran teilhaben lässt. Ich hoffe, mit meinen Betrachtungen Herrn Messner nah gekommen zu sein, ohne neue, unpassende „Schubladen“ aufgezogen zu haben.

  44. 5. Kurzinterview/ Quellen • Kurzinterview • Am 09.12.11 sendete ich Herrn Messner per e-mail 3 Fragen, die er am 13.12.11 folgendermaßen beantwortete: • Halten Sie Rückschau auf das , was Ihnen im Leben widerfahren ist , • oder sind Sie stets im Hier und Jetzt „verhaftet“ ? • Rückschau trägt nicht. Ich bin mehr im Hier und Jetzt verhaftet. • Gibt es eine Eigenschaft , die Sie bewusst /oder unbewusst in den Lebensjahren geändert haben ? • Aus Aggression wurde Gelassenheit. • Welche Visionen tragen Sie für die nächste Dekade in sich ? • Visionen verbreite ich erst, wenn ich mit der Umsetzung beginne.

  45. Quellen Bücher, Reinhold Messner: Berge versetzen – Mein Leben am Limit – 13 Spiegel meiner Seele – Überlebt – Wettlauf zum Gipfel – Mein Weg Audio CD, Messner: Berge versetzen – Am Limit – Grenzenlos zum Erfolg Video: Zum dritten Pol – Interviews im Internet Die Arbeit mit Glaubenssätzen (K. Grochowiak) Stimme: Instrument des Erfolges (K. Dyckhoff) Fragetechnik, schnell trainiert (V.F. Birkenbihl) Literatur zum Basis-Practitioner-Master-Kurs der Trainer – Akademie Fulda Interviews Internetrecherche/1990 Die Zeit/ Jörg Steinleitner

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