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Genderspezifische Aspekte der Arbeitszeitverteilung in Österreich

Genderspezifische Aspekte der Arbeitszeitverteilung in Österreich. Claudia Sorger. AK Salzburg – Arbeitszeit und Gesundheit: 24.4 2014. Überblick. Wie sieht die geschlechtsspezifische Strukturierung der Arbeitszeit aus?

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Genderspezifische Aspekte der Arbeitszeitverteilung in Österreich

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Presentation Transcript


  1. Genderspezifische Aspekte der Arbeitszeitverteilung in Österreich Claudia Sorger AK Salzburg – Arbeitszeit und Gesundheit: 24.4 2014

  2. Überblick Wie sieht die geschlechtsspezifische Strukturierung der Arbeitszeit aus? • Parameter zur Verteilung der Arbeitszeit von Frauen und Männern in Österreich • Erwerbsarbeit • Unbezahlte Versorgungsarbeit Arbeitszeit als gleichstellungspolitisches Thema? • In welcher Art und Weise kann Arbeitszeitpolitik einen Beitrag zur Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit leisten? • Welche Aufgaben erfüllt Arbeitszeitpolitik in diesem Zusammenhang? Ausblick • Neues Verständnis von Arbeitszeit und Arbeitszeitpolitik für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Lebensqualität?

  3. Wochenarbeitsstunden in Haupttätigkeit, Vollzeit, Österreich, 1995 bis 2012 Quelle: Eurostat

  4. Durchschnittliche normalerweise geleistete Wochenarbeitsstunden in Haupttätigkeit, Vollzeit, 2012

  5. Unselbständig Erwerbstätige nach wöchentlichen Über- / Mehrstunden in Prozent Quelle: Statistik Austria, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, erstellt am 19.3.2014

  6. Überstundeleistende nach Anzahl der Über- / Mehrstunden, 2013 Quelle: Statistik Austria, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, erstellt am 19.3.2014

  7. Durchschnittlich pro Woche geleistete Überstunden Quelle: Statistik Austria, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung; durchschnittlich pro Woche geleistete Überstunden (pro Überstundenleistende)

  8. Teilzeitquoten von Frauen und Männern 2012, EU-28 Quelle: Eurostat, Abfrage 9.11.2013

  9. Anzahl der von Frauen besetzten Vollzeit- und Teilzeitarbeitsplätzen, 1974 bis 2010 Quelle: Statistik Austria, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung

  10. Anzahl der von Männern besetzten Vollzeit- und Teilzeitarbeitsplätzen, 1974 bis 2010 Quelle: Statistik Austria, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung

  11. Teilzeitquoten von Frauen und Männern mit/ohne Kinder Quelle: Eurostat 2012

  12. Erwerbstätige (15 bis 64 Jahre, LFK) mit Kindern unter 15 Jahren im Haushalt, nach Beschäftigungsausmaß und Geschlecht, 2010 Quelle: Bergmann et al. 2014; Statistik Austria 2011; Vollzeit/Teilzeit Selbstzuordnung

  13. Dominanz der 1½-VerdienerInnen-Haushalte Zwei Erwerbseinkommen (unselbständig): Arbeitszeitausmaße Quelle: Bergmann et al. 2014, gewichtete Stichprobe, n =351

  14. Zeitverwendungserhebung: Gesamtvolumen der Stunden pro Woche aller Personen in Österreich Quelle: Statistik Austria, Zeitverwendungserhebung 2008/09 (Personen ab 10 Jahren, nach gruppierten Tätigkeitsbereichen)

  15. Durchschnittliche Anzahl der Stunde pro Woche nach gruppierten Tätigkeitsbereichen für Erwerbstätige Quelle: Statistik Austria, Zeitverwendungserhebung 2008/09 (nach gruppierten Tätigkeitsbereichen)

  16. Männeranteil an unbezahlter Arbeit in Europa Quelle: Scambor et al. 2013; EWCS 2005 and EWCS 2010

  17. Männerarbeit=Vollzeitarbeit? • Geringe Teilzeitquote der Männer, hohe Teilzeitquote von Frauen, Männer in Österreich leisten regelmäßig durchschnittlich mehr als 44 Wochenstunden  Verfestigung die Geschlechterrollen. • Überstunden: in den letzten Jahren verstärkt gewerkschaftspolitisches Handlungsfeld • Frage des Abbaus der Überstunden heikles Feld, da Überstunden für viele Beschäftigten wesentlicher Lohnbestandteil • Industrie und Produktion: kaum Abweichungen von der vorherrschenden Arbeitszeitform Vollzeitarbeit • zahlreiche Hürden für Männer, die Elternkarenz oder Elternteilzeit in Anspruch nehmen möchten • Festhalten an traditionellen Arbeitszeitmustern, die mit traditionellem Bild von Männlichkeit korrelieren

  18. Teilzeitarbeit: Freundin oder Feindin? • TZ als vorrangige Vereinbarkeitsstrategie von Frauen mit Kinderbetreuungspflichten • Verbesserung der Bedingungen der Teilzeitbeschäftigten: • Erfolg: Zuschlag für Mehrarbeit (Aufwertung der TZB) • Umsetzung des Mehrarbeitszuschlags: aufgrund der Komplexität der Regelung wird relativ bescheidener Erfolg attestiert • Unterschiedliche Argumente zur TZB: frauenpolitische Debatte zwischen • Aufwertung der Teilzeitarbeit • genereller Arbeitszeitverkürzung und • verstärkter Inanspruchnahme von Vollzeitbeschäftigung durch Frauen • Aus gleichstellungspolitischer Sicht stellt die Trennung in Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte ein Hindernis für kollektive Interessenvertretung dar  Handlungsbedarf

  19. Arbeitszeit als gleichstellungspolitisches Thema? • Frage der ungleichen Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit zwischen Frauen und Männern nach wie vor in Arbeitszeitpolitik keine entscheidende Bedeutung • Sozialpartnerschaft: männlich dominiert; inhaltliche Ausrichtung zur Wahrung eines Wirtschaftssystems, das auf der mehrheitlich durch Frauen geleisteten unbezahlten Reproduktionsarbeit aufbaut. • Bislang keine breiteren Initiativen, um Männer in ihrer Rolle und Verantwortung als Väter stärker in die Versorgungsarbeit einzubinden. • V.a. in männerdominierten Branchen zahlreiche Hürden für Männer, Rechtsanspruch auf Elternkarenz oder Elternteilzeit in Anspruch zu nehmen.  BetriebsrätInnen als Zielgruppe für Sensibilisierungsmaßnahmen auf betrieblicher Ebene • Arbeitszeitstandards, die auf dem männlichen Familienernährermodell aufbauen: gesellschaftlicher und wirtschaftspolitischer Wandel ignoriert

  20. Wo ist die unbezahlte Versorgungarbeit? Quelle: Wikipedia

  21. Arbeitszeitpolitik • 1885:11-Stunden-Tag in Fabriken • 1919: 8-Stunden-Tag und 48-Stunden-Woche • 1959: 45-Stunden-Woche • 1975: 40-Stunden-Woche • 1985: Teilweise 38,5-Stunden-Woche per KV • 2008: 10-Stunden-Tag per AZG möglich / Mehrarbeitszuschlag für Teilzeitbeschäftigte • 2009: Programmatische Änderung des ÖGB von 35-Stunden-Woche zu allgemeiner Formulierung • 2010 Wiederaufleben der Diskussion um generelle Arbeitszeitverkürzung (GPA-djp und PRO-GE ) • 2014: Einführung 12-Stunden-Tag für Gleitzeitbeschäftigte?

  22. Arbeitszeit und Familienleben „Zu lange Arbeitszeiten gefährden dein Familienleben!“ PRO-GE Gesundheits-kampagne (2008) Quelle: www.proge/gesundheit

  23. Ausblick • Neues Verständnis von Arbeitszeit und Arbeitszeitpolitik wäre nötig, das auf einem umfassenderen Begriff von Arbeit aufbaut, in dem die bedeutende Rolle der unbezahlten Versorgungsarbeit berücksichtigt wird • Verkürzte Normalarbeitszeit als Grundlage für eine geschlechtergerechte Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit • Beispiel Schweden: Arbeitszeitreduktion beider Elternteile zur gerechteren Aufteilung der Kinderbetreuungspflichten wird in Form eines Steuerbonus finanziell unterstützt • In unterschiedlichen Berufsgruppen in verschiedenen Branchen voneinander abweichenden Bedürfnisse der Beschäftigten: Arbeitszeitpolitischer Handlungsbedarf unterscheidet sich stark je nach Branche und Berufsgruppe • Initiativen zur Gestaltung einer gleichstellungsfördernden / gesundheitsfördernden Arbeitszeitpolitik?

  24. Quelle und Kontakt Sorger, Claudia (2014): Wer dreht an der Uhr? Geschlechtergerechtigkeit und gewerkschaftliche Arbeitszeitpolitik. Verlag Westfälisches Dampfboot. Münster L&R Sozialforschung Tel: 01/595 40 40 sorger@lrsocialresearch.at www.lrsocialresearch.at

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