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Wachsen in Christus. Der Glaube in der frühen Adventgemeinde über die Trinität. Was die Pioniere und E. White über die Gottheit Jesu glaubten. Die menschliche Natur Jesu. Gedanken zur Lektion 4/2012 mit dem Thema „Wachsen in Christus“. Was veranlasste die GK zu diesem Thema?
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Wachsen in Christus Der Glaube in der frühen Adventgemeinde über die Trinität Was die Pioniere und E. White über die Gottheit Jesu glaubten Die menschliche Natur Jesu
Gedanken zur Lektion 4/2012 mit dem Thema „Wachsen in Christus“ Was veranlasste die GK zu diesem Thema? Siehe Einleitung zur Lektion 4/2012, 5
Lektion 4/2012, 5 „Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten hat 28 Glaubensüberzeugungen. Diese bilden jedoch kein starres Glaubensbekenntnis in dem Sinne, dass keine Weiterentwicklung der darin ausgedrückten Wahrheiten zu erwarten wäre (oder keine weiteren Lehren hinzugefügt werden könnten). Wir müssen immer offen für eine weitere Erkenntnis sein. Dennoch ist eine klare Übereinstimmung hinsichtlich der Lehren entscheidend für die Einheit und den Auftrag der Freikirche. Was sonst als unsere gemeinsamen Lehren hat Millionen von Menschen aus der ganzen Welt zu einer geeinten Bewegung gemacht?...“
Im Vorwort des Buches der 27 Glaubenpunkte „Wir verstehen das vorliegende Werk nicht als theologisch fest zementiertes Dogmengebäude, sondern als eine Christozentrische Darstellung unseres Glaubens. Für Adventisten gilt im Blick auf die Lehre nur der bewährte reformatorische Grundsatz: ‘Allein die Bibel, und nichts als die Bibel!‘ Siebenten-Tags-Adventisten haben sich von jeher geweigert, ihre Glaubensüberzeugung im Sinne eines Glaubensbekenntnisses zu formulieren. Dennoch hielten sie es von Zeit zu Zeit aus praktischen Gründen für notwendig, ihre Glaubenslehren schriftlich niederzulegen.“ ....
„Dieses Buch wurde geschrieben in dem Wissen, dass unsere Gemeinschaft ihre Erkenntnis der Wahrheit weithin den treuen Zeugen aus allen Epochen der Kirchengeschichte verdankt. Nur einige Namen seien hier genannt: Hus, Luther, Tyndale, Calvin, Knox und Wesley. Ihr Ringen um Klarheit vermittelte der Christenheit neues Licht, von dem auch wir als Gemeinschaft leben. Dennoch können wir uns nicht mit der Erkenntnis anderer begnügen, sondern wollenwachsen im Verständnis der Wahrheit. Jede unserer Glaubenslehren ist ‘Christozentrisch‘, muss also auf Christus bezogen gesehen werden. Weil er allein die Wahrheit ist, können die von Menschen formulierten und schriftlich fixierten Lehren niemals endgültig sein, sondern wollen zu tieferer Erkenntnis führen.“ (Was Adventisten glauben, Vorwort)
„In diesem Vierteljahr werden wir uns auf einige dieser Lehren konzentrieren. … Wir hoffen, einen systematischen und zusammenhängenden Leitfaden zu einigen dieser Glaubens-überzeugungen vorzulegen. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei der Glaubensüberzeugung Nr. 11 zu, die mit ‘Wachsen in Christus‘ überschrieben ist.…“ (Lektion 4/2012, 6) Hat wachsen in Christus auch mit wachsen in der Erkenntnis zu tun?Kol.1,10.11; 2.Petr.3,18 In der Tat sind alle Studienanleitungen dieses Vierteljahres eingebettet in den Kontext des Kampfes zwischen Christus und den Mächten des Bösen. Wir nennen ihn den ‘großen Kampf‘.(Lektion 4/2012, 6)
Georges Knight im Buch „Es war nicht immer so“: "Die frühen Adventisten hatten nicht nur ein dynamisches Konzept von gegenwärtiger Wahrheit, sie wandten sich gegen eine unveränderliche Festlegung von Glaubenslehren. James White und andere lehnten formale Glaubensbekenntnisse ab, weil sie überzeugt waren, dass sich (in Zukunft) noch weitere Wahrheiten auftun würden. Waren nicht viele Adventisten Mitte der 1840er Jahre aus ihren früheren Gemeinschaften ausgeschlossen worden, weil sie in der Bibel neue Wahrheiten entdeckt und nicht geschwiegen hatten? So erging es vielen Gläubigen, die sich vor 1844 von allen damals in Amerika existierenden christlichen Kirchen der Millerbewegung anschlossen. Das waren bittere Erfahrungen. In Zukunft sollte für sie alle die Bibel ihr einziges Glaubensbekenntnis sein.“(G. Knight: Es war nicht immer so, 17)
Die Gefahr hinter Glaubensbekenntnissen Als die Sabbathalter 1861 die erste „State Conference“ organisierten, hob John Loughborough, ein STA Pionier, die kritische Einstellung der Adventisten gegenüber Glaubensbekenntnissen hervor. Er sagte: „Ein Glaubensbekenntnis zu formulieren, das uns ein für alle Mal festlegt, ist der erste Schritt auf dem Weg zum Abfall. Der zweite Schritt besteht darin, die Annahme dieses Glaubensbekenntnisses zur Bedingung für die Aufnahme in die Gemeinde zu machen. Als Nächstes werden die Gemeindeglieder auf der Grundlage der Glaubensgrundsätze zur Rechenschaft gezogen, dann werden sie als Abtrünnige gebrandmarkt, und schließlich werden sie verfolgt.“(RH, 8. Oktober 1861, 148; G. Knight: Es war nicht immer so, 18)
James White:„Ein starres Credo, ist wie ein Zaun, der jedes weitere Vorwärtskommen blockiert.“ Er glaubte, dass der Heilige Geist zu immer neuen Wahrheiten führen will und beklagte, „dass manche Gläubige durch die Formulierung eines Glaubensbekenntnisses Gott gewissermaßen festlegen auf das, was Wahrheit ist. Es ist, als ob sie dem Herrn vorschreiben, ihnen nicht mehr zu offenbaren, als das, was sie als ihr Credo niedergeschrieben haben. Die Bibel ist unser Glaubensbekenntnis. Wir lehnen jedes von Menschen verfasste Glaubensbekenntnis ab.“ (G. Knight, Es war nicht immer so, 18) Er wollte, dass die Adventisten offen bleiben für das, was der Herr ihnen „von Zeit zu Zeit“ offenbaren würde.“
James White sagte bei dieser ersten Konferenz 1861: „Wenn ihr ein Volk seht, das ein menschliches Glaubensbekenntnis annimmt, indem es populäre Fabeln annimmt und so Untersuchungen und Reformen ein Ende macht … könnt ihr ein solches Volk in die große Familie Babylons einschließen.“(James White, RH 1.10.1861, 140-141 zitiert in der Dissertation von Dr. Rolf J. Pöhler: Change of Seventh-day AdventistTheology, 190) In einemBeschluss der GK im Jahre 1885 hieß es schon: „Keine Person sollte in ein Amt berufen werden, die nicht gesund im Glauben und Praxis aller biblischen Lehren ist, wie sie von der Adventgemeinde verstanden wird.“(R. Pöhler, 191) Einige Wochen später wird berichtet, „dass Prediger bei der nächsten Konferenz einer Prüfung unterzogen werden sollten, die zeigen soll, ob sie gesund im Glauben allen fundamentalen Lehren unseres Volkes gegenüber sind.“(R. Pöhler, 191)
Etwa 50 Jahre später schreibt M.L. Andreasen als Verantwortlicher für das Predigtamt an der GK: „7.Tags-Adventisten halten sich an die Bibel als Regel des Glaubens. Nachdem es jedoch möglich ist, Aussagen der Bibel unterschiedlich zu interpretieren, und nachdem von Zeit zu Zeit falsche Lehren dem Volk Gottes aufgedrängt wurden, wurde es notwendig, einige bestimmte Punkte besonders zu definieren. Nachdem Häresien aufkommen und wir gerufen sind, ihnen gebürtig zu begegnen, sind wir gerufen unseren Glauben in diesen besonderen Punkten zu definieren. Auf diese Weise hat die Adventgemeinde schon viele wichtige Punkte behandelt, die keiner weiteren Debatte mehr bedürfen.“ (M.L. Andreasen: Ministry, Mai 1935, 17 zitiert in Dissertation von Dr. R. Pöhler, 192)
„Anfang 1848 hatten alle führenden Persönlichkeiten der Sabbathaltenden Adventisten mindestens vier Glaubensüberzeugungen zugestimmt: 1. die sichtbare persönliche Wiederkunft Jesu vor den 1000 Jahren 2. der Zwei-Phasen-Dienst Christi im himmlischen Heiligtum 3. die ewige Gültigkeit des Siebenten-Tags-Sabbats 4. der Glaube, dass der Mensch zwar nicht von Natur aus unsterblich ist, dass ihm aber ewiges Leben durch Christus geschenkt werden kann Durch diese vier Glaubensüberzeugungen — auch Säulen oder Marksteine der Lehre genannt — unterschieden sich die sabbathaltenden Adventisten nicht nur von den Milleriten, sondern auch von allen anderen Christen. Sie waren zugleich die Antwort auf die Frage: Was ist adventistisch am Adventismus? Und sie vermittelten den damaligen Adventisten ihre Identität.“ (RH, 15.12.1863, 21; G. Knight: Es war nicht immer so, 69)
Nach einer lebhaften Diskussion beschlossen die Delegierten jener Gründungsversammlung (1861), kein formales Glaubensbekenntnis zu beschließen, sondern eine Übereinkunft zu treffen. Sie lautete: „Wir, die Unterzeichneten, schließen uns hiermit zu einer Kirche mit dem Namen ‚Siebenten-Tags-Adventisten‘ zusammen. Wir wollen die Gebote Gottes halten und den Glauben an Jesus. Mit dieser äußerst kurz gehaltenen Zusammenfassung ihres Glaubens wollten sie einerseits die Form eines formalen Glaubensbekenntnisses vermeiden, andererseits aber auch dafür sorgen, dass niemand im Unklaren darüber gelassen wurde, was sie glaubten.“(G. Knight: Es war nicht immer so, 18)
„Während der 150 Jahre ihrer Geschichte haben die Adventisten stets der Versuchung widerstanden, ein festes unveränderliches Glaubensbekenntnis zu formulieren, sie haben aber im Laufe der Zeit ihre Glaubensüberzeugungen immer ausführlicher dargestellt.“(G. Knight: Es war nicht immer so, 19) Seit der Organisation der ersten Vereinigung im Jahre 1861 bis heute, hat es nur drei Zusammenstellungen adventistischer Glaubenspunkte gegeben, die ein gewisses Maß an offizieller Anerkennung fanden. Die erste von Uriah Smith ‘Glaubenserklärung‘von 1872 mit 25 Punkten die zweite entstand 1931 und die dritte stammt aus dem Jahre 1980. Nur diese, die wir auch als die ‘27 Glaubensüberzeugungen der Adventisten‘ kennen, wurde von der Generalkonferenz 1980 formal beschlossen, was bei den vorherigen noch nicht so war!
G. Knight schreibt weiter: „Es hat im Verlauf der Geschichte der Adventbewegung immer wieder energische Versuche gegeben, die Glaubensüberzeugungen der Gemeinschaft ‘in Stein zu meißeln‘. Solche Vorhaben gingen von Personen aus, die die gewichtigen Argumente von James White, J. N. Loughborough und anderen Gründerpersönlichkeiten offenbar nicht kannten. Bisher hat die Gemeinschaft all diese Versuche erfolgreich abgewehrt. Von den frühen 30er Jahren an bis 1980 wurden die 1931 formulierten Glaubensüberzeugungen in jedes Jahrbuch der Gemeinschaft und in alle Gemeindeordnungen aufgenommen. Dadurch erhielten sie nach und nach einen offiziellen Charakter, obwohl es sich eigentlich nur um einen inoffiziellen Entwurf handelte, der von der Generalkonferenz weder bearbeitet noch beschlossen worden war. …
Erst 1946 findet sich dann im Protokoll der Generalkonferenz ein Beschluss, der besagt, ‘... dass die Glaubensüberzeugungen, so wie sie jetzt im Gemeindehandbuch stehen, nur von einer Vollversammlung der Generalkonferenz geändert werden dürfen‘(14. Juni 1946, 197). Damit war der Weg bereitet für eine offizielle Neuformulierung der Glaubensüberzeugungen und deren formale Annahme durch die Generalkonferenz im Jahre1980.“(G. Knight: Es war nicht immer so, 19)
Fazit: Mit dem Beschluss, dass nur jeweils die Vollversammlung der GK abstimmen und bestimmen kann, was unter uns als Wahrheit gelehrt werden darf und was nicht, war - solchen Aussagen von E .G. White entsprechend - ein Weg gewählt worden, der wohl nicht unbedingt der ideale war. Damit wurde eigentlich trotz der früheren Warnungen von Loughborough, James und Ellen White über die Hintertür die Basis dafür gelegt, dass nur mehr durch Mehrheitsbeschluss einer GK die Möglichkeit einer Veränderung der Glaubenspunkte oder eine Erweiterung der Erkenntnis der Wahrheit stattgegeben werden konnte. Ob das dann noch dem Prinzip entsprach ‘die Bibel ist unser Glaubensbekenntnis‘,wie es James White formulierte, muss in Frage gestellt werden.
In der Präambel der 1980 abgestimmten Fassung der 27 Glaubenspunkte heißt es: „Die Glaubensaussagen, wie sie hier formuliert sind, stellen dar, wie die Gemeinde die biblische Lehre versteht und bezeugt. Eine Neufassung dieser Aussagen wäre anlässlich einer Generalkonferenz möglich, sofern die Gemeinde durch den Heiligen Geist zu einem tieferen Verständnis der biblischen Wahrheit gelangt oder bessere Formulierungen findet, um die Lehre des heiligen Gotteswirkens auszudrücken.“(Glaubensüberzeugungen der 7.-Tags-Adventisten, Präambel)
Die Tauffragen Nr. 2 + 3 aus dem Taufbekenntnis von 1874 der Pioniere zur Zeit von Ellen White Frage 2Hast Du den Herrn Jesus als Deinen persönlichen Heiland für Deine Erlösung von Sünde, für eine wahre Veränderung des Herzens angenommen, und willst Du ihm durch den Heiligen Geist erlauben, täglich in Dir zu leben? Joh.1,1.13; Gal.2,20 Frage 3Hast Du alle Dir bekannten Sünden bereut und Gott bekannt und glaubst Du, dass er Dir um Christi willen vergeben hat, und hast Du so weit als möglich Unstimmigkeiten mit Deinen Mitmenschen in Ordnung gebracht? 1.Jo.1,9; Mt.5,23-26; Hes.33,15 Es gibt in diesem Taufbekenntnis der Pioniere um 1874 mit 15 Fragen keine spezielle Frage, die nach der Bereitschaft fragt, die Glaubenslehren der Adventgemeinde anzuerkennen oder gar sich zu verpflichten, sie anzuerkennen und zu glauben!
In Frage 4 heißt es nur: „Nimmst Du die Bibel als das vom Heiligen Geist eingegebene Wort Gottes an, willst Du ihre Lehren treulich erforschen und durch die Gnade Gottes sie auch ausleben? Am Schluss der 15 Fragen in diesem Taufgelübde zu unterschiedlichen theologischen, prophetischen, gemeindeorganisatorischen und auch Lebensstilfragen kommt noch eine persönliche Absichtserklärung als „Meine Absicht“ tituliert: Indem ich mich Gott völlig hingegeben habe und mir wünsche, IHM wirklich immer zu dienen, möchte ich hiermit meine Bereitschaft zum Ausdruck bringen, diese Prinzipien der Wahrheit anzunehmen und ihnen mit Gottes Gnade gehorsam zu sein. Die Frage nach dem Tod Jesu oder dem stellvertretenden Tod als Bedingung zur Taufe oder zur Aufnahme in die Gemeinde kommt in diesem ersten adventistischen Taufgelübde zur Zeit von Ellen White bemerkenswerter Weise mit keinem Wort vor.
Tauffragen im Gemeindehandbuch im Jahre 1937 Punkt Nr. 2 Glaubst Du an den Herrn Jesum als den ewigen Sohn Gottes und Heiland und Erlöser der Menschheit? Hast Du ihn als deinen persönlichen Heiland und seine Erlösung durch Glauben angenommen? Punkt Nr. 7 Erhebst du im Glauben an Christus Anspruch darauf, dass dir Gott um Christi willen deine vergangenen Sünden vergeben hat, und dass er dein Gott ist und du sein Eigentum bist? Punkt Nr. 8 Anerkennst Du die von Dir erforschten Lehren der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten und nimmst du sie im Glauben an? Hier wird zum ersten Mal gefragt, ob der Täufling bereit ist, die Lehren der Adventgemeinde anzuerkennen und zu glauben.
Der Glaube in der frühen Adventgemeinde über die Trinität „Obwohl einige der frühen Adventisten mit dieser Lehre ihre Schwierigkeiten hatten, nimmt unsere Freikirche heute eine klare und feste Position zu dieser Lehre ein.“ (Lektion 1/2012, 7) Gab es wirklich nur einige Adventisten, die damit ein Problem hatten? Worin bestand das Problem?
Gibt es auch einen großen Kampf um die 28 Glaubenspunkte innerhalb der Adventgemeinde? Welche Probleme hätten diesbezüglich unsere Pioniere heute in der Gemeinde? „Die meisten Pioniere der Adventbewegung könnten heute nicht Mitglied einer Adventgemeinde werden, jedenfallsnicht, wenn sie zuvor allen 27 Glaubensüberzeugungen der Gemeinschaft zustimmen müssten.“ (G. Knight: Es war nicht immer so, 13) Welche Glaubenspunkte wären das?
Im Ministry (weltweite Predigerzeitschrift) vom Okt. 1993, 10 heisst es: „Die meisten der Gründer des 7.Tags-Adventismus wären nicht in der Lage, sich heute der Gemeinde anzuschließen, wenn sie ihre Unterschrift unter die fundamentalen Glaubenslehren unserer heutigen Gemeinde geben müssten. Deutlicher gesagt, würden die meisten nicht in der Lage sein mit dem Punkt 2 überein zu stimmen, der sich mit der Doktrin der Trinität beschäftigt.“ Das beträfe allerdings auch Pkt. 4 + 5 die Persönlichkeit des Hl. Geistes und die GottheitundMenschlichkeit Jesu!
Infos aus der Doktorarbeit von Dr. Rolf Pöhler über die Entwicklung adventistischer Glaubenslehren „Tatsächlich wurde die Trinitätslehre zwischen 1846 und 1886 generell abgelehnt und mit Nachdruck von praktisch allen adventistischen Autoren als unhaltbar,unbiblisch,vernunftwidrigund dem gesunden Menschenverstand widersprechend, unglaubwürdigundunverständlich,widersprüchlich,absurd,lächerlich,päpstlich,heidnisch oder einfach antichristlich bekämpft. Es scheint so, als hätte sich keine einzige Stimme zu Wort gemeldet, die dieser negativen Einschätzung widersprochen hätte – Ellen White eingeschlossen(bis 1896 !). Sogar das adventistische Gesangbuch zeigte die geschlossene Zurückweisung der Trinität in der Adventgemeinde…“ (R. Pöhler, 36-37)
James White „Den größten Fehler, den wir bei den Reformatoren finden können, ist, daß sie aufhörten zu reformieren. Wären sie voran und voran gegangen, bis sie den letzten Schimmer des Papsttums hinter sich gelassen hätten, wie die Lehre von der natürlichen Unsterblichkeit, die Taufe durch Besprengung, die Dreieinigkeitslehre und Sonntagsheiligung, wäre die Kirche heute frei von Irrtümern.“(RH, 7. Feb. 1856)
James White „Als grundlegende Irrlehren könnten wir zusammen mit diesem gefälschten Sabbat auch noch andere Irrlehren einstufen, welche der Protestantismus von der katholischen Kirche übernommen hat, wie z.B. die Besprengungstaufe, die Trinität, das Bewusstsein der Toten und das ewige Leben im Fegefeuer. Der Großteil derer, die an diesen grundlegenden Irrlehren festhalten, tun es mit Sicherheit aus Unwissenheit. Kann man jedoch annehmen, dass die Gemeinde Christi diese Irrlehrenbis zum Hereinbrechen des jüngsten Tages mit sich herumtragen wird?Das glauben wir nicht!“ (RH, 12. Sept. 1854)
Welches Trinitätsverständnis war für unsere Pioniere ein katholischer Irrtum? Joseph Bates schrieb um 1848 “Es war unmöglich für mich zu glauben, daß der Herr Jesus Christus, der Sohn des Vaters, gleichzeitig der allmächtige Gott, der Vater in ein und der selben Person war.”(The Autobiography of Elder Joseph Bates, 204)
Dreieinigkeit - aber wie? Trinitätsdarstellung aus dem 13. Jhdt.in Norwegen Trinitätsdarstellung aus dem 19. Jhdt. in Deutschland
Trinitätsskulptur aus dem 1. Jhdt. MondgottHerr des HimmelsSonnengott Christliche Trinitätsskulptur aus dem 14. Jhdt. 3 Personen, doch nur 4 Beine
Was die Pioniere und auch Ellen White über die Gottheit Jesu glaubten E.J. Waggoner (1890) “Wir wissen, daß Christus aus Gott hervorkam und von ihm kam (Joh.8,42 + Joh.1,18), aber das war so fern in den Zeitaltern der Ewigkeit, wie es auch fern unseres geistigen Fassungsvermögens ist. Diese Zeit war so weit zurück in den Tagen der Ewigkeit, daß es für unser beschränktes Verständnis praktisch ohne Beginn ist.“(Christ our Rightousness, 19-22; 1890)
Uriah Smith „Bibeltexte zeigen zwar, daß Christus ein Gegenstand der Anbetung gleich wie der Vater ist, sie beweisen jedoch nicht, daß er mit ihm eine ewige Existenz besitzt.“ Joh.5,26; Phil.2,9; Hebr.1,6 Gott allein ist ohne Anfang. In frühester Zeitepoche, als ein Beginn sein konnte - eine Periode soweit entfernt, daß sie für unser beschränktes Denken als wirklich ewig gesehen werden kann - erschien das Wort!“ (Daniel & Revelation, 430) Ellen White „Dasewige Wortentschloss sich Fleisch gemacht zu werden.”(RH, 5. Juli 1887)
Prescott „So wie Christus zweimal geboren wurde, einmal in der Ewigkeit, als einzig gezeugter Sohn des Vaters, und noch einmal hier im Fleisch, und auf diese Weise das göttliche mit dem menschlichen in dieser zweiten Geburt vereinend, so auch wir, die wir einmal geboren sind im Fleisch, müssen die zweite Geburt, die Wiedergeburt aus dem Geist haben.“(RH, 14. April 1896)
Aus dem evangelischen Katechismus „Ich glaube, dass Jesus Christus, wahrhaftiger Gott vom Vater inEwigkeit geboren ist, und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, …. Vater allein ewig! Sohn 2 x geboren! So anfänglich auch E.G. White!
Das Problem mit der göttlichen Natur Jesu auch bei Ellen White vor 1896 „Der ewige Vater, der Unveränderliche, gab seinen eingeborenen Sohn, den er aus seinem Schoss hervorbrachte, der in das genaue Ebenbild der Person des Vaters gemacht wurde und sandte ihn in die Welt, um zu offenbaren, wie sehr er die Menschheit liebt.“ (Advent Review and Sabbath Herald, 07.09.1895) “Gott ist der Vater Christi; Christus ist der Sohn Gottes. Christus wurde eine verherrlichte Stellung gegeben.Er wurde mit dem Vater gleichgestellt. Alle Ratschlüsse und Absichten Gottes liegen offen vor seinem Sohn.“ (Zeugnisse für die Gemeinde Bd. 8, 268)
“Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, nicht einen geschaffenen Sohn, wie es die Engel sind, auch nicht einen adoptierten Sohn, wie es der Sünder ist, dem er vergeben hat, sondern einen Sohn, geboren in das Ebenbild der Person des Vaters, und in die Fülle und Ehre der Majestät; einer, der Gott gleich war in Autorität, Ehre und göttlicher Vollkommenheit“. (Signs of the Times, 30.5.1895) Das ist auch die katholische Sicht seit dem 4. Jhdt. n. Chr.!
Der katholische Glaube um 500 n. Chr. über die Trinität „Wer da selig werden will, der muss vor allem den katholischen Glauben festhalten. Jeder, der diesen nicht unversehrt und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verloren gehen. …“ Dies aber ist der katholische Glaube: „Der Vater ist von niemandem gemacht noch geschaffen noch gezeugt. Der Sohn ist vom Vater allein, nicht gemacht noch geschaffen, aber gezeugt. Der Heilige Geist ist vom Vater und vom Sohn, nicht gemacht noch geschaffen noch gezeugt, sondern hervorgehend.“ Siehe Ps.2,7 im Vgl. zu Apg.13,33; Röm.1,4
Im katholischen Weltkatechismus heute: „Die Kirche anerkennt den Vater als den Quell und Ursprung der Ganzen Gottheit. ... Die östliche Tradition bringt vor allem zum Ausdruck, dass der Vater der erste Ursprung des Geistes ist; gemäß der ewigen der göttlichen Personen in ihrer wesensgleichen Gemeinschaft ist der Vater der erste Ursprung des Geistes als ‘Ursprung ohne Ursprung‘, aber auch als der Vater des eingeborenen Sohnes zusammen mit diesem das ‘eine Prinzip‘, aus dem der Hl. Geist hervorgeht.“ (Neuer Weltkatechismus, 96-97)
Die neue Erkenntnis über die Trinitätslehre durch W.W. Prescott erst 1896 W. W. Prescott kam 1896 (also etwa 20 Jahre vor dem Tod von E.G. White = 1915) zur Einsicht, dass Jesus schon von Ewigkeit her als eine vom Vater unterschiedliche Person existierte. Er besprach sich darüber auch mit Ellen White in Australien, und sie nahm als erste der Pioniere diese Erkenntnis von Prescott (!) noch in ihrem 70 Lebensjahr an. Bei einer Bibelkonferenz im Jahre 1919 (4 Jahre nach dem Tode von E.G. White) erklärt er vor den versammelten Brüdern, die zum Großteil noch immer an der alten Sicht der Pioniere festhielten, dass er diese Sicht geändert habe, weil er etwas Anderes gefunden habe. Prescott stellte den Brüdern die Frage: „Können wir an die Gottheit Christi glauben, ohne an die Ewigkeit Christi zu glauben?“ (1919 Bibelkonferenz, Transcripts, July 6, 1991, 58)
Einige der anwesenden Brüder meinten zu dieser Zeit immer noch, dass es möglich wäre, an die Gottheit Jesu zu glauben, ohne darin seine Ewigkeit einzuschließen. Prescott entgegnete bei der Bibelkonferenz: „Wie ich es jetzt sehe, impliziert die Gottheit auch die Ewigkeit. Allein der Ausdruck ‘Gottheit‘ schließt das ein. Du kannst die Schrift nicht lesen und dabei zwar wohl die Idee der Gottheit zu haben, ohne aber auch die Ewigkeit darin zu sehen.“ (1919 Bibelkonferenz, Transcripts, July 6, 1991, 58)
Ellen White erst nach 1896 über die wirkliche Ewigkeit Jesu „Das ewige Wort entschloss sich Fleisch gemacht zu werden.”(RH, 5. Juli, 1887) „Er war gleich mit Gott, ewig und allmächtig .... Er ist der ewige und in sich selbstexistierende Sohn.“(MS, 101; 1897) „In Jesus ist ursprüngliches, ungeborgtes und von nirgends stammendes Leben !“ (In Christ was life, original, unborrowed and underieved.)(LJ, 523; Jg. 1898)
„Der Herr Jesus Christus, der göttliche Sohn Gottes, war von aller Ewigkeit her da, als unterschiedliche Person, doch eins mit dem Vater. Er (Christus) war die überragende Herrlichkeit des Himmels. Er war Befehlshaber der vernunftbegabten Wesen des Himmels und nahm die ehrerbietige Anbetung der Engel als sein Recht entgegen. Dies war keine Beraubung Gottes.“(RH, 5. April 1906, 8; BK, 308) Hat das auch mit dem „Großen-Kampf-Thema“ etwas zu tun? Es war der Auslöser des Sündenfalls im Himmel!
Was Ellen White seit 1896-98 über die Trinität glaubte "Drei lebende Personen sind im himmlischen Trio; im Namen dieser drei großen Mächte - dem Vater, dem Sohne und dem Heiligen Geiste - werden die getauft, die Christus in lebendigem Glauben annehmen; und diese Mächte werden mit den gehorsamen Untertanen des Himmels in ihrem Bestreben zusammenwirken, ein neues Leben in Christus zu leben.“ (EV, 615; ST, 1898) Keiner der Pioniere hat das zu dieser Zeit so geglaubt!
Der Hl. Geist nicht nur mehr eine Kraft, sondern eine Person für Ellen White Vor Studenten im Avondale College(1899) „Der Herr unterwies uns, dass dies der Platz sei, wo wir unsere Schule bauen sollten, und dass wir allen Grund haben zu denken, dass dies der richtige Platz ist. Wir sollten verstehen, daß der Heilige Geist, der genauso viel eine Person ist wie Gott eine Person ist, über diesen Boden wandert.“ (is walking through these grounds) (MS, 66; EV, 616 engl.)
“Der Hl. Geist ist eine Person, denn er zeugt unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. ... Der Hl. Geist ist eine Persönlichkeit, sonst könnte er nicht unserem Geist und mit unserem Geist zeugen, dass wir Gottes Kinder sind. Er muß also eine göttliche Person sein, sonst könnte er nicht die Geheimnisse erforschen, die im Gedanken Gottes verborgen sind. ... Die Dinge Gottes erkennt kein Mensch aber der Geist Gottes erkennt sie.“ (Manuscript 20, 1906, EV, 616.617)
Wie steht es um die menschliche Natur Jesu – gibt es auch da einen großen Kampf? Was glaubten unsere Pioniere und Ellen White und was glauben Adventisten heute? Könnten sie heute damit in der Gemeinde existieren?
Ein Aufruf von der Österreichischen Union im Juni 2005 vor der GK „Wir rufen Br. Krakolinig auf, ein klares, bejahendes Bekenntnis zu den biblischen Glaubensüberzeugungen der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten abzulegen, zum Beispiel wie sie in den Punkten 4 und 7, im Besonderen aber den Punkten 9 und 10 zur Sprache kommen.“ Was sind die Probleme mit diesen Glaubenspunkten? Die Erklärungen über die Natur Jesu, die Natur des Menschen und der Sünde im Punkt 4 + 7, und der Gedanke der Stellvertretung des Todes Jesu in Punkt 4, 9 und 10 !!!
Was glaubten unsere Pioniere und Ellen White über die Natur Jesu und des Menschen? Georges Knight über 6 Predigten von A.T. Jonesüber die Natur Jesu an der GK 1895: „Wie es seine Art war, drückte sich Jones vor den Delegierten der GK klar und deutlich aus. ‘Die Natur Christi‘erklärte er,‘ist genau die gleiche wie unsere Natur. In seiner menschlichen Natur gibt es nicht den geringsten Unterschied zwischen ihm und dir.‘ “ (1895 GBC, 231. 233. 436; G. Knight: Es war nicht immer so, 112)
„… Christus kam nicht wie der erste Adam, sondern mit der Natur, die die Menschen – verursacht durch Adam – hatten, als Christus auf die Erde kam.“ (1895 GBC, 231. 233. 436; G. Knight: Es war nicht immer so, 112) Könnte er mit solch einer Sicht heute in der Gemeinde sein und predigen?
„Es gibt“ – so Jones weiter – „nicht eine einzigesündige Tendenz in dir und mir, die nicht auch in Adam war, als er den Garten verließ. Christus nahm bei seiner Menschwerdung unser Fleisch, d. h. unsere Natur an, mit genau den gleichen sündhaften Neigungen, die auch in dir und mir sind ... Jede Neigung zur Sünde, die in uns Menschen ist, war auch in seiner menschlichen Natur, aber er ließ keine von ihnen zu irgend einem Zeitpunkt in Erscheinung treten, er besiegte sie alle.“ (G. Knight: Es war nicht immer so, 112f.) Beachte:Die Natur Jesu meint das Fleisch Jesu mit seinen sündhaften Neigungen!