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Die Entstehung des Denkens - Anschauung und Operation. Seminar: Sozialer Habitus und Handlungskompetenzen Dozent: Dr. K.F. Bohler Referat: Jean Piaget „Psychologie der Intelligenz Referenten: Lisa Pohlmann, Katharina Danne r.
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Die Entstehung des Denkens - Anschauung und Operation Seminar: Sozialer Habitus und HandlungskompetenzenDozent: Dr. K.F. BohlerReferat: Jean Piaget „Psychologie der IntelligenzReferenten: Lisa Pohlmann, Katharina Danner
1. Jean Piaget2. Grundlagen3. Etappen der Konstruktion der Operation 3.1 symbolisches/ vorbegriffliches Denken 3.2 anschauliches Denken 3.3 konkrete Operationen 3.4 formale Operationen4. Zusammenfassung Gliederung:
- 9. August 1896 - 16. September 1980 - Schweizer Philosoph, Entwicklungspsychologe und Épistémologe- forschte auf Gebiet der Kinder- und Persönlichkeitspsychologie- Gebiete u.a. philosophischen Fragen des Sprachverständnisses, des Symboldenkens, der moralischen Urteilsbildung und der Genetik - Erkenntnisse beruhen auf Beobachtungen der eigenen Kinder Jean Piaget 1
Verhalten: „Ein Verhalten ist […] ein funktioneller Austauschprozess zwischen dem Subjekt und den Gegenständen der Umwelt, und man kann die verschiedenen Verhaltensweisen in einer genetischen Aufeinanderfolge ordnen, die auf den immer größeren räumlichen und zeitlichen Erfahrungen basieren“ Assimilation: (Gleichstellung, Angleichung) Wahrnehmungen werden in vorhandenes Wahrnehmungsschema eingeordnetAkkomodation: bestehendeWahrnehmungsschematareichen nicht mehr aus und müssen neu gebildet oder angepasst werden 2 Grundlagen
1. Sie erreicht keine Gesamtvorstellung der Dinge. 2. Sie strebt eine Erfüllung der Handlung an, aber nicht ihre Erkenntnis. 3. Sie arbeitet lediglich an der konkreten Wirklichkeit, räumlich/ zeitliche Entfernungen kann sie nicht erfassen. senso-motorische Intelligenz: steht am Ursprung des Denkens erreicht es jedoch nie, da sie 3 grundlegende Unterschiede zum begrifflichen Denken aufweist:
1. eine erhöhte Geschwindigkeit der aufeinanderfolgenden Handlungsphasen, sodass eine Gesamterkenntnis dieser erfolgen kann2. ein Bewusstwerden der Wirkung der Handlung,3. ein Überschreiten der Grenzen des nahen Raums und der Zeit Für den Übergang von senso-motorischer Intelligenz zum Denken müssen 3 wesentliche Voraussetzungen erfüllt werden:
Etappen der Konstruktion der Operation 3 1,6/2 – 4 Jahre: Symbolisches und vorbegriffliches Denken 4 – 7/8 Jahre: Anschauliches Denken 7/8 – 11/12 Jahre: Konkrete Opertionen 11/12 – Jugend: Formale Operationen
- Zeitraum: 1,6/2 - 4 Jahre - Etappe beginnt mit dem Spracherwerb, der am Ende des 2. Lebensjahres eintritt- Voraussetzung: allgemeine Symbolfunktion, in welcher das Kind die Fähigkeit erlernt, die Wirklichkeit durch Zeichen auszudrückenZeichen: kollektiv erzeugt (Sprache) Symbol: impliziert Ähnlichkeit mit bezeichnetem Gegenstand (individuell verwendet)- Zeichen ermöglichen die Verwendung von Symbolen 3.1 Symbolisches/ vorbegriffliches Denken
- Differenzierung von Bezeichnungen und bezeichneten Gegenständen als Beginn des entstehenden Denkens- Allgemeinheit der Begriffe und Individualität der Elemente können noch nicht unterschieden werden, weil weiterhin die Gesamtvorstellung der Dinge fehlt- im vorbegrifflichen Denken entsteht eine erste Vorstellung der Mehrheit der Dinge, aber nur im nahem Tätigkeitsfeld - Symbol entspricht Vorstellung, die von eigener Tätigkeit getrennt ist- durch innere Nachahmung entsteht Vorstellung- vor allem im Spiel finden Symbole Anwendung
anschauliches Denken 3.2 - Zeitraum: 4 – 7/8 Jahre - allgemeine Koordinierung vorstellungsmäßiger Beziehungen, sowie wachsende Verbegrifflichung - Kind besitzt Vorstellung von der Erhaltung eines individuellen Gegenstandes, aber weiterhin fehlende Vorstellung von der Erhaltung einer Sammlung von Gegenständen - kindliche Annahme der veränderbaren Menge fußt nicht auf einem Irrtum der Wahrnehmung, sondern auf unvollständiger Konstruktion der Menge
Zentrierung: Die auf eine Idee konzentrierte Aufmerksamkeit - Kind kann jetzt unterschiedliche Dinge anschaulich zentrieren, d.h. eine Zentrierung löst immer die Vorhergehende ab - durch anschauliche Regulierung können Irrtümer (verspätet) berichtigt werden, jedoch noch kein operativerMechanismus - Äquivalenz von Mengen nur durch optische Überstimmung hergestellt, wird diese gestört, verschwindet auch die Äquivalenz
→ Nichterhaltung des Ganzen, aufgrund des Mangels an Beweglichkeit in den auf- einanderfolgenden Zentrierungen des Denkens - in dieser Phase lernt das Kind nur durch Anschauung (eine Art in Gedanken ausgeführter Tätigkeit) der Wirklichkeit
- Anschauung bleibt phänomengebunden, d.h. sie ahmt lediglich die Umrisse der Wirklichkeit nach - bleibt ebenso egozentrisch, da Zentrierungen von den momentanen Tätigkeiten abhängig - fehlendes Gleichgewicht zwischen Assimilation der Umwelt an die gedanklichen Schemata, sowie der Akkomodation dieser Schemata an die Wirklichkeit
Konkrete Operation 3.3 - Zeitraum: 7/8 - 11/12 Jahre - Beginn der Operation äußert sich durch immer schnellere und plötzliche Herstellung des Gleichgewichts → Gesamtheit aller Begriffe eines Systems kann erfasst werden - Auftauchen eines Gefühls des Zusammenhangs und der Notwendigkeit zu einem geschlossenen (gleichzeitig auch ausdehnbaren) System gelangt zu sein - Erhaltung des Ganzen stellt sich ein
bewegliches Gleichgewicht stellt sich ein, wenn: 1. 2 aufeinanderfolgende Handlungen zu einer koordiniert werden 2. das Handlungschema reversibel wird 3. ein Punkt gedanklich auf zwei verschiedenen Wegen erreicht werden kann 4. eine Rückkehr zum Ausgangspunkt des Gedankens möglich ist 5. eine Handlung wiederholt werden kann, ohne dass sie sich im Ablauf verändert → Vorbereitende Dezentrierung wird systematisch und erreicht Höhepunkt
- Denken ist losgelöst von bevorzugten Zuständen der Gegenstände, sowie vom Standpunkt des Subjekts → Gleichgewicht zwischen Assimilation und Akkomodation erreicht - Entstehung des Zahlensystems, d.h. neben bloßem sprachlichen Gebrauch der Zahlen nun auch innere Beziehung zu den Zahloperationen aufgebaut
- ab ca. 8 Jahren zeitliche Beziehungen mit Dauer koordiniert → Erkenntnis einer einheitlichen Zeit - Subjekt ist noch unfähig auf rein sprachlicher Ebene Schlussfolgerungen anzustellen (unabhängig von Handlung))
3.4 Formale Operationen - Zeitraum: ab 11/12 Jahren (während der Jugend) - Denken nicht mehr nur auf Gegenwart gerichtet - Subjekt entwickelt Theorien für Alles - bewusstes Denken entwickelt sich, da Subjekt fähig wird hypothetisch-deduktiv zu denken: → Aufgrund von Annahmen, die mit der Wirklichkeit in keiner Beziehung stehen, vertraut das Subjekt seinen Schlussfolgerungen, ohne Bezug auf entsprechende Erfahrungen zu einem Sachverhalt
- Operationen 1. Grades: konkrete Operationen, die auf unmittelbarer Wirklichkeit schließen - formales Denken umfasst die Reflexionen über diese Operationen → Operationen 2. Grades - Logik = höchstes Stadium der gesamten geistigen Entwicklung
Zusammenfassung 4 Assimilation, Akkomodation, GewohnheitSenso-motorische Intelligenz Präoperationales Denken (vorstellungsmäßiges und anschauliches Denken) Konkrete Operationen Formale Operationen
- jede weitere Entwicklung baut auf der vorherigen Stufe auf - senso-motorische Intelligenz, symbolisches und vorbegriffliches Denken, sowie anschauliches Denken: immer zentriertes Denken (von besonderem Standpunkt d. Subjekts aus) - Beginn Dezentrierung mit konkreten Operationen - erst mit formalen Operationen ein Überschreiten der Grenzen der Wirklichkeit