430 likes | 1.21k Views
Einführung in die Strahlentherapie. Dr. Bertram Rosskopf Wilhelm-Conrad-Röntgen-Klinik Justus-Liebig-Universität Gießen. Tumoren- welche Bedeutung. > 20 % Todesursache in Deutschland ~ 40-50 % der Tumorerkrankungen werden geheilt (bzw. 5 Jahre NED) Sehr hohes „life time risk“ für jeden !
E N D
Einführung in die Strahlentherapie Dr. Bertram Rosskopf Wilhelm-Conrad-Röntgen-Klinik Justus-Liebig-Universität Gießen
Tumoren- welche Bedeutung • > 20 % Todesursache in Deutschland • ~ 40-50 % der Tumorerkrankungen werden geheilt (bzw. 5 Jahre NED) • Sehr hohes „life time risk“ für jeden ! • Mamma Ca, BC, Kolorektales Ca., Prostata Ca: größte Anteile ( jede 8.-10. Frau erkrankt an Mamma Ca.)
Demographische Entwicklung • Krebs ist Erkrankung des Alters ( massive Inzidenzzunahme bei Menschen > 60) • Anteil der > 60 jährigen in 30 Jahren ~ 50% • Krebs ist eine Erkrankung der westlichen Industrienationen
Grundüberlegungen zur Tumorheilkunde • Drei Säulen der Therapie: • Chirurgie • Medikamentöse Therapie (Chemo, Hormone, Antikörper; Gentherapie; Hemmung der Angiogenese, Cox 2 Hemmung, ... ) • Strahlentherapie
Tumortherapie- welcher Ansatz ? • Entscheidung kurativ-palliativ ? • Aggressive Verfahren immer indiziert? • Lebensqualität in der Therapie • Alter des Patienten- unterschiedliche Toxizität • Zweiterkrankungen • Patientenwunsch
Prinzipien der Strahlentherapie • Durch ionisierende Strahlung Devitalisierung von Tumorzellen bei möglichst geringer Schädigung von gesundem Gewebe (Zelltod, Apoptose) • Geringe Energieübertragung, hohe Schädigung • Angriffspunkt DNA (indirekte Ionisation) • Fraktionierte Bestrahlung (unterschiedliche Erholungsfähigkeit) • Dosis: Tumorvernichtung, Toleranzdosen; Dosimetrie • Einzeldosis, Gesamtdosis, Fraktionierung
Arten der Strahlentherapie • Teletherapie • „konventionell“ • Konvergenzbestrahlung (3D Planung, individuelle Abschirmung) • Stereotaxie • IORT • Brachytherapie • intrakavitär • interstitiell
Teletherapie • Hochvolttechnik ( Cobalt, Beschleuniger, Cäsium) • Homogene Bestrahlung • Strahlenart Photonen o. Teilchen (v.a. e-) • Lagerung des Patienten auf Bestrahlungstisch (Markierung, Fixierung) • Häufigste Bestrahlungsart • Heute üblicherweise Linearbeschleuniger • Serie umfasst üblicherweise 10-35 Fraktionen in 2-7 Wochen
Fraktionierung • Bedeutung für Verträglichkeit und Effekt • Unterschiedliche Konzepte verfügbar • Hyperfraktionierung (ED -, T +) • Hypofraktionierung (ED +, T -) • Acceleration ( ED =, T-) • Bislang Überlegenheit noch nicht endgültig bewiesen
Ablauf einer Strahlentherapie • Vorstellung des Pat., Indikationsstellung • Therapievorschrift • Therapieplanung • Simulation, Planungs CT, ZV Definition, Rechnung, Planbeurteilung, Übertrag auf Patient • Einstellung und Verifikation • Kontrolle während RT • Abschlusskontrolle und Evluation von Effekt und Nebenwirkungen • Verlaufskontrolle
Stereotaxie • Sicherheitsabstand konventionell ca. 1-2 cm • Stereotaxie ermöglicht Reduktion um Faktor 10 • Eigentlich „nur“ hochpräzises RT Verfahren • Besondere Anforderungen an Patientenfixierung z.B. Halofixateur) und Geräteausstattung (Präzision, Strahlkollimation,“gamma-knife“) • Indikation insb. ZNS (TU, AVM, Meta); aber auch andere Lokalisationen (Prostata, BC) • Radiochirurgie • Fraktionierte stereotaktische Bestrahlung
IORT • Verfahren zur lokalen Dosiserhöhung mit direkter Kontrolle der Applikation • Risikoorgane können manuell verlagert werden • Nachteile: nur 1x möglich, hohe ED, aufwändige Technik (Personal, Zeit, Gerät) • Bislang kein wissenschaftlicher Nachweis der Überlegenheit
Brachytherapie 1 • Geschichte ( M.Courie) • Strahler nah am Patienten • Inhomogen, geringe Reichweite • Vorteil: Schonung von gesundem Gewebe • Zeit- und Personalaufwändig • Verschiedene Strahlungsintensität (LDR, HDR)
Brachytherapie intrakavitär • Bestrahlung in vorgegebenen Körperhöhlen • Einlage von Applikatoren • oft zur Dosisaufsättigung • Anwendung z.B. Gynäkologie, Bronchus , Ösophagus, Trachea • Heute vorwiegend Afterloadingverfahren
Brachytherapie interstitiell • Punktion von Zielorganen • Einführung von Applikatoren oder Strahlern direkt • sehr aufwändig ( immer OP) • typisch für HNO,Mamma, Prostata; sehr gute möglich bei vorbestrahlten Tu.
Nebenwirkungen der Strahlentherapie • Akut: „Entzündung“; v.a. schnell teilende Gewebe • Haut • Lunge • Darm • KM • Spät: „Fibrose“ • Alle Gewebe, Funktionsverlust