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Die Lernenden in der 2-jährigen Grundbildung. Andreas Grassi, Zentrum für Berufsentwicklung Implementierung Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales Multiplikatorenschulung 9./10. Februar in Zollikofen. Agenda. Die Rekrutierung der Lernenden
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Die Lernenden in der 2-jährigen Grundbildung Andreas Grassi, Zentrum für Berufsentwicklung Implementierung Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales Multiplikatorenschulung 9./10. Februar in Zollikofen
Agenda • Die Rekrutierung der Lernenden • Jugendliche und Erwachsene in der beruflichen Grundbildung • Das Förderkonzept (Register G) - Lebensaufgaben im Jugendalter (16 – 24 Jahre) - Sorgfältige Einführung - Lernvoraussetzungen einschätzen an allen drei Lernorten • Unterstützen und fördern an den drei Lernorten • Fachkundige individuelle Begleitung • Fazit Schulung der Multiplikatorenteams
Rekrutierung der Lernenden • Die Lehrbetriebe vergeben die Lehrstellen:Sie stehen vor einer neuen Aufgabe: 2-jährige Grundbildung EBA: AGS? 3-jährige Grundbildung EFZ: FaGe, FaBe? Schulung der Multiplikatorenteams
Kriterien bei der Rekrutierung der EBA-Lernenden Schulung der Multiplikatorenteams
Rekrutierung der Lernenden • Vertragsabschluss: Im Zweifelsfall „Aufstieg“! Umwandlung bedeutet „Abstieg“ Absteigen hinterlässt Wunden. • Grundsatz:Wer einen Lehrvertrag abschliessen kann, verfügt über Ressourcen.Ressourcenorientierung als Haltung aller Beteiligten. Schulung der Multiplikatorenteams
Jugendliche Im Vergleich zu EFZ leicht älter: spätere Einschulung Klassenwiederholung Brückenangebote „UmwandlerInnen“ oder Zweitausbildung Höherer Anteil an Anderssprachigen als in EFZ-Ausbildungen Tiefere schulische Qualifikationen als EFZ-Berufe Berufswahl am Ende eines längeren Prozesses der Ernüchterung Erwachsene Nachholbildung: Einen ersten Berufs- abschluss schaffen Zweitberuf: Sich in einem neuen Berufsfeld etablieren Wiedereinstieg: Etwas Neues wagen. Jugendliche und Erwachsene in der 2-jährigen Grundbildung Schulung der Multiplikatorenteams
Entwicklungsaufgaben Jugendlicher (Register G, S.2) • Übergang obligat. Schulzeit in die Berufsbildung ein grosser Schrittverlangt von den Lernenden viele Verhaltensanpassungen. • In der Gruppe der Gleichaltrigen bestehen: Die Werte der Gruppe mitden Werten der Herkunftsfamilie in Übereinstimmung bringen • Den eigenen Lohn verwalten: Wünsche mit dem Einkommen in Über-einstimmung bringen. • Ein gutes Verhältnis zum eigenen Körper aufbauen: Genuss- und Suchtmittel beherrschen lernen. • Geschlechtsidentität finden: Erfahrungen in Liebesbeziehungen und mit der Sexualität machen. • Sich von Autoritäten lösen: Ein eigenes Wertesystem aufbauen. • Mit den Widersprüchen dieser Welt leben lernen: Widersprüche aus-halten und ein positives Lebenskonzept aufbauen. • u.a.m • Berufliche Handlungskompetenz Schritt für Schritt aufbauen Schulung der Multiplikatorenteams
Situation der Erwachsenen (Register G, S.3/4) • Ressourcen und Lebenserfahrung • Unterschiedliche Schul- und Berufserfahrungen:Z.B. zeitliche Distanz, Erfolgserlebnisse, kulturelle Herkunft, u.a.m • Abrufbarkeit und Präsenz von Wissen:Menge, Qualität, subjektive Einschätzung, usw. • Strategisches Repertoire:Menge, Qualität, kultureller Hintergrund, usw. • Partnerschaft, Familie, Gesellschaft:Rolle, Integration des Ausbildungsvorhabens, unterschiedliche Belastungen • Unterschiedliche Veränderungsbereitschaft Schulung der Multiplikatorenteams
Gemeinsamkeit 1: Berufliche Grundbildung als Chance Jugendliche und Erwachsene in der 2-jährigen Grundbildung erfahren,dass sie mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaftleisten können. Schulung der Multiplikatorenteams
Gemeinsamkeit 2: Heterogene Lernvoraussetzungen • Heterogenität als Chance und als Bereicherung ansehen Schulung der Multiplikatorenteams
Gemeinsamkeit 2: Heterogene Lernvoraussetzungen • Grundsatz der Ressourcenorientierung:Was können die Lernenden? Was bringen Sie mit?(Kein Mensch ist gern ein „Mängelwesen“) Schulung der Multiplikatorenteams
Gemeinsamkeit 2: Heterogene Lernvoraussetzungen • Grundsatz der Individuumsorientierung:Es geht um mich. Es geht um mein Lernen. Es geht um mein Leben. Schulung der Multiplikatorenteams
Fördern und unterstützen statt selektionieren EDK: Der Beschluss von Brunnen 2006 Schulung der Multiplikatorenteams
Fördern und unterstützen in der Praxis • Ruhige, sorgfältige Einführung in die Berufspraxis – die Lernenden beobachten. • Lernen unter Anleitung:Genügend Übungsmöglichkeiten bieten. Üben mit Variationen. • Immer wieder: Selbstbeurteilung – Fremdbeurteilung – Reflexion. • Lerndokumentation anleiten und begleiten. • Strukturierte Besprechungen ressourcenorientiert und zielorientiert durchführen. • Bei sich abzeichnenden Schwierigkeiten frühzeitig mit den beiden andern Lernorten Kontakt aufnehmen. Schulung der Multiplikatorenteams
Fördern und unterstützen im üK • Die Lernenden beim Vorwissen abholen: Verankerung der Inhaltein der Lebenswelt der Lernenden. • Exemplarisches Lernen: - Verstehen und Einsicht schaffen: - Zeit verlangsamen - Zeit anhalten – Zeit beschleunigen - Was passiert wenn Fehlerkultur - Situationskreis nutzen: Situationen beschreiben Situationen einordnen Situationen reflektieren • Lernende beobachten – vielfältige Übungsmöglichkeiten bieten • Bei sich abzeichnenden Schwierigkeiten frühzeitig mit den beiden andern Lernorten Kontakt aufnehmen. Schulung der Multiplikatorenteams
Fördern und unterstützen in der Berufsfachschule • Den Schulstoff in der Lebenswelt der Jugendlichen verankern.Arbeit mit Situationen. • Sich im Dilemma von „Breite“ und „Tiefe“ für die „Tiefe“ entscheiden. Weniger ist oft mehr. Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden.Die erarbeiteten Inhalte konsolidieren. Gründlichkeit vor Vollständigkeit. • Didaktische Vielfalt – kompetenzorientiert unterrichten und das unterschiedliche Lerntempo der Lernenden berücksichtigen. • Differenziertes Angebot an Stütz- und Förderunterricht. • Bei sich abzeichnenden Schwierigkeiten frühzeitig mit den beiden andern Lernorten Kontakt aufnehmen. Schulung der Multiplikatorenteams
Standortbestimmung am Ende der Probezeit • Vier Gruppen von Lernenden: • Gruppe A: Lernende, die von der gewählten Ausbildung tendenziell eher unterfordert sind. • Gruppe B: Lernende, deren Lernvoraussetzungen mit dem Anspruchsniveau der gewählten Ausbildung überein- stimmen. • Gruppe C: Lernende, die besondere Unterstützung und Hilfe brauchen, um das Ausbildungsziel zu erreichen. • Gruppe D: Lernende, deren Lernvoraussetzungen in gravierendem Ausmass nicht mit dem Anspruchsniveau der gewählten Ausbildung übereinstimmen. Quelle: Grassi, A. (2009) Früherfassung und pädagogische Diagnostik in Wolfensberger, R.: FiB-Handbuch. Bern: hep-verlag. Schulung der Multiplikatorenteams
Fachkundige individuelle Begleitung FiB • Lernende der zweijährigen beruflichen Grundbildung haben anrecht auf eine Fachkundige individuelle Begleitung wenn der Lernerfolg be- einträchtigt ist. (BBG Art. 18) • Sie umfasst nicht nur schulische, sondern sämtliche bildungsrelevanten Aspekte im Umfeld der lernenden Person. (BBV Art. 10) • Zuständigkeit:Bei der individuellen Begleitung handelt es sich um ein Leistungsangebot der Kantone, bei dem das Management und die Koordination mit denbetroffenen Fachstellen und Institutionen definiert ist. • Modell- und Angebotsvielfalt im föderalistischen Kontext. Quelle: Leitfaden Individuelle Begleitung von Lernenden in der ^beruflichen Grundbildung. BBT 2007 Schulung der Multiplikatorenteams
Fazit • Ausbilden und unterrichten in der zweijährigen Grundbildung ist anspruchsvoll. • Was müssen Ausbildnerinnen und Ausbildner an allen drei Lernortenwissen und können und mit welcher Haltung nehmen sie ihre Aufgaben wahr? Schulung der Multiplikatorenteams
Ausbilden in der 2-jährigen beruflichen Grundbildung Fachkompetenz und institutionelles WissenGrundlagen der zweijährigen GrundbildungBildungsverordnung und BildungsplanIntentionen der Ausbildungsgrundlagen Methodisch/didaktisches RepertoireAktualisiertes Lehr-Lernverständnis, Pädagogische Diagnostik BinnendifferenzierungMassnahmen zur Lernförderung Pädagogische EmpathieAkzeptanz, Wertschätzung, Geduld, Klarheit, Gradlinigkeit, Toleranz, Respekt, Verständnis, Achtung, Anerkennung, sich Zeit nehmen, Grenzen setzen, Fördern und Fordern, Zuhören, Reflexionsfähigkeit, Einfühlsamkeit, u.a.m Quelle: Schlatter, Ch. (2010) Welche Anforderungen stellt die Einführung der zweijährigen Grundbildung mitEidgenössischem Berufsattest an die Lehrpersonen? (unveröffentlichte Diplomarbeit im Rahmen des DAS IFM EHB) Schulung der Multiplikatorenteams