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Einleitung 1. Geschichte Türkenzüge 1529 u. 32 Westungarn verwüstet zur Versorgung Wiens: Umsiedelungen von Kroatien (S) heutiges Burgenland, NÖ(SO), Ungarn(W), Slowakei(SW), Mähren (S) 20000-60000 verschiedene Dialekte
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Einleitung 1 Geschichte Türkenzüge 1529 u. 32 Westungarn verwüstet zur Versorgung Wiens: Umsiedelungen von Kroatien (S) heutiges Burgenland, NÖ(SO), Ungarn(W), Slowakei(SW), Mähren (S) 20000-60000 verschiedene Dialekte etwa 30 % der Gesamtbevölkerung 17.Jhd Beginn der kroat. Schriftsprache im Bgld (Reformation) 18.Jhd Religiöse Werke (u.a. Gebetbuch) (Gegenreformation) 19.Jhd Vereinheitlichung des Burgenlandkroatisch, aber sehr große Unterschiede zum Kroatischen
Einleitung 2 1806 erstes Schulbuch f. kroat. Schulen Westungarns 2.H.19.Jhd eigenständige kroatische Kultur von Wien stark gefördert (nach ungar. Revolution 1848) über Priesterschaft 1920/21 Bgld Anschluss an Ö (aber ohne Ödenburg und Steinamanger) Assimilationsschub, Deutsch wichtigste Sprache Polit.Spaltung: Christlichsozial - Sozialdemokratisch (kirchlich kontr. VS wie bisher) - (deutschsprachige VS) Burgenlandkroatisch - Deutsch kroat. Organisationen zunehmend christlichsozial 1929 Wiedergründung des Kroatischen Kulturvereins NSDAP im Bgld hoher Anteil an kroatisch- u. ungarischsprach.Mitgl. 1942 Kroat.Zeitung eingestellt, konfessionelle Schulen staatlich, kroat.Sprache zurückgedrängt, Eindeutschungskindergärten
Einleitung 3 45-55 russisch Besatzungszone, Dorfstruktur unverändert, aber starke Nachwirkung der NS-Zeit Nach 55 Industrialisierung (nicht im Bgld – Eiserner Vorhang), 25 % Pendler Auflösung der trad. Dorfstruktur und Groß-familie, 2-sprach.U. ging zurück, VS Gesetz von 1937 bis 1995 im N Mischehen (Assimilation), im S Abwanderung Gesetzlicher Schutz: B-VG Art.8, Vertrag St.Germain 1919, Staatsvertrag 1955 Art.17, Volksgruppengesetz 1976(2002) Burgenlandkroatisch eine der 6 autochthonen Volksgruppensprachen in Ö Volksgruppenbeiräte beim BKA Minderheitenschulgesetz f.d. Bgld 1994(1998), EMRK Art.14, Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen
Einleitung 4 Statistik: Volkszählung 1991 2001 (dav.im Ausl.geb.) Burgenlandkroatisch 19374 (431) (inkl.Kroat.u. Mfn m.D.) 29596 Ungarisch 19638 25884 (16319) Slowenisch 20191 17953 (4728) Frage war nach der tatsächlichen Umgangssprache (Mfn möglich) Burgenländische Kroaten (Selbsteinschätzung) : 30000 in etwa 50 bgld. Gemeinden 12000 in Wien
Hauptteil 1/1 Grad der Gefährdung Dresslers Modell (1982) Soziale Unterordnung↓ Negative soziopsychologische Bewertung↓ Soziolinguistische Einschränkung↓ Sprachverfall Schmidts Modell (1990) Reduzierte soziale Funktion↓ Radikale Änderungen und Reduktion im System↓ Stigma und Bewertung als „unvollständig“ Sasses Modell (1992) Äußere Gegebenheiten↓ Sprachverhalten↓ Strukturelle Veränderungen in der Sprache
Hauptteil 1/2 Grad der Gefährdung Fishman (1991): GIDS Graded Intergenerational Disruption Scale Stufe 1: Xish (obwohl Minderheitssprache) in höherer Bildung, Massenmedien, Arbeitsumfeldern – aber ohne politische Unabhängigkeit der Xmen ↕ -Stufe 2: Xish in unteren Ebenen der Administration und Massenmedien ↕ -Stufe 3: Xish im Berufsalltag, auch zwischen Xmen und Ymen ↕ -Stufe 4: Xish in Schulen (aber nicht höheren Bildungsinstitutionen wie Universitäten) ↕ -Stufe 5: Xish nur in beschränktem Rahmen als Schriftsprache (Heim, Dorf...) ↕ -Stufe 6: Wendepunkt: Sprachweitergabe in den Familien bewahrt oder aufgegeben ↕ -Stufe 7: die meisten SprecherInnen des Xishen sind zu alt, um Kinder zu bekommen ↕ Stufe 8: wenige verstreut lebende alte SprecherInnen
Hauptteil 1/3 Grad der Gefährdung -Sinkende Zahl der Sprachgruppenangehörigen und Überalterung -Assimilationstendenz durch geringe Größe Streulagesiedlung agrarische Lebensweise sinkt Mobilität (Abwanderung) steigt meist deutschsprach. Berufsumfeld Mischehen
Hauptteil 2/1 Polit.Situation/Initiativen Wissensch. Studien letztes Jahrzehnt: -Burgenland-Kroaten durchschn. 8 Jahre älter (jüngere Generation spricht nicht mehr Muttersprache) -wichtigstes Identitätsmerkmal: Sprache -je jünger die Befragten, umso stärkere Wertschätzung der 2-Sprachigkeit -letzten 3 Generationen: Sprachkompetenzverlust i.d. Familie, nur 27 % der Elterrn (selbst 2-sprachig erzogen) sprechen Bgldkroatisch mit ihren Kindern - Burgenland-Kroaten starkes Harmoniebedürfnis, 82 % bezeichnen Verhältnis zur übrigen Bevölkerung problemlos/harmonisch -2-sprach.Ortstafeln 47 Gem. >25 % (vor Aufst. 2000): 47 % wichtig f. Identitätsanerkennung, nicht wichtig: 46 %
Hauptteil 2/2 Polit.Situation/Initiativen -Zweisprachigkeit Pendler: 48 % „beruflich geholfen“ 2 % „beruflich hinderlich“ 50 % „beruflich keinen Einfluss“ -Bgldkroatisch: fast 2/3: „es ist wieder modern, mit den Kindern kroatisch zu reden“, 1/5: „Sprache für alte Leute“ (bes.S-Bgld) -2-sprachige Kinder lernen leichter : 68 % der Bgld-Kroaten teilen diese Meinung -Kinder kroatischer Unterricht : 50 % der Befragten haben den Wunsch
Hauptteil 2/3 Polit.Situation/Initiativen Polit. Initiativen: i.W. Sorge für Durchführung der im Staatsvertrag vonWien 1955 eingegangenen Verpflichtungen (durch Volksgruppen- Gesetz 1976 und anderer Gesetze und Verordnungen) Kontrolle durch Berichtslegungsverpflichtung des BKA an die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen bisher Oktober 2002 und Dezember 2007 Kindergarten (Bgld Kindergartengesetz 1995): 29 2-spr. Ki.gärten, bei nicht 2-spr: mind. 25 % der Eltern Antrag auf Ass.päd. Schulen (Minderheiten Schulges. f.d. Bgld 1994(98): Unterricht in der Volksgrp.sprache bis zur Hochschulreife, bei der VS normiertes, obligatorisches 2-sprachiges Angebot (zunehmende Gebrauchnahme durch Eltern, auch für Nicht-Vgrp-Kinder)
Hauptteil 2/4 Polit.Situation/Initiativen 2007/08 (2001/02): Kroat.2-sprachige VS: 33 Schulen 1399 (1549) Schüler Kroat.2-sprachige HS 2 99 (105) Kroat.unterricht HS 12 143 (121) Kroat.2-sprachige AHS 1 (OW) 87 (123) Kroat.unterricht AHS 7 232 (206) Kroat.unterricht HAK 6 168 (101) FHS, VHS, Pädasgog. Hochschule in E, Sprachkurse in Kroatien, Eigene Abt. für Minderheitenschulwesen beim LSR Behörden: betroffene Bezirke: Behörden müssen Übersetzungs- und Dolmetschkosten tragen (insbes. Strafprozesse)
Hauptteil 2/5 Polit.Situation/Initiativen Förderungen des Bundes (2007) : 1,1 Mio € Im Bgld: Kroat. Kulturverein, Kroat. Kultur- u. Doku.zentrum, Kroat. Presseverein, Kroat. Sektion d.Diözese E, Reg. Kulturzentrum (KUGA), Kroat. VHS, Wiss. Institut der Bgld.Kroaten und v.a. In Wien: Bgld.Kroat. Zentrum, Bgld.Kroat. Kulturverein, Kroatischer Akademikerklub u.a. Medien: ORF Gesetz ab 1.1.02: Radio Bgld etwa 300 Min/Wo ORF B u.ORF 2 etwa 100 Min/Wo Zeitungen: Kroat.Wo.zeitung (Kr.Presseverein), Glasnik (Kr. Kirchen Wo.zeitung), Glasito (Kr.Kulturverein), Novi Glas (Kr.Akad.Klub)
Zukunftsaussichten Identitätsentwicklung kroatischsprachiger Kinder Eine qualitative Untersuchung am Beispiel von burgenland-kroatischenVolksschülern in Nikitsch/Filež/ Bgld, Wien 2006. (Mag.Christina Strasser) Identitätsentwicklung kroatischsprachiger Kinder im Burgenland, in den ersten Lebensjahren fast nur oder ausschließlich mit der kroatischen Sprache aufwachsen und das Deutsche erst zu einem späteren Zeitpunkt - wie zum Beispiel mit dem Eintritt in den Kindergarten – erwerben. Schon von klein auf positives Selbstbild in der Erziehung vermittelt und Persönlichkeitsentwicklung gestärkt, stolz auf sich selbst, die Volksgruppe und die Burgenlandkroatische Sprache zu sein. Selbstbild unterscheidet sich von Deutschsprachigen kaum Verbindung des eigenen Identitätsgefühls mit einer dörflichen Gruppenidentität Identifikation mit Gleichaltrigen Wichtigkeit deutscher Sprachbeherrschung für das Selbstwertgefühl Familiensprache wird bewusst (noch) keine identitätsstiftende Bedeutung zugeschrieben Frühes Identitätsgefühl wird in deutschsprachigem Umfeld erweitert