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Der Scaffolding -Ansatz

Der Scaffolding -Ansatz. Wege zur Verknüpfung sprachlichen und fachlichen Lernens. Scaffolding = engl. Gerüst. Lev Vygotskijs Theorie- die Zone der nächsten Entwicklung.

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  1. Der Scaffolding-Ansatz Wege zur Verknüpfung sprachlichen und fachlichen Lernens I. Lindinger, 21.02.2014

  2. Scaffolding= engl. Gerüst I. Lindinger, 21.02.2014

  3. Lev Vygotskijs Theorie- die Zone der nächsten Entwicklung “It is the distance between the actual developmental level as determined by independent problem solving and the level of potential development as determined through problem solving under adult guidance or in collaboration with more capable peers.” (Vygotskij 1978: 86) Hier setzt Scaffolding an I. Lindinger, 21.02.2014

  4. Der Scaffolding – Ansatz am Beispiel des Erstspracherwerbs • „Sprachliche Unterstützungshandlungen“ bei der Interaktion zwischen einem Erwachsenen und einem Kleinkind. • Merkmale: • Die sprachliche Hilfestellung erfolgt vorübergehend • Das „Unterstützungsgerüst“ wird mit zunehmen- dem Kompetenzzuwachs und zunehmender Selbstständigkeit der Lernenden allmählich entfernt. I. Lindinger, 21.02.2014

  5. Der Scaffolding- Ansatz im Kontext von Zweitspracherwerb • Pauline Gibbons und Kollegen (Australien) griffen Grundideen von Scaffoldingauf und übertrugen sie auf die Zweitsprachendidaktik. • Primäre Zielsetzung: • Systematische Verknüpfung von • fachlichem, • sprachlichem Vorwissen • und Konzeptwissen mit wünschenswerter Fachsprache (Bildungssprache). I. Lindinger, 21.02.2014

  6. Die Planungsebenen- Makro-und Mikro-Scaffolding Die Makroebene… …die Mikroebene bietet den Kontext für Scaffolding 1. Bedarfsanalyse4.Unterrichtsinteraktion 2. Lernstandsanalyse 3. Unterrichtsplanung I. Lindinger, 21.02.2014

  7. Analyse des Sprachbedarfs aus fachlicher SichtAnalyse Beispieltext: Zwanzig Jahre- von 1989 bis heute Die Makroebene 1. Lexikalisch- semantische Ebene 2. Syntaktische Ebene 3. Textuelle Ebene I. Lindinger, 21.02.2014

  8. 1.Lexikalisch-semantische Ebene Die Makroebene Komposita Häufig Zusammensetzung von Substantiven: • Bezeichnung für politikspezifische Handlungen: Nationalfeiertag, Wiedervereinigung, Mauerfall • Bezeichnung für politische Organisationsformen und deren Untergliederung: Bundesland, Wirtschaftsbetrieb I. Lindinger, 21.02.2014

  9. 1.Lexikalisch-semantische Ebene Die Makroebene Komposita • Nicht ausschließlich im Kontext von Politik oder Geschichte verwendete Lexik: Bürgerfest, Jahrestag, Innenstadt, Ostdeutschland, Ost-/ Westeuropa, handlungsfähig, Arbeitsplätze, zusammenschließen, hunderttausend I. Lindinger, 21.02.2014

  10. 1.Lexikalisch-semantische Ebene Die Makroebene Nominalisierung • Bezeichnung für zeitlich bestimmte Sachverhalte in politisch-institutioneller Funktion: Europäische Einigung, Erneuerung der Infrastruktur Internationalismen: Investieren, privatisieren I. Lindinger, 21.02.2014

  11. 2. Syntaktische Ebene Die Makroebene Passivkonstruktionen Zustandspassiv Mit dem 3. Oktober wardieWiedervereinigung nicht abgeschlossen,… Vorgangspassiv Neue Straßen wurden gebaut. Innenstädte wurden saniert Die Verwaltung wurde umstrukturiert …andere wurden privatisiert Der zwanzigste Jahrestag wurde…gefeiert I. Lindinger, 21.02.2014

  12. 2. Syntaktische Ebene Die Makroebene Metaphorik von Ausdrücken: Die Wiedervereinigung war abgeschlossen. Die Wirtschaftsbetriebe gingen bankrott: Durch ihn soll die EU nach innen und außen handlungsfähigwerden. Die europäische Einigung ging schnell voran. 2009 trat der Vertrag von Lissabon in Kraft. I. Lindinger, 21.02.2014

  13. 3.Textuelle Ebene Die Makroebene Möglichkeiten der Textverknüpfung Beispiel: Temporaladverbien Nachdem, ein Jahr…bis, seitdem, jedes Jahr, der 3. Oktober, mit dem 3. Oktober, in den Jahren nach 1990, erst langsam, bis heute, von 1995 bis 2009, seit 2002, 2009 • Sequenzierung der erzählten Ereignisse, • die zeitlich lineare Ordnung kann über das Tempus realisiert werden. I. Lindinger, 21.02.2014

  14. Erhebung des Lernstandes Die Makroebene Beherrschen die Lernenden die erforderlichen Sprachstrukturen? Brauchen sie noch Unterstützung? Rücksprache mit Kollegen halten Einstufungstests Eigene Ideen? I. Lindinger, 21.02.2014

  15. Einordnung des Auswahltextes nach dem Fachlichkeitsgrad • Wie äußert sich der Fachlichkeitsgrad eines Textes? Abbildung aus Neugebauer/ Nodari (2012) I. Lindinger, 21.02.2014

  16. Die Makroebene Didaktische Prinzipien Beispiel: Zwanzig Jahre- von 1989 bis heute 1. Festsetzen fachlicher und sprachlicher Lernziele mit klarer „Outputorientierung“ • Eine doppelte Perspektive einnehmen (Janus Curriculum): • Orientiert an den Lehr-Lernzielen. • Verbindung der Lerninhalte mit den sozialen, kulturellen Alltagserfahrungen der Lerner. I. Lindinger, 21.02.2014

  17. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 2. Verknüpfung der Lerninhalte mit den sozialen und kulturellen Alltagserfahrungen der Lerner • Die Erarbeitung fach(sprach)licher Konzepte erfolgt mit Rückgriff auf die Allgemeinsprache. • Vielseitige Sprachhandlungen ermöglichen (Szenarios, Rollenspiele). I. Lindinger, 21.02.2014

  18. Didaktische Prinzipien Die Makroebene 3. Ergänzung der Leseaktivitäten durch geeignetes (Zusatz)-Material • Lernenden vielerlei „Verstehensbrücken“ zur Aneignung des Textverständnisses bieten Bsp: Zwanzig Jahre-von 1989 bis heute • Landkarte mit der deutsch- deutschen Grenze I. Lindinger, 21.02.2014

  19. Didaktische Prinzipien Die Makroebene 4.Unterrichtsaktivitäten in einer Abfolge entlang eines Kontinuums planen • Kontinuum (engl. modecontinuum) erfasst unterschiedliche sprachliche Register konzeptioneller Mündlichkeit und Schriftlichkeit • Unterschiedliche Möglichkeiten der Anordnung von Aufgaben und erforderlichen Sprachhandlungen: • Nach dem Graden der Kontextualisierung, von der kontextabhängigen zu einer kontextreduzierten Sprachverwendung. I. Lindinger, 21.02.2014

  20. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 4.Unterrichtsaktivitäten in einer Abfolge entlang eines Kontinuums planen • Möglichkeiten der Anordnung nach dem Zweck der Aufgabe: • Aufgabenformate, die einen authentischen, realen Sprachgebrauch erfordern (engl. real-worldtasks) Bsp: Zwanzig Jahre-von 1989 bis heute • Szenario mit anschließender Möglichkeit, eigene Ideen zu äußern • Vorstrukturierte Abschlussaufgabe (halboffen) I. Lindinger, 21.02.2014

  21. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 4.Unterrichtsaktivitäten in einer Abfolge entlang eines Kontinuums planen • Möglichkeiten der Anordnung nach dem Zweck der Aufgabe: • Aufgabenformate mit einem stärkeren Fokus auf formale sprachstrukturelle Gesichtspunkte (engl. pedagogictasks) Bsp: Zwanzig Jahre-von 1989 bis heute • Inhaltswörter, z.B. Schlüsselwortschatz zu den Ereignissen. • und Temporaladverbien sind gemeinsam in einer Zeitleiste einzuordnen. I. Lindinger, 21.02.2014

  22. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 5.Kooperative Lernformen entwickeln • Sie sollten so gestaltet sein, dass Lernende häufig sprachlich interagieren, Inhalte aushandeln und Informationslücken schließen. I. Lindinger, 21.02.2014

  23. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 5.Kooperative Lernformen entwickeln • Aufgabenformate mit Informationslücken sind Teil des Kernkonzepts kommunikativer Aktivitäten: Lerner müssen Informationen aushandeln um Informationslücken zu schließen (Gibbons 2002: 63) Bsp: Zwanzig Jahre-von 1989 bis heute • Fragen am Textrand, während des Lesens (engl. Margin Questions) I. Lindinger, 21.02.2014

  24. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 6. Möglichst viele Formate und Angebote aufgreifen, Fach- und Sprachinhalte darzustellen. Bsp: Zwanzig Jahre-von 1989 bis heute • Vorstrukturiere Aufgabe: Verbinden von konzeptionell mündlichen mit konzeptionell schriftlichen Ausdrücken. I. Lindinger, 21.02.2014

  25. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 7.Einsatz von Brückentexten, wenn die sprachlichen und fachlichen Anforderungen des Lehrmaterials zu hoch sind. I. Lindinger, 21.02.2014

  26. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 8. Angebot an „reichem Input“ • Im sprachsensiblen Unterricht muss Sprache angereichert werden, • Sie darf nicht didaktisch- künstlich vereinfacht werden und muss ankomplexe Sprachformen heranführen. I. Lindinger, 21.02.2014

  27. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 8. Angebot an „reichem Input“ • Verschiedene Sprachkanäle aufgreifen (schriftlich/ mündlich) Bsp: Zwanzig Jahre-von 1989 bis heute • Zu den Fragen am Textrand können schriftlich Antworten formuliert werden. I. Lindinger, 21.02.2014

  28. Die Makroebene Didaktische Prinzipien 9. Einbeziehen von metasprachlichen und metakognitiven Phasen • Bei Unterrichtsplanung mitbedenken… • …wann und wie Aufgaben zur Förderung der Sprachreflexion systematisch aufgegriffen werden können. Bsp: Zwanzig Jahre-von 1989 bis heute • Leitfragen dazu, wo und wann die angeführten sprachlichen Ausdrücke verwendet werden. I. Lindinger, 21.02.2014

  29. Die Mikroebene Didaktische Prinzipien • Mikro-Scaffolding: • Sprachliches Handeln in der Interaktion mit Rückgriff auf verschiedene Strategien. • Zielsetzung: • Sprecher kann Äußerungen verändern, damit er auf Nachfragen besser verstanden wird. I. Lindinger, 21.02.2014

  30. Die Mikroebene Didaktische Prinzipien 1. Verlangsamung der Lehrer- Lerner-Interaktion. • Lerner hat die Möglichkeit, Äußerungen zu reflektieren, sprachlich zu strukturieren und zu formen. 2. Gewährung von mehr Planungszeit für die Lerner. • Äußerungen werden im Diskursverlauf länger und expliziter • Es findet eine Verbindung zwischen „Sprache und Denken,“ bzw. zwischen Tun und Denken statt (Gibbons 2006: 281). I. Lindinger, 21.02.2014

  31. Die Mikroebene Didaktische Prinzipien 3.Variation des Interaktionsmusters (IRF) • Das typisches Handlungsmuster der Lehrer- Lerner- Interaktion • …authentisch gestalten • …darauf ausrichten, dass Lernende ihre sprachlichen Äußerungen „ausdehnen“ und so zu einer expliziteren präziseren Äußerung kommen können. I. Lindinger, 21.02.2014

  32. Die Mikroebene Didaktische Prinzipien 4. Aktives Zuhören und Recodierung der Lerneräußerung durch die Lehrkraft • Rückfragen in der Kommunikationssituation • angemessenes sprachliches Register zur Verfügung stellen und ggf. explizit verdeutlichen. • Wege aufzeigen, wie konzeptionelle Schriftlichkeit zunehmende erreicht werden kann. I. Lindinger, 21.02.2014

  33. Didaktische Prinzipien Die Mikroebene 5. Einbettung der Lerneräußerungen in größere konzeptionelle Zusammenhänge • Thematischer Schwerpunkt in Berliner Platz 3 Neu: • Politische und historische Ereignisse im Kontext von Europa und Migration • Aufgaben, Aktivitäten und Lerneräußerungen daran orientieren, so dass sprachliche und fachliche Korrektheit nachvollziehbar für Lernende wird. I. Lindinger, 21.02.2014

  34. Literatur Fluck, H. (1985): Fachsprachen. Einführung und Bibliographie. Tübingen (Uni- Taschenbücher 483). Gogolin, I./ Lange, I. (2010) Durchgängige Sprachbildung. Eine Handreichung. FÖRMIG-Material Band 2. Münster [u.a.]: Waxmann, 31-32. Klein, J. (1998): Die politische Sprache als Institutionensprache In: Hoffmann, L., Kalverkämpfer, H., Wiegand, H.: Ein internationales Handbuch zur Fachsprachenforschung und Terminologiewissenschaft. Berlin, New York: de Gruyter, 1371-1381. Kniffka, G. (2010): Scaffolding.Online Publikation im Rahmen von ProDaZ Deutsch als Zweitsprache in allen Fächern, Universität Duisburg- Essen. URL: http://www.uni-due.de/imperia/md/content/prodaz/scaffolding.pdf[online: [30.01:2014]. Neugebauer, C./ Nodari, C (2012): Förderung der Schulsprache in allen Fächern. Praxisvorschläge für Schulen in einem mehrsprachigen Umfeld. Kindergarten bis Sekundarstufe I. Bern: Schulverlag plus. Gibbons, P. (2009): English Learners, Academic LiteracyandThinking: Learning in the Challenge Zone. Portsmouth NH: Heinemann. Gibbons, P. Unterrichtsgespräche und das Erlernen neuer Register in der Zweitsprache In: Mecheril, P./ Quehl, Th. (2006): Die Macht der Sprache. Englische Perspektiven auf die mehrsprachige Schule, Berlin, München. Waxmann, 269-290. Gibbons, P. (2002): Scaffolding Language, Scaffolding Learning: Teaching ESL children in themainstreamclassroom. Portsmouth NH: Heinemann. I. Lindinger, 21.02.2014

  35. Literatur Kaufmann, S. /Köker, A. (2011): Neubearbeitung. Berliner Platz Bd. 3. Lehrerhandreichungen. Berlin und München: Langenscheidt. Rodi, M./ Lemcke C./ Scherling, T./ Rohrmann, L./ Kaufmann, S./ Sonntag, R./ Rusch P. (2011): Berliner Platz 3 neu. Deutsch im Alltag, Teil 1. Berlin und München: Langenscheidt. Walqui, A. (2007): „ScaffoldingInstructionfor English Language Learners: A Conceptual Framework.“ In: Bilingual Education: An Introductory Reader, editedby O. Garcia and C. Baker. Clevedon: Multilingual Matters. Wood, D., Bruner, J.S., & Ross, G. (1976). The role of tutoring in problem solving. Journal of Psychology and Psychiatry. 17. I. Lindinger, 21.02.2014

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