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1. © 2006 Martina Merten, Journalistin 0 31.05.2010 Der Patient auf Reisen – Entwicklungen innerhalb und außerhalb der Europäischen Union
2. © 2006 Martina Merten, Journalistin 1 31.05.2010 Agenda Ursachen von Auslandsbehandlungen
Rahmenbedingungen in Europa und Deutschland
Entwicklung des Patiententourismus innerhalb Europas
Entwicklung des Patiententourismus weltweit
Vor- und Nachteile von Auslandsbehandlungen
Fazit, Adressen und Ansprechpartner
3. © 2006 Martina Merten, Journalistin 2 31.05.2010 Ursachen von Auslandsbehandlungen Erleichterte Reisebedingungen innerhalb der EU
Spontane Not- beziehungsweise Unfälle auf Reisen
Kostenersparnisse
Kopplung von Urlaub an medizinische Eingriffe
Spezialkliniken/Kuren/besondere Anwendungen im Ausland
4. © 2006 Martina Merten, Journalistin 3 31.05.2010 II. Rahmenbedingungen in Europa und Deutschland Rahmenbedingungen in Europa
EuGH-Urteile:
Grundsätzlich: Gesundheitliche Dienstleistungen sind aus der so genannten Dienstleistungsrichtlinie ausgenommen
1998: Bürger können auch ohne vorherige Genehmigung eine ambulante Behandlung in einem anderen Mitgliedsstaat in Anspruch nehmen
2001: Krankenkassen übernehmen in bestimmten Fällen auch die Übernahme der Kosten für stationäre Leistungen – allerdings nur mit vorheriger Genehmigung
2008: Kommission legt Vorschlag für eine Richtlinie über die Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung vor Nationale Rahmenbedingungen
Deutsche Gesetzgeber:
Grundsätzlich: Ausgestaltung der Sozialsysteme bleibt nach wie vor Aufgabe der Nationalstaaten
§ 13 SGB V: Krankenkassen müssen die Kosten einer ambulanten Behandlung im Ausland für ihre Versicherten übernehmen sowie – nach vorheriger Genehmigung – auch für stationäre Behandlungen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes und der Schweiz (GKV-GMG)
§ 140 e SGB V: Krankenkassen dürfen Verträge mit Leistungsanbietern im europäischen Ausland sowie in den EWR-Staaten abschließen
5. © 2006 Martina Merten, Journalistin 4 31.05.2010 III. Entwicklungen des Patiententourismus innerhalb Europas Entwicklung zu Beginn der EU-Osterweiterung
? Umfragen der Krankenkassen zufolge kaum geplante Auslandsbehandlungen, im Regelfall spontane Arztbesuche infolge von Notfällen/Unfällen [„Pos in Tschechien“, „Kuren in Karlsbad“ und Zähne in Pilsen“ bleiben Ausnahmen]
? TK-Umfrage 2003: Weniger als sieben Prozent der Mitglieder nahmen eine geplante Behandlung im Ausland in Anspruch
? DVKA-Umfrage 2003: Lediglich ein Prozent der Gesamtleistungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen entfielen auf Auslandsbehandlungen (134 Millionen Euro)
6. © 2006 Martina Merten, Journalistin 5 31.05.2010 III. Entwicklung des Patiententourismus innerhalb Europas
Entwicklung im Laufe der folgenden Jahre
? TK-Ergebnisanalyse zu EU-Auslandsbehandlungen 2009
7. © 2006 Martina Merten, Journalistin 6 31.05.2010 IV. Entwicklungen des Patiententourismus weltweit – Fokus Asien Zielländer:
Thailand, Indien, Singapur, Malaysia, Südkorea, Philippinen
Ranking:
Thailand (mehr als eine Millionen Patienten/Jahr); Indien (rund 500.000 Patienten/Jahr); Malaysia (400.000/Jahr); Singapur (rund 370.000 Patienten/Jahr); Philippinen (70.000/Jahr)
Marktvolumen:
geschätzte 2,5 Millionen Patienten reisen nach und innerhalb Asiens– Ausgaben für Medizintourismus von durchschnittlich 362 US Dollar täglich
Marktvolumen in Deutschland:
mehr als 70.000 Patienten aus dem Ausland lassen sich pro Jahr in Deutschland behandeln (Statistisches Bundesamt)
Nachgefragte Leistungen:
kosmetische Eingriffe (Augen, Nase, Facelift, Brustoperationen; Zähne); Herz-, Nieren-, Knie-, Hüft-Operationen; Wellness Anwendungen
Kosten:
bis zu 80 Prozent geringer als in den USA, Europa oder wirtschaftlich prosperierenden Ländern Asiens (z. B. Japan)
8. © 2006 Martina Merten, Journalistin 7 31.05.2010 V. Vor- und Nachteile von Auslandsbehandlungen Vorteile:
- Kostengünstiger als im Inland (keine Zuzahlungen)
- Kopplung an Urlaub im Zielland möglich
- Paketangebote über Agenturen, Servicementalität
- Qualitätsverbesserungen durch Wettbewerbsorientierung
Nachteile:
- Gefahr von Abrechnungsproblemen
- Gefahr zeitaufwendiger Folgebehandlungen
- Sprachliche Barrieren
- Leistungserbringer im Heimatland mit steigendem Kostendruck konfrontiert
9. © 2006 Martina Merten, Journalistin 8 31.05.2010 VI. Fazit, Quellen und Ansprechpartner Fazit:
Patienten suchen zunehmend nach Alternativen zum deutschen Versorgungsangebot
Sie suchen innerhalb UND außerhalb Europas
Noch verhindert die Hoheit der Nationalstaaten über die Sozialsysteme ein Ausufern des Patiententourismus
Noch mangelt es an Informationen über die Behandlung im europäischen und außereuropäischen Ausland
10. © 2006 Martina Merten, Journalistin 9 31.05.2010 VI. Fazit, Quellen und Ansprechpartner Zitate:
„Solange Patienten freitags spät aus der Klinik entlassen werden und sich dann vergebens auf die frustrierende Suche nach einem Arzt machen, der ihnen ein Rezept für dringend benötigte Medikaments fürs Wochenende ausstellen soll, so lange wird das Thema grenzüberschreitende Versorgung für die Bürger wohl eher von untergeordneter Bedeutung bleiben“
(Andrea Kdolsky, ehemalige Gesundheits- und Familienministerin, Österreich, in Bregenz 2010)
11. © 2006 Martina Merten, Journalistin 10 31.05.2010 VI. Fazit, Quellen und Ansprechpartner Zitate:
„Noch sind es zwar wenige Kassen, die Teile von Gesundheitsreisen ins asiatische Ausland übernehmen. Das wird sich aber in den nächsten Jahren ändern“
(Claudia Wagner, Transmedic GmbH, Anbieter von Präventions- und Gesundheitsreisen)
„Bei uns ist der Patient nicht allein eine Nummer. Wir kümmern uns noch um ihn als Individuum“
(Cynthia Carrion, Staatssekretärin im Department of Tourism, Philippinen)
12. © 2006 Martina Merten, Journalistin 11 31.05.2010 VI. Fazit, Quellen und Ansprechpartner Quellen
GKV-GMG; §13 Abs. 4-6 SGB V
EG-Vertrag, Artikel 152 (Gesundheitswesen)
EWG-Verordnungen Nr. 1408/71
EuGH-Urteile
Dienstleistungsrichtlinie (RL 2006/123/EG)
Ansprechpartner für Europa
Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung Ausland (DVKA)
Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz bei der EU (GD Sanco)
Gesetzlichen Krankenkassen, z.B. TK (WINEG)
13. © 2006 Martina Merten, Journalistin 12 31.05.2010 VI. Fazit, Quellen und Ansprechpartner Ansprechpartner für weltweite Behandlungen
Deutschland:
a) Zahnarzt-im-Ausland.de
b) Transmedic, FIT-Reisen
c) Globalmedcheck
d) Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, FB Wirtschaftswissenschaften/Medizintourismus
e) Mannheimer AG Holding
Weltweit:
a) Medical Tourism Association, US
b) Retirement and Healthcare Coalition, Manila
c) Leistungserbringer in Thailand, Indien, Korea, Singapur, Malaysia und auf den Philippinen
14. © 2006 Martina Merten, Journalistin 13 31.05.2010 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!