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Methoden in der Hochschullehre. Didaktische Aspekte der Qualität guter Lehre Tag der Lehre am Mittwoch, den 27. Mai 2009 Philosophische Fakultät und Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen. Sprachgeschichte von „Lehre“ und „lernen“
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Methoden in der Hochschullehre Didaktische Aspekte der Qualität guter Lehre Tag der Lehre am Mittwoch, den 27. Mai 2009 Philosophische Fakultät und Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen
Sprachgeschichte von „Lehre“ und „lernen“ „Lehre“: ursprünglich „Fußabdruck, Spur“, dann „Jagd“ Wortfamilie „leisten, List“, vgl. „Schusters Leisten“ „Lernen“ ist also „einer Spur nachgehen, einem Wild nachspüren“ „Lehren“ ist in diesem Sinne: „jemandem nachspüren lassen, zum Nachspüren verhelfen“ Hinweis von Roland Koch (Forum der Lehre) „Didaktik“ griech. „Lehren“, Theorie des Unterrichts bzw. Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens (nach Wikipedia)
„Gutes Lehren ist lernbar!“ Kompetenzentwicklung entlang folgenden Aspekten guter Lehre: Planung und Durchführung Kommunikation Lernen der Studierenden Lernkultur Medieneinsatz Methoden Qualität der Lernergebnisse Lehrportfolio zur Selbstreflexion und Kommunikation Hochschuldidaktische Kompetenzentwicklung:Wollen – Sensibilisierung Personale Kompetenz Wissen – Information Fach- und SachkompetenzKönnen und Handeln – Transfer Methoden- und Sozialkompetenz Zentral: Prozessorientierung durch Wechsel der didaktischen Elemente
Aspekte der Lernplanung(Petra Jordan/Monika Rummler 2000) Erstellung Lernplan Erstellung Lernplan Festlegung Lern- und Handlungs-ziele Festlegung Lern- und Handlungs-ziele LehrendePosition Lernende Position Perspektiv-wechsel Strukturierung Lerngegenstand Strukturierung Lerngegenstand Analyse Lerngruppe Analyse Lerngruppe
„Wir sind alle Lernende, nur unterschiedlich fortgeschritten!“ Am Anfang steht die Orientierung über den gesamten Stoff. • Bsp.: die Fachlandkarte oder der Advanced Organizer
Planung und Durchführung Lehr-Lernprozesse planen und gestalten „Gut geplant ist halb gelernt!“ • die Lehrplanskizze oder: Wann/wie lange, wohin/warum, was, wie, womit? Planungsprinzip: das Lern-Sandwich
Planung und Durchführung Vorlesungen und Großveranstaltungen lernfördernd gestalten Aktivierende Lehr-Lernformen sind auch in Großgruppen möglich. • z.B. Bienenkorb, Partnerarbeit
Einige Sozialformen in der Lehre Vorlesung/Vortrag Lehrgespräch Gruppenarbeit Quelle: Wolfgang Memmert: Didaktik in Grafiken und Tabellen. Bad Heilbrunn/Obb. Klinkhardt 1983, S. 60
Experten-Gruppen-Puzzle(Grafische Darstellung: Albrecht Gündel-vom Hofe 2002)
Planung und Durchführung Projektarbeit wo möglich implementieren Projektarbeit ist eine Ergänzung und Alternative zur traditionellen Hochschullehre. • Teilnehmerzentrierung – als höchste Eigenaktivität - und starken Berufsbezug einbauen
Lernen Grundlagen des Lernens kennen Der Lernstoff muss „gehirngerecht“ aufbereitet werden und damit alle Lerntypen „bedienen“: • bildhafte Darstellung für alle Kanäle, damit die Behaltensquote steigt
Medieneinsatz Medien im Lehr- und Lernprozess nutzen Ein lernzielorienter Medien- Mix inkl. Online-Bausteinen mit stoffgerechter Visualisierung fördert das Lernen. • z.B. mit Tafel, OH- oder PP-Folien, Plakaten, Flipcharts, Arbeitsblättern, Skripten • z.B. E-Kreide, online-Fragebögen, Lehr-/Lern-Emails, Skripte und Folien zum Download auf der Webseite
Qualität Selbst- und Fremdevaluation in der Lehre durchführen Lernfortschritte („Assessment“) und Zufriedenheit mit dem Lerngeschehen („Evaluation“) sind wichtige Rückmeldungen. • Bsp. Erwartungsfragebogen, Ein- Minute-Papier, Zwischenevaluation
Qualität Kompetenzorientiert bewerten, benoten, prüfen Prüfungsmethoden sind an Lernziel und Lernergebnis („Kompetenzen“) auszurichten, Prüfungsanfor- derungen transparent zu machen. • z.B. Lernjournale, Portfolios, Gruppenprüfungen
Kommunikation Lernprozesse kennen und für Lernerfolg nutzen Lehren ist Kommunikation! • Rollen und Phasen von Gruppen- prozessen für den Lernprozess berücksichtigen und Unterrichts- planung danach ausrichten
Kommunikation Schwierigkeiten auflösen, damit die Lehre gelingt “Schwierigkeiten“ in der Lehre sind nicht die Ausnahme, sondern der Normalfall. • Sich selbst und die eigene Haltung überprüfen und als Teil der Lösung, nicht als Teil des Problems darstellen
Kommunikation Spielend lehren und Schlüsselkompetenzen fördern Überfachliche Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit und Problem- lösungskompetenz können entwickelt werden. • z.B. mit (Plan-)spielen oder spielerischen Elementen für die verschiedenen Phasen einer LV
Lernkultur Genderspezifische Aspekte des Lehrens und Lernens berücksichtigen An der unterschiedlichen Lernfähigkeit ausgerichtete Didaktik ist für alle Studierenden hilfreich. • z.B. genderspezifische Verhaltens- weisen beim Lernen und Hochschulsozialisation beachten
Lernkultur Interkulturelle Aspekte in der Lehre wahrnehmen Interkulturelle Kompetenz erweitert das Lehr- und Verhaltensrepertoire. • für die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in gemischt-kulturellen Lerngruppen sensibilisiert sein und aktiv Synergieeffekte zu nutzen
Lernkultur Englischsprachige Lehre für internationale Studierende anbieten There are cultural specialities in teaching and learning in English depending on the various cultural contexts and different language capabilities. • Reflect und prepare your lessons in English right from the beginning; visualize for better understanding
Methoden Präsentationstechniken ständig verbessern Präsentationsstil kann individuell verbessert und effektiver und kreativer werden. • Videotraining, Peer Reflexion und kollegiales Feedback
Methoden Lerntechniken und Arbeits- Organisation fördern Die eigenen wissenschaftlichen Lern- und Arbeitstechniken können ver- bessert und an die Studierenden weitervermittelt werden. • Zeitmanagement durch Lernzeit- planung oder Präsentationstechniken für Referate
Methoden In der Lehre moderieren Zur Unterstützung von Lernprozessen unter aktiver Einbeziehung aller Studierenden kann die Kartentechnik eingesetzt werden. • Vorkenntnisse und Erwartungen/Lern- ziele visualisieren (Einpunkt-Abfrage), Lösungsschritte erarbeiten (Zuruf-Frage), Arbeitsergebnisse feststellen und sichern (Entscheidungsmatrix)
Methoden Mit Problem Based Learning den Lernprozess managen Eine problemorientierte Sicht- und Arbeitsweise mit Focus auf lern- fördernder, integrativer Kommunikation führt zur selbstgesteuerten Zusammenarbeit in Lerngruppen. • z.B. Problem als Ausgangspunkt für und Metadiskussion über den Lernprozess
Reflexion und Dokumentation Mit dem Lehrportfolio die Lehre dokumentieren und reflektieren Kontinuierliche Selbstevaluation ist ein Qualitätsstandard für Dozent/innen. • Lehrphilosophie reflektieren und Evaluationsergebnisse dokumentieren, Sammelmappe für Außendarstellung zusammenstellen
Fazit und Ausblick Aktivierende „neue“ Lehre erfordert Kompetenzorientierung der Lehrenden und fördert die Kompetenzentwicklung der Lernenden mit Blick auf: • Lern-Prozesse und Moderation • Feedback und Selbstreflexion • Ergebnisorientierung • neue Bewertungs- und Prüfungsformen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ich freue mich jetzt auf die ergänzenden Kommentare von Prof. Dr. Minnameier und Dr. Otten sowie die anschließende Diskussion und Ihre Fragen.
Literaturempfehlungen Brigitte Berendt/Hans-Peter Voss/Johannes Wildt (Hrsg.): Neues Handbuch Hochschullehre. Lehren und Lernen effizient gestalten. Berlin: Raabe Fachverlag 2002 (Loseblatt-Sammlung) Klaus W. Döring: Handbuch Lehren und Trainieren in der Weiterbildung. Weinheim/Basel: Beltz Deutscher Studienverlag 2008 Martin Lehner: Viel Stoff – wenig Zeit. Wege aus der Vollständigkeitsfalle. Bern/Stuttgart/Wien: Haupt 2006 Monika Rummler/Petra Jordan: Programmschwerpunkt „Förderung der Qualität der Lehre. Konzept, Empfehlungen, Akkreditierung. In: Zentraleinrichtung Kooperation/Wissenschaftliche Weiterbildung (Hrsg.): Info-Brief Weiterbildung Nr. 22, September 2007 Roland Koch (Forum der Lehre) Zitat aus „didaktisch & praktisch“, März 2003; gefunden in: http://www.diz-bayern.de/servlet/downloader/ dina_2003_03.pdf?att=7745 (09.06.2009)