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Christen und Muslime in Europa. Christentum – Christusmonogramm Das Kreuz im Christentum † gilt als Symbol für die Kreuzigung von Jesus Christus. Das Christusmonogramm (Chrismon, Labarum oder Chi-Rho) ist ein Bekenntnissymbol der frühen Kirche.
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Christentum – Christusmonogramm • Das Kreuz im Christentum † gilt als Symbol für die Kreuzigung von Jesus Christus. • Das Christusmonogramm (Chrismon, Labarum oder Chi-Rho) ist ein Bekenntnissymbol der frühen Kirche. • Aus den ineinander geschriebenen großen griechischen Anfangsbuchstaben des Namens Christus (X: Chi und P: Rho). Alpha und Ω Omega (Anfang und Ende). • nur ein Gott existiert. • Islam - Halbmond (Mondsichel) und Stern • Der Halbmond repräsentiert die islamische Zeitrechnung nach dem Mondkalender. und hat seinen Ursprung im osmanischen Reich. Unter Sultan Selim III. wurde 1793 der Stern hinzugefügt. • Bei den Muslimen ist Grün die Farbe des Propheten Mohammed. Er selbst erklärte sie zu seiner Lieblingsfarbe und trug einen grünen Mantel und einen grünen Turban. • Grün ist auch ein Symbol für das Paradies, da die Araber aus der unbegrünten Wüste kamen.
1 Zur Situation • Etwa 75 % der Europäer sind Christen (vor allem katholisch, protestantisch, orthodox). • 8 % sind Muslime, • wobei die meisten Muslime in den europäischen Teilen Russlands (25 Millionen) leben, • daneben im europäischen Gebiet der Türkei (5,9 Millionen), • Bosnien-Herzegowina (2,2 Millionen), • Albanien (1,4–2,5 Millionen), • sowie muslimische Einwanderer und deren Nachkommen in Frankreich (5,5 Millionen), • Deutschland (3,3 Millionen), • im Vereinigten Königreich (1,5 Millionen) • Italien (1 Million).
1.1 Christentum • Wichtigste Quellen des Christentums • Bibel des Ersten (Alten) Testamentes • Neues Testament mit Jesus als zentraler Gestalt • Seit dem Konzil von Nicaea 325 wird die Gottessohnschaft von Jesus definiert • Das Christentum (31,5 % der Weltbevölkerung) hat sich in der Geschichte gespalten in die: • Römisch-Katholische Kirche (17,3 % der Weltbevölkerung) • Die orthodoxe Kirche (3,4%) • Die Kirchen der Reformation(6,8) • Anglikaner (1,2 %) • Freikirchen (5,8 %) und andere
1.2 Islam • Quellen des Islam sind: • Der Koran • Darin sind Berichte des Alten und Neuen Testamentes enthalten • Die Gottheit Jesu wird strikt abgelehnt • Der Koran sei von Mohammed gemäß einer Offenbarung vom Himmel geschrieben • Mohammed (oder arabisch. Muhammadمحمد) geboren um 570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina, • ist der Religionsstifter des Islam. • Mohammed wird von den Muslimen in der Reihe der Propheten als der historisch Letzte angesehen, dem mit dem Koran die Offenbarung Gottes (Allahs) herab gesandt wurde.
Der Islam = „Unterwerfung (unter Gott)“. Der Islam“ ist mit ca. 1,3 Milliarden Anhängern nach dem Christentum (ca. 2,1 Milliarden Anhänger) die zweitgrößte Religion der Welt. • Seine Anhänger bezeichnen sich im deutschsprachigen Raum als Muslime/Moslems • Der Islam ist eine monotheistische abrahamitische Religion, der sich von der christlichen Vorstellung von der Göttlichkeit Jesu und der Dreifaltigkeit abgrenzt. • Bestimmendes Element ist die Lehre vom tauhid, der Einheit Gottes. • Der Islam ist auch aufgespalten in Richtungen: • Sunniten etwa 84% • Schiiten etwa 15% • Andere 1% • Der Islam ist zugleich ein rechtlich-politisches Wertesystem; eine Trennung von Religion und Staat ist deshalb nach islamischem Verständnis nicht vorgesehen. • In der Zerstreuung (also überwiegend nicht muslimischen Ländern) haben sie den dortigen Gesetzen weitestgehend zu folgen.
Das Gebet ist religiöse Pflicht. Es wird zu festgelegten Zeiten verrichtet, zu denen der Muezzin ruft, fünfmal am Tag. • Zuvor erfolgt die rituelle Reinigung • Am Freitag wird das Mittagsgebet (Freitagsgebet) in der Gemeinschaft, verrichtet. • Es wird von der Predigt begleitet, deren Grundlagen der Koran und die Aussprüche des Propheten sind und die oft auch tagesaktuelle Fragen behandelt.
Die fünf Säulen des Islam sind: • Das Bekenntnis (Schahada): "Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet." • Das Gebet (Salat): Fünfmal täglich • Das Almosen (Zakat): Steuer, die den Bedürftigen zugute kommt • Das Fasten (Saum): Fastenmonat Ramadan • Die Pilgerreise (Hadsch): Reise nach Mekka; mindestens einmal im Leben für Männer und Frauen (meist ein Vertreter der Familie) • Frauen sind in all diesen Pflichten aber auch im Leben den Männern gegenüber in der Regel benachteiligt.
Die Ka‘aba in Mekka ist das Ziel der Pilgerreisen • Im Islam gilt die Kaaba (Würfel) als erstes Gotteshaus. • Es heißt, dass sie vom ersten Propheten Adam erbaut wurde, dann aber in Vergessenheit geraten und zu einer Ruine verkommen sei. • Der Patriarch Abraham (Ibrahim) und sein Sohn Isma'îl hätten sie durch göttliche Fügung wieder entdeckt und wieder aufgebaut. • Beide Gestalten, die auch im Christen- und Judentum eine Rolle spielen, gelten als Propheten des Islam. • Zur Kaaba geht die Gebetsrichtung, die in jeder Moschee angezeigt sein muss.
Die Scharia ist das islamische Recht, das alle Bereiche des Lebens umfasst und nach göttlichen, unveränderbaren Regeln ordnet. Diese Regeln bilden auch heute noch die Grundlage des islamischen Rechts. Die konkrete Anwendung geschieht durch Fatwas, religiöse Gutachten oder Lehrentscheidung, die von Religionsgelehrten (Muftis) nach traditionellen Regeln getroffen werden. Großmufti von Ägypten
2 Muslime und Christen in Europa • 2.1 Einführung • Die Muslime in Russland haben alte Tradition, in Bosnien desgleichen, • in den anderen Ländern sind sie zumeist Einwanderer, • in Frankreich aus dem ehemaligen Kolonien in Nordafrika, • in Deutschland überwiegend Arbeiter und ihre Familien aus der Türkei. Oben: Alte Moschee von Sarajevo Unten: Türkische Gastarbeiter 1969
2 Muslime und Christen in Europa • Wer sich mit Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens von Muslimen und anderen EuropäerInnen beschäftigt, • wird sofort auf den 11. September 2001 in den USA, • Theo van Gogh (Filmemacher 2004 -wohl von radikalem Islamisten- ermordet) in den Niederlanden, • die Eskalation der Gewalt in Frankreich • und auf die ausufernde Karikaturengeschichte von Dänemark ausgehend stoßen • und vielleicht schnell geneigt sein, ein Zusammenleben nicht für möglich zu halten.
2 Muslime und Christen in Europa • Aber Terror wird meist von radikalen Minderheiten ausgeübt, der neue Terror begann vor 40 Jahren mit Bader-Meinhoff bei uns. • Wir müssen über das Verhältnis Christentums-Islam neue Überlegungen anstellen. Ulrike Meinhoff Christian Klar Bischof Franz-Peter trifft in Sarajevoden Großmufti von Bosnien (und Europa). Studierte in den USA, hat eher eine liberale Einstellung
2.2 Kern der Beziehungskrise • Die westliche Welt, die über Jahrzehnte das erstrebenswerte Vorbild des Islam und vor allem der Jugend war, ist es nicht mehr. • Es kann ja sein, dass fundamentalistische Strömungen, die in den USA zur Zeit vorherrschen, diese westliche Welt zum geborenen Gegner der Muslime machen. • Der Golfkrieg und die Besetzung das Irak haben das ihre dazu beigetragen. • Letztlich ist es aber das politische Versagen der Regierungssysteme in den muslimischen Ländern, gerade in den Ölländern, wo der Reichtum sich bei wenigen in unvorstellbarer Weise häuft, während die Mehrheit arm bleibt. • Dies führte in islamischen Ländern zur Identitätskrise, die sich aber vor allem gegen die westlichen Industrienationen richtet,
2.3 Zum Verhältnis zu Muslimen • Am 11. März 2004 kam dieser islamitische Terror-Krieg auch nach Europa, 190 Menschen starben durch Sprengsätze in einem Madrider Vorortzug. • Insgesamt hatte sich das Verhältnis zwischen Deutschen und Ausländern seit 1992 verbessert. • Statt 61% gaben 65% an, dass ein gutes und 22% zu 16% (1992), dass ein sehr gutes Verhältnis zwischen Deutschen und Ausländern in der Nachbarschaft besteht. • Auf Grund der genannten Ereignisse gaben nur noch 19% (2005) gegen 32 (1995) an, dass die hier lebenden Muslime eine Bereicherung seien. • 69% der Bundesbürger sind der Auffassung, dass sich Muslime noch mehr integrieren müssten. • In Bosnien hatte sich eine moderate Form des Islam herausgebildet. Die Ehegesetze bezüglich der Mischehen wurden nicht so streng ausgelegt, die meisten Koranschulen waren schon um die Wende zum 20. Jahrhundert geschlossen • in Rom etwas dialogisches: dort trafen November 2007, zum ersten Mal in der Geschichte, König Abdullah al-Saud von Saudi-Arabien, eines der islamistischsten Länder, der Hüter Mekkas und Papst Benedikt XVI., zusammen.
2.4 Exemplarisch Deutschland • Die weiteren Ausführungen müssen sich weithin auf Deutschland konzentrieren, vieles ist aber exemplarisch für andere Länder. • In Deutschland gibt es inzwischen 3,2 Millionen Muslime (2002). Die Zahl hat sich seit 1984 verdoppelt. • Es gibt 2200 Moscheegemeinden, die auf Basis des deutschen Vereinsrechts ihre Aktivitäten entfalten. • Die meisten arbeiten in so genannten „Hinterhofmoscheen“. Neubau von Moscheen macht Probleme in der Nachbarschaft, vor allem stört der befürchtete Ruf des Muezzin. • Unter dem Prinzip der Religionsfreiheit bejahen die Kirchen grundsätzlich den Bau von Moscheen, wünschen sich dies aber auch für christliche Kirchen in islamischen Ländern. • Der größte Teil der Muslime, 2,4 Millionen, ist aus der Türkei. Etwa 400.000 haben einen deutschen Pass mit steigender Tendenz. • Es gibt etwa 10.000 deutschstämmige Muslime. Moschee in Gladbeck Geplante Moschee in Köln, wohl etwas riesig Unten: Flachbau im Hintergrund derzeitige Hinterhofmoschee in Köln
2.5 Organisationsformen • Die beiden größten Dachverbände der Muslime in Deutschland sind: • 1. Der Zentralrat: "Der Zentralrat der Muslime in Deutschland“ versteht sich als Diskussions- und Handlungsebene seiner Mitglieder und nimmt die Aufgabe eines Dialog- und Ansprechpartners für den deutschen Staat, die Verwaltung und die anderen Gruppen der Gesellschaft wahr. • 2. Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland e.V. ist einer der wichtigsten islamischen Dachverbände in Deutschland. • Größter Mitgliedsverein ist die Islamische Gemeinschaft Milli Görüş (Anschauung abrahamischer Gemeinschaft), die die Mehrheit der Mitglieder sowie den Vorsitzenden stellt. • wobei nach Aussagen von Fachleuten nur wenige islamische Gruppen in Deutschland unter Beobachtung stehen. In Limburg wirken Sie eher kommunikativ. Oben: Vorstand des Zentralrates Unten Vorsitzender des Islamrates
Die Muslime kamen in verschiedenen Wellen. Zuerst die angeworbenen Gastarbeiter, die bald wieder zurück wollten, aber dann doch blieben und ihre Familien nachholten. • Dann auch der Zuzug aus den verschiedenen Krisengebieten, so aus Bosnien und anderen Ländern. Viele haben sich völlig etabliert, so haben türkische Unternehmen schon 125.000 Arbeitsplätze geschaffen mit einem Drittel deutscher Arbeitnehmer. Arbeiter aus Türkei Lager für Flüchtlinge Bosnien 1992-95
2.5 Bildung • Schwierig ist immer noch das Bildungsniveau. Die Pisastudie hat für Deutschland nachgewiesen, dass die Frage des Bildungsniveaus entscheidend eine Frage des Einkommens der Eltern ist. • Das ist ein gravierendes Versagen der deutschen Bildungspolitik aber es trifft vor allem türkische Kinder. • Hinzu kommt noch, dass die Deutschkenntnisse oft gering sind und durch die Möglichkeit des türkischen Fernsehens per Satellit noch geringer geworden sind • Damit sind die beruflichen Aufstiegschancen auch schlechter. Berufsmäßig und einkommensmäßig bestimmen islamische Bewohner Deutschlands immer noch die unteren Schichten. Deutschland gibt insgesamt zuwenig für die Bildung aus In den untersten zwei Schichten sind meistens Türken vertreten
2.6 Islam und demokratischer Staat • Hier soll der Frage nachgegangen werden, ob es überhaupt möglich ist, dass sich ein Mensch muslimischen Glaubens in die freiheitlich demokratische Ordnung, die im Grundgesetz festgeschrieben ist, einordnen kann, dabei sind viele Muslime säkularisert, denen die Religion nur noch wenig bedeutet • 1997 wurde ein Europäischer Rat für Rechtsgutachten und Studien für die in nicht-islamischen Länden lebenden Muslime geschaffen. Er sagt: • Aus der Scharia seien Muslime verpflichtet, Person, Ruf und Vermögen der Nichtmuslime als unantastbar zu betrachten. • Wer sich an die Scharia in einem nicht-muslimischen Land gebunden fühlt, der muss nach den Regeln der Scharia die Gesetze des Aufenthaltslandes halten, sofern ihm die Praktizierung der Religion möglich ist. • Dies ist in Europa und Deutschland der Fall. • Die islamische Religionsgemeinschaft in Hessen sagt dazu, dass die Regeln der Scharia allumfassend und zeitlos sind, Deshalb sind für Muslime auch in Hessen die Regeln der deutschen/hessischen Rechtordnungverbindlich. • Der Präsident der Vereinigung Islamischer Organisationen in Europa sagt dazu: „Europa ist unsere Heimat, der Islam unsere Religion“. • Der Gottesbezug unseres Grundgesetzes wird von den Muslimen sehr geschätzt. Das Grundgesetz in Deutschland ist also kein Integrationshindernis. Am Freitag ist in nichtislamichen Ländern das Gebet verpflichtend, sonst wird der Arbeit nachgegangen
2.7 Religionsunterricht • Eine dringend zu lösende Frage ist die des Religionsunterrichtes für muslimische Kinder. Dies scheitert immer wieder an der Frage, dass es keinen einheitlichen Ansprechpartner bei den Muslimen gebe. • In Österreich gibt es schon seit 1983 islamischen Religionsunterricht an Pflicht-, mittleren und höheren Schulen. 1999 wurde eine Ausbildungsstätte für islamische Religionslehrer eröffnet. • In Deutschland gibt es nur Vorformen zu einem Religionsunterricht, so in Berlin. Da der Religionsunterricht laut Grundgesetz ein ordentliches Lehrfach ist, untersteht er der staatlichen Schulaufsicht. • Der Religionsunterricht wird in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Hier liegt das Problem. • Es gibt keinen richtigen Ansprechpartner. Das Religionsministerium in der Türkei kann nicht Partner sein. Tanz türkischer Schulkinder
In Deutschland gibt es nur Vorformen zu einem Religionsunterricht, so in Berlin. • Da der Religionsunterricht laut Grundgesetz ein ordentliches Lehrfach ist, untersteht er der staatlichen Schulaufsicht. • Der Religionsunterricht wird in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Hier liegt das Problem. • Es gibt keinen richtigen Ansprechpartner, da der Islam keine Mitgliederorganisation kennt. • Das Religionsministerium in der Türkei kann nicht Partner sein. • Durch Religionsunterricht wäre das meist sehr konservative Angebot in den Koranschulen nicht mehr das einzige Angebot in Religion
2.8 Kleidungsfragen • Außerdem ergeben sich an den Schulen noch einige Streitfelder, so im Tragen des Kopftuches. Die Diskussion wurde viel zu hoch aufgehängt, es ist keine religiöse Pflicht, sondern eine private Entscheidung ein Kopftuch zu tragen. • Im gemischten Sport gibt es Probleme für muslimische Mädchen, aber auch hier greifen eigentlich die Regeln, dass die örtlichen Gesetze zu beachten sind, für das Schwimmen von Mädchen in gemischten Klassen wird ab der Pubertät zumeist das Mädchen vom Sportunterricht befreit. • Wenn ein/e Schüler/in sich weigert, Gesichter und Menschen zu malen, gibt es auch andere Aufgaben.
2.9 Zwangsheiraten • Ein großes Problem stellen die so genannten „Zwangsheiraten“ dar. In der Türkei scheinen sie noch eine Selbstverständlichkeit zu sein, obwohl bei einem angestrebten EU-Beitritt dies nicht mehr zulässig ist. • So habe ich erlebt, dass eine deutsche Frau mit den zwei islamischen Kindern und ihrem türkischen Mann, der in Istanbul Professor wurde, in die Türkei zog. Der Mann starb, die Onkels wollten die Tochter verheiraten, die Mutter flüchtete mit den Kindern bei Nacht und Nebel nach Deutschland. Freie Partnerwahl ist aber ein Menschenrecht. So steht in Artikel 16, Absatz 2 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: „Die Ehe darf nur aufgrund der freien und vollen Willenseinigung der zukünftigen Ehegatten geschlossen werden. • In das vom Grundgesetz her geforderte Recht der Frauen passen Zwangsheiraten nicht hinein. • 1994 wurden Berlinerinnen türkischer Abstammung befragt auf ihre Freiheit im Eheabschluss. Das Ergebnis: Von den 114 Frauen, die den Fragebogen beantworteten, hatten 43 im Alter von 13 bis 17 Jahren geheiratet. 38 hatten den Bräutigam nie vorher getroffen. 30 Prozent waren nicht gefragt, und 39 gegen ihren Willen verheiratet worden. Ich bin nicht gegen Traditionen. Aber gegen Zwangsheirat sagte. Sheriban A., 36, sie stammt aus der Türkei. Medya, 13, und Arya, 7, wurden in der Schweiz geboren
Nach Schätzung der WDR-Sendung Babylon »importieren« türkische Eltern jährlich 70.000 Bräute aus der Türkei nach Deutschland. 30.000 Zwangsheiraten pro Jahr werden nach Fachleuten (Terre de Femmes) in Deutschland gerechnet. • Oft werden die Mädchen in das Land der Väter verschleppt und dort verheiratet. In Berlin sollen es 2004 240 gewesen sein, Fachleute schätzen eine zehnfache Dunkelziffer. • Hier müssen einmal Gesetze greifen, zum anderen bedarf es der Aufklärung über die Rechte der Frauen aber auch der Männer zur freien Partnerwahl. Beratungstelefone sind notwendig. • Nicht die Religion, sondern die Tradition begründet die Zwangsheirat. • Der Europarat forderte im Oktober 2005 staatliches Vorgehen gegen Kinderehen und Zwangsheirat. • Beratungsmöglichkeiten wurden aufgebaut. • Justizminister Ulrich Goll von Württemberg-Baden hat das beliebte Hochzeitsdatum 08.08.2008 genutzt, um zum Kampf gegen die Zwangsheirat aufzurufen. Diese Menschenrechtsverletzung müsse deutlicher geächtet werden. Ein Gesetz muss her. Eine islamische Kinderheirat
3. Wege zum Zusammenleben in Deutschland und Europa • War im Karikaturenstreit ein Krieg der Kulturen (Samuel Huntington) entbrannt? • In Nigeria (März 2006) wurden christliche Kirchen angezündet und Priester, gerade solche die um den Dialog bemüht waren, getötet. Es ist eher ein Krieg der Un-Kultur. • Der Dialog muss weitergehen, wie es auf einer Tagung in Wien gefordert wurde. Der Präsident der Islamischen Republik Iran Dr. Seyed. Khatami sagte dort: „...Dialog ist nicht nur ein Weg unter vielen, sondern der einzige vernünftige und moralische Weg. Alles andere führt zu Krieg, Aggression und Terrorismus. • Kardinal Schönborn betonte: „...Ausgehend von dem ‚religiösen Sinn’, der sich bei Menschen verschiedenster Völker und Kulturen findet, und von den großen „Rätseln des menschlichen Daseins", auf die die Religionen Antwort zu geben versuchen, erklärt sodann das Konzil, worauf der „Dialog der Religionen" in der Sicht des katholischen Glaubens beruht: • ‚Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. • Dieser Dialog ist auf Dauer für den Weltfrieden und den Frieden am Ort nötig.“ Symbol eines muslim.-christl- Dialog Zu Gast bei Muslimen Zu Gast bei Christen
4 Lösungsmodelle • Es gibt verschiedene Lösungsmodelle des Zusammenlebens von Muslimen und EuropäerInnen in Deutschland. • Da ist zum ersten der Weg der totalen Anpassung, der verstößt aber massiv gegen die menschliche Freiheit. • Die Parallelgesellschaft ist auch kein Weg. Es gibt eigentlich in Deutschland, nur in Berlin, wenige Stadtviertel die völlig türkisch geprägt sind: Kreuzberg, Neukölln und Wedding. 230.000 Menschen türkischer Abstammung wohnen in Berlin, durch Parallelgesellschaften schließen sich Menschen gegenseitig aus. • Von der „Multikultilösung“ die in der mit am bevölkerungmäßig gemischtesten Stadt Deutschlands in Frankfurt nicht ohne Erfolge war - große Auseinandersetzungen blieben aus - sollte man übernehmen, dass jede Kultur zuerst einmal Wert ist und nicht vernichtet werden sollte. • Bassam Tibi entwickelt die Idee des Euroislam und der europäischen Leitkultur. Er möchte die Ausländer zu „Verfassungspatrioten“ machen. Für ihn haben die Muslime in Europa keine andere Wahl, als einen „Euro-Islam“ zu entwickeln, der sich in Europa integrieren lässt, die Europäer müssen dabei mithelfen. Bassam Tibi, in Syrien geboren, Muslime, seit 1963 in Deutschland, hier promoviert und engagiert im islamich-christlich-jüdischen Dialog
Konzept der Unesco • Die Unesco sagt„Kulturelle Vielfalt spiegelt sich wider in der Einzigartigkeit und Vielfalt der Identitäten, die die Gruppen und Gesellschaften kennzeichnen, aus denen die Menschheit besteht. • Als Quelle des Austauschs, der Erneuerung und der Kreativität ist kulturelle Vielfalt für die Menschheit ebenso wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur. • Aus dieser Sicht stellt sie das gemeinsame Erbe der Menschheit dar und sollte zum Nutzen gegenwärtiger und künftiger Generationen anerkannt und bekräftigt werden.“ • . Berlin Moschee eine Berliner Moschee 1920 Moschee: Rom Madrid Paris
Mir gefällt in diesem Zusammenhang der Ausdruck aus der Ökumene „versöhnte Vielfalt“ oder „Gemeinschaft von Gemeinschaften“. • Unsere demokratische Ordnung ist die Grundlage der Versöhnung, für die Muslime ist das ein Lernprozess für ein besseres Leben, • für die Deutschen, die im Land geboren sind, ist es ein notwendiger Lernprozess auf die sich entwickelnde europäische und Weltgesellschaft. • Es geht nicht um einen „Krieg der Kulturen“, sondern um eine weltweite „Zivilisation der Liebe“ wie es Johannes Paul II. betonte. Damit müssen wir bei uns anfangen.
Auch in Limburg soll eine Synagoge gebaut werden. Seit über 20 Jahren ist die DITIB-Gemeinde in Limburg Blumenröderstrasse in einer Hinterhofmoschee in einem ehemaligen Sägewerk. Sie legen Wert auf gute Nachbarschaft, das Minarett (18m) wird nicht zum Gebetsruf, auch nicht per Lautsprecher genutzt. Die Kuppel wird 15 Meter hoch. • DITIB bedeutet: Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (dem türkischen Staat unterstellt), die Prediger werden 5 Jahre vom türkischen Staat bezahlt, sie pflegen einen säkularisierten Islam wie in der Türkei. Inzwischen mitgliederstärkste islamische Organisation in Deutschland.