300 likes | 483 Views
Die „Vorwissenschaftliche Arbeit “ als erste Säule der neuen Reifeprüfung. Thema und Forschungsfrage. Thema u nd Forschungsfrage. Inhalt: Stellenwert der Forschungsfrage in der VWA Themenfindung Fragetypen / Forschungsfrage Formulierung für die Einleitung Beispiele Schlussfolgerungen
E N D
Die „Vorwissenschaftliche Arbeit“ als erste Säule der neuen Reifeprüfung Thema und Forschungsfrage
Thema und Forschungsfrage Inhalt: • Stellenwert der Forschungsfrage in der VWA • Themenfindung • Fragetypen / Forschungsfrage • Formulierung für die Einleitung • Beispiele • Schlussfolgerungen • Zusammenfassung • Tipps für LehrerInnen Mag. Martha Humer
Stellenwert der Forschungsfrage in der VWA Die Vorwissenschaftliche Arbeit bereitet auf wissenschaftliches Arbeiten vor unter Beachtung zentraler Anforderungen der Wissenschaft im Anfangsniveau: • sinnvolle, beantwortbare Forschungsfrage • fachspezifische Methoden und Begriffe • logische, schlüssige Argumentation • objektive, prägnante Sprache • intellektuelle Redlichkeit Mag. Martha Humer
Themenfindung (1) • Ideensammlung • Schritte zur Themenfindung (aktiv) Brainstorming Cluster Mindmap • Themenfeld ausloten und … Mag. Martha Humer
Themenfindung (2) • Fragestellungen (schriftlich) beantworten: Was will ich herausfinden? Wie will ich auf das Thema zugehen? Welche Ergebnisse will ich erreichen? Was ist die Besonderheit der Arbeit? • Forschungsfrage formulieren • Methoden festlegen • Arbeitsorganisation überlegen Mag. Martha Humer
Themenfindung (3) • Das Ergebnis der VWA muss eine Antwort liefern, und zwar jene auf die Forschungsfrage!!! = der wissenschaftliche Beitrag Mag. Martha Humer
Themenfindung (4) Hinsichtlich der Fragestellung ist darauf Rücksicht zu nehmen, dass diese keinen Innovationscharakter haben muss. Sie umfasst ein kleines Gebiet und kann mit einfachen Mitteln beantwortet werden. Es genügt, ein paar wissenschaftliche Texte zum Thema zu suchen, zu lesen und darzustellen. Mag. Martha Humer
Fragetypen / Forschungsfrage (1) z.B. zum Thema „Rückgang der Gletscher in den österreichischen Alpen“ Beschreibung: Was ist der Fall? „Haben sich die Gletscher in den österreichischen Alpen seit 1950 zurückgezogen?“ Vgl. Karmasin M., Ribig R.: Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Weinheim u.a.: Beltz 2007, S.23 Mag. Martha Humer
Fragetypen / Forschungsfrage (2) Erklärung: Warum ist etwas der Fall? „Warum haben sich die Gletscher in den österreichischen Alpen seit 1950 zurückgezogen?“ Mag. Martha Humer
Fragetypen / Forschungsfrage (3) Prognose: Wie wird es in Zukunft aussehen? Welche Veränderungen müssen wir erwarten? „In welchem Ausmaß wird der Rückgang der Gletscher in den österreichischen Alpen voranschreiten?“ „Was bedeutet der Rückgang der Gletscher für die Tourismuswirtschaft Tirols?“ Mag. Martha Humer
Fragetypen / Forschungsfrage (4) Gestaltung: Welche Maßnahmen sind geeignet, um eine Veränderung/ein Ziel zu erreichen? „Unter welchen Bedingungen würde sich der Rückgang der Gletscher in den österreichischen Alpen verringern?“ Mag. Martha Humer
Fragetypen / Forschungsfrage (5) Kritik/Bewertung: Wie ist eine Tatsache zu bewerten? „Wie ist im Hinblick auf den zu erwartenden Rückzug der Gletscher der Ausbau der Gletscherschigebiete in Tirol zu bewerten?“ Mag. Martha Humer
Formulierung für die Einleitung (1) • Vorgehensweise + Forschungsfrage: • Ich-Botschaft in die Einleitung formulieren (Empfehlung) Ich möchte (in meiner Arbeit)… … untersuchen … zeigen … vergleichen Mag. Martha Humer
Formulierung für die Einleitung (2) Ich möchte (in meiner Arbeit)… … prüfen … kritisch beleuchten/analysieren … herausfinden ...Unterschiede/Parallelen aufzeigen zwischen … ... beweisen/nachweisen/untersuchen ... die Bedeutung von … zeigen ... die Entwicklung von … aufzeigen Mag. Martha Humer
Formulierung für die Einleitung (3) Beispiel: „Ich möchte in meiner Arbeit die Folgen darstellen, die der prognostizierte Rückgang der Gletscher für die Tourismuswirtschaft Tirols bedeuten würde.“ Mag. Martha Humer
Beispiel (1) • Thema: Kassandra: Mythologische Figur und Hauptfigur in Christa Wolfs Novelle • Forschungsfrage: Welche Parallelen und Unterschiede zwischen der mythologischen Figur und der Kassandra Christa Wolfs gibt es? (Weist auf das Ziel der Arbeit) • Einleitung: „Ich möchte in meiner Arbeit Parallelen und Unterschiede herausfinden und sie zu erklären versuchen.“ Mag. Martha Humer
Beispiel (2) • Thema: Zukunftsweisende Potenziale und persönliche Risiken von Social Networks für Jugendliche • Forschungsfrage: Welche zukunftsweisenden Potenziale und persönlichen Risiken haben Social Networks für Jugendliche? • Einleitung: „ ...“ Mag. Martha Humer
Beispiel (3) • Thema: Kindheit und Jugend in der Besatzungszeit (1945 -1955) im Raum Wels: Freizeit • Forschungsfrage: Wie gestalteten/verbrachten Kinder und Jugendliche ihre Freizeit im Raum Wels? Mag. Martha Humer
Beispiel (4) • Thema: Die Situation schreibender Frauen (anhand von vier Schriftstellerinnen) in der deutschen Romantik • Forschungsfrage: Unter welchen Bedingungen schreiben Frauen in der deutschen Romantik? Mag. Martha Humer
Beispiel (5) • Thema: Die Donaulände als Naherholungsraum • Forschungsfrage: Inwiefern spielt die Donaulände eine wichtige Rolle für: die Linzer Jugend; Studenten; Senioren; Familien; Sportler? Mag. Martha Humer
Beispiel (6) +/-Themen - Mozart – Leben und Werk + Freimaurerische Symbolik in W. A. Mozarts „Zauberflöte“ - Physik im Sport + Belastung des Bewegungsapparats beim Radfahren Mag. Martha Humer
Schlussfolgerungen (1) Keinesfalls sollen globale Themen ohne Möglichkeiten für einen eigenen Forschungszugang bearbeitet werden(z.B. „Impressionismus in der bildenden Kunst“ oder „Computernutzung im 20. Jahrhundert“). Derart allgemeine Fragestellungen führen in der Regel zu einer reinen Wiedergabe lexikalischen Wissens. Mag. Martha Humer
Schlussfolgerungen (2) Forschungsfragensollen • möglichst konkret sein und • müssen im vorhandenen Zeitraum • sowie mit den verfügbaren Ressourcen (Zeit, Finanzen, Methoden, Quellen) bewältigbar sein. Mag. Martha Humer
Schlussfolgerungen (3) Kreativität durch „Nähe“: • Themen mit Bezug zu eigenen Erfahrungen • „regionale“ Themen • Themen aus dem eigenen Umfeld • Themen aus dem Unterricht • Themen aus dem Bereich Hobby Mag. Martha Humer
Schlussfolgerungen (4) Besinnungsaufgabe für die Lehrperson: • Ist das Thema zu breit oder zu spezifisch? • Ist es sinnvoll machbar in Bezug auf den geforderten Umfang? • Wie genau lautet die Forschungsfrage? • Gibt es auch praktische Teile? • Gibt es qualifizierte Quellen? • Bin ich sachkompetent? Mag. Martha Humer
Zusammenfassung (1) Eine gute Forschungsfrage... • grenzt das Thema so genau ein, dass klar ist, was in ihrem Rahmen beforschbar ist und was nicht. • erzeugt fast automatisch dazu passende Unterfragen. • ist selbstverständlich in Frageform formuliert. • lässt , wenn möglich, keine Ja-/Nein-Antworten zu, sondern ist offen formuliert. • kann auch beantwortet werden. Mag. Martha Humer
Zusammenfassung (2) Eine gute Forschungsfrage... • ist nicht zu umfassend formuliert. • ist konkret formuliert. • ist nicht in sich widersprüchlich. • nimmt die Antwort nicht vorweg. • kann restlos beantwortet werden. Mag. Martha Humer
Zusammenfassung (3) Eine gute Forschungsfrage... • ist nicht sofort zu beantworten (beispielsweise durch einmaliges Nachschlagen). • hat in einem Satz Platz. • macht Lust aufs Arbeiten. • weist bereits auf die Forschungsmethode bzw. auf die Literaturbearbeitung hin. Mag. Martha Humer
Zusammenfassung (4) Eine gute Forschungsfrage... • folgt dem Motto: „Better a lot about a little, than a little about a lot.“(Je kleiner die Frage, desto gehaltvoller ihre Beantwortung!) Mag. Martha Humer
Tipps für LehrerInnen • Themen sammeln (Unterricht als Reservoir nutzen für Themen) • Facharbeiten schreiben lassen (6.Kl./7.Kl.) Mag. Martha Humer