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Die Normalisierung und Wahrnehmung eines fremden Akzents

Die Normalisierung und Wahrnehmung eines fremden Akzents. Datum: 12.06.2007 Referentin: Carolin Funk Dozent: Prof. Dr. Jonathan Harrington Hauptseminar: Modelle der Sprachproduktion und Perzeption. Fragen.

talitha
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Die Normalisierung und Wahrnehmung eines fremden Akzents

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  1. Die Normalisierung und Wahrnehmung eines fremden Akzents Datum: 12.06.2007 Referentin: Carolin Funk Dozent: Prof. Dr. Jonathan Harrington Hauptseminar: Modelle der Sprachproduktion und Perzeption

  2. Fragen • Was ist Akzent-Normalisierung und wie wird Akzent-Normalisierung von Hörern eingesetzt? • Was sind die Hauptfaktoren, die zur Wahrnehmung eines fremden Akzents beitragen?

  3. Was ist „Normalisierung“? Liberman et al. (1967): • bei der Verarbeitung gesprochener Sprache tritt eine Art „Normalisierung“ auf; d.h. ein Mechanismus filtert die „nichtlinguistischen“ Informationen aus dem Sprachsignal heraus  invariante akustische Merkmale („acoustic cues“), welche die eindeutige Bestimmung der Laute ermöglichen, werden gewonnen • akustische Varianz wird als „Lärm“ angesehen • diese Annahme erwies sich als unhaltbar

  4. Was ist „Normalisierung“? • Jooes (1948): Normalisierung stellt Prozesse bei der Vokalwahrnehmung auf sprecherindividuelle Vokalraumwerte ein • Ladefoged und Broadbent (1957): Identifikation eines Vokals in einem /bVt/-Trägersatz ändert sich je nach Formantfrequenzen • ABER: Die Realisierung eines Phonems lässt sich nicht vorhersagen - Wie soll damit die Wahrnehmung eines fremden Akzents erklärt werden?

  5. Versuch zur Normalisierung bei Vokalen • Evans und Iverson (2003): Ändern Hörer aus dem Norden und dem Süden Englands, die in London leben, und jeweils einen anderen Akzent sprechen („Standard Southern British English“, SSBE, und Sheffield English), ihre Entscheidungen bei der Kategorisierung von Vokalen, die mit einem der beiden Akzente gesprochen werden? • Sie verwendeten Trägersätze, die Wörter des Englischen mit synthetisierten Vokalen enthielten; Formantfrequenzen und Dauern wurden systematisch verändert • Optimierungsverfahren ermittelte in fünf aufeinanderfolgenden Stufen die bevorzugten Formantwerte der Hörer

  6. Versuch zur Normalisierung bei Vokalen • Material • Verwendete phonetische Umgebungen: / b / - V- / d / ; / b / - V - /th/ Im Trägersatz: „I‘m asking you to say the word [ ] please.“ Sheffield-Dialekt: SSBE-Dialekt: Gesprochen von demselben Sprecher

  7. Versuch zur Normalisierung bei Vokalen

  8. Versuch zur Normalisierung bei Vokalen

  9. Zusammenfassung der Ergebnisse • Hörer, die den südlichen SSBE-Dialekt oder den nördlichen Sheffield-Dialekt sprachen, wählten Formantfrequenzen (für „bud“ und „cud“), die mit den jeweils typischen, dialektalen Realisierungen übereinstimmten • Wenn diesen Hörern Trägersätze mit Testwörtern dargeboten wurden, die Vokale enthielten, deren Formanten keinen üblichen Realisierungen ( [ ] vs. [v]) ihres jeweiligen Dialekts entsprachen, dann wählten sie zentralisierte Vokale • Bei Hörern, die den nördlichen Ashby-Dialekt sprachen, und denen südliche Dialekte kaum bekannt waren, wurde keine Normalisierung beobachtet

  10. Interpretation der Versuche • Die Ergebnisse widersprechen der Annahme, dass die Hörer solche Beispiele wählen würden, die den auf Erfahrungen mit Sprechern desselben Akzents basierenden mentalen Repräsentationen in ihrem Langzeitgedächtnis entsprechen • Evans und Iverson (2002): gehen von Einflüssen aus, wie sie bei Sprechern beobachtet werden, die in einem Umfeld leben, in dem verschiedene Dialekte gesprochen werden • Sie gehen insbesondere davon aus, dass soziolinguistische Phänomene zur Erklärung der Befunde herangezogen werden müssen -> das Ablegen oder Beherrschen eines fremden Akzents kann über die Zugehörigkeit zu einer Sprachgemeinschaft oder Kultur bestimmen

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