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Schadenersatzrecht in der automotiven Praxis. Dr Christoph Mager Mag Francine Zimmer 24.6.2004. Autoland Österreich. 700 Unternehmen im automotiven Sektor Produktionsvolumen von EUR 7 Mrd 2002 überstiegen Exporte der Zulieferindustrie die PKW-Importe um mehr als 70 %
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Schadenersatzrecht in der automotiven Praxis Dr Christoph Mager Mag Francine Zimmer 24.6.2004
Autoland Österreich • 700 Unternehmen im automotiven Sektor • Produktionsvolumen von EUR 7 Mrd • 2002 überstiegen Exporte der Zulieferindustrie die PKW-Importe um mehr als 70 % • Österreich: ein Hightech- Nahversorger
Übersicht • Einleitung (Vertragsvarianten) • Rechtsgrundlagen • Umfang des Schadenersatzanspruches • Probleme bei der Schadenszuordnung • Gewährleistungsrecht • Ersatzansprüche nach dem Produkthaftungsgesetz • UN-Kaufrecht
1. Einleitung (1) • Liefervertrag • Bestellung durch Vertragspartner des jeweiligen Zulieferers • Annahme (mittels Bestätigung oder „konkludent“) • Regelung von Liefergegenstand, Menge, Preis, Liefertermin
1. Einleitung (2) • Rahmenvertrag • Vereinbarung von Qualitätssicherungsmaßnahmen • Vertragsbeziehung über längeren Zeitraum • kein Anspruch auf Abschluss von Lieferverträgen
1. Einleitung (3) • Entwicklungsverträge • Forschungs- und Entwicklungsbereich • Grundlage für weitere Zusammenarbeit
1. Einleitung (4) • Einkaufsbedingungen • materielle Regelungen des Zuliefervertrages (exklusive Quotenregelung) • Vereinheitlichung des Einkaufswesens • organisatorische Vereinfachung
2. Rechtsgrundlagen des Schadenersatzanspruches (1) • Stufenbau der Rechtsgrundlagen zwingendes Gesetzesrecht Einzelvertrag Rahmenvertrag (Qualitätssicherungsvereinbarung) Allgemeine Geschäftsbedingungen nachgiebiges (dispositives) Gesetzesrecht
2. Rechtsgrundlagen des Schadenersatzanspruches (2) • Gesetzlicher Schadenersatzanspruch (1) • Aufgabe = Festlegung der Schadenstragung Ausgleich für erlittene Einbußen
2. Rechtsgrundlagen des Schadenersatzanspruches (3) • Gesetzlicher Schadenersatzanspruch (2) • Kausalität (keine Haftung für unvorhersehbare Folgen) • Rechtswidrigkeit (vertragswidriges Verhalten) • Verschulden (Vorwerfbarkeit rechtswidrigen Verhaltens)
2. Rechtsgrundlagen des Schadenersatzanspruches (4) • Gesetzlicher Schadenersatzanspruch (3) Vorrang der Naturalrestitution Unterscheidung aus Delikt oder aus Vertrag Beweislastumkehr hinsichtlich des Verschuldens bei der Haftung aus Vertrag
2. Rechtsgrundlagen des Schadenersatzanspruches (5) • Besondere vertragliche Regelung des Schadenersatzes • Grundsatz der Privatautonomie • Vertragsfreiheit der Parteien unter Berücksichtigung zwingender Normen
2. Rechtsgrundlagen des Schadenersatzanspruches (6) • Schadenersatz in AGB • AGB = vorformulierte Vertragsbedingungen • bei Verstoß gegen zwingendes Rechts Nichtigkeit der Klausel
3. Umfang des Schadenersatzanspruches (1) • eigentliche Schadloshaltung (Ersatz des erlittenen Schadens) • volle Genugtuung (Ersatz des entgangenen Gewinns) • Besonderheiten bei kaufmännischer Sorgfaltspflicht, erweitertem Haftungsumfang, Vertragsstrafe
3. Umfang des Schadenersatzanspruches (2) • Mangelfolgeschäden (1) • Rückholaktionen • 28.4.2004: VW ruft 870.000 Autos zurück • Mängel an der Vorderachse • Rad könnte sich lösen • 12.5.2004: Mercedes ruft 680.000 Autos zurück • Problem bei der Bremse SBC
3. Umfang des Schadenersatzanspruches (3) • Mangelfolgeschäden (2) • Rückholaktionen • 29.5.2004: Porsche und VW rufen 100.000 Autos zurück • Probleme bei Gurtschlössern • Zusicherung im Aufruf, Kosten werden Lieferanten tragen • 14.6.2004: Mitsubishi ruft 450.000 Autos zurück • zusätzlich zum Rückruf von 180.000 Autos im Vormonat
3. Umfang des Schadenersatzanspruches (4) • Mangelfolgeschäden (3) • Rückholaktionen • Deutschland: 144 Rückrufe im Jahr 2003 • Steigerung um 13 % gegenüber 2002 • häufigste Gründe: • brechende/reißende Fahrwerkskomponenten • Fehlauslösung von Airbags • fehlerhafte Sicherheitsgurte • plötzlich brechende Räder
3. Umfang des Schadenersatzanspruches (5) • Mangelfolgeschäden (4) • Rückholaktionen • als ultima ratio • ergibt sich aus Produktbeobachtungspflicht • Grundlage ist Richtlinie über die allgemeine Produktsicherheit (umgesetzt durch Produktsicherheitsgesetz 1994)
3. Umfang des Schadenersatzanspruches (6) • Mangelfolgeschäden (5) • Produktionsstillstand • Haftung für Produktionsausfälle • Vertragsstrafen • zB bei Just-In-Time-Vereinbarungen
4. Probleme bei der Schadenszuordnung • Bildung von Zuliefererpyramiden • Netzwerk vertraglicher Beziehungen • Folgen für den Regressweg • Berücksichtigung der Mitverantwortlichkeit des Geschädigten • Haftung für Qualitätssicherung
5. Gewährleistungsrecht (1) • verschuldensunabhängiges Einstehen für Sach- und Rechtsmängel • gesetzliche Regelung • Mangel bedungene oder gewöhnlich vorausgesetzte Eigenschaften, Beschreibung, Probe, Muster, Natur des Geschäftes, Vertragskonformität
5. Gewährleistungsrecht (2) • Beweislast • maßgeblich ist die tatsächliche Übergabe • Vermutung des Mangels binnen 6 Monaten • Beweislast trifft Besteller • Vereinfachungen bei Proben und Muster
5. Gewährleistungsrecht (3) • Gewährleistungsbehelfe • Verbesserung • Austausch • Minderung des Entgelts • Wandlung • Gewährleistungsfrist • 3 Jahre (unbewegliche Sachen) • 2 Jahre (bewegliche Sachen)
5. Gewährleistungsrecht (4) • besonderer Rückgriff in der Vertriebskette • Limitierung mit Höhe des eigenen Aufwandes • Sonderregelung des Regressrechts bei Unternehmern • Möglichkeit des Gewährleistungsverzichts (§ 879 ABGB)
6. Ersatzansprüche nach dem PHG (1) • Produktbegriff = bewegliche Sache • Anwendbares Recht • Maßgeblichkeit des „Handlungsortes“ • Produkthaftpflicht • Haftung für Gefährlichkeit • Haftung für Personen- und Sachschäden (nicht Vermögensschäden)
6. Ersatzansprüche nach dem PHG (2) • Haftpflichtige Personen • Hersteller • Quasihersteller • Importeur • Händler (subsidiär) • Haftung des Zulieferers • Teilprodukt Grundstoff
6. Ersatzansprüche nach dem PHG (3) • Produktfehler • Darbietung des Produktes • Gebrauch des Produktes • Zeitpunkt des Inverkehrbringens • Beweislast • Nachweis des Fehlers, der Kausalität und des Schadens • kein Verschuldensnachweis
6. Ersatzansprüche nach dem PHG (4) • zeitliche Haftungsbeschränkung (3 Jahre, 10 Jahre) • Regressmöglichkeiten gegenüber dem Zulieferer • Berücksichtigung eines allfälligen Mitverschuldens • Möglichkeiten von Haftungsausschlüssen
7. UN-Kaufrecht (1) • Anwendungsbereich • räumlich • sachlich • Regelungsgegenstand • Schadenersatz (Vergleich österreichisches Recht / UN-Kaufrecht):
7. UN-Kaufrecht (2) • Schadenersatz cont. • Grundlagen der Haftung • Haftungsbegrenzung • Art des Ersatzes • Schadensberechnung • Gewährleistung • Untersuchungs- und Rügeobliegenheit
Wenn Sie Fragen haben: Dr Christoph Mager Mag Francine Zimmer DORDA BRUGGER JORDIS RECHTSANWÄLTE GMBH Adresse: Dr Karl Lueger-Ring 10, A-1010 Wien Telefon: +43-1-533 47 95-15 Telefax: +43-1-535 39 41 E-Mail: christoph.mager@dbj.at Internet: http://www.dbj.at