600 likes | 755 Views
Regionale Einzelhandelskonzepte. Martin PILAT. Überblick. 1. Problemstellung 2. Strukturwandel im Einzelhandel 3. Regionale Einzelhandelskonzepte 4. Beispiele für regionale Einzel-handelskonzepte aus der Praxis 5. Fazit. 1. Problemstellung. Strukturwandel Standortdynamik im Einzelhandel
E N D
RegionaleEinzelhandelskonzepte Martin PILAT Seminar: Interkommunale Kooperation
Überblick 1. Problemstellung 2. Strukturwandel im Einzelhandel 3. Regionale Einzelhandelskonzepte 4. Beispiele für regionale Einzel-handelskonzepte aus der Praxis 5. Fazit Seminar: Interkommunale Kooperation
1.Problemstellung • Strukturwandel • Standortdynamik im Einzelhandel • Großflächige Betriebsformen • Gefährdung der Nahversorgung • Bedeutungsverlust gewachsener Strukturen Dringender Handlungsbedarf!! Seminar: Interkommunale Kooperation
1. Problemstellung REHK sind raumordnerische Steuerungs-instrumente für den großflächigen Einzel-handel. Sie beruhen auf verbindlicher interkommunaler Kooperation. Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel imEinzelhandel Entwicklungstendenzen im Einzelhandel: • Wandel der Betriebsformen • Vergrößerung der Verkaufsfläche • Rückläufige Betriebszahlen • Unternehmenskonzentration • Internationalisierung • Alternative Einzelhandelsformen Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel im Einzelhandel Lebensmitteleinzelhandel: • Früher: bis in die 1960er Jahre kleine Bedienungsläden • Heute: • größere Verkaufsflächen • Selbstbedienungsprinzip • zentrale Kasse • aggressive Preispolitik • Non-Food-Begleitsortiment Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel im Einzelhandel Non-Food-Bereich früher: • bis in die 1970er Jahre großflächige Kaufhäuser mit breitem Warensortiment • Fachgeschäfte mit spezialisiertem Angebot Non-Food-Bereich heute: • großflächige Fachmärkte mit Selbstbedienung: • Bau-, Garten-, Heimwerker- und Möbelmärkte • immer mehr Branchen (Schuhe, Elektrogeräte, Bekleidung,...) • Ausbau von Randsortimenten Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel im Einzelhandel Vergrößerung der Verkaufsflächen: Deutschland: • VKF: 110 Millionen m2 • 1,3 m2 pro Einwohner • Überkapazität von etwa 30 bis 40 Prozent Österreich: • VKF: über 12 Millionen m2 • 1,5 m2 pro Einwohner • noch größere Überkapazität als in Deutschland Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel im Einzelhandel Maßstabsvergrößerung: • Erhöhung der durchschnittlichen Verkaufsfläche pro Betrieb • Rückgang der Flächenproduktivität (Umsätze pro Verkaufsfläche) • Ö: Lebensmittelgeschäfte in den letzten 40 Jahren von mehr als 23.000 auf ca. 6.400 Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel im Einzelhandel Unternehmenskonzentration: • Früher: unabhängige Einbetriebsunternehmer • Heute: • nationale und internationale Mehrbetriebsunternehmen und Filialisten • Zusammenschlüsse und Kooperationen selbständiger Einzelhändler • Einzelhandelsunternehmen in Ö: 1995 bis 2002 von ca. 37.500 auf ca. 33.600 Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel im Einzelhandel Marktanteile v. Mehrbetriebsunternehmen • Deutschland: • rund 45 Prozent • Top 5 im Lebensmittelhandel: 61 Prozent • Österreich: • Top 5 • Lebensmittelhandel: 93,5 Prozent • Sportartikelhandel: 90 Prozent • Drogerie- und Parfümeriewaren: 86,6 % Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel im Einzelhandel Marktanteile im österreichischenLebensmitteleinzelhandel: Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Ursachen • Handelsendogene Einflüsse • Innovationen • Kapitalkonzentration • Nachfragemacht von Großunternehmen • Handelsexogene Einflüsse • Einflüsse des sozialen Systems • Einflüsse des politisch-administrativen Systems Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Ursachen Innovationen: • Selbstbedienung • Vergrößerung der Sortimente • Rationalisierung aller Arbeitsabläufe • Einsparung von Arbeitskraft • Vergrößerung der Verkaufsflächen Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Ursachen Kapitalkonzentration: Höhere Investitionen durch Großunter-nehmen > Verschärfung des Wettbewerbs: Erhöhung des Angebots Absenken des Preisniveaus Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Ursachen Nachfragemacht von Großunternehmen: Steigende Marktanteile Nachfragemacht gegenüber Lieferanten und Produzenten Sonderkonditionen Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Ursachen Einkaufsverhalten der Konsumenten (1): • Merkmale ihrer Sozialstruktur • Haushaltgröße und –einkommen • Alter • soziale Gruppe • Steigender Motorisierungsgrad • 1,27 PKW pro Haushalt in Österreich • Erhöhung von Reichweite und Transportkapazität Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Ursachen Einkaufsverhalten der Konsumenten (2): • Demographische Veränderungen: • Zunahme des Durchschnittsalters • Veränderte Haushaltszusammensetzungen • Familienstatus • verfügbares Einkommen • Zeitbudget Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Ursachen „Hybride Konsumenten“: • Polarisierung: • Ebene der Einkommensentwicklung: Zunahme einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen • Preisorientierung: niedrige Preise bei Massenartikeln des täglichen Bedarfs, aber hohe Ausgaben-bereitschaft bei Individual- und Lebensstilprodukten • Segmentierung: • lebensverlaufs- bzw. lebensstilspezifisch • keine eindeutige Zuordnung zu bestimmten Konsumgruppen mehr möglich Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Ursachen Gründe für Eingriffe des politisch-administrativen Systems: • Versorgung des Einzelnen, Funktionieren des Gemeinwesens • Verdrängung erwünschter Nutzungen • Bauweisen: Frage nach der städtebaulichen Integration • Verkehrliche Auswirkungen Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen • Auswirkungen auf die Versorgung • Auswirkungen auf gewachsene Standortstrukturen • Steigerung des Flächenverbrauchs • Auswirkungen auf das Konzept der Zentralen Orte Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen Gefährdung der flächendeckenden Nahversorgung: Verdrängungswettbewerb Rückgang von Einzelhandelsbetrieben Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen Gemeinden ohne Nahversorger: Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen Abwandern von Betrieben: • „Trading-up“: v.a. Discounter, verkehrs-orientierte Lagen, Ausweitung des Sorti-ments, Ansprechen einkommensstärkerer Schichten • Konkurrenz neuer Betriebsformen • geringe Umsatzerwartungen bei diffuser Siedlungsstruktur Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen Verlängerung der Einkaufswege Zwang zu Mobilität Umwelt- und Sozialkosten Benachteiligung großer Bevölkerungsgruppen Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen Standortagglomerationen in suburbanen Gebieten als Konkurrenz für Innenstädte und Ortskerne : • „sekundäres Netz“ • Gewerbegebiete • Zentrenrelevante Sortimente Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen Innenstädte: • Filialbetriebe z.T. 80% • „Uniformität“ • „Banalisierung“ • Convenience Shops • Schwächung der lokalen Ökonomie Verlust der historischen Bausubstanz Tourismus, städtisches Flair Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen vergrößertes Einzugsgebiet größere Distanzen PKW Bedarf an Parkplätzen Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen Fehlleistungen des ZOK: • Lediglich konzeptionelle Ausgestaltung • Baurechtliche Instrumentarien zu dessen Konkretisierung und Umsetzung • Politische Praxis • Unzureichende Anpassung an geänderte Situation Seminar: Interkommunale Kooperation
2. Strukturwandel: Auswirkungen Weiterentwicklung des ZOK aufgrund: • Verschiebungen in der Bedeutung einzelner Zentrumstypen • Standortkonkurrenzen zwischen gleichrangigen Zentren • Auflösung abgrenzbarer zentralörtlicher Bereiche Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Voraussetzungen für REHK: • Interkommunale Kooperation • Anpassung des zentralörtlichen Systems • Anpassung der kommunalen Bauleitpläne • Rechtliche Organisationsformen Es wird von vielen Experten empfohlen, REHK als Instrumente für die Standortsteuerung im Einzelhandel zu erstellen, um den negativen Auswirkungen des Strukturwandels im Einzelhandel entgegenzuwirken. Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Interkommunale Kooperation: • Erkennen und Bekanntmachen der Problematik • Aufgeben einiger Kompetenzen • Finanzielle und zeitliche Aufwendungen • Ablegen von Animositäten • Fremdbestimmung versus Eigeninitiative • Anreize versus Zwänge Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Abgrenzung der Zentralen Orte: Zentraler Ort Territorialprinzip Standorteprinzip gesamte Gemeindegebiet pauschal als ZO einer Hierarchiestufe standortbezogene Definition Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte KommunaleBauleitplanung: • Großflächigkeit von Einzelhandels-betrieben in Dt: §11(3) der BauNVO 1990: • Geschossfläche von 1.200 m2 • Verkaufsfläche von 700 m2 • Kommunale Einzelhandelskonzepte • Grundlage für REHK • Konkrete Standortangebote Seminar: Interkommunale Kooperation
Öffentlich-rechtlich Regionalplan „hart“ umfassende Planungshoheit Gesetz 3. Regionale Einzelhandelskonzepte Organisationsformen: • Privatrechtlich • Verträge • „weich“ • Ausgliederung eines Aufgabenbereichs • „Regional Governance“ Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Anforderungen an REHK: • Schaffung von Planungssicherheit • Erhöhung der Wettbewerbstransparenz • Vereinfachung und Beschleunigung von Verfahren • Schaffung einer aktiven Ansiedlungspolitik Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Schaffung von Planungssicherheit: • Projekte im Entwicklungsstadium bewerten • Möglichkeit zu laufenden Änderungen und Fortschreibungen • Gemeinden, Investoren, Unternehmer Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Wettbewerbstransparenz: Verhandlungen mit Investoren Konsensfähige Vorhaben Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Vereinfachung und Beschleunigung: Planung erfüllt alle im Konzept festgelegten Voraussetzungen Vereinfachtes Abstimmungs- und Genehmigungsverfahren Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte • Aktive Ansiedlungspolitik • Aktives Flächenmanagement: • An gewünschten Standorten: Anreize für Investoren • Spielregeln für den Umgang mit Ansiedlungs- und Investitionsdruck Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Ziele REHK: • Eindämmung des Flächenverbrauchs • Förderung der gewachsenen Zentren • Sicherstellung einer wohnnahen Grundversorgung • Vermeidung von Fahrverkehr, Klimaschutz Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Eindämmung des Flächenverbrauchs: Einbindung in bereits erschlossene Handelszonen gemeinsame Nutzung der Verkehrsanbindung und der Parkplätze Kopplungsfähige Sortimente Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Förderung d. gewachsenen Zentren aufgrund von Funktions- und Attraktivi-tätsverlust der • Innenstädte • Ortskerne • wohnnahen Versorgungskerne Sortimentslisten Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Sortimentsliste: Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Sicherstellung einer wohnnahen Grundversorgung: • Beschränkte nahversorgungsrelevante Sortimente an nicht integrierten Standorten • Interesse der betroffenen Gemeinde Kommunale Steuerung Seminar: Interkommunale Kooperation
3. Regionale Einzelhandelskonzepte Vermeidung von Fahrverkehr: • ÖPNV • an bereits erschlossenen Standorten • Kopplungskäufe mit PKW • Barrierefreier Zugang ohne Benachteiligung von Fußgängern und Radfahrern Klimaschutz: Verringerung von Lärm, Abgasen und Kohlen-dioxid als explizite Ziele in REHK Seminar: Interkommunale Kooperation
4. Beispiele für Regionale Einzelhandelskonzepte aus der Praxis • Regionales Einzelhandelskonzept für die Region Hannover • Interkommunale Einzelhandels-kooperation in Ost-Friesland Seminar: Interkommunale Kooperation
4. REHK Hannover Region Hannover: • Stadtregion • Administratives Gebiet mit umfassender Planungshoheit • RROP • „hart“ • hohe rechtliche Verbindlichkeit • Festlegungen als Text und Karte Seminar: Interkommunale Kooperation
4. REHK Hannover • Abgrenzung von ZÖ Standortbereichen: • nicht mehr gemeindeweise • standortbezogen • Im Oberzentrum: mehrere mittelzentrale Standortbereiche (=„oberzentrale Ergänzungsbereiche“) • Mittelzentren • Unterzentren Seminar: Interkommunale Kooperation
4. REHK Hannover Zuordnungen der Betriebsformen: Versorgungskerne der Zentralen Orte: • Innenstädte bzw. Ortszentren • nur einer pro Gemeinde • bei polyzentrischen auch mehrere Seminar: Interkommunale Kooperation