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Einführendes zu. -> Sprachpsychologie -> Blickbewegungen. Sprachpsychologie. Gegenstand: das primäre Sprachverhalten (-> Sprachverarbeitung und Sprachproduktion ) und das zugrundeliegende mentale System
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Einführendes zu -> Sprachpsychologie -> Blickbewegungen
Sprachpsychologie • Gegenstand: das primäre Sprachverhalten (-> Sprachverarbeitung und Sprachproduktion) und das zugrundeliegende mentale System • Konzepte/Paradigmen:Informationsverarbeitung; bottom up versus top down-> z.B. Einfluss des Erkennens von Buchstaben/Phonemen/Wörtern einerseits (Bedeutung des ersten Buchstabens für den lexikalischen Zugriff), Analyse der syntaktischen Struktur, etc.und der Aktivierung bekannter Konzepte andererseits(“Wieviele Tiere jeder Art nahm Moses mit auf die Arche?”)
Sprachpsychologie • Begriff der Repräsentation; Bilden von Diskursmodellen beim Sprachverstehen, bestehend aus Textinhalt und Hintergrundwissen; Herstellung von Kohärenz, lokal wie auch global; entscheidend hierfür sind kausale und referentielle Bezüge • Methoden: • Akzeptabilitätsmaße• Messung von Lesezeiten (Die Angestellten und ihre Frauen betraten das Casino./Die Angestellten und ihre Männer betraten das Casino.)• Messung von Blickbewegungen• Lexikalische EntscheidungenDie Angestellten *MENSCH*“Ist das ein Wort oder nicht?”• EEG (ELAN, N400, P600 als Korrelate syntaktischer und semantischer Verarbeitung), fMRT
Blickbewegungen • Eye-Mind-Hypothese:Was wir betrachten ist das, was wir verarbeiten. • Fixationen: Ø 225 ms bei stillem Lesen, 275 ms bei lautem Lesen • Saccaden: über ca. 8 Buchstaben bei stillem, über ca. 6 bei lautem Lesen • Regressionen: Rücksprünge zu schon gelesenen Textteilen • Erhöhung der konzeptuellen Schwierigkeit führt zu- längeren Fixationen- kürzeren Saccaden- vermehrten Regressionen
Blickbewegungsmaße First Fixation: Dauer der ersten Fixation in einer Region (1, 2, 7, 11) (Region = definierte Auswertungs- und Analyseeinheit) First Pass Time: Summe der Fixationen vom ersten Eintreten in Region von links bis zum ersten Verlassen der Region nach rechts oder nach links (ambige Region: 2-6) Regression Path Time (go past time): Summe der Fixationen vom Eintreten in eine Region von links bis zum Verlassen der Region nach rechts, inklusive Regressionen nach links (für disambiguierende Region: 7-10) Second Pass Time: Zeit für das wiederholte Lesen, nachdem eine Region schon einmal nach rechts verlassen wurde (ambige Region: 8+9) Total Time: Summe aller Fixationen in einer Region (ambige Region: 2-6+8-9)
Vorteil von Blickbewegungsmessung im Vergleich zu anderen Methoden • offline Methoden wie Akzeptabilitätsmaße geben Hinweis auf Repräsentation, aber nicht auf den Prozess ihrer Entstehung • Lesezeiten für Sätze oder Phrasen zeigen weniger genau, wo die Verarbeitung z.B. verzögert wird • Lesezeitenmessung mit wort- oder phrasenweiser Darbietung unterbricht den üblichen Lesefluss • hohe zeitliche und räumliche Auflösung der Blickbewegungsmessung erlaubt Untersuchung des Verarbeitungsprozesses unter relativ normalen Blickbedingungen
Bsp. Psycholinguistisches Experiment • Ferreira & Clifton (1986):Überprüfung von Theorien zur Satzanalyse (garden path vs. interaktive Modelle) • The defendant examined by the lawyer turned out to be unreliable.(Der Beschuldigte, der von dem Anwalt verhört wurde, entpuppte sich als unzuverlässig.) • The evidence examined by the lawyer turned out to be unreliable.(Der Beweis, der von dem Anwalt geprüft wurde, entpuppte sich als unzuverlässig.)