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Ein operationaler Zugang zur Physikdidaktik

Ein operationaler Zugang zur Physikdidaktik. Fakultät für Physik, Universität Wien. Franz Embacher. Bewerbungsvortrag, 12. 10. 2009. Ein operationaler Zugang. Aneignen physikalischer Konzepte und erwerben physikalischen Wissens durch selbständiges Operieren .

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Ein operationaler Zugang zur Physikdidaktik

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Presentation Transcript


  1. Ein operationaler Zugang zur Physikdidaktik Fakultät für Physik, Universität Wien Franz Embacher Bewerbungsvortrag, 12. 10. 2009

  2. Ein operationaler Zugang... • Aneignen physikalischer Konzepte und erwerbenphysikalischen Wissens durch selbständigesOperieren. • Experimente selbst durchführen, • Experiment zur Überprüfung einer Vermutung entwerfen und durchführen, • bekannte Konzepte auf neue Situationen anwenden, • auf der Basis eines Modells das Verhalten eines physikalischen Systems erklären („Vorhersagen treffen“) • die Parameter eines Modells variieren, • Experimente zur Überprüfung einer Vermutung zu entwerfen und durchzuführen,... •  Raum für die Konfrontation der Lernenden mit ihren eigenen mitgebrachten Konzepten (den „Schülervorstellungen“)

  3. Ein operationaler Zugang...  Experiment: „Schülerversuche“  Theorie: Operieren mit Konzepten und Modellen  Physikunterricht  Lehramtsausbildung  LehrerInnen-Weiterbildung  Sachlogik (Aufbau des Stoffs)  Unterrichtsmethode (Lernkultur)

  4. Inhalt • Themen der modernen Physik • Das Transferproblem Mathematik  Physik • Probleme der Lehramtsausbildung Physik • Weitere Forschungs- und Entwicklungsfelder

  5. Themen der modernen Physik • Paul Shabajee and Keith Postlethwaite: • What happened to modern physics? • Relativity, Quantum Mechanics and Chaos theory are three of themost significant scientific advances of the 20th Century – each fundamentally changing our understanding of the physical universe. • ...the UK National Curriculum in science almost entirely ignores them. • School Science Review 81, 297 (2000) • http://arxiv.org/abs/physics/0401016

  6. Themen der modernen Physik „Traditionelle“ Physikthemen Physik des 20./21. Jahrhunderts Klassische Mechanik Quantenphysik Bewegung, Newton 2 Zustandsbegriff, Messung, Energie/Impuls, Erhaltung Schrödingergleichung Thermodynamik Allgemeine Relativitätstheorie T, p, V, UGekrümmte Raumzeit Geometrische Optik „Physics of Star Trek“ Linsenkonstruktionen Zeitreisen, Wurmlöcher,... Elektrodynamik(Feldbegriff) Gaskinetik(statistische Argumentation) Spezielle Relativitätstheorie Kosmologie

  7. Themen der modernen Physik • Ein operationaler Zugang zu Themen der modernen Physik(in Unterstufe AHS und Oberstufe AHS/BHS) erfordert: • altersadäquate „Elementarisierung“ von Konzepten und Modellen (nicht nur von Phänomenen!) • altersadäquaten Kontextbezug, geeignete U-Methode,... • Neuere Ansätze • erforschen Schülervorstellungen • entwerfen die Sachlogik neu  Unterrichtskonzepte • betonen und fördern das Denken in Modellen • benutzen elektronische Visualisierungs-, Interaktions- und Modellierungstechniken • beziehen z.T. die Lernkultur mit ein (eigenverantwortliches und offenes Lernen, Lernen durch Lehren,...) • untersuchen die Wirksamkeit der Unterrichtskonzepte

  8. Themen der modernen Physik: Quantenphysik • Beispiel: Quantenphysik • Neue sachlogische Ansätze, u.a.: • Elementarisierung des üblichen Formalismus (Brachner und Fichtner) • Zeigerformalismus (Bader, Küblbeck, Erb/Schön) • Qualitativer Zugang (Rainer Müller, Hartmut Wiesner) • Doppelspaltexperiment, Quanteninformation • Unterrichtskonzepte (Bremer, Berliner, Münchener,...) • Untersuchungen von Schülervorstellungen: • Thomas Bethge (1988, 1992) • Hartmut Wiesner et al (1889, 1886) • Michael Lichtfeldt und Helmut Fischler (1992)

  9. Themen der modernen Physik: Forschungsfragen • Forschungsrelevante Fragestellungen: • Evaluation konkreter sachlogischer Entwicklungen: • Elizur-Vaidmann-Bombenexperiment als Einstieg in die Quantenphysik • Quanten-Gickse • Durch welche Elemente in der Sachstruktur wird dasDenken in Modellen (das systemische Denken) unterstützt? Welche Inhalte und Formen eigenständigen Operierens eignen sich dazu? • Welchen Einfluss haben Unterrichtsmethode undLernkultur? • Welche Inhalte und Formen eigenständigen Operierens fördern das Erfassen des Vorhersage- und Erklärungs- potentials der modernen Physik? Welche fördern dasÜbersichtsswissen?

  10. Das Transferproblem Atome

  11. Das Transferproblem Mathematik  Physik • Mathematikunterricht Physikunterricht • Löse die Gleichung Berechne die nach x! Geschwindigkeit v! • Typische Problemfelder: • Visualisierungen (Graphen) interpretieren • Visualisierungen (Graphen) anfertigen • Terme („Formeln“) interpretieren • Terme in einfach(st)er Weise umformen • Einfach(st)e Gleichungen lösen • Winkelfunktionen ax2 mv2 = bc = eU 2 2

  12. Das Transferproblem Mathematik  Physik • Andererseits... • ...findet eine Umorientierung des Mathematikunterrichts statt..., • Kompetenzen (verstehend operieren, interpretieren und argumentieren, beurteilen) • Einsatz elektronischer Werkzeuge (dynamische Geometrie, Computeralgebra, Tabellenkalkulation,...) Österreich = Weltspitze! • ...die die Physikdidaktik berücksichtigen sollte! • Erste Untersuchungsergebnisse: Technologiegestützter Mathematikunterricht führt zu besseren signifikantverbesserten Ergebnissen beim Darstellen, Interpretieren und Argumentieren in Standardtests der Sekundarstufe 2! Helmut Heugl, Sustainability of mathematics education by using technology, in: Proceedings of the TIME 2008 conference (Technology and its Integration into Mathematics Education), ISBN 978-3-901769-82-5.

  13. Transferproblem: Forschungsfragen • Forschungsrelevante Fragestellungen: • Wird der Transfer M Ph durch die Nutzung der gleichen (oder ähnlicher)elektronischer Werkzeuge in beiden Fächern erleichtert? • Welche Inhalte und Formen eigenständigen Operierens, welche Einsatzformen elektronischer Werkzeuge (im Physikunterricht + im Mathematikunterricht) erleichtern den Transfer elementaren Wissen M  Ph? • Welchen Einfluss haben Unterrichtsmethode undLernkultur?

  14. Probleme der Lehramtsausbildung Physik

  15. a F = ma F u. a. durch eigenständiges Operieren! (Elementarisierungen vornehmen und durchdenken,...) Fachausbildung  verweist auf Fachdidaktik Fachdidaktik  verweist auf Fachausbildung Probleme der Lehramtsausbildung Physik Schülervorstellungen sind (manchmal) Lehrervorstellungen FZ FG Wo und wie sollten Lehramtsstudierende schülerInnengerechte und sachlogisch sinnvolle Zugänge lernen?

  16. Probleme der Lehramtsausbildung Physik • Zwei weitere (schulrelevante) Beispiele: • Newton 2 „Wieso war das zweite Newtonsche Axiom 200 Jahre langdas Fundament der Physik? Ist es eine Definition oder eine Behauptung? Hat es einen Vorhersagewert, und wenn dann welchen?“ • Feldbegriff Gravitationsfeld (Newton) elektromagnetisches Feld • kann als reine Rechengröße hat Energie aufgefasst werden (und Impuls)! F a = F = ma m a F a = m F

  17. Probleme der Lehramtsausbildung Physik • Konzeptverständnis der Studierenden  erste Tests • Gründe für Studienabbrüche im Bereich des Lehramts • „Schulwissen“ vs. „Hochschulwissen“ • Um wieviel mehr müssen LehrerInnen wissen als ihre SchülerInnen? („Wieviel Lagrange und Hamilton?“, wieviel Quantenoptik, wieviel Superstrings?) • Akzeptanz durch die Studierenden • Sprechen über Physik – welche (methodisch-didaktischen) Faktoren erleichtern/erschweren die verbale Artikulation? •  hochschuldidaktisches, auf die zukünftige Entwicklung der Lehramtsausbildung und auf den Physikunterricht gerichtetes Forschungsfeld

  18. Probleme der Lehramtsausbildung Physik • Trennung Fachausbildung – fachdidaktische AusbildungAlternativen? Würde eine weitergehende Durchdringung dieser beiden „Säulen“ des Lehramts-Studiums die Probleme abmildern? • Sowohl Elementarisierungen als auchtypische Fehlvorstellungen gleichzeitig mit den fachlichen Inhalten kennen lernen? • Soll/kann das nötige „Überblickswissen“ im Rahmen der Fachausbildung auch in elementarisierter Form erlangt werden? • Bologna-Architektur des Lehramts-Studiums: auch als Chance begreifen? langfristige Begleitforschung zur Wirksamkeit universitärer LA-Curricula [Studienerfolg, Wirksamkeit des Unterrichts!] div E = r

  19. Weitere Forschungs- und Entwicklungsfelder

  20. Gender 1

  21. Gender 2

  22. Weitere Forschungs- und Entwicklungsfelder • Gender • Mehrdeutigkeiten in physikalischen Interpretationen • Computereinsatz und eLearning (nicht ob, sondern wie) • Fachdidaktische Aspekte der Leistungsbewertung und Leistungsbeurteilung • Begleitforschung zur Entwicklung und Pflege von Bildungsstandards • Regelmäßige Identifizierung „physikrelevanter“ und motivierender Themen („lebensweltlicher“ Kontextbezug) • Fächerübergreifender Unterricht • Begleitforschung zu Brückenkurs-Aktivitäten • Einbeziehung von Lehrkräften • Wer soll das alles machen?

  23. Danke... ... für Ihre Aufmerksamkeit! Diese Präsentation finden Sie im Web unter http://homepage.univie.ac.at/franz.embacher/PhysikDidaktik/Vortrag12.10.2009.pps

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