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Experimentelle und quas i-experimentelle Designs. LV 1975 : S E Methoden der empirischen Sozialforschung (WS 2003). Sabine Gisch-Boie Ulrike Steindl Wien, 14.11.2003 . Inhalt. Überblick : Experimentelle und quasi-experimentelle (Forschungsplanungs-) Designs Vorexperimentelle Designs
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Experimentelle und quasi-experimentelle Designs LV 1975: SE Methoden der empirischen Sozialforschung (WS 2003) Sabine Gisch-Boie Ulrike Steindl Wien, 14.11.2003
Inhalt • Überblick: Experimentelle und quasi-experimentelle (Forschungsplanungs-) Designs • Vorexperimentelle Designs • Experimentelle Designs • Von der Verantwortungsdiffusion zur experimentellen Spieltheorie • Quasi-Experimente und Evaluationsforschung
Überblick: Experimentelle und quasi-experimentelle Designs • Was wir dazu wissen sollten... • Bestandteil der Forschungsplanung • Bestimmung von Vergleichsgruppen und dem Modus der Aufteilung von Untersuchungspersonen auf die Vergleichsgruppen als „Varianzkontrolle“ • Zuweisung zu Vergleichsgruppen kann „vor“, „zufällig“ oder „nach“ der Datenerhebung erfolgen (3 Klassen der Varianzkontrolle) • Experimentelle Designs • Quasi-experimentelle Designs • Ex-post-facto-Designs • (vorexperimentelle Designs) • Wird häufig zur (Kausal-)Hypothesenüberprüfung verwendet • Reduktion verzerrender Effekte von Drittvariablen
Vorexperimentelle Designs: XO • Experimenteller Stimulus X ist gefolgt von der Beobachtung O, ohne Berücksichtigung von Kontroll- oder Vergleichsgruppen, bzw. Angabe zur Versuchs- und Vergleichsgruppe sind deshalb unvollständig (Designs falscher Vergleichswerte) • Vergleichsmöglichkeit fehlt • Beobachtungen sind nur für eine Kategorie/Spalte der unabhängigen Variablen sinnvoll • Beim XO-Design ist die Varianz der unabhängigen Variable null, beim Design falscher Vergleichswerte ist die Varianz der abhängigen Variable null Es lassen sich keine Zusammenhangshypothesen überprüfen, da es ohne Varianz von Variablen keine Vergleichsmöglichkeit gibt. • XO: • O1XO2: • Vorher-Nachher-Messung: Reifungsprozess zwischen den Bezugspunkten möglich wenig zuverlässig!
Experimentelle Designs (1/3) • 3 Grundbedingungen: • Bildung mindestens zweier experimenteller Gruppen • Versuchspersonen werden den experimentellen Gruppen nach Zufallsverfahren (Randomisierung) zugewiesen • unabhängige Variable wird vom Forscher „manipuliert”, d.h. vom Forscher präsentiert Experimentelles Design: Vorher-Nachher-Messung: Experimentelles Design (m-Kategorien): Vier-Gruppen-Versuchsplan (von Solomon):
Experimentelle Designs (2/3): Randomisierung • Randomisierung neutralisiert sämtliche, auch unbekannte Drittvariablen • Mögliche Fehlerquellen der Randomisierung: • Hawthorne-Effekt/Reaktivität ( Blind-/Doppelblindversuche einsetzen) • Subjektive Bewertung des Zuteilungsergebnisses (Verlierer-Gewinner-Problem) Einschränkung der Fehleranfälligkeit durch Matching, Gruppenmatching, paarweises Matching möglich
Experimentelle Designs (3/3): Validität • Bei der Prüfung der Versuchspläne auf Validität wird unterschieden in: • interneValidität:Ausblenden von Störvariablen (Fehlerquellen: Reifung, Selektionsfehler) • externeValidität: Generalisierbarkeit experimenteller Effekte (Fehlerquellen: Interaktionseffekte, Wechselwirkungen
Experiment zur Diffusion von Verantwortung • Hypothese:Je größer die Zahl der Zuschauer in einer • Hilfeleistungssituation, desto geringer ist die individuelle • Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Person Hilfe leistet. • Resultat:
Quasi-Experimente • Experimente ohne Randomisierung • Bei Untersuchung von Effekten von rechtlicher, wirtschaftlicher oder sozialer Maßnahmen • Zentrales Problem: eventuelle Drittvariableneffekte • Versuchsanordnung mit nicht gleichartiger Kontrollgruppe und Zeitreihen Experimente
Versuchsanordnung mit nicht gleichartiger Kontrollgruppe (1/2) • Vorher-Nachher-Messung ohne Zufallsaufteilung: • O1 X O2 Maßnahmengruppe • O3 O4 Kontrollgruppe • (Wichtig: Vorher-Messung!)
Versuchsanordnung mit nicht gleichartiger Kontrollgruppe (2/2): Probleme und Maßnahmen • Nicht-Vergleichbarkeit der Gruppen • Systematischer Ausfall von Probanden • Gruppen-Matching od. paarweises Matching • Nachträgliche Kontrolle von Drittvariablen mit mulitvariaten statistischen Verfahren • Verzerrung durch Drittvariable • Wartegruppe • Bei Verdacht explizit messen • Regressionseffekte (=statistische Tendenz zur Mitte) • Zeitreihen-Designs
Zeitreihen Experimente (1/2) • Design einer Zeitreihe • O1O2O3 O4XO5O6O7O8 • Vorher Trends Nachher Trends • (evt. Problem: Einfluss von anderen Faktoren als X) • Design mehrfacher Zeitreihen • O1O2O3XO4O5 • O6O7O8O9O10
Zeitreihen Experimente (2/2) • Beispiel: Schwarzfahrer in Hamburg und Bremen in %
Mögliche Fehlerquellen der Evaluationsforschung • Versuchsanordnung • Drittvariable, Regressionseffekte, Reifung etc. • Erfolgsmessung • Festlegung der Erfolgskriterien und deren Messung • Berücksichtigung eventueller Nebenwirkungen • Bewertung der Wirkungen/Nebenwirkungen einer Maßnahme (Kosten-Nutzen-Analyse) • Divergierende Interessen • Zeitrahmen