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Descartes: Discours de la Méthode (1637). “Provisorische Moral”: Man soll demnach 1)Sitten und Gebräuchen, besonders der Religion folgen 2)an einmal gefaßten Beschlüssen festhalten 3)Schicksalsschläge weise hinnehmen 4)sich nach den maßvollsten, am weitesten von
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Descartes: Discours de la Méthode (1637) “Provisorische Moral”: Man soll demnach 1)Sitten und Gebräuchen, besonders der Religion folgen 2)an einmal gefaßten Beschlüssen festhalten 3)Schicksalsschläge weise hinnehmen 4)sich nach den maßvollsten, am weitesten von den Extremen entfernten Meinungen richten
Grundbegriffe der medizinischen Ethikin Europa • Utilitarismus • Christliche Nächstenliebe • Kant • Prinzipienethik • Tugendethik • Diskursethik
Utilitarismus (Grundprinzip): • Die Obrigkeit hat die Aufgabe, für möglichst viele Mitglieder der Gesellschaft möglichst viel Glück zu organisieren • Im Gesundheitsbereich bedeutet dies, daß für möglichst viele Mitglieder der Gesell-schaft Gesundheit ermöglicht werden muß
Utilitaristen • Francis Hutcheson (1694-1746) • John Gregory (1724-1773) • Thomas Percival (1740-1804) • Jeremy Bentham (1748-1832) • John Stuart Mill (1806-1873)
John Gregory (1724-1773) Handeln des Arztes ist moralisch, wenn sein persönliches Nützlichkeitsdenken gleichzei-tig das Wohl der Allgemeinheit mehrt (Lectures upon the Duties and Qualifications of a Physician, 1772)
Adam Smith 1723-1790 Das allgemeine Glück wird maximiert, indem jedes Individuum im Rahmen seiner gesellschaftlichen Grenzen versucht, sein persönliches Glück zu er-höhen („innerer Richter“) (An Inquiry into the Nature and Causes of Wealth of Nations 1776)
Jeremy Bentham (1748-1832) glaubt, „ein Maximum der Lust bzw. ein Mini-mum des Leids für alle von einer Handlung Betroffenen“ errechnen zu können (Defense of usury, 1787)
Jeremy Bentham „The greatest happiness of the greatest number - that is the measure of right and wrong“ (A Fragment on Government, 1776)
Jeremy Bentham Ethik beruht auf drei Säulen: prudence, probity, beneficence „By these three virtues, taken together, • the whole field of ethics is covered“
John Stuart Mill (1806-1873) • Radikale Nützlichkeitstheorie. Die traditionellen Tugendermahnungen werden mit dem Nutzen für die Mehrheit begründet • Kontrolle durch die „Gebildeten“ (Mehrklassenwahlrecht je nach Bildung, wobei Frauen eingeschlossen sind!
Utilitarismus Ethische Problembereiche: Seuchenzeiten Triage Ökonomische Verführungen Historische Implikationen
Grundbegriffe der medizinischen Ethik • Utilitarismus • Christliche Nächstenliebe • Kant • Prinzipienethik • Tugendethik • Diskursethik
Christliche Ethik • Matthäus 25, 31-46 • „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“
7 Taten der Barmherzigkeit • den Hungernden zu essen geben • den Dürstenden zu trinken geben • die Fremden beherbergen • die Nackten kleiden • sich um die Kranken kümmern • die Gefangenen zu besuchen • dazu (Tob. 1,17) die Toten begraben
Grundbegriffe der medizinischen Ethik • Utilitarismus • Christliche Nächstenliebe • Kant • Prinzipienethik • Tugendethik • Diskursethik
Kant Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit Grundlage einer allgemeinen Ge-setzgebung sein könnte! (Kategorischer Imperativ!)
Immanuel Kant 1724-1804 Aufklärung ist „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ Der Mensch existiert „als Zweck an sich, nicht bloß als Mittel zum beliebigen Ge-brauch für diesen oder jenen Willen“ (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 1785)
Autonomie, Paternalismus Johann Karl Osterhausen (1798) Medizinische Aufklärung ist „Ausgang des Menschen aus seiner Unwissenheit, welche sein physisches Wohl betrifft“ Ideal: „Gesundheitsaufklärung unter ärztlicher Führung“
Paternalismus: Der Arzt entscheidet selbst dann, wenn der Patient in der Lage ist, mitzuentschei-den!
Grundbegriffe der medizinischen Ethik • Utilitarismus • Christliche Nächstenliebe • Kant • Prinzipienethik • Tugendethik • Diskursethik
Prinzipienethik (Beauchamp) Ärztliche Ethik beruht weltweit auf vier Säulen: Beneficence Non-Maleficance Justice Autonomy (Bentham: prudence, probity, beneficence)
Ethisch brisante Fallentscheidung • Sammeln der Pro- und Kontraargumente • Überprüfung der Prämissen der Pro- und Kontra-Argumente • Verifizierung der Auftraggeber der Studien • Abwägung der Pro- und Kontra-Argumente • Subjektive Entscheidung (Überschreitung der Grenzen des „Objektiven“)
Aristoteles „Was die Darlegung betrifft, so muß man zufrieden sein, wenn sie jenen Grad von Bestimmtheit erreicht, den der gegebene Stoff zuläßt“ (Nikomachische Ethik)
Grundbegriffe der medizinischen Ethik • Utilitarismus • Christliche Nächstenliebe • Kant • Prinzipienethik • Tugendethik • Diskursethik
Tugendethik Thomas von Aquin (1225-1274) Vier Kardinaltugenden: Prudentia Iustitia Temperantia Fortitudo
Mercator- • Plan 1571
Aristoteles Tugend ist Mitte (mesótes) zwischen zwei Extremen, z.B.: Selbstbeherrschung = Mittelzustand zwischen Wollust und Stumpfheit Tapferkeit = Mittelzustand zwischen Feigheit und Tollkühnheit Freigebigkeit = Mittelzustand zwischen Geiz und Verschwendung
Aristoteles: Dianoietische Tugenden (Verstandestugenden): z.B. Vernunft, Klugheit, Wissenschaftlichkeit (werden gelehrt) Ethische Tugenden: Kontrolle der sinnlichen Neigungen (wird durch Gewohnheit erworben)
Grundbegriffe der medizinischen Ethik • Utilitarismus • Christliche Nächstenliebe • Kant • Prinzipienethik • Tugendethik • Diskursethik
Diskursethik • Pragmatisches Handling ethischer Fragen: • Durch eine breite Diskussion (Diskurs) in den Gruppen der Gesellschaft (z.B. Gewerkschaften, Kirchen, Universitäten, Frauenverbände, Industrielobby, Medien, Ärztegremien, Patientenvertreter) schält sich in einem überschaubarem Zeitraum eine für alle akzeptable Lösung heraus.