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Gliederung. 1 Informationswirtschaft2 Jahresabschluss3 Controlling4 Betriebsgenetik. Gliederung. 1 Informationswirtschaft1.1 Grundlagen1.2 Entwicklung eines KIS1.3 Ausgew
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1. 01.06.2012 GESUNDHEITSMANAGEMENT IVTeil 1bProf. Dr. Steffen FleßaLst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und GesundheitsmanagementUniversität Greifswald
2. Gliederung 1 Informationswirtschaft
2 Jahresabschluss
3 Controlling
4 Betriebsgenetik
3. Gliederung 1 Informationswirtschaft
1.1 Grundlagen
1.2 Entwicklung eines KIS
1.3 Ausgewählte Probleme
1.4 Public Relations und externe Informationswirtschaft
2 Jahresabschluss
3 Controlling
4 Betriebsgenetik
4. Gliederung 1.3 Ausgewählte Probleme
1.3.1 Patientenakte
1.3.2 Telematik
1.3.3 Datenträgeraustausch (DTA)
1.3.4 Materialwirtschaft
1.3.5 Wissensbasierte Diagnose- und Therapieunterstützung
1.4 Public Relations und externe Informationswirtschaft
5. 1.3.1 Patientenakte Eine Patientenakte ist die Sammlung aller Informationen, die im Zusammenhang mit der medizinischen Versorgung eines individuellen Patienten erstellt werden
Synonyme:
Krankenakte
Patienten-/Krankenblatt
Patienten-/Krankengeschichte
Patienten-/Krankenunterlagen
Die in der Patientenakte enthaltenen Informationen beziehen sich auf die Behandlung eines individuellen Patienten
Aus einer medizinischen Versorgung
Kann aber auch Informationen aus anderen med. Versorgungseinrichtungen enthalten
6. Patientenakte Die Patientenakte erstreckt sich über alle Behandlungszusammenhänge und umfasst:
Stammdaten
Administrative Daten
Informationen zur Anamnese
Informationen zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen
Darstellung des Krankheitsverlaufs
Pflegerische Dokumentation
Entlassungsunterlagen
7. Patientenakte Die Informationen der Patientenakte können
auf Dokumenten abgebildet oder
als Einzeldaten in einem Dokumentationssystem gespeichert sein auf
Konventionellen Medien
Konventionelle Patientenakten
Elektronischen Medien
Elektronische Patientenakten
8. Aufgaben von Patientenakten
9. Konventionelle Patientenakten Eine konventionelle Patientenakte ist eine Sammlung medizinischer und medizinisch relevanter Informationen zu einem Patienten, welche auf konventionellem Datenträger gespeichert ist
Es sollte für jeden Patienten in einer medizinischer Versorgungseinrichtung nur eine Patientenakte geben, also keine Trennung in stationären und ambulanten Akten
In der Praxis sind die medizinischen Informationen über einen Patienten meist über mehrere Versorgungseinrichtungen verteilt und stehen den behandelnden Personen nicht immer rechtzeitig zur Verfügung
10. Konventionelle Patientenakten Weitere Nachteile konventioneller Patientenakten:
Konventionelle PA können sehr umfangreich und unübersichtlich werden
Sortierung der Akten nach Dokumenttyp und zeitliche Erstellung erschweren die Suche und Analyse von Informationen
Unvollständigkeit
Schlechte Lesbarkeit
Kaum Entscheidungsunterstützung, keine Medikamentwechselwirkung-Alarmierung
Fehlende Verfügbarkeit
11. Konventionelle Patientenakten Vorteile der konventionellen Patientenakte:
Kann einfach mitgenommen werden
Kann einfach durchgeblättert werden
Alle möglichen medizinischen Daten können unabhängig vom Format abgelegt werden
12. Konventionelle Archive Ablage und Lagerung von Objekten oder Dokumenten in originärer Form zum Zwecke der Sammlung und Wiederzugänglichmachung
Dokumente und Objekte werden abgelegt und aufbewahrt als:
Papieroriginale
Röntgenfilmoriginale
Sonstige Originale, wie z. B. histologische Schnitte, Herzkatheterfilme
Vorteil:
Beweiskraft bleibt erhalten
13. Konventionelle Archive Nachteile:
Falsch einsortierte Akten sind kaum auffindbar ?
Unbefriedigende Wiederauffindungsraten
Enormer Platzbedarf
Lange Such- und Wegezeiten
Begrenzte Öffnungszeiten
Verwendung unterschiedlicher Ordnungskriterien und Archivmaterialien
Aufwendige Digitalisierung für Telemedizin
14. Elektronische Patientenakten (EPA) Eine elektronische Patientenakte ist eine Sammlung medizinischer und medizinisch relevanter Informationen zu einem Patienten, welche auf digitalem Datenträger gespeichert ist
EPA kann über Grenzen einer Institution hinausreichen
15. Elektronische Patientenakten Vorteile
Leserlicher
Bessere Verfügbarkeit; mehrere Benutzer können gleichzeitig von verschiedenen Orten aus Zugriff auf die EPA haben
Reduktion der unkontrollierten Mehrfachhaltung medizinischer Informationen
EPA ist gegliedert, sortiert, aufbereitet, adäquat präsentiert
Enthält weniger Fehler
EPA ist aktueller und vollständiger
Dokumente und Daten einer EPA gehen nicht so schnell verloren, sind leichter zu kopieren und auszutauschen, brauchen weniger Platz
16. Elektronische Patientenakten Nachteile
Nicht intuitiv zu bedienen
Erfordern hohen Schulungsaufwand
Erfordern hohe Investitionskosten für ausfallsichere Lösungen
Problematik der Sicherstellung des Urkundencharakters
Hohe Anforderungen an den Datenschutz
17. Stufenmodell der EPA
18. Stufe 1 Automatisierte Krankenakte
Automatischer Ablauf von einigen Funktionen der medizinischen Dokumentation, wie z. B. Aufnahme, Befundübermittlung, Leistungsdokumentation, etc.
Bis zu 50% der Informationen werden rechnerbasiert erstellt, dann jedoch auf Papier aufgedruckt und dann in die papierbasierte Patientenakte abgeheftet
19. Stufe 2 Digitalisierte Krankenakte
Konventionell erstellte Dokumente werden vor ihrer Ablage in die digitalisierte Krankenakte zunächst eingescannt und indexiert
Daten werden bereits direkt in die EPA übernommen
Es wird für die Stufe 2 eine elektronische Archivierung benötigt
20. Elektronische Archivierung Inhalt:
Speicherung von Dokumenten und Daten auf elektronischen Dokumenten- und Datenträgern
Organisation der Ablage, Suche, Verwaltung und Wiederbeschaffung von Dokumenten und Daten erfolgt rechnerbasiert
hat die gleiche Struktur und Sichtweise wie eine papierbasierte Patientenakte
Beispiel:
Digital-optische Archivierung: Eingescannte Dokumente und Daten werden langfristig auf digital-optischen Medien gespeichert, wie z. B. CD-ROM
21. Elektronische Archivierung Vorteile der elektronischen Archivierung
Verkürzung der Such- und Zugriffszeiten
Senkung der Raumkosten
gleichzeitige Zugriff auf die Patientenakte durch mehrere Personen auch von entfernten Orten aus
die multiple Verwendung der Patientenakte, z. B. für die Patientenversorgung und klinisch-wissenschaftliche Forschung
höhere Konsistenz durch eine zentrale Datenhaltung
Einfaches Sichern und Kopieren
integrierte Verarbeitung durch das Vermeiden von Medienbrüchen
Nachteil der elektronischen Archivierung
Mit jedem Technologiewechsel muss der gesamte Archivbestand auf die neuen Medien umkopiert werden
22. Stufe 3 Elektronische Krankenakte mit Datenmanagement
Erweiterung der zweiten Stufe, Inhalte und Umfang der elektronischen Dokumente sind gleich, doch ausschließlich rechnerbasierte Erstellung
Ermöglicht Präsentation der Daten in unterschiedlichen Schichten
Aktive Entscheidungsunterstützung durch Integration interaktiver Leitlinien
Ermöglicht die Verknüpfung mit wirtschaftlichen und Managementdaten
23. PACS Abkürzung für:
Picture Archiving and Communication Systems
bildet Basis für elektronische Patientenakte
Archivierung von
Röntgenfilmen
Film
Ton
Dokumenten
Verwaltung und Zugriffsmöglichkeiten
Bildbetrachtungssoftware
Image Enhancement (Bildbearbeitung, 3-D-Effekt, Glättung,…)
24. Stufe 3 Benötigt für die dritte Stufe werden
Einrichtungsweites System zur eindeutigen Identifikation von Informationen zu einem Patienten
Technische Infrastruktur, welche einheitliche Formate, Strukturen, Klassifikationen und Schnittstellen umfasst
Sicherheitsinfrastruktur zu Erfüllung der Anforderungen des Datenschutzes
25. Stufe 4 Einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte
ist eine Sammlung medizinischer und medizinisch relevanter Informationen zu einem Patienten, welche aus mehreren eigenständigen medizinischen Versorgungseinrichtungen an verschiedenen Orten stammen und auf digitalem Datenträger gespeichert sind
Werden auch „virtuell“ genannt
Bestehen aus unabhängigen, oft heterogenen Anwendungssystemen, integrieren aber die verteilten, lokalen elektronischen Patientenakten logisch zu einer (virtuellen) gemeinsamen elektronischen Patientenakte
26. Stufe 4 Einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte
Erhöhen Verfügbarkeit der medizinischen Daten
Reduzieren die Datenredundanz
Lokale Patientenakten bleiben weiterhin unter Kontrolle der jeweiligen Einrichtung, der Benutzer merkt nicht, wo sich die Daten gerade befinden
Grundsatz: Datenmenge ist nicht auf Chip etc. speicherbar
Folge: Ablegen der Daten auf externem, für alle Teilnehmer zugänglichem Server
Gesundheitskarte enthält lediglich Stammdaten und Berechtigungsdaten
27. Stufe 4 Probleme bei der vierten Stufe
Einrichtungsübergreifende Zuordnung von Informationen (aufgrund einer fehlenden nationalen (Patienten-)Identifikation
Einigung auf ein gemeinsames Vokabular
Integritäts-, Integrations-, Versions- und Formatprobleme (aufgrund der verteilten Datenhaltung)
Anforderungen des Datenschutzes und der Datensicherheit
28. Stufe 5 Elektronische Gesundheitsakte
Definition: Eine auf digitalem Datenträger gespeicherte Sammlung aller möglichen gesundheitsrelevanten Informationen zu einer Person, welche aus mehreren eigenständigen medizinischen Versorgungseinrichtungen an verschiedenen Orten stammen und zusätzlich vom Patienten selber eingetragen werden können
Inhalt:
Informationen zu den Behandlungen eines Patienten aus mehreren Institutionen, aber auch:
„Wellness“-, Ernährungs- und andere gesundheitsbezogenen Informationen
Auch „personal health record“ genannt
29. Stufe 5 Elektronische Gesundheitsakte
Webbasierter Aufbau
Kartenbasierter Aufbau
auch „elektronische Gesundheitskarte“ genannt
30. Architektur einer elektronischen Patientenakte Datenbankorientierter Ansatz
Vorteile:
Präsentation in verschiedenen Sichten und Formaten ?
redundantes Speichern ist nicht mehr notwendig
Besonders für verteilte elektronische Patientenaktengeeignet
Erstellung von Abfragen an die Datenbank
Unterstützung der klinisch-wissenschaftlichen Forschung und des Qualitätsmanagements
31. Architektur einer elektronischen Patientenakte Datenbankorientierter Ansatz
Nachteile:
Wenig flexibel
Schwierigkeiten bei der Beschreibung und Definition des Datenmodells
Strukturierung der Daten nicht im Einklang mit klinischer Praxis
32. Dokumentorientierter Ansatz
Vorteile:
Große Flexibilität und Freiheit für die Autoren
Sowohl strukturierte als nicht-strukturierte Inhalte
Erlaubt einfaches Blättern durch die Akte
Suchen nach Informationen leichter, da der Kontext erhalten bleibt
Architektur einer elektronischen Patientenakte
33. 1.3.2 Telematik Wortbedeutung:
Telekommunikation (= nicht-physischer Transport von Nachrichten über Distanzen)
Informatik
Inhalt: Mittel der Informationsverknüpfung von mindestens zwei EDV-Systemen mit Hilfe eines Telekommunikationssystems, sowie einer speziellen Datenverarbeitung
Anwendungsgebiete:
E-Commerce
E-Learning
Verkehrstelematik
Telematik im Gesundheitswesen
…
34. E-Learning Einsatz elektronischer Medien für Lehre und Lernen
In der Regel handelt es sich um Computer-Based-Learning
Beispiele:
CD-Roms als Datensammlung
Lernprogramme / Tutorials
Teleteaching
35. Tele-teaching Computer-Based-Training: Training mit Hilfe von Unterlagen, die auf dem Computer hinterlegt sind
Tele-Teaching: Echtzeit-Lehre an verschiedenen Orten; heute in der Regel Computer-Based, aber nicht not-wendigerweise
36. Telematik im Gesundheitswesen WHO-Definition: Telematik im Gesundheitswesen ist ein Sammelbegriff für gesundheitsbezogene Aktivitäten, Dienste und Systeme, die über eine Entfernung hinweg mit Mitteln der Informations- und Kommunikations-technologie ausgeführt werden, zum Zweck globaler Gesundheitsförderung, Krankheitskontrolle und Krankenversorgung, sowie für Ausbildung, Management und Forschung für das Gesundheitswesen.
Teilsysteme:
Telemedizin
Telematik für das Gesundheitsmanagement (GM)
Teleausbildung
Telematik für die Medizinische Forschung
37. Telematik für die Medizinische Forschung Austausch von medizinischen Forschungsergebnissen
Forschungsdatenbanken, z. B.
Cochrane-Library: In der Cochrane Database of Systematic Reviews (CDSR) sind Volltextversionen von Cochrane-Reviews und Protokolle zu entstehenden Übersichtsarbeiten enthalten. Ein Cochrane-Review fasst alle zu einer therapeutischen Fragestellung relevanten Studien zusammen. Die Reviews entstehen formal und strukturell standardisiert und gehören inhaltlich i.d.R. zu den Arbeiten mit den höchsten wissenschaftlichen Evidenzgraden.
Medline: MEDLINE enthält Nachweise der internationalen Literatur aus allen Bereichen der Medizin, einschließlich der Zahn- und Veterinärmedizin, Psychologie und des öffentlichen Gesundheitswesens. Quellen sind ca. 4.500 internationale Zeitschriften.
http://medline.cos.com/: Linzenz erforderlich
AidsLine: Vollständige Datenbank zu allen Veröffentlichungen zu AIDS und HIV-Infektionen
PubMed: frei zugänglich
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed
38. Telematik für das GM, Teleausbildung Teleausbildung:
verschiedene Ebenen, von CD-gestützter Ausbildung bis zur interaktiven Betreuung
Plattformen für Standortstudenten
Telematik für das Gesundheitsmanagement
Integration, z. B. Datenaustausch für integrierte Versorgung, Praxisnetze etc.
Datenaustausch mit Krankenkassen und Behörden
Geschäftsführungsmodell: Telematik ermöglicht Führung auf Distanz
39. Telemedizin Definition:
Telemedizin ist die Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen durch Berufstätige im Gesundheitswesen unter Verwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien, insbesondere für die Diagnose und Therapie von Kranken
Beispiele:
Telebefundung eines Röntgenbildes aus Bergen in HGW
Second Opinion einer während einer OP aufgetretenen Komplikation
EpiVista: elektronischer Behandlungskalender für Epileptiker
40. Telemedizin Geschichte der Telemedizin
60er – 70er Jahre
Analoge Videoübertragung
Punkt-zu-Punkt
80er
Digitale Videokonferenzsysteme
90er – jetzt
PC-basierte Systeme
Strukturierter Datenaustausch
Punkt-zu-Mehrpunkt
41. Zielsetzungen Ortsunabhängige Versorgungsqualität
Medizinische Versorgung auch in strukturschwachen Regionen in höchster Qualität
Verbesserte Patientendatenverfügbarkeit
Verbesserung der Qualität medizinischer Entscheidungen durch existierende Informationen
Qualitativ bessere medizinische Dienstleistungen
Patienten sollten mehr Informationen und bessere Dienstleistung erhalten
Effizientere Erbringung med. Dienstleistungen
Reduktion unnötiger Verwaltungsarbeit, wie Mehrfachdatenerfassung & Aufgabenverteilung auf verschiedene Institutionen und Mitarbeiter
Sicherheit und Vertraulichkeit
Berücksichtigung der Sicherheit und Vertraulichkeit gegenüber Patienten
Leichterer Zugriff auf medizinisches Wissen
Präventive Gesundheitsinformationen für Patienten
42. Kommunikationswege Funk
Telefonleitung
Netzwerk-Kommunikation
LAN’s: Local area networks
WAN’s: Wide area networks
Mobile Kommunikation
z. B. Übertragung der aktuellen Blutzuckerwerte übers Handy
Satellitenkommunikation
z. B. Fernbefundung im Flugzeug
z. B. second opinion in Afrika
43. Technische Anforderungen Verfügbare Bandbreiten
Modem 56 kBit/s
ISDN 128 kBit/s
ADSL 0,8 –8 MBit/s
Asymmetrical Digital Subscriber Line, Teilnehmer-Anschluss mittels Telefonkabel
Bluetooth 1 MBit/s
Bluetooth: Industriestandard für die drahtlose (Funk-)Vernetzung von Geräten über kurze Distanz. Bluetooth bietet eine drahtlose Schnittstelle, über die sowohl mobile Kleingeräte wie Mobiltelefone als auch Computer und Peripheriegeräte miteinander kommunizieren können.
UMTS 2 MBit/s (nach anderen Angaben 14 MBit/s)
Ethernet 10 MBit/s
WLAN 11 - 54 MBit/s
WiMax 75 MBit/s (Worldwide Interoperability for Microwave Access)
Fast Ethernet 100 MBit/s
Übertragung in vertretbarer Qualität nur ab Ethernet
44. Anwendungen Häusliche Betreuung
Konzept: Telemedizin-Dienstleistungen, die Patienten zu Hause oder in einer Nicht-Krankenhausumgebung gewährt werden
Telemonitoring: Fernüberwachung und Fernbetreuung
Ziele:
Optimierung der Anzahl von Krankenhausvisiten
Verbesserung der Qualität und Quantität der Patientenüberwachungsdaten
Einrichtung eines “geführten Überwachungsprozesses” durch Arzt-Patient-Interaktion
Bereitstellung automatisierter Entscheidungshilfen zur Datenanalyse und –interpretation
Beispiel: Betreuung von diabetischen Glaukompatienten
Messung des Blutzuckerspiegels
Messung des Augeninnendrucks
Übermittlung der Daten an den behandelnden Arzt
45. Community Nurse Konzept:
Community Nurse übernimmt Teilaufgaben des Hausarztes
insbesondere Hausbesuche
Standardüberwachung
Nicht-invasive Therapien
Fernbefundung
Community Nurse übermittelt Daten an Hausarzt zur Befundung, z. B.
EKG
Gewicht (zur Überwachung der Herzinsuffizienz)
46. Telekonsultation, Telepräsenz Konzept:
Bestätigung von Diagnosen durch „second opinion“ vom Spezialisten
Vorstellung akuter Fälle durch Standardkrankenhäuser an Zentralkrankenhäusern
Vermeidung unnötiger Patiententransporte und Fehlleitungen von Patienten
Fernzugriff auf das Wissen oder die Erfahrung eines Spezialisten
DICOM
Digital Imaging and Communications in Medicine
Standard für Speicherung und Austausch medizinischer Bilddaten
47. Telekonsultation, Telepräsenz (Forts.) Häufigste Anwendung: Teleradiologie
Definition: Bereitstellung radiologischer Dienste für entfernte Orte und Fernübertragung radiologischen Bildmaterials, d.h. Übermittlung von Röntgenbildern, CT-Bildern, Ultraschall-Bildern, MRT-Bildern, Befunden
Anwendungen
Second Opinion
konsiliarische Absicherung der Verdachtsdiagnose
Krankheits- und Urlaubsvertretung
Bereitschaftsdienst
Übertragung an diensthabenden Oberarzt nach Hause
Notfallversorgung
Zeitnahe Entscheidung über weiteres Prozedere bei Notfällen durch Übertragung von Bildern an Spezialisten
Teleradiologische Befundung
Komplette Befundung kleinerer Häuser durch Zentren
Befundübermittlung an Überweiser
Wissenschaftlicher Austausch
48. Beispiel
49. Häufigste Anwendung: Teleradiologie
Vorteile der Teleradiologie
Austausch von Bildmaterial für wissenschaftliche Kooperationen
Zugriff auf Bildmaterial bei Notfallpatienten
Zugriff und Austausch von Bilddaten in ländlichen Gebieten
Bilddatentransfer vom Allgemeinmediziner zum Spezialisten und umgekehrt
Vermeidung Mehrfachuntersuchungen
Reduktion gesundheitlicher Belastungen und Transportkosten Telekonsultation, Telepräsenz (Forts.)
50. Teleradiologie Beispiel CT
Hinweis: CT darf nur benutzt werden, wenn ein Facharzt (Radiologe) die Befundung garantiert.
Alternativen
Betrieb durch Krankenhaus
Fremdvergabe an auswärtige Institute
Gerät wird vom Krankenhaus angeschafft
MTRA und Arzt mit Strahlenschutzausbildung müssen vor Ort sein, aber kein Radiologie
Komplettlösung
Gerät und MRTA werden vom Befunder gestellt
Arzt mit Strahlenschutzausbildung vor Ort (macht ansonsten aber anderes)
Outsourcing
Patient wird zum Outsourcing Partner gebracht
Problem: Ausfallkonzept (was passiert, wenn Verbindung nicht funktioniert)?
51. Weitere Beispiele Fernbefund im Nachtdienst
Trombolyse beim Schlaganfall
Telepathologie
Telechirurgie
Definition: Operationsdurchführung durch ferngesteuerte Roboter
Telemedizin im Notarztwesen
Telemedizin in der Luftfahrt
Pilotprojekt zwischen Lufthansa und Charité
Ziel: Vermeidung von Ausweichlandungen
52. Vorteile Verbesserung von Diagnosen und Therapien durch interdisziplinären Austausch
Kostenreduktion
Wegekosten- und Zeitaufwandsreduktion
Synergieeffekte durch kooperative Beziehungen
Vermeidung unnötiger Untersuchungen durch verbesserte Diagnoseplanung
Verkürzung der Befund- und Liegezeit
53. Nachteile Datenschutz
Speicherung und Weitergabe personenbezogener Patientendaten
Verlust an persönlicher Beziehung (Arzt-Patient)
Anschaffungskosten
54. Arbeitsaufgabe Entwickeln Sie ein Konzept zur telematischen Betreuung von adipositären Kindern
55. 1.3.3 Datenträgeraustausch (DTA) Definition: Austausch von Daten zwischen Krankenhaus und Krankenkasse auf geeigneten Datenträgern
Elektronischer Austausch:
seit 1. Jan. 2004 verpflichtend (§ 301 SGB V)
elektronisches und maschinenlesbares Format
keine postalische Zustellung mehr
Vorteile des elektronischen Austausches
schnellere Übermittlung
Fehlerreduktion durch Verzicht auf Neueingabe
Automatisierung: Auslösung einer Nachricht ohne menschliche Auslösung, z. B. Aufnahmeanzeige bei Aufnahme
Automatische Kontrolle der Vollständigkeit, z. B. Aufnahmeanzeige wird nicht verschickt, wenn keine Aufnahmediagnose enthalten ist
56. Datenträgeraustausch (DTA) Inhalt
Aufnahmeanzeige
Krankenhaus zeigt Aufnahme des Patienten elektronisch an
Kostenübernahmeerklärung
Krankenkasse übersendet Kostenübernahmeerklärung elektronisch
Anforderung einer medizinischen Begründung
Krankenkasse fordert u.U. elektronisch eine Begründung der Aufnahme an, z. B. wenn ambulante OP Vorschrift
Entlassungsanzeige
Krankenhaus zeigt Entlassung des Patienten elektronisch an
Rechnung
Krankenhaus schickt elektronisch Rechnung an Krankenkasse
Zahlungsmitteilung
Krankenkasse übermittelt elektronisch die Mitteilung, dass Zahlung erfolgt ist
57. Technische Umsetzung Einigung über Protokolle, d.h. Datenaustausch muss normiert sein
58. 21er Datensatz Grundlage: § 21 KHEntgG: Übermittlung und Nutzung von DRG-Daten
Das Krankenhaus übermittelt auf einem maschinenlesbaren Datenträger jeweils zum 31. März für das jeweils vorangegangene Kalenderjahr die Daten nach Absatz 2 an eine von den Vertragsparteien nach § 17b Abs. 2 Satz 1 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes zu benennende Stelle auf Bundesebene (DRG-Datenstelle).
59. 21er Datensatz Strukturdaten je Übermittlung für das letzte Jahr:
Institutionskennzeichen
Art des Krankenhauses
Trägerschaft
Anzahl der aufgestellten Betten,
Merkmale für die Vereinbarung von Zu- und Abschlägen … einschließlich der Angabe, ob eine Teilnahme an der stationären Notfallversorgung erfolgt
Anzahl der Ausbildungsplätze
Höhe der Personal- und Gesamtkosten
Anzahl der Ausbildenden und Auszubildenden
Summe der vereinbarten und abgerechneten DRG-Fälle
Summe der vereinbarten und abgerechneten Bewertungsrelationen
Ausgleichsbeträge nach § 3 Abs. 6 oder § 4 Abs. 9
60. 21er Datensatz Leistungsdaten je Krankenhausfall (Ausschnitt):
krankenhausinternes Kennzeichen des Behandlungsfalles
Institutionskennzeichen der Krankenkasse,
Geburtsjahr und Geschlecht des Patienten
Postleitzahl des Wohnorts des Patienten
Aufnahmedatum
Aufnahmegrund und -anlass
aufnehmende Fachabteilung
Entlassungs- oder Verlegungsdatum
Entlassungs- oder Verlegungsgrund
Haupt- und Nebendiagnosen
Datum und Art der durchgeführten Operationen und Prozeduren
Art und Höhe der im einzelnen Behandlungsfall insgesamt abgerechneten Entgelte, der DRG-Fallpauschale, der Zusatzentgelte, der Zu- und Abschläge, der sonstigen Entgelte nach § 6,
61. 1.3.4 Materialwirtschaft Automatisierung:
Selbständige Auslösung von Bestellungen bei Unterschreiten einer bestimmten Richtgröße
Voraussetzung: Zeitnahe Erfassung der Entnahmen
Selbständige Zurechnung von Materialien auf Kostenträger
Voraussetzung: Exakte Erfassung einzelner Verbräuche
Problem: Bar-Code meist nur auf Großpackungen, nicht auf Einzelpackungen
62. 1.3.5 Wissensbasierte Diagnose- und Therapieunterstützung Definition: Ein wissensbasiertes System (WBS) ist ein Anwendungssystem, das Wissen enthält und anwendet
Diagnose- und Therapieunterstützung:
Computergestützte Systeme, die den Arzt bei der Diagnose und Therapie von Krankheiten unterstützten
Vorformen, aber keine WBS sind:
Wahrscheinlichkeitstabellen, die bestimmten Symptomen bestimmte Diagnosen mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten zuordnen
WBS enthalten Algorithmen der Diagnose- und Therapiefindung
63. Beispiel Krebstherapie am DKFZ
Diagnose
Therapieauswahl
Therapieplanung
Monitoring der Therapie
Prognose
64. 1.4 Public Relations und externe Informationswirtschaft Öffentlichkeitsarbeit
Externe Öffentlichkeit: gegenüber Patienten und Allgemeinheit
Massenmedien (Zeitung, Fernsehen, Radio)
Faltblätter
Informationsblätter
Plakate
Broschüren
Vorträge
Interne Öffentlichkeit: gegenüber Mitarbeitern
Berichtswesen
Firmenzeitung
Hausradio
65. Ziele der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wahrnehmung des Krankenhauses
Normalfall: Krankenhaus nicht präsent, nur im Notfall
Assoziation im Notfall
Verbesserung des Images
Zufriedenheit der Bevölkerung mit Krankenhaus
regelmäßige Pressepräsenz
Assoziation des Krankenhausnamens mit positiven Schlagzeilen
Kommunikation von Innovationen
Hinweis auf neue Behandlungstechniken
Hinweise auf logistische oder verwaltungsmäßige Neuerungen
66. Corporate Identity Einbindung
Corporate Identity beeinflusst die öffentliche Wahrnehmung des Krankenhauses
Corporate Identity ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit
Unternehmenskultur:
Netzwerk von gelebten Verhaltensmustern und Normen innerhalb einer Unternehmung durch Schaffung eines „Wir-Bewusstseins“
Ziel:
Handlungen und Entscheidungen aller Beteiligten auf der Basis eines einheitlichen Unternehmensbildes bzw. Firmenimages und Unternehmensleitbildes
? höhere Kompatibilität und Synergie der Unternehmensaktivitäten,
? höhere Identifikation mit dem Unternehmen und dessen Politik,
? höhere Motivation
67. Corporate Identity Strategie:
Übereinstimmung der durch verbales und nonverbales Verhalten gesendeten Signale mit dem erarbeiteten Konzept,
so dass bei den verschiedenen Adressatenkreisen ein einheitliches Firmenimage entsteht, das mit der selbstgewählten Corporate Identity übereinstimmt (Image Fit)
Adressatenkreise: Öffentlichkeit, Kunden, Presse, Kapitalgeber, Lieferanten, potentielle Arbeitnehmer etc.,.
Elemente:
Corporate Behaviour
Corporate Communication
Corporate Design
68. Corporate Behaviour Inhalt: Verhalten eines Unternehmens nach innen (Mitarbeiter) und außen (Kunden, Öffentlichkeit etc.).
Verhaltensbereiche:
instrumentales Unternehmensverhalten: z. B. Preispolitik, Führungsstil
Personenverhalten: Verhalten der im Unternehmen tätigen Personen untereinander sowie das Verhalten dieser Personen zu Außenstehenden
Medienverhalten des Unternehmens: abhängig von der politischen und ethischen Grundhaltung des Unternehmens, evtl. auch von gesetzlichen Restriktionen; es umfasst alle Formen der Kommunikationspolitik, z. B. Stil der Öffentlichkeitsarbeit, Verhältnis zu Journalisten, Werbestil, Auswahl der Werbemedien.
69. Corporate Communication Inhalt:
Kommunikationsstrategie, die durch eine ganzheitliche Betrachtung aller nach innen und außen gerichteten kommunikativen Aktivitäten eines Unternehmens ein klar strukturiertes Vorstellungsbild von der Unternehmung (corporate image) in der Öffentlichkeit und bei den Mitarbeitern des Unternehmens erreichen will
Formelle Anforderungen
Standardisierung von Briefen (Kopf, Schrift,..)
Anrede von Kunden etc.
Handhabung von E-Mails
Antwortzeiten,…
70. Corporate Design Inhalt:
Visuelles Erscheinungsbild eines Unternehmens im Rahmen und zur Unterstützung der von der corporate identity vorgegebenen Ziele
Ziel:
Das CD soll das Unternehmen nach innen und außen als Einheit erscheinen lassen, insbes. durch formale Gestaltungskonstanten, z. B. Firmenzeichen (Logo), Typographie, Hausfarbe etc. In Gestaltungsrichtlinien ("Design-Bibeln") wird festgelegt, wie diese Gestaltungskonstanten in unterschiedlichen Anwendungsbereichen einzusetzen sind, z. B. Briefbögen, Innenarchitektur, Produkt- und Verpackungsgestaltung und Anzeigen.
Kleidung und Corporate Design
71. Diskussionsanregung Diskutieren Sie die Pros und Cons einer einheitlichen Dienstkleidung im Krankenhaus für folgende Berufsgruppen:
Küchenpersonal
Reinigungskräfte
Ärzte
Verwaltungsmitarbeiter