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Sozialstruktur u. Soziale Ungleichheit II:

Sozialstruktur u. Soziale Ungleichheit II: . Geschlecht u. Migration, Ethnien/Nation. ‚Neue Formen sozialer Ungleichheit‘ I. Lange dominierten in den Diskussionen zur sozialen Ungleichheit ökonomische Aspekte und so verstandene ‚Armut‘

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Sozialstruktur u. Soziale Ungleichheit II:

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Presentation Transcript


  1. Sozialstruktur u. Soziale Ungleichheit II: Geschlecht u. Migration, Ethnien/Nation Prof. Dr. Günter Roth

  2. ‚Neue Formen sozialer Ungleichheit‘ I • Lange dominierten in den Diskussionen zur sozialen Ungleichheit ökonomische Aspekte und so verstandene ‚Armut‘ • Neue Konzepte sozialer Ungleichheit beziehen sich umfassender auf Lebenslagen und insbesondere kulturell begründete soziale Unterschiede, die jedoch auch einer sozialen Logik folgen • ‚Neue Formen‘ und Ursachen sozialer Ungleichheit beziehen sich u.a. auf die Dimensionen • Geschlecht u. • Ethnie/Nation

  3. ‚Figuration‘ Etablierte u. Außenseiter (Norbert Elias) I • Ansatz von Norbert Elias mit der ‚Figuration‘ von ‚Etablierten u. Außenseitern‘ (Muster einer Interdependenz) • Elias analysierte Phänomenen der sozialen Segregation in einer Vorortsiedlung in England 1960 und fand keine ‚üblichen‘ Formen und Ursachen der sozialen Ungleichheit • Auffallend war aber die Unterscheidung zweier Gruppen: ‚Alteingesessene‘ u. später Zugewanderte • Letztere wurden von den ersten stigmatisiert, ohne erkennbare andere soziale Unterscheidungsmerkmale (Einkommen, Bildung, Beruf, Ethnie, Nationalität etc.)

  4. Figuration von ‚Etablierten u. Außenseitern‘ II • Allgemein tendieren Gruppen dazu, Gruppenidentität über die Unterscheidung von ‚Wir‘ (‚die Guten‘) u. ‚Andere‘ (‚die Schlechten‘) herzustellen (Experimente von Sherif, s. Intranet) • Etablierte Gruppen weisen eine feste Sozialstruktur u. soziale Integration sowie Kohäsion u. eine Identität mit der Identifikation von Normen, Werten etc. der eigenen Gruppe auf • Gruppen entwickeln Zusammenhalt u. Vertrauen in Abgrenzung zu anderen u. halten dieses gegenüber ‚Neuankömmlingen‘ u. ‚Fremdgruppen‘ aufrecht durch soziale Kontrolle (Norm u. Sanktion) • Die Zugehörigkeit zu etablierten Gruppen verschafft den Mitgliedern Vorteile u. Macht in Abgrenzung zu ‚Außenseitern‘(Lob- u. Schimpfklatsch) • Außenseitergruppen erfahren eine Benachteiligung (selbst verstärkt) durch Etablierte u. weisen ein geringes Maß an Selbstwertgefühl u. sozialer Integration auf • Sich selbst erfüllende Prophezeiung oder ‚Soziodizee‘ (Bourdieu)

  5. Geschlecht u. soziologische Theorien • Funktionalismus • Arbeits- u. Rollenteilung (Familie/Öffentlichkeit etc.) sorgt für differenzierte u. effiziente Leistungen, soziale Integration u. Strukturerhaltung in Abgrenzung zu anderen Institutionen (je nach sozialen u. ökonomischen Bedingungen/Anforderungen) • Macht- u. Konfliktansätze • Kampf der Geschlechter um Macht, Anerkennung u. Vorherrschaft • Interpretative Ansätze • Gechlecht wird als ‚Gender‘ konstruiert d. symbolische Interaktion (z.B. Haare, Kleidung); typisch u. unverwechselbar <--> Ähnlichkeit

  6. Geschlecht: biologische und gesellschaftliche Ungleichheit I • Biologische Unterschiede bieten keine hinreichenden Erklärungen für die darauf aufbauenden sozialen Unterschiede • z.B. Körperkraft ist im Mittel bei den Männern größer, Varianz ist aber innerhalb der Geschlechter größer als zwischen diesen und kann die sozialen Unterschiede der Rollenteilung (z.B. Militär) nicht erklären • Die biologische Disposition zum Stillen begünstigt zwar die intensivere Zuwendung von Müttern zu Kindern, sie kann die sozialen Unterschiede der Rollenteilung bei der Haus- u. Berufstätigkeit jedoch nicht erklären • Die historische Varianz des sozialen Verhaltens der Geschlechter (vgl. E. Badinter, Die Mutterliebe) legt die Nachrangigkeit der biologischen Prägung nahe

  7. Geschlecht: biologische und gesellschaftliche Ungleichheit II • Biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern prägen zwar unser Verhalten und unsere Potenziale, • Sie determinieren jedoch nicht unsere Entwicklungsmöglichkeiten ... • Verhältnis der Geschlechter ist eine soziale Konstruktion (‚Gender‘) • Verhältnis kann auch als soziale ‚Figuration‘/Feld betrachtet werden (s.o.) • Biologische Unterschiede werden zur Stabilisierung von Machtverhältnissen benutzt ... • Selbst- u. Fremdzuschreibungen von Gruppen, Z.B. Lob- und Schimpfklatsch u. die Zuschreibung von Charisma ...

  8. Erklärung geschlechtsspezifischer Sozialisation • Nancy Chodorow • Identifikation von Mädchen mit ihren Müttern u. bleibende enge Beziehung im Gegensatz zur Ablösung d. Jungen v. der Mutter u. der Suche nach einer männlichen (distanzierteren) Rolle bewirkt, dass Frauen eher engere Beziehungen pflegen, für andere sorgen etc., während Männer sich auf unpersönliche Arbeiten, Technik etc. konzentrieren • Carol Gilligan • Betont den Geschlechterbias und die dem zugrundeliegende Machtverteilung im Urteilen mit der gesellschaftlichen positiven Besetzung abstrakt-genereller Urteile u. Gesetze, dem Männern eher zuneigen, und der negativen Besetzung der persönlicheren Bewertung u. Ableitung moralischer Grundsätze aus individuellen Gegebenheiten bei Frauen

  9. Die männliche Herrschaft (Bourdieu) • Soziale Klassifikationen, die der ständigen Naturalisierung unterliegen • System homologer Gegensätze • oben/unten, hart/weich, gerade/krumm, vorne/hinten, öffentlich/privat • z.T. mit Entsprechungen des Körpers u. Bewegungen • Universelle Denkschemata und Unterscheidungsmerkmale -/kriterien, die scheinbar natürliche Unterschiede einordnen • Verkehrung von Ursache und Wirkung der realen Austausch- und Machtverhältnisse der Geschlechter • Verkennung von Machtverhältnissen u. Übergang in Fleisch und Blut u. m/w Habitus • ‚Hohe‘ (abgehobene) Theorie u. intuitive Praxis, Herz/Verstand, System/Lebenswelt, Objektivismus/Subjektivismus, Führung/Dienen, Ausführung, Öffentlich/Privat • Verklärung der Herrschaftsbeziehungen zu affektiven, z.B. in der Verwandlung von Macht in Charisma oder Charme bis zur tiefsten Dankbarkeit oder Zuneigung kann (z.B. ‚geheimnisvolle‘ Anziehung der Krankenschwester zum Chefarzt)

  10. Die Männliche Herrschaft u. einige Folgen i.d. Pflege • ‚Natürlich’ ist ca. 80 % der Pflege weiblich – unter meist männlicher Führung • Dilemmata unerkannter Prekarität (das Leiden der sozialen Position) • Dilemmata falscher Alternativen • ‚natürlich‘ u. selbstverständlich gilt das Leitmotiv der einfühlenden, lebensweltlichen oder ganzheitlichen Pflege und der Familie • und eine habituelle Ablehnung von Dokumentation, Messung, Standardisierung, Technisierung, Objektivierung • als funktionalistisch-technokratisch institutioneller oder ‚harter‘ Pflegestil (zu dem bei institutionellen Zwängen oder nach dem ‚Praxisschock‘ oft resignierend gewechselt wird) • Häufig dumpfes Gefühl der Belastung u. des ‚Mobbings‘ bei Pflegekräften • verkannte Konfliktlinien, z.B. mit ‚klatschenden‘, ‚hinterlistigen‘, ‚zickigen‘, intuitiven Frauen u. ‚aufrecht‘ kämpfenden, ‚coolen‘, sachlich-vernünftigen Männern • Dogma der ‚Familiarität‘, Paternalismus, Bevormundung, Überversorgung u. Infantilisierung

  11. Der lange Kampf um das Frauenwahlrecht... 1870: Bundesstaat Wyoming 1893: Neuseeland 1906: Finnland 1908: Australien (Weiße, ab 1967 alle) 1913: Norwegen 1915: Dänemark, Island 1917: Russland 1918: Deutschland, Irland, Rumänien, Ungarn 1919: Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Tschechoslowakei 1920: Kanada, USA, 1921: Schweden 1924: Mongolei 1928: Großbritannien 1929: Ecuador 1931: Sri Lanka (Ceylon), Spanien 1932: Brasilien, Thailand, Uruguay 1934: Kuba, Türkei, 1935: Indien 1937: Philippinen 1942: Dominikanische Republik 1944: Frankreich 1945: Liberia, 1946: Albanien, Italien, Jugoslawien, Südafrika 1947: Argentinien, Bulgarien, Burma, China, Japan, Venezuela 1948: Belgien, Israel, Korea 1949: Chile, Costa Rica 1952: Griechenland 1953: Mexiko (eingeschränkt ab 1947) 1971: Schweiz, in Appenzell erst 1990 1974: Portugal, 1984: Liechtenstein 2002: Bahrein Quelle: Fischer, Weltalmanach

  12. Geschlechterrollen Quelle: Nunner-Winkler, G.: Geschlecht und Gesellschaft, in: Joas, H (Hg.): Lehrbuch der Soziologie, Frankfurt 2001, S. 273.

  13. Geschlechtsspezifische Berufswahl Quelle: Nunner-Winkler, G.: Geschlecht und Gesellschaft, in: Joas, H (Hg.): Lehrbuch der Soziologie, Frankfurt 2001, S. 281

  14. Einstellungen nach Geschlecht

  15. Einstellungen zu Rollen von Mann und Frau

  16. Einstellungen zur Frauenerwerbstätigkeit I • Fragestellungen: • „Ein Kleinkind wird sicherlich darunter leiden, wenn seine Mutter berufstätig ist“ • „Eine berufstätige Mutter kann ein genauso herzliches und vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Kindern finden wie eine Mutter, die nicht berufstätig ist“ • „Es ist für ein Kind sogar gut, wenn seine Mutter berufstätig ist und sich nicht nur auf den Haushalt konzentriert“

  17. Einstellungen zur Frauenerwerbstätigkeit II

  18. Erwerbsquoten in Deutschland nach Geschlecht (1950-2000) Quelle: Mikrozensus, Statistisches Bundesamt, Datenreport 2002: 89

  19. Entwicklung der Frauenerwerbsquote nach Alter Quelle: Mikrozensus, Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004: 100

  20. Frauenerwerbsquoten und Alter der Kinder Quelle: Mikrozensus n. BMFSFJ 2003, Familie im Spiegel der Statistik, S. 106

  21. Frauenerwerbsquoten, Alterskohorten und Einkommen des Ehemannes Entnommen aus: Nunner-Winkler, G.: Geschlecht und Gesellschaft, in: Joas, H (Hg.): Lehrbuch der Soziologie, Frankfurt 2001, S. 279.

  22. Soziale Ungleichheit u. Geschlecht an Hochschulen Quelle: Mikrozensus, Statistisches Bundesamt, Datenreport 2002: 74

  23. Bruttomonatsverdienst nach Geschlecht (produzierendes Gewerbe) Quelle: Statistisches Jahrbuch 2000, nach: Nunner-Winkler, G.: Geschlecht und Gesellschaft, in: Joas, H (Hg.): Lehrbuch der Soziologie, Frankfurt 2001, S. 279.

  24. Einkommensungleichheit und Geschlecht: Hintergrund • Früher: Offene Diskriminierung von Frauen (z.B. Leitbild ‚Männlicher Ernährer‘) und klassische Rollen- und Machtaufteilung • Heute: V.a. indirekte und kumulative Folgen von geschlechtsspezifischer Sozialisation und ungleichen Machtverhältnissen: • Werte, Rollen, Karriereorientierung, Vorbilder u.s.w. • Geschlechtstypische Berufsorientierung • Unstete Erwerbstätigkeit u. Karriere (v.a. wg. Kindern) --> Defizite der Ausbildung u. Berufserfahrung --> Geringere Karrierechancen • Machtstrukturen (offene und versteckte Diskriminierung) • Sexismus Vgl. dazu auch: Pfaff, Anita: Frauen, in: Allmendinger/Mayerhofer (Hg.), Soziologie des Sozialstaats, Weinheim/München 2000, S. 282 f.

  25. Zeitverwendung von Frauen u. Männern (Werktage) Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004: 549

  26. Zeitverwendung von Frauen u. Männern (Wochenende) Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004: 550

  27. Zeitverwendung von Frauen u. Männern (Wochenende) Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004: 551

  28. Einschätzung der Zeitverwendung von Frauen u. Männern Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004: 553

  29. Zeit für Kinderbetreuung n. Geschlecht Quelle: Mikrozensus n. BMFSFJ 2003, Familie im Spiegel der Statistik, S. 134

  30. Ethnien: Begriff • Ethnisch: „einem Volke eigentümlich“ • traditionell: Volksgruppe, die sich durch kulturelle Praktiken oder Einstellungen (v.a. Sprache, Geschichte, Herkunft, Religion, Kleidung) von anderen unterscheidet • entgegen einer ‚essentialistischen‘ Definition, die auf die (oft nicht vorhandene) Gemeinsamkeit bestimmter Merkmale abhebt, • wird heute die Selbst- oder Fremdzuschreibung als verwandte Volksgruppe (Erblichkeit der Zuordnung) als einziges konstitutives Merkmal anerkannt

  31. Nation: Begriff • Nation als Herrschaftsverband über ein Volk in einem vorhandenen oder erstrebten Staat über ein Gebiet mit einem Gewaltmonopol, einem überzeitlichem Anspruch, Zugehörigkeitsregeln (meist exklusiv) und reziproken Verpflichtungen sowie allgemeinen und gleichen Rechten seiner Mitglieder • Modernes Verständnis von Nationen ist multikulturell, multiethnisch und integrativ für dauerhaft auf einem Staatsgebiet lebende Menschen

  32. Minderheit: Begriff • Minderheit: Bezeichnet nicht lediglich eine numerische Größe • Gruppen, die gegenüber der Mehrheit kraft ihrer distinkten Merkmale (z.B. Religion, Sprache, kulturelle Praktiken) gegenüber der Mehrheit unterschieden sind • Minderheiten entwickeln ein Gefühl der Gruppensolidarität • Vergleichsgröße ist meist die als homogen vorgestellte Mehrheitsbe-völkerung moderner Staaten; die Zuschreibung resultiert oft aus der statistischen Erfassung und ist mit dem Zuweisen oder Versagen von Rechten verbunden <--> sozialer u. politischer Kampf

  33. Rassenbegriff • Meist mehr oder weniger willkürliche Zuordnung von Volksgruppen anhand körperlicher oder askriptiver Merkmale (z.B. Hautfarbe, Haar, Gesicht, Größe) • Religiöse Ursprünge in der ‚Reconquista‘ (spanische Rückeroberung) 1492 mit dem Zwangsbekehrungsedikt und der Forderung der ‚Reinheit des Blutes‘ gegen Juden • Der Begriff lebt wieder auf in den Adelsgesellschaften in Frankreich und der Anthropologie d. 19. Jahrhunderts u. schließlich im diffusen, biologistisch verbrämten NS-Rassen-Antisemitismus

  34. Nationalstaat und ethnische Ungleichheit • Der moderne Nationalstaat als (legale rationale) Herrschaft über ein Volk und ein Gebiet (Gewaltmonopol) ist u.a. eine • Folge zahlreicher und langwieriger religiöser, ethnischer und wirtschaftlicher Auseinandersetzungen und Kriege • Einerseits stellt der Nationalstaat dem Anspruch nach einen integrierenden Kompromiss dar, der allen Mitgliedern formal gleiche Rechte und Pflichten auf seinem Gebiet garantiert • Andererseits ermöglicht er die ethnische Differenzierung oder Ausgrenzung durch • gemeinsame soziale und kulturelle Institutionen (Sprache, Schulen, Nationalfeiertage u.s.w.) • die in der Regel exklusive Mitgliedschaft • die Setzung allgemeiner Regeln und Werten • und dem Widerspruch zwischen formal gleichen Rechten und materieller Ungleichheit (z.B. Recht auf Eigentum bei ungleicher Verteilung, Vorherrschaft best. kultureller Praxis)

  35. ‚Wir-Gruppen‘ und Ethnozentrismus • Auf ethnische, nationale oder sonstige Unterschiede begründete Gruppen weisen eine Gemeinsamkeit als ‚Wir-Gruppen‘ auf • Wir-Gruppen sind Gruppen, deren Mitglieder ein Gefühl der Zusammengehörigkeit (Wir-Gefühl) entwickeln und über längere Zeit relativ kontinuierlich kommunizieren und inter-agieren, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Die Gemeinsamkeit kultureller oder körperlicher Merkmale ist keine notwendige Bedingung für die Entstehung einer Wir-Gruppe • Die nötige Anpassung der Individuen an die eigene Gruppe geht mit einer Ausgrenzung anderer Gruppen einher, die Individuen unterscheiden zwischen ‚ihrer‘ Gruppe und der der ‚anderen‘ • Die Eigengruppe wird aufgewertet, die Fremdgruppe abgewertet (z.B. Begriff der ‚Barbaren‘ bei den Griechen, abwertend für ‚Fremde‘) • Mythen begründen die Überlegenheit der eigenen Gruppe; Stigmatisierung als Mittel des sozialen Kampfes um Macht und Vorherrschaft, wobei die Unterlegenen ihre Unterlegenheit z.B. durch Devianz, unfeines Verhalten etc. lfd. ‚bestätigen‘

  36. Formen ethnischer Abgrenzung • Vorurteile: Meinungen oder Einstellungen, die Angehörige einer Gruppe aufgrund selektiver Wahrnehmung und Generalisierung gegenüber den Mitgliedern einer anderen hegen • Rassismus: Die Anschauung, dass gewisse physische Merkmale mit moralischen, geistigen und anderen nichtphysischen Eigenschaften assoziiert sind, die ihre Träger anderen unter- oder überlegen machen • Diskriminierung: Signifikante soziale Entscheidungen und Handlungen, die auf der mutmaßlichen rassischen oder ethnischen Identität ihrer Adressaten basieren (positive oder negative) • Rechtliche u. administrative Regelungen: Rechte und administrative Praktiken, die auf der mutmaßlichen ethnischen Identität ihrer Träger gründen (Staatsbürgerschaftsrecht, Gruppenrechte, Quotenregelungen)

  37. Entwicklung der ausländischen Wohnbevölkerung i. Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004, S. 49

  38. Anteil ausländischer Bevölkerung i. d. Bundesländern (2002)

  39. Asylsuchende und Anerkennung in Deutschland

  40. Einstellungen zur Zuwanderung nach Deutschland

  41. Befürwortung der völligen Unterbindung der Zuwanderung

  42. Einstellungen geg. in Deutschland lebenden Ausländern (West) Quelle: ALLBUS 2002, Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004, S. 586

  43. Einstellungen geg. in Deutschland lebenden Ausländern (Ost) Quelle: ALLBUS 2002, Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004, S. 587

  44. Tendenzen der Segregation u. Endogamie • Von 9,9 Millionen Ehepaaren mit Kindern waren im Jahr 2000 • 85,6% beide Partner deutsch • 9,5% beide Partner ausländisch • 2,4% mit deutschem Mann und ausländischer Frau • 2,5% deutscher Frau und ausländischem Mann • Die Zahl der ‚gemischten‘ Eheschließungen sank seit 1999 wieder, nachdem sie bis dahin kontinuierlich zugenommen hatte (StaBu)

  45. Einstellungen zu Konfessionen in D (2002) Quelle: ALLBUS 2002, Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004, S. 591

  46. Kontakte zu i. D lebenden Ausländern (West-D) Quelle: ALLBUS, Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004, S. 592

  47. Kontakte zu i. D lebenden Ausländern (Ost-D) Quelle: ALLBUS, Statistisches Bundesamt, Datenreport 2004, S. 593

  48. Bevölkerung in Armut und Niedrigeinkommen in % Quelle: SOEP 2000, Statistisches Bundesamt, Datenreport 2002, S. 589

  49. Arbeitslosenquoten (früheres Bundesgebiet)

  50. Ausländische Bevölkerung und Bildungschancen Quelle: Kultusministerkonferenz 1997, nach: Klemm, K., Bildung, in: Allmendinger, J./Mayerhofer, W.L. (Hg.): Soziologie des Sozialstaats, Weinheim/München 2000, S. 158.

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