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Anwendungsorientierte Hochschulausbildung im Bologna-Raum 2010: Stand und Perspektiven

Anwendungsorientierte Hochschulausbildung im Bologna-Raum 2010: Stand und Perspektiven. Vortrag auf dem hlb-Kolloquium am 11. November 2008 im Wissenschaftszentrum in Bonn. Prof. Hans R. Friedrich, Bonn. Inhalt der schriftlichen Langfassung: 1. Ausgangslage

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Anwendungsorientierte Hochschulausbildung im Bologna-Raum 2010: Stand und Perspektiven

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Presentation Transcript


  1. Anwendungsorientierte Hochschulausbildung im Bologna-Raum 2010: Stand und Perspektiven Vortrag auf dem hlb-Kolloquium am 11. November 2008 im Wissenschaftszentrum in Bonn Prof. Hans R. Friedrich, Bonn Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  2. Inhalt der schriftlichen Langfassung: • 1. Ausgangslage • 1.1 Stand des Bologna-Prozesses • 1.2 Die Fachhochschulen im deutschen Hochschulsystem • 1.3 Kenngrößen der deutschen Fachhochschulen • 2. Einschränkungen des Vortragsthemas • 2.1 Statistische Einschränkungen • 2.2 Ungereimtheiten der politisch verwendeten Hochschul-Nomenklatur • 3. Entwicklungs- und Kooperationsmöglichkeiten der Fachhochschulen im Bologna-Raum • 3.1 Hochschulkooperationen der Fachhochschulen • 3.2 Mitgliederstruktur von EURASHE • Schlussfolgerungen und Empfehlungen Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  3. Nun zu... • Ausgangslage • 1.1 Stand des Bologna-Prozesses • 1.2 Die Fachhochschulen im deutschen Hochschulsystem • 1.3 Kenngrößen der deutschen Fachhochschulen Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  4. Der Bologna-Prozess ist kein Hochschulent-wicklungsprogramm ! Er ist ein europäisches Strukturangleichungsprogramm ! Ob es dem praxis- und anwendungsbezogenen Hochschultyp „Fachhochschule“ und seinen Äquivalenten im Europäischen Hochschulraum gut geht oder nicht, interessiert den Bologna-Prozess zunächst wenig... Er bietet einen nach gemeinsamen Struktur- und Quali-tätsprinzipien gestalteten Entfaltungsraum... Die weitere Entwicklung des anwendungsbezogenen Typs „Fachhochschule“ ist (weiterhin) Aufgabe der Hochschulpolitik der jeweiligen nationalen Regierung und der Fachhochschulen selbst... Sie wird mal recht, mal schlecht erfüllt: siehe letzten OECD-Bericht „Education at a Glance 2008“... Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

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  9. Fazit: Die Fachhochschulen sind gut aufgestellt; auf die Studienabbrecherquote müssen sie aufpassen und bei der ERASMUS-Beteiligung könnten sie noch ein bisschen zulegen (hängt aber mit der noch eher technisch geprägten Fächerstruktur zusammen; die Frauenquote bei den ERASMUS-outgoings ist zufriedenstellend hoch). Die Fachstudiendauern sind an Fachhochschulen bemerkenswert kürzer als an Universitäten; die Betreuung ist besser; die Zufriedenheit der Studierenden – vor allem mit der fachlichen Darbietung des Lehrstoffs – ist höher als an Universitäten und steigt seit Jahren stetig (auch wenn es trotzdem noch viel zu verbessern gibt). Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  10. Nun zu... • Einschränkungen des Vortragsthemas • 2.1 Statistische Einschränkungen • 2.2 Ungereimtheiten der politisch verwendeten Hochschul-Nomenklatur Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  11. Es gibt (noch) kaum verlässliche statistische Daten über die Entwicklung einzelner vergleichbarer Hochschultypen in den 46 Bologna-Staaten ! Ein hinreichendes statistisches Instrumentarium haben wir mit ISCED zwar, aber niemand bereitet Daten für alle Bologna-Staaten auf: EUROSTAT: nur EU-Staaten (27) OECD: nur OECD-Staaten (30) Die „National Reports“ geben dazu nichts her... Hier ist Abhilfe erforderlich ! (Auftrag im Londoner Kommuniqué, para. 3.4, an Eurostat und Euro-Student; Bericht für das Ministertreffen in Leuven 2009) Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  12. Nomenklatur: In der politischen und umgangssprach-lichen Diskussion wird meist zwischen „Universities“ und „Non-University-Sector“ unterschieden. Der letztere Begriff ist unscharf und wird der Realität und dem unter-schiedlichen Leistungsspektrum der Hochschuleinrich-tungen nicht mehr gerecht... Würde man den „Non-University-Sector“ nach Leistungs-merkmalen – z.B. wie in Automobil-Katalogen – ordnen, so käme etwa folgendes Bild heraus... >> Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

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  14. Nur die oberste Zeile läuft unter „Universities“. Alles andere – obwohl im Leistungsspektrum überaus unterschiedlich – wird unter „Non-University-Sector“ zusammengefasst. Das ist ungefähr so, als würden Reiseveranstalter 1-Sterne-Hotels bis 4-Sterne-Hotels unter einer einzigen Kategorie „gehobenes Hotelangebot“ zusammenfassen. Natürlich wird das keinem vernünftigen Hotelmanager einfallen, aber bei Hochschul-, Innen- und Finanzpolitikern geht es... Das ist in den USA anders. Dort gibt es die sog. „Carnegie-Classification“ von Hochschulen, die in derzeit 6 Klassen genau beschreibt, wo im Leistungsspektrum man sich befindet.. Vielleicht brauchen wir eine Art „Carnegie-Klassifizierung für den Bologna-Raum... Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  15. Nun zu... • Entwicklungs- und Kooperationsmöglichkeiten der Fachhochschulen im Bologna-Raum • 3.1 Hochschulkooperationen der Fachhochschulen • 3.2 Mitgliederstruktur von EURASHE Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  16. Im Rahmen des HRK-Hochschulkompasses werden seit geraumer Zeit die registrierten Hochschul-kooperationen nach Ländern zur Verfügung gestellt. Es gibt weltweit 19.159 Hochschulkooperationen, darunter 5.581 an Fachhochschulen und 12.918 an Universitäten (Stand: Ende Sept. 2008) Eine komprimierte Darstellung zeigt für die Fachhoch-schulen folgendes Bild: ... >> Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

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  19. Danach zeigt sich: die Zusammenarbeit konzentriert sich stark auf die „etablierten“ Staaten. 68,5 % aller Kooperationen werden allein in der EU, fast 78 % im Bologna-Raum abgewickelt. Starke Zusammenarbeit (über 100 Kooperationen) konzentriert sich auf nur 12 von 46 Staaten (B, FIN, F, H, IRL, I, NL, PL, E, S, GB, RUS). Unter den „nur“ 22,59 % für den gesamten „Rest der Welt“ ist ebenfalls eine starke Konzentration (Brasilien, China, Indien, Japan, USA) zu beobachten. Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  20. Im Bologna-Prozess haben auf europäischer Ebene zwei Organisationen großen Einfluss, die in Anspruch nehmen, die Hochschulen umfassend zu vertreten: • Die „European University Association (EUA)“ für die Universitäten • und • -Die „European Association of Higher Education Institutions (EURASHE)“ für den „Non-University-Sector“ Schauen wir uns – trotz der beschriebenen Unschärfe des Begriffs „Non-University-Sector“ – die in den letzten Jahren stark geänderte Mitgliederstruktur von EURASHE einmal näher an... >> Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

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  22. EURASHE hat mit inzwischen 828 Institutionen (davon nur 7 außerhalb des Bologna-Raums), eine in den letzten Jahren stark gewachsene und veränderte, aber nach wie vor recht unterschiedliche Mitgliedschaft. Die größte Gruppe stellt inzwischen Russland mit 263 Institutionen (meist „Academies.. oder Institutes of...), die zweitgrößte Frankreich mit 145 Einrichtungen (offenbar alle „Instituts Universitaires de Technologie/IUT, zweijährige Ausbildungsgänge) und die drittgrößte Dänemark mit 80 Einrichtungen (überwiegend die nicht-universitären 3-jährigen Colleges). Der Rest ist eine ziemlich heterogene Gruppe mit recht unterschied-lichem Leistungsspektrum. 20 Bologna-Mitgliedsstaaten sind (noch) gar nicht mit Einrichtungen vertreten (BG, CY, I, L, SK, S, IS, TR, AL, AND, AR, AZ, BIH, GE, V, MD, SRB, MNE, MK, UA). Einzige deutsche Fachhochschule, die Mitglied ist, ist die Fachhochschule Frankfurt. Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  23. Nun zu... • Schlussfolgerungen und Empfehlungen Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  24. Innerhalb der EURASHE-Mitgliedschaft gibt es einige FH-ähnliche Einrichtungen (einige Hogescholen, einige britische New Universities..), die mögliche Partner sein könnten. Im Ganzen scheint aber aufgrund der starken Unterschied-lichkeit der Mitglieder die bisherige Haltung der deutschen Fachhochschulen richtig, in EURASHE nicht vertreten zu sein. Sie sollten – soweit auf der Ebene der einzelnen Einrichtung möglich – versuchen, künftig durch einen weiteren systematischen Ausbau ihres Leistungsspektrums Mitglieder der „European University Association (EUA)“ zu werden. Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  25. Die Fachhochschulen sind mit Hochschulkooperationen qualitativ und quantitativ gut vertreten, sollten sie aber gleichwohl weiter ausbauen – und zwar sowohl im Bologna-Raum wie darüber hinaus. Angesichts der zunehmenden Bedeutung Asiens und Südamerikas ist der Prozentanteil der Kooperationen für den „Rest der Welt“ eigentlich zu gering. Dabei bieten sich zwei Strategien an: - Kooperation mit starken Partnern weiter ausbauen (profil- und disziplinenorientiert) - „Länderexperte“ werden (bisher unterversorgte Regionen erschließen; kulturell und fachlich für bestimmte Länder „sprechen“ können). Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  26. Nur „Vollanbieter“ können die Entfaltungschancen des Bologna-Raumes voll nutzen. Die Fachhochschulen sollten deshalb ihre Bemühungen, zu systematischeren Vereinbarungen über kooperative Promotionen mit in- und ausländischen Partnern für ihre guten Absolventen (fakultäts- bzw. disziplinenorientiert) zu kommen, verstärken. Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  27. Fachhochschulen konnten bisher nicht individuelle Mitglieder der EUA werden. Das soll sich jetzt ändern, wenn sie a) Forschungsaktivitäten (in der angewandten Forschung und Entwicklung) in größerem Umfang durchführen und nachweisen (z.B. durch Listen und/oder einen hinreichend aktuellen Forschungsbericht, Beteiligung am 7. EU-Forschungs-Rahmenprogramm) b) (kooperative) Promotionen nicht nur unregelmäßig, sondern systematisch zusammen mit Partnern betreiben. Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) muss solche Aktivitäten bestätigen. Es erscheint sinnvoll, dass möglichst viele Fachhochschulen, die über entsprechende Voraussetzungen verfügen, sich jetzt um eine Mitgliedschaft in der EUA bemühen (Antragsformulare bei der EUA erhältlich). Der Jahresbeitrag beträgt ca. 2.800 Euro für eine Hochschule mit 7.500 Studierenden. Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

  28. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Prof. Hans R. Friedrich, Bonn

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