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Praxis im Studium der Sozialen Arbeit. Aktuelle Entwicklungen und Konsequenzen für die Praxis-Anleitung. Übersicht. Veränderungen im Studium in Folge des Bologna-Prozesses Entwicklung der Nutzung von Studiengängen in Baden-Württemberg Lernen und Studieren in der Praxis der Sozialen Arbeit?
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Praxis im Studium der Sozialen Arbeit Aktuelle Entwicklungen und Konsequenzen für die Praxis-Anleitung Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Übersicht • Veränderungen im Studium in Folge des Bologna-Prozesses • Entwicklung der Nutzung von Studiengängen in Baden-Württemberg • Lernen und Studieren in der Praxis der Sozialen Arbeit? • Schlussfolgerungen Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Neuorganisation des Studiums durch den Bologna-Prozess (1) • Verkürzung der Regelstudienzeit • Modularisierung • Orientierung an Kompetenzzielen • Verdichtung von Studienprozessen Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Änderungen im Kontext des Bachelor-Studiums • Reglementierung des Berufsfeldes (staatliche Anerkennung) ungeklärt • Unsicherheit der Anstellungsträger über neues Qualifikationsprofil • Verlagerung der Qualitätskontrolle auf die Akkreditierungsagenturen Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Qualifikationsrahmen des Fachbereichstages Kernkompetenzen: • Wissen und Verstehen • Beschreibung Analyse und Bewertung • Planung und Konzeption • Recherche und Forschung • Persönlichkeit und Haltungen mind. 100 Tage Praxiserfahrungen Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Neuorganisation des Studiums durch den Bologna-Prozess (2) • Hochschulspezifische inhaltliche Ausrichtungen • Spezialisierte Studiengänge • Infragestellung eines generalistischen Studiums Soziale Arbeit • Reduktion von Praxisanteilen Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Dauer der Pflichtpraktika im Vergleich(Beispiele) Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Praxisanteile im Bachelorstudium (alte) Rahmenordnung Diplomstudiengang: 2 Semester (≈ 32 Wochen) Neue Forderungen der Verbände: Fachbereichstag /JFMK: 100 Tage (≈ 20 Wochen) Deutscher Verein: ½ Jahr (≈ 23 Wochen) DBSH: 1 Semester + Anerkennungsjahr (≈ 62 Wochen) Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
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AGJ-Positionspapier (März 2009) „Die Anstellungsträger sollen die Hochschulen dabei unterstützen, den Praxisbezug ihrer Studiengänge zu steigern, indem sie vermehrt Praktikumsplätze mit qualifizierter Praxisanleitung für Studentinnen und Studenten anbieten … sowie sich an dualen Studiengängen beteiligen.“ (S. 22) Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
AGJ-Positionspapier (März 2009) „Anknüpfend an die geforderte Eigenarbeit durch workload und ECTS ist aber auch die Einbeziehung praktischer Elemente in einzelne Module denkbar, wenn nicht sogar didaktisch sinnvoll.“ (S. 18) Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Studienleistungen („workloads“) in jedem Modul (durchschnittlich) • Präsenz im Seminar (33%) • Angeleitetes Selbst-Studium (45%) • Prüfungsvorbereitung (11%) • Transfer-Aufgabe (11%) Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
„Der Experte“ verfügt über Theorie- und Faktenwissen vermeidet Ungewissheit reduziert Komplexität analysiert und erklärt leitet an; gibt Rat ist außenstehend; neutral „Der Katalysator“ verfügt über Methodenwissen agiert in undefinierten Situationen akzeptiert Widersprüche deutet und versteht fördert Kommunikation ist reflektierender Teil Zwei unterschiedliche Qualifikationsprofile Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Was bedeutet dies alles für die Praxis-Anleitung? Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
„Denken und Handeln stehen im Alltag in einem seltsam, widersprüchlichen Verhältnis. Wir nehmen gewöhnlich an, dass wir umso besser handeln können, je gründlicher wir vorher nachgedacht haben. Auf der anderen Seite wissen wir aus Erfahrung, dass ein guter Denker keineswegs zwangsläufig ein guter Handelnder ist – viele entscheiden gar nicht rational, sondern intuitiv oder – wie wir sagen – „aus dem Bauch heraus“. Ist die Intuition also dem Verstand überlegen? Steuern Gefühle unser Handeln?“ Gerhard Roth, Universität Bremen, ZEIT vom 20.11.08, S. 43. Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Welche Erkenntnisse zum ´Theorie-Praxis-Transfer liegen vor? • Alltagserfahrungen bleiben trotz Studium dominant (Ackermann & Seeck 1999). • Erworbenes Wissen wenig relevant für Problemlösungen (Thole & Küster-Schlapfl). • Intentionen von Studierenden und Lehrenden treffen sich nicht. • Pädagogische Problemanalysen von Laien und Fachkräften unterscheiden sich nicht (Wahl 1988). Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Ebene der Theorie angeeig- nete Theorie Lehre zu lehrende Theorie Anwendung Ebene der Praxis theorie-geleitete Praxis Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Ebene der biographischen Erfahrung Handlungs-musterEinstellungen Reflexion Ebene der Theorie zu lehrende Theorie „Lehre“ subjektive Theorien Transformation Ebene der Praxis (teilweise)reflexions-geleitete Praxis kritische Reflexion von Praxis „Praxisanleitung“ Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Handlungskonstituierende Merkmale in „lehrreichen“ Praxissituationen – Ein heuristisches Modell Meta-Kommunikation Handlungszwang „Handeln“ Kommunikatives Feedback Aktion Reflexion Perplexität Wissen Verantwortungs-übernahme Handlungs-bereitschaft Wahr-nehmung Handlungsplanung Instruktion (Modell-)Beobachtung Intuition Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Gesprächsleitfaden zum Ende einer Praxisphase • Verlauf der Praxisphase • Kompetenzen des/der Studierenden • Einschätzung der Praxisanleitung • Lernzielüberprüfung • Vorausschau auf die nächste Praxisphase • Gesamtbewertung http://www.dhbw-stuttgart.de/fileadmin/dateien/Sozialwesen/Praxisstellen_SW/Leitfaden_Abschlussgespr%C3%A4ch.doc Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Schlussfolgerungen • Die Umstrukturierung des Studiengangs bringt eine stärkere Differenzierung zwischen praxisnahen und praxisfernen Studiengängen mit sich. • Die Zahl der Studienanfänger steigt nach einer Stagnation bis 2006 seit dem Jahr 2007 wieder an. • Neue Qualifikationsziele bieten eine Chance zur Bedarfsanpassung in der akademischen Ausbildung von SozialpädagogInnen. • Die Hochschulausbildung schöpft das Potenzial praxisorientierten Lernens bei weitem nicht aus. Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen
Kontakt: Prof. Dr. Matthias Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Fakultät Sozialwesen Tel.: 0711 1849 737 E-mail: moch@ba-stuttgart.de Homepage: www.ba-stuttgart/~moch Prof. Dr. M. Moch Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät Sozialwesen