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Diagnostik des Myokardinfarktes. Pathophysiologie:
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Pathophysiologie: Die Creatinkinase (CK) kommt vor allem in den Zellen der Herz- und Skelettmuskulatur, aber auch im ZNS vor. Das Enzym liegt überwiegend gelöst im Zytoplasma vor. Das dimere Enzym ist aus zwei unterschiedlichen Untereinheiten aufgebaut sein, nämlich dem Musklettyp „M“ oder dem Gehirntyp „B“. Deshalb unterscheidet man drei Isoenzyme. CK-MM (Skelett), CK-MB (Herz), CK-BB (Gehirn). Referenzwert: W: 0,5-2,25 µkat/lM: 0,92-2,83 µkat/l CK-MB < 0,41µkat/l Präanalytik: Makro-CK (Aggregate aus CK-BB mit Immunglobulin oder CK-MB mit mitochondrialer CK
Pathophysiologie: Myoglobin ist ein sauerstoffbindendes Protein mit einerm MW von 17 kD. Es kommt in der Skelett- und Herzmuskulatur vor und weist strukturelle und funktionelle Homologien zum Hämoglobin auf. Es dient in der Muskelzelle als Sauerstoffspeicher Aufgrund seiner „Größe“ sowie der guten Löslichkeit ist bei Myocardschädigung ein frühzeitiger Anstieg des Myoglobin zu beobachten Referenzwert: W + M: 10-116 µg/l
Pathophysiologie: Das Protein Troponin (Referenzbereich: < 1 ng/ml) bindet Calcium, wodurch die Kontraktion des Herzmuskels eingeleitet wird. Zu 96% liegt Troponin strukturgebunden in der Zelle vor.Schon bei beginnender Schädigung der Zellmembran wird der zytosolische Anteil freigesetzt. Normalerweise lässt sich deshalb Troponin im Blut nicht nachweisen. Bei einem akuten Herzmuskelschaden steigt der Troponin-Spiegel im Blut nach durchschnittlich vier bis sechs Stunden erheblich an. Die Spiegel erreichen nach zehn bis 24 Stunden ihren Höhepunkt und können noch zirka eine Woche nach dem Ereignis diagnostiziert werden. Bei niedrigen Troponin-Spiegeln im Blut kann davon ausgegangen werden, dass der Herzmuskel nur kurzfristig geschädigt wurde.
Indikation Zusammenfassung Myoglobin:- Verdacht auf Herzinfarkt, Frühdiagnose und Reinfarkt, Ausschluss AMI- Erfolgskontrolle bei Thrombolysetherapie- Verlaufsbeurteilung von Skelettmuskelerkrankungen- Myoglobinclearance bei Rhabdomyolyse- Leistungsbeurteilung in der Sportmedizin CK-MB-Masse:- Herzinfarktdiagnostik bei Patienten ohne Skelettmuskelschäden, Frühdiagnostik des AMI- Erfolgskontrolle bei Thrombolysetherapie- Prognoseabschätzung bei instabiler Angina pectoris kardiales Troponin I oder T:- Verdacht auf Herzinfarkt, Frühdiagnose, Verlaufskontrolle- Erfolgskontrolle bei Thrombolysetherapie- Prognoseabschätzung bei instabiler Angina pectoris- Diagnose kleiner Myokardnekrosen- Verdacht auf Herzmuskelschädigung bei gleichzeitiger Skelettmuskelschädigung- Verdacht auf Herzmuskelschädigung bei Patienten mit Myopathie
Spezifität Sensitivität Anstieg in h Maximum in h Normalisierung in h ASAT/GOT 6-12 18-36 72-96 LDH 6-12 48-144 168-336 CK 3-12 12-24 72-96 CK-MB 3-12 12-24 48-72 Myoglobin gering hoch 2 6-8 20-36 CK-MB-Masse relativ hoch hoch 4-8 12-24 >72 Cardiales Troponin I/T sehr hoch relativ hoch 4-8 12-16 120-216 Spezifität, Sensitivität und zeitliches Verhalten der 3 neuen Parameter im Vergleich zur konventionellen Enzymanalytik (Angaben in Stunden nach dem Ereignis)
In welchen Fällen wird kardiales Troponin T/I bestimmt? • Bei einem Verdacht auf eine Schädigung des Herzmuskels • Bei der Untersuchung und Verlaufskontrolle eines akuten Herzinfarkts • Bei der Erfolgskontrolle einer Thrombolysetherapie (Auflösung eines Blutgerinnsels) • Bei der Untersuchung kleinerer Verletzungen am Herzen zum Beispiel nach einer Operation • Bei Patienten mit instabiler Angina pectoris • Zusätzlich wird kardiales Troponin I bestimmt bei: • Abstoßungsreaktionen nach einer Herztransplantation • Einem Verdacht auf Herzmuskelschäden bei Patienten mit Nierenversagen, Organversagen und Muskelerkrankungen
Verdacht auf Myokardinfarkt normal normal weitere Kontrolle 4 h später CK Myoglobin normal erhöht nicht kardial bzw. Kontrolle in 4 h CK-MB Troponin erhöht Myokardinfarkt ggf. Bestätigung mit Trop-Test Myokardinfarkt ggf. Bestätigung mit Trop-Test Risikopatient mit MMD MMD: minor myocardial damage