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Goethe: Gesang der Geister über den Wassern (1779). Des Menschen Seele Gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es, Zum Himmel steigt es, Und wieder nieder Zur Erde muß es, Ewig wechselnd.
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Goethe: Gesang der Geister über den Wassern (1779) Des Menschen Seele Gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es, Zum Himmel steigt es, Und wieder nieder Zur Erde muß es, Ewig wechselnd. Strömt von der hohen, Steilen Felswand Der reine Strahl, Dann stäubt er lieblich In Wolkenwellen Zum glatten Fels, Und leicht empfangen Wallt er verschleiernd, Leisrauschend Zur Tiefe nieder. Ragen Klippen Dem Sturz entgegen, Schäumt er unmutig Stufenweise Zum Abgrund. Im flachen Bette Schleicht er das Wiesental hin, Und in dem glatten See Weiden ihr Antlitz Alle Gestirne Wind ist der Welle Lieblicher Buhler; Wind mischt vom Grund aus Schäumende Wogen. Seele des Menschen, Wie gleichst du dem Wasser! Schicksal des Menschen, Wie gleichst du dem Wind.
WASSER Vergleich MENSCH KUNSTMITTEL I.Kreislauf zwischen Himmel und Erde Stand des Menschen zwischen irdischem Naturwesen und göttlichen Geistwesen Gleichmaß des Wechsels durch e-Assonanzen, Wie- derholungen, Parallelismen II. Wasserfall von hohem Berg, Wandlung in Schleier Besondere Leistungen aus großer Höhe, Schaffen der Kunst Bedingungsgefüge; Poesie der Wasserwörter: rein, Strahl, stäubt, lieblich; Neologismen; Bewegungsverben III. Wilder Gebirgsbach Widerstände und Gefahren führen in den Abgrund Verkürztes Bedingungsgefüge u-Häufung IV. Ruhiger Fluss im Tal, ruhiger See als Spiegel der Sterne Ruhe, Ereignislosigkeit Stille und Erfassung des Göttlichen Verbwahl als Kontrast zu II/III: Ausdruck der Stille; ei-Häufung für Bewegungslosigkeit ; Metapher der Sterne als weidende Herde V. Vom Wind hervorgeru- fene Wellen und wilde Wogen Grundlegende Veränderungen des Daseins des Menschen durch äußere Einflüsse Anapher Wind, Parallelismen, Buchstabenspiel: w - b - sch VI.Wasser und Wind als Vergleichsträger Seele = Wasser Schicksal = Wind MENSCH = NATUR Anrufung, Ausrufe Wiederholung Parallelismus