70 likes | 221 Views
Problem: Wirkung der Grundsteuer auf die Bodennutzung im Thünen-Modell. Grundlage: Erweitertes Thünen-Modell mit variablen Preisen und preisabhängiger Nachfrage
E N D
Problem: Wirkung der Grundsteuer auf die Bodennutzung im Thünen-Modell • Grundlage: Erweitertes Thünen-Modell mit variablen Preisen und preisabhängiger Nachfrage • Alternative Grundsteuerarten: Flächensteuer (z.B. 10 Euro/qm genutzten Boden) oder Bodenertragsteuer (z.B. 10% des Bodenertrags pro Flächeneinheit) • Bodenwertsteuer (z.B. 10% vom Bodenwert) ist äquivalent zu Bodenertragsteuer, wenn Bodenpreis genau künftige Erträge widerspiegelt • Alle Lösungsgleichungen des Modells bleiben unverändert, es ändert sich nur Bietrentenhöhe!
A) Bodenertragsteuer s Bietrentenfunktionen nach Steuern: Bei Gleichsetzen verschwindet (1-s) => unveränderte Formel für ´die „Zonengrenze“ (aber möglicherweise andere Preise!):
r1(u) Bietrente für beide gleich hoch Steuer verschiebt beide gleich stark • Bietrente = 0 • Steuer allokativ unwirksam r2(u) u* umax
Fazit Bodenertragsteuer: • Der Flächenverbrauch bleibt trotz (scheinbarer) Besteuerung des Bodens unverändert! • In Wirklichkeit wird der Gewinn besteuert, wenn auch pro Flächeneinheit • Die Bodennutzung zwischen den Gütern ändert sich auch nicht • Die gesamte Steuer geht zulasten der Bodenbesitzer (Nutzer des Bodens hatten vorher schon Nullgewinn!) • Der Ordinatenabschnitt der Bietrentenfunktionen und damit der Netto-Bodenertrag im Zentrum sinkt um s% • Der Güterpreis bleibt jedoch unverändert, somit auch die Nachfrage nach Gütern (und Fläche, s.o.) • Die Bodenertragsteuer wirkt allokationsneutral!
B) Flächensteuer (s Euro/genutzten qm Bietrentenfunktionen nach Steuern lauten jetzt: Bei Gleichsetzen verschwindet wiederum 1 => unveränderte Formel für die „Zonengrenze“ (aber andere Preise!): Erster Schritt: r1(u) Bietrente für beide gleich hoch Steuer verschiebt beide gleich stark • Bietrente = 0 • Steuer führt zu Verlusten r2(u) u* umax
2. Schritt: Geringeres Angebot läßt Güterpreise steigen, je nach Nachfrageelastizität in unterschiedlichem Ausmaß => Parallelverschiebung beider Bietrentenfunktionen nach oben r1(u) Bietrente verschiebt sich i.a. unterschiedlich stark Alte Nutzungsgrenze wird nicht erreicht r2(u) u* umax Neues u* muß links von altem Wert liegen, da von Gut 1 auf keinen Fall mehr konsumiert wird als vorher! Auch Nutzungsgrenze umax muß links von altem Wert liegen.
Fazit Flächensteuer auf genutzten Boden • Wirkt bodensparend und verteuert die Güter • Verändert die Mengenrelationen der Güter in Abhängigkeit von deren Nachfrageelastizität • Bietrentenfunktionen (netto) und Bodenpreise sinken, aber nicht so stark wie bei Bodenertragsteuer (wegen teilweiser Überwälzung auf die Preise) • Nicht allokationsneutral, begünstigt kapital- und arbeitsintensive gegenüber bodenintensiven Produktionsweisen • Kann trotzdem sinnvoll sein, wenn Bodenverknappung wegen externer Effekte gewünscht ist