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Technische Bildung in der Schule -. Warum immer noch „Stiefkind“? Paradigmen / Grundauffassungen Denkdimensionen Fachmethoden. Selzer: Die Werk-Schule. Paradigmen einer allgemeinen techn. Bildung. (Dettelb. 1999).
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Technische Bildung in der Schule - Warum immer noch „Stiefkind“? Paradigmen / Grundauffassungen Denkdimensionen Fachmethoden Selzer: Die Werk-Schule. Paradigmen einer allgemeinen techn. Bildung. (Dettelb. 1999)
Technische Bildung in der Schule -warum so lange Untätigkeit in Sachen „Aufklärung“? • These 1: Bis Mitte des 20.Jh. weit verbreitete handw. und hauswirt-schaftlich-technische Qualifikationen verfallen; beruflich er-wartete technologische Qualifikationen werden in kurzen Zeitabschnitten verändert. • These 2: Zwei widersprüchl. Bewusstseinszustände desorientieren: - mittels Technik erscheint (fast) alles machbar; technische Geräte und Prozesse sind grenzenlos konsumierbar und abwägende Auseinandersetzung (kritisch, folgenbedacht) fällt schwer. - junge, neuentw. Technik birgt manchmal schwer erkennbare Gefahren – Angst vor Technik in der Gesellschaft vorhanden!
Technische Bildung in der Schule -warum so lange Untätigkeit in Sachen „Aufklärung“? • These 3: - Angst vor und Konsum von Technik schließen einander anscheinend nicht aus. Analphabetismus gegenüber Technik in Deutschland verbreitet – nimmt eher zu als ab. Zukunftsaufgabe: „Alphabetisierung der Gesellschaft in Sachen Technik“!
Technische Bildung in der Schule -warum in Bayern so schwer zu etablieren? • Tatsache 1: - Bildungsgegenstand Technik ist in Bayern didaktisch unzu- reichend strukturiert. Arbeit und Technik in AWT erst seit 2004 Allgemeinbildendes Schulwesen fragte eine didaktische Disziplin zur „Popularisierung“ von technischem Wissen nicht nach – deshalb wurde von den technischen Wissenschaften keines entwickelt! Für Ausbildung von Fachnachwuchs glaubte man auf didaktische Elementartransformation verzichten zu können. Außerhalb von Bayern: Technik-Didaktik in Baden-Württemberg und NRW, Basisarbeiten zur polytechn. Bildung in der DDR!
Technische Bildung in der Schule -warum in Bayern so schwer zu etablieren? • Tatsache 2: Technische Universitäten spielen eine untergeordnete Rolle bei der Förderung allgemeiner technischer Bildung. An der einzigen techn. Universität in Bayern der TUM, konnte sich bisher keine elementare Technik-Didaktik etablieren – eventuell vorhandene Technik-Didaktiker konnten nicht wirksam in die Diskussion um diese Bildung eingreifen. Erster Schritt: Koop. AL-Didaktik an der TU und in Eichstätt ermöglichte VHB-Technikmodul… Institutionen wie das Deutsche Museum oder regionale Freilandmuseen leisten mehr zur Umsetzung technischer Allgemeinbildung als die Universitäten! Positive Signale: z. B. „Kinderuniversitäten“
Technische Bildung in der Schule -warum in Bayern so schwer zu etablieren? • Tatsache 3: Im Rahmen der Lehrerbildung gibt es ein ausgesprochenes Technik-Didaktik-Defizit! - an den nicht-technisch-orientierten Landesuniversitäten kommt allgemeine technische Bildung quasi nicht vor - es gibt keine offiziell ausgewiesenen Stellen für Technikdidaktik in der Lehrerbildung (GS,HS,RS,Gymn….) - bisher fehlende Anforderungen in den Prüfungsordnungen lassen techn. Grundbildung nur für eine kleine Gruppe engagierter Studenten attraktiv sein – sie „mag als Luxusangebot“ erscheinen… - die Verknüpfung zw. AWT und GtB selten, erstmals im Zh. mit Projektprüfungen im MS-Zweig „Technik“
Technische Bildung in der Schule -warum in Bayern so schwer zu etablieren? • Tatsache 4: Keine Politik-Lobby für Technikbildung… Erst der neue Lehrplan für die Hauptschule 2004 hat, da eine früher aus Lehrermangel-Gründen gestrichene Stunde in den „Pool“ zurückgegeben wurde, über die neue Ausweitung des Fachs AWT auf die 5. und 6. Klasse Raum für „Technische Bildung“ gelassen – die Vertreter der ökonomischen Bildung hätten diesen nicht zur Verfügung gestellt… Es gibt ein „Memorandum Allgemeine Technische Bil-dung in Deutschland“ - von Fachdidaktikern 1995 in Flensburg verabschiedet und bis heute wenig berücksichtigt
Technische Bildung in der Schule -Paradigmen - Grundauffassungen • Paradigma 1: („prägendes Denkmuster“) Technische Bildung ist universalistisch und steht im Kontext zur Kultur… - TB als vorrangig kulturwissenschaftliche Disziplin - TB fördert kulturhistorisches Bewusstsein - TB ist ein Schlüssel zur Reflexion von Alltagskultur - TB umfasst auch ein Moment der Ethik: Frage nach dem Gebrauch von Technik (vgl. Leitziel für „Arbeit und Technik“ im AWT-Lehrplan: „Befähigung zum verantwortungsbewussten Umgang mit Technik“)
Technische Bildung in der Schule -Paradigmen - Grundauffassungen • Paradigma 2: Technische Bildung ist bildungsökonomisch unverzichtbar. Bildungsbedarf: a) Allgem. techn. Bildung ist Fundament für technologische Kompetenzen im Hinblick auf gewerblich-technische Ausbildungsberufe (HS, MS, Gesamtschule…) b) Propädeutikum (evtl. in Form eines allg. Einführungskurses) an Realschulen und Gymnasien erforderlich, wo eklatante Mängel an naturwiss. Bildung nachgewiesen wurden…
Technische Bildung in der Schule -Paradigmen - Grundauffassungen • Paradigma 3: Technische Bildung benötigt einen fachlichen Orientierungsrahmen und eine didaktische Zuordnung a) fachlicher Orientierungsrahmen: - allgem. Technologie i. S. einer umfassenden ingenieur- wissenschaftlichen Instanz; - Handwerk und sein Technologiekonzept als kompetente Ausbildungsinstanz - Technikdidaktik als Instanz zur Auswahl und Begründung von Inhalten (fachdid. Instanz)
Technische Bildung in der Schule -Paradigmen - Grundauffassungen • Paradigma 3: Technische Bildung benötigt einen fachlichen Orientierungsrahmen und eine didaktische Zuordnung b) didaktische Zuordnung: - in Allgemeinbildenden Schulen: GS (HSU), HS/MS (Lernfeld AWT), an Gymnasien, Gesamtschulen, Realschulen: Fächer Werken, GtB, Technik, Technikunterricht - über ein Konzept zur allgemeinen technischen Bildung (ATB) lässt sich eine problemorientierte Vernetzung der naturwissenschaftlichen Fächer untereinander leichter umsetzen.
Technische Bildung in der Schule -Paradigmen - Grundauffassungen • Paradigma 4 : Technische Bildung benötigt Denkdimensionen, Methodenkompetenzen und Sachanlässe für die Bildungsnachfrage! a) Denken in technischen Systemzusammenhängen b) Denken in Prozessen (keine statischen Denkprinzipien, Strukturerkenntnisse, nat.-wiss. Grundgesetze…) c) Denken in Kontexten (Wirkbezüge, Folgen von Entwicklungen, Technikgenese zum Verstehen von Gegenwart: Technikgeschichte, Arbeitsgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichten, Einsicht in Interdependenzen!)