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Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen. Förderung und Qualitätsmanagement Fachtagung des AZK: Zukunft der politischen Bildung - Ohne politische Bildung ist kein Staat zu machen. Donnerstag, 21. August 2014. Seite 1.
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Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen Förderung und Qualitätsmanagement Fachtagung des AZK: Zukunft der politischen Bildung - Ohne politische Bildung ist kein Staat zu machen Donnerstag, 21. August 2014 Seite 1
Qualitätsmanagement bei der Förderung der politischen Bildung "Schleichendes Gift oder Stabilisator pädagogischer Freiheit?" Seite 2 Donnerstag, 21. August 2014
Förderung der politischen Bildung Einrichtungen der politischen Bildung Jährliche Förderung Erweitertes Qualitätsmanagement Monitoring, Berichtswesen Auf Basis der Kernfelder, Förderprogramm-Controlling Wirksamkeit Prof. Dr. Ahlheim, Dr. Heger "Wirklichkeit und Wirkung politischer Erwachsenenbildung" Zertifizierung Zertifizierung der Einrichtungen der politischen Bildung Seite 3 Donnerstag, 21. August 2014
Die Landeszentrale fördert Einrichtungen der politischen Bildung, • die nach dem Weiterbildungsgesetz Nordrhein-Westfalen (WbG) • anerkannt sind, • die - gemessen an der Bildungsleistung - zu mindestens 75 % • politische Bildung durchführen und • die mindestens 70 % der Veranstaltungen der politischen Bildung • in speziell definierten Kernfeldern anbieten. Seite 4 Donnerstag, 21. August 2014
Bei den Einrichtungen der politischen Bildung handelt es sich um • parteinahe Stiftungen, • gewerkschaftliche Einrichtungen, • kirchliche Einrichtungen sowie • Einrichtungen von Bürgerbewegungen und Initiativen. • Nordrhein-Westfalen verfügt insgesamt über ein plurales, qualitativ hochwertiges Angebotsspektrum von rd. 50 "Spezialisten" der politischen Bildung. Seite 5 Donnerstag, 21. August 2014
Kernfelder für das Jahr 2013: • Lebendige Demokratie - Partizipation - Medienkompetenz • Demographischer Wandel - Flexibilisierung der Lebensentwürfe – Modelle des zivilgesellschaftlichen Engagements • Schulisches Engagement - Lebenslanges Lernen – Bildungsberatung • Menschenrechte - Politische Kultur - Zeitgeschichte • Zuwanderung und Integration • Internationale Politik und europäischer Einigungsprozess • Globalisierung - Marktwirtschaft - Sozialpolitik • Klimawandel und Entwicklung - lokale und globale Handlungsperspektiven • Die Themen "Gender Mainstreaming und Nachhaltigkeit" werden als Querschnittsaufgaben betrachtet, die in alle relevanten Kernfelder einfließen können. Seite 6 Donnerstag, 21. August 2014
Neues Erkenntnisinteresse: Bei der Förderung gab es nach den Vorgaben der Landeshaushaltsordnung schon immer ein Qualitätsmanagement inhaltliche und haushaltstechnische Antragsprüfung, Prüfung des Verwendungsnachweises nach Ablauf der Förderung. Auch die Einrichtungen betreiben seit Längerem ein internes Qualitätsmanagement, um dauerhaft hochwertige, zielgruppen-gerechte Bildung zu gewährleisten und interne Abläufe zu überprüfen und ggf. zu verbessern. Seite 7 Donnerstag, 21. August 2014
Die verstärkte Diskussion über ein externes Qualitätsmanagement hängt damit zusammen, dass sich in den letzten Jahren auf den verschiedenen Förderebenen ein deutlich größeres Interesse an einer Gesamtdarstellung der Förderprogramme herausgebildet hat. Verwendung öffentlicher Mittel Ergebnisse von Förderprogrammen Quantitative und qualitative Elemente Wirksamkeit Seite 8 Donnerstag, 21. August 2014
Förderung der politischen Bildung Einrichtungen der politischen Bildung Erweitertes Qualitätsmanagement Monitoring, Berichtswesen Auf Basis der Kernfelder, Förderprogramm-Controlling Wirksamkeit Prof. Dr. Ahlheim, Dr. Heger "Wirklichkeit und Wirkung politischer Erwachsenenbildung" Zertifizierung Zertifizierung der Einrichtungen der politischen Bildung Seite 9 Donnerstag, 21. August 2014
Monitoring, Berichtswesen Auf Basis der Kernfelder, Förderprogramm-Controlling Auf der Basis der Kernfelder wurde gemeinsam mit den Einrichtungen ein Berichtssystem aufgebaut. Nach Vollständigkeits-, Vollzähligkeits- und Plausibilitätsprüfungen werden zusammengefasste Angaben über alle Einrichtungen ausgewertet. Anschließend werden die Daten der einzelnen Einrichtungen geprüft. Seite 10 Donnerstag, 21. August 2014
Einige Auswertungsergebnisse für das Jahr 2011: • Insgesamt wurden 48 Einrichtungen der politischen Bildung gefördert (2010: 47). • Diese Einrichtungen haben rd. 8.400 Veranstaltungen mit rd. 186.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt (2010: rd. 8.100 VAmitrd. 181.400 TN). • Die meisten Veranstaltungen bezogen sich auf die Kernfelder Globalisierung - Marktwirtschaft - Sozialpolitik (rd. 41 %) und Lebendige Demokratie - Partizipation - Medienkompetenz (rd. 23 %). • Knapp 50 % der Veranstaltungen fanden in nordrhein-westfäli- schen Bildungsstätten (Heimvolkshochschulen und Akademien) statt. Hier zeigt sich erneut, dass diese Einrichtungen unverzicht- barer Bestandteil der politischen Bildung in NRW sind. Seite 11 Donnerstag, 21. August 2014
Einige Auswertungsergebnisse für das Jahr 2011: • Auch bei den Zahlen der Teilnehmenden nach Altersgruppen gibt es keine Verschiebungen. Die Einrichtungen der politischen Bildung erreichen in der Gesamtbetrachtung am stärksten Jugendliche und junge Erwachsene sowie 28-40-Jährige. Beide Gruppen zusammen machen ebenso wie im Jahr 2010 rd. 57 % aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus. • Die Einrichtungen haben im Jahr 2011 in starkem Maße neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreicht (rd. 37.600 „Neuein- steiger“ oder rd. 31 % der zu diesem Punkt ausgewerteten Teilnehmerzahlen). Seite 12 Donnerstag, 21. August 2014
Einige Auswertungsergebnisse für das Jahr 2011: • Die Einrichtungen der politischen Bildung haben in den Jahren 2008 bis 2011 jeweils mehr als 8.000 Veranstaltungen durch- geführt. In den Jahren 2008, 2009 und 2011 waren jeweils mehr als 185.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu verzeichnen. • Diese stabilen Zahlen deuten auf die große Leistungsfähigkeit der Einrichtungen der politischen Bildung hin. Seite 13 Donnerstag, 21. August 2014
Wirksamkeit Prof. Dr. Ahlheim, Dr. Heger "Wirklichkeit und Wirkung politischer Erwachsenenbildung" - Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 2006 - Bei der Studie handelt es sich um eine quantitative und insbesondere auch qualitative Bewertung von Angebot, Nachfrage und Wirkung politischer Bildung in Nordrhein-Westfalen. Da das Land über eine ausgeprägte Tradition und Vielfalt in der politischen Bildung verfügt, lassen sich - laut Studie - Aussagen gewinnen, die auch für die Situation der politischen Erwachsenenbildung in der Bundesrepublik insgesamt von Bedeutung sind. Seite 14 Donnerstag, 21. August 2014
Klaus Ahlheim, Bardo Heger: • Wirklichkeit und Wirkung politischer Erwachsenenbildung, • Eine empirische Untersuchung in Nordrhein-Westfalen; • Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2006 • Die Untersuchung setzt sich aus 4 Erhebungsschritten zusammen: • Analyse der Programme von 27 ausgewählten Einrichtungen der (politischen) Erwachsenenbildung, • 15 Experteninterviews in leitfadengestützter Fragetechnik, • Fragebogen, der an 142 Einrichtungen versandt wurde, • 25 Interviews mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern an politischen Bildungsveranstaltungen (leitfadengestützt, autobiografisch-narrativ). Seite 15 Donnerstag, 21. August 2014
Als Ergebnis der gesamten Untersuchung wird festgestellt, dass • das politische Bildungsangebot eine Vielfalt an Inhalten und Arbeitsformen bietet, • sich ein hohes Maß an Professionalität in der Erwachsenenbildung etabliert hat und • politische Bildung biographisch von großer Bedeutung sein kann, wobei sich die Wirkung nicht genau bestimmen lässt. • Alles in allem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass politische Erwachsenenbildung in Nordrhein-Westfalen ein Erfolgsmodell mit doch beachtlicher Reichweite ist. Seite 16 Donnerstag, 21. August 2014
Zertifizierung Zertifizierung der Einrichtungen der politischen Bildung • Alle Einrichtungen, die nach dem Weiterbildungsgesetz Nordrhein-Westfalen gefördert werden, müssen sich zertifizieren lassen. • Zertifizierungsmodelle: • Gütesiegelverbund Nordrhein-Westfalen • Lernerorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung (LQW) • ISO 9000 ff • European Foundation for Quality Management (EFQM) Seite 17 Donnerstag, 21. August 2014
Qualitätsbereiche beim Gütesiegelverbund Weiterbildung: • Bildungseinrichtung, Leitbild und Konzeption, Betriebsorganisation, • Qualitätsziele und Leitlinien der Qualitätspolitik, • Schlüsselprozesse, die zur Realisierung des Bildungsprozesses notwendig sind, • Qualität der Bildungsarbeit (Überprüfung von Inhalten und Zielen der Veranstaltungen, Auswahl der Lehrenden usw.), • Teilnehmendenbezogene Rahmenbedingungen, Teilnehmerschutz, • Personalentwicklung (Personalplanung, -förderung, -gewinnung), • Berichtswesen, Auswertung und Verbesserung. • Broschüre "Das Qualitätsmanagement-System nach Gütesiegelverbund Weiterbildung", Herausgeber: Gütesiegelverbund Weiterbildung e.V. im August 2010, • www.guetesiegelverbund.de Seite 18
Warum ein externes QM? Haben die Einrichtungen nicht schon genug zu tun? Donnerstag, 21. August 2014 Seite 19
Aufgaben der Leitungen von Weiterbildungseinrichtungen und der hauptberuflichen Pädagoginnen und Pädagogen • Erarbeitung des Jahresprogramms, Planung und Durchführung von Veranstaltungen • Akquisition von Projektmitteln (z.B. Europäischer Sozialfonds) • Personalführung • Qualitätsmanagement, Berichterstattung und Zertifizierung • Wirtschaftlichkeit von Bildungsstätten • Die Managementaufgaben verbunden mit betriebswirtschaftlichen Elementen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Donnerstag, 21. August 2014 Seite 20
Aufgaben der Leitungen von Weiterbildungseinrichtungen und der hauptberuflichen Pädagoginnen und Pädagogen Umsatzsteuer Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie ? ? Echte Zuschüsse ↔ Unechte Zuschüsse Preisauffüllendes Entgelt ? ? Regelsteuersatz bei Unterkunfts- und Verpflegungsleistungen Rückwirkende Anwendung des BFH-Urteils ? Investitionen ? ? ? Donnerstag, 21. August 2014 Seite 21
Aktuelle Fragen in der nordrhein-westfälischen Weiterbildungspolitik • Umsetzung der Evaluation der Wirksamkeit der Weiterbildung (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung - DIE) • Koalitionsvertrag 2012 – 2017 • Weiterentwicklung der Fördersystematik (Weiterbildungsgesetz - WbG NRW) • Aufbau eines Berichtswesens für die Weiterbildung in NRW • Aufbau einer flächendeckenden Weiterbildungsberatung • Einbindung der gemeinwohlorientierten Weiterbildung in regionale Bildungsnetzwerke • Angebote für Bildungsbenachteiligte Donnerstag, 21. August 2014 Seite 22
Herausforderungen in der politischen Bildung: • Erreichbarkeit neuer (bildungsferner) Zielgruppen: • Größerer Vorbereitungsaufwand, • Kooperationspartner, Brückenmenschen, Expertinnen/Experten mit Milieukenntnis, • passende Bildungsformate. • Stichwort: aufsuchende, ganzheitliche Bildungsarbeit • Welche Rahmenbedingungen sind hierfür erforderlich? • Weiterbildungsgesetz (WbG NRW), Förderung • s. Weiterbildungskonferenz Nordrhein-Westfalen: • Ziele und Empfehlungen für die Entwicklung der Weiterbildung in NRW Seite 23 Donnerstag, 21. August 2014
Weitere Herausforderungen: • Europäischer Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (EQR) Vergleichbarkeit / Harmonisierung der einzelstaatlichen Qualifikationssysteme, 8 Niveaustufen zu den Merkmalen „Kenntnisse“, „Fertigkeiten“ und „Kompetenz“ • Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) Nationale Umsetzung des EQR, 8 Niveaustufen zu den Merkmalen „Fachkompetenz (Wissen, Fertigkeiten)“ und „Personale Kompetenz (Sozialkompetenz, Selbstständigkeit)“ • Bisherige Zielgrößen: Formale Bildungsabschlüsse Donnerstag, 21. August 2014 Seite 24
Weitere Herausforderungen: EU-Kommission: Validierung des nicht-formalen und des informellen Lernens (Validierung, d.h. Feststellung, Dokumentation, Beurteilung und/oder Bestätigung) Einbeziehung von nicht-formal und informell erworbenen Kompetenzen in den DQR DQR-Matrix (Auszug) Donnerstag, 21. August 2014 Seite 25
Warum ist QM wichtig für die Landeszentrale für politische Bildung? Darstellung der Ergebnisse des Berichtswesens Politik Öffentlichkeitsarbeit „Anwalt“ der Einrichtungen Weiterbildungspolitische Weichenstellungen Donnerstag, 21. August 2014 Seite 26