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Lernen in der Grundschule

Lernen in der Grundschule. Schön wär`s. Lernen. Gedächtnis, Motivation, Gesundheit, Umgebung, genetische Voraussetzungen, Angstbereitschaft, Lernpartner…. Was wir heute vorhaben:. 1. Voraussetzungen des Lernens im Gehirn 2. Die Lerntheorien - Konditionierungen 3. Lernen am Modell

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Lernen in der Grundschule

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Presentation Transcript


  1. Lernen in der Grundschule Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  2. Schön wär`s Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  3. Lernen Gedächtnis, Motivation, Gesundheit, Umgebung, genetische Voraussetzungen, Angstbereitschaft, Lernpartner… Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  4. Was wir heute vorhaben: 1. Voraussetzungen des Lernens im Gehirn 2. Die Lerntheorien - Konditionierungen 3. Lernen am Modell 4. Motivation und Lernen 5. Der Teufelskreis 6. Lernen und Gedächtnis 7. Die „Lerntypen“ ………………..Fördermöglichkeiten - Fragen - Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  5. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  6. Mankannnichtnichtlernen Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  7. Kapitel 1. Wie geht das Lernen los ? Die grundlegenden Ergebnisse der Hirnforschung Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  8. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  9. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  10. Lernentwicklung 1 – früheste Kindheit • Das Gehirnwachstum ist kurz nach der Geburt abgeschlossen. Alle notwendigen Gehirnzellen sind vorhanden. • Um lernen zu können benötigt das Gehirn ein Grundgerüst („Hardware“) in dem sich die späteren Informationen befestigen. • Das Grundgerüst wird gebildet aus genetischen Voraussetzungen und Umwelteinflüssen. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  11. Lernentwicklung 1 – früheste Kindheit • Zu dem Grundgerüst gehören Geräusche, Gerüche, Körperwahrnehmungen wie Hautkontakte und Bewegungsreize • Das Grundgerüst oder Grundmuster ist wie ein Wegweiser für die weiteren Verknüpfungen Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  12. Lernentwicklung 2 – weitere Verknüpfungen • In Gehirn existieren 15 Milliarden Zellen, sie sind durch vieltausendfache Querverbindungen (Faserleitungen) miteinander verbunden. • Eine einzige Zelle kann über tausend Faserleitungen empfangen • Die Fasern eines einzigen Gehirns ergeben eine Strecke weiter wie von der Erde zum Mond Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  13. Lernentwicklung 2 – weitere Verknüpfungen • Es kommt für das Lernen auf die Qualität und die Vielfalt der Verknüpfungen an • Verknüpfungen werden durch häufigen Gebrauch stabiler • Verknüpfungen können auch wieder verloren gehen, z.B. wenn sie nicht benutzt werden Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  14. Lernentwicklung 2 – weitere Verknüpfungen • Verknüpfungen laufen über „Kontaktstellen“. • Nur ein Teil der Kontaktstellen ist festgelegt – viele funktionieren wie ein Schalter (Synapsen) • Im Gehirn finden sich ca. 500 Billionen Synapsen • In den Synapsen befindet sich ein Spalt, von dem es abhängt, ob die Information weiter geleitet wird Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  15. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  16. Lernentwicklung 2 – weitere Verknüpfungen • Im synaptischen Spalt befinden sich Botenstoffe (Neurotransmitter) welche die Übertragung fördern oder verhindern können. Diese können auch Lernstörungen verursachen wie z.B. Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität u.a.m. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  17. Wichtig zu wissen: • Gut sind eine Vielzahl von Anregungen im frühen Kindesalter, um möglichst viele Verknüpfungen herzustellen • Bedeutsam sind Wiederholungen wichtiger Verknüpfungen (Fertigkeiten) • Auch im späteren Alter können noch gut Verknüpfungen hergestellt werden Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  18. Kapitel 2. Die Lerntheorien Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  19. Grundsätzliches • Voraussetzung für alles Lernen ist das Vertrauen in die Umgebung als ein elementares Grundbedürfnis des Kindes. • Angst ist eine Feindin des Lernens. • Die körperlichen Grundbedürfnisse müssen erfüllt sein bevor Lernen geschieht. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  20. a. Klassisches Konditionieren: • Ein unbedingter Reiz (körperlicher Reflex, z.B. Speichelfluss) wird gepaart mit einem neutralen Reiz • Der ursprünglich neutrale Reiz erzeugt nach gewisser Zeit die gleiche Reaktion wie der unbedingte Reiz • Dies funktioniert auch mit Gefühlen. Beispiele: Furcht vor weißen Kitteln, vor bestimmten Tieren usw. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  21. Lernen durch Klassische Konditionierung • Wir „lernen“ also bestimmte Reizmuster zu verknüpfen (z.B. lassen bestimmte Gerüche bestimmte Erinnerungen wach werden…). • Auch beim Lernen werden die Umgebungsreize automatisch „mitgelernt“ – dies kann dem Gedächtnis helfen. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  22. b. Lernen als instrumentelles Konditionieren • Das Kind erzeugt selbst Reize um sich gut zu fühlen (schreien=Fütterung). • Dieses Verhalten hat häufig Erfolg. • Das Lernen ist nicht mit einer unwillkürlichen sondern mit einer willkürlichen Reaktion gepaart. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  23. Lernen durch instrumentelles Konditionieren • Kinder sind gut darin, ihre Umwelt instrumentell zu konditionieren (Kasse im Supermarkt). • Beispiel Schulverweigerung: Das Kind äußert Unwohlsein und darf zu Hause bleiben. Der Erfolg führt (unter ungünstigen Umständen) zum weiteren Ausbau des instrumentellen Verhaltens bis hin zu dauerhaftem Fernbleiben von der Schule (= sekundärer Krankheitsgewinn) Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  24. c. Operantes Konditionieren – Lernen durch äußere Belohnung • Operantes Konditionieren ist das gebräuchlichste Mittel in der Erziehung. • Ein erwünschtes Verhalten wird - entweder durch eine Belohnung oder • durch das Wegfallen einer unangenehmen Situation verstärkt. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  25. Dabei muss die Belohnung nicht jedes Mal nach dem erwünschten Verhalten erfolgen. • Leider kann auch unerwünschtes Verhalten auf diese Weise verstärkt werden (z.B. wenn das Kind Aufmerksamkeit für schlechtes Verhalten bekommt). Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  26. Frederic Skinner führte in den USA Tierversuche mit Tauben und Ratten durch. Dazu wurde eine künstliche Experimentalsituation entwickelt, die Skinner-Box Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  27. Operantes Konditionieren = Lernen am Erfolg Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  28. Operantes Konditionieren – Löschung von unerwünschtem Verhalten • Unerwünschtes Verhalten kann rückgängig gemacht werden durch - Nichtbeachtung • Strafen (unerwünschte Reize) • Entfernen von positiven Gegebenheiten. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  29. Nutzen für das Lernen • Durch sog. Verstärkerpläne kann beim Kind ein erwünschtes Verhalten gebahnt werden. • Wichtig dabei für die Erzieher: Die Aufmerksamkeit richtet sich auf das erwünschte Verhalten, nicht mehr so stark auf die unerwünschten Verhaltensweisen des Kindes. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  30. Kapitel 3. Lernen am Modell • Kinder lernen auch durch Nachahmung. Dabei werden im Kleinkindalter die Handlungen der nahe stehenden Personen imitiert. • Später lernt das Kind auch durch Zuschauen, dass bestimmte Verhaltensweisen belohnt werden (Nachahmen von PC- oder Fernsehhelden). • Passt dieses Verhalten zum Selbstbild des Kindes und scheint es Spaß zu machen wird es übernommen. • Manchmal lernen Kinder dabei unerwünschte Dinge. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  31. „Wir können Kinder nicht erziehen, die machen uns eh alles nach.“ Karl Valentin Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

  32. Kapitel 4. Motivation • Im frühen Kindesalter lernen die Kinder meistens aus eigenem Antrieb durch Freude am Entdecken. • Das Gehirn „belohnt“ das Gelingen von selbst gesetzten Zielen durch das Ausschütten von Dopamin („Wohlfühlhormon“) • Dieses Lernen durch selbst gesetzte Ziele ist am wirkungsvollsten (= intrinsische Motivation) Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  33. Intrinsische und extrinsische Motivation • Dazu kommt das Lernen durch äußere Erfolge (z.B. Wiederholung bestimmter eigener Äußerungen durch andere, Erreichen von Gegenständen). • Dabei sind die tief greifendsten äußeren Verstärker positive Reaktionen der wichtigsten Bezugspersonen in der Umgebung („Leuchten der Mutteraugen“) Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  34. Intrinsische und extrinsische Motivation • Später werden durch die Umwelt äußere Anreize für erwünschtes Verhalten durch willkürliche Belohnungen gesetzt (s. operantes Konditionieren). Viele Verhaltensweisen erfolgen dann nur wegen einem äußeren Zweck (= extrinsische Motivation). Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  35. Intrinsische und extrinsische Motivation • Wichtig: Äußere Verstärker die für ein Verhalten gegeben werden das intrinsisch motiviert ist können das Gegenteil bewirken und die Motivation zerstören (z.B. Verlust der Selbstbestimmtheit…). • Deswegen Vorsicht bei Belohnung guter Noten durch Geld oder andere äußeren Anreize. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  36. Erfolgs- oder Misserfolgsmotivation = „Hoffnung auf Erfolg“ und „Furcht vor Misserfolg“ • Motivationslagen sind darstellbar durch die unterschiedlichen Ausprägungen von Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg. 1.Gelingen einem Kind in den meisten Fällen selbst ausgesuchte und dargebotene Aufgaben dann erwartet es auch in der Zukunft Erfolge = „Hoffnung auf Erfolg“. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  37. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  38. Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg 2.Macht das Kind häufig die Erfahrung dass es Aufgaben nicht schaffen kann dann erwartet es auch in der Zukunft keinen Erfolg. 3.Diese Erwartung wird begleitet von einer Reihe unangenehmer Gefühle (Ängstlichkeit, unangenehme Körperreaktionen usw.) = „Furcht vor Misserfolg“. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  39. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  40. Kapitel 5. Teufelskreis • Bei einer Motivation die durch Furcht vor Misserfolg geprägt ist lässt die Lernfreude nach und die Anfälligkeit z.B. bei Prüfungen für Störungen (Unaufmerksamkeit, „black out“ usw.) nimmt zu. • Hierdurch bestätigt sich für das Kind das Selbstbild „ich kann das nicht schaffen“ und das Misserfolgsmotiv verstärkt sich. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  41. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  42. Der Sturz in den Teufelskreis-Keller Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  43. …und im Lernen wird kein Sinn mehr gesehen… Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  44. Wie kann man Erfolgsmotivation fördern ? • Lernmotivation kann man nur durch Erfolge steigern • Die Erfolge müssen als eigene Erfolge erkennbar sein (Selbstwirksamkeit) • „Mittelschwere“ Aufgaben anbieten (nicht zu leichte aber auch nicht zu schwere Aufgaben) • Äußere Anreize (Geld…) nützen meist wenig Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  45. Gerechtigkeit in der Schule? Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  46. …und wie ist die Wirklichkeit ? • In der Schule sollen alle Kinder den gleichen Lernstoff möglichst in der gleichen Zeit erlernen. • Damit alle lern motiviert bleiben ist es das Kunststück der Lehrkräfte in der Grundschule, die Anforderungen an die Kinder so zu differenzieren, dass alle den gleichen Lernanreiz haben. • Dies ist unter den gegebenen Bedingungen nur sehr schwer zu verwirklichen. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  47. Kapitel 6. Lernen und Gedächtnis Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  48. Lernen und Gedächtnis • Erster Filter: Ultrakurzzeitgedächtnis (UZG) • Zweiter Filter: Kurzzeitgedächtnis • Feste Verankerung: Langzeitgedächtnis Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  49. Ultrakurzzeitgedächtnis • Lässt sich eine Information „verankern“ d.h. mit etwas Bekanntem verknüpfen dann gelangt sie ins UZG. Voraussetzung hierfür ist die Sinneswahrnehmung, also auch Aufmerksamkeit. • Mangelndes Interesse oder fehlende Verknüpfungsmöglichkeit lässt die Information nach wenigen Minuten verblassen, sie ist endgültig weg. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

  50. Kurzzeitgedächtnis • Wird auch Arbeitsgedächtnis genannt. • Lässt sich am besten mit „Eingravieren“ vergleichen. • Notwendig ist der Wunsch, die Information zu behalten. • Dauer des Behaltens der Information ca. 20 Minuten. • „Eselsbrücken“ (Verknüpfung der zu lernenden Inhalte) helfen behalten. • Das Kurzzeitgedächtnis ist durch starke Emotionen (Schock) leicht löschbar. Gudrun Schwechla Staatliches Schulamt Fulda

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