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Gender Mainstreaming. Eine ethisch-theologische Bewertung des politischen Instruments Gender Mainstreaming. Frank Hammann Referat Ethik / Apologetik. 16. Januar 2008. Einführung:. 1. Was ist das: „Gender Mainstreaming“? .
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Gender Mainstreaming Eine ethisch-theologische Bewertung des politischen Instruments Gender Mainstreaming Frank Hammann Referat Ethik / Apologetik 16. Januar 2008
1. Was ist das: „Gender Mainstreaming“? „Gender Mainstreaming bedeutet die Entwicklung, Organisation und Evaluierung von Entscheidungsprozessen mit dem Ziel, die Geschlechterperspektive1 in alle politisch-administrativen Maßnahmen auf allen Ebenen durch alle am politischen Entscheidungsprozess beteiligten Akteure und Akteurinnen einzubringen.“ (HLZ) Gender = das soziale Geschlecht (im Sinne einer erlernten und veränderbaren Geschlechterrolle) Mainstreaming = Hauptströmung 1 engl.: „gender perspective“
1. Was ist das: „Gender Mainstreaming“? • GM als politisches Instrument • GM als politische Strategie • Top down - Verfahren • Gemeinschaftsaufgabe • Geschlechtsbezogene Dimensionen / Wirklichkeit • Verpflichtung aller
2. Woher kommt Gender Mainstreaming? • Historische Entwicklung: • Aktionsplattform der 4. Weltfrauenkonferenz 1995; Ziel „to mainstream a gender perspective“ • EU: Amsterdamer Vertrag 1997 (BRD: 1999 in Kraft) • Juni 1999 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung; • Juli 2000 Gemeinsame Geschäftordnung der Bundesministerien Rechtliche Grundlagen: • Art. 2, 3 Amsterdamer Vertrag • Art. 3 (II) GG • Kabinettsbeschluss: GM als durchgängiges Leitprinzip
3. Ziele von Gender Mainstreaming • Geschlechtergerechtigkeit • Geschlechterdemokratie • Unterschiede zu Frauenförderpolitik • Durchdringung aller Lebensbereiche • Lösung sozialer, wirtschaftlicher u. politischer Probleme • Verbesserung der Qualität und des Erfolges von Organisationen und Institutionen • Übergang zu einer multikulturellen Gesellschaft / Wertewandel?
3. Ziele von Gender MainstreamingGeschlechtergerechtigkeit • Verständnis der EU • (Prozentuale) Gleichverteilung von Arbeit, Geld, Macht, Ressourcen, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben • Verständnis BRD • Egalitäre Positionen vs. differenztheoretische Positionen • GG; BVerfG
3. Ziele von Gender MainstreamingGeschlechterdemokratie Kennzeichen geschlechterdemokratischer Organisationen (HLZ) Es herrscht Pluralismus… Frauen und Männer sind strukturell integriert, in allen Positionen und auf allen Hierarchieebenen gleichmäßig repräsentiert. … Es gibt weder Vorurteile noch Diskriminierung. Das Verhalten von Frauen und Männern ist weder sexistisch, noch rassistisch und nicht auf die heterosexuelle Norm festgelegt. 5. - 7. …
3. Ziele von Gender MainstreamingUnterschiede zur Frauenförderpolitik • Doppelstrategie (EU) • Fokus: beide Geschlechter
4. Praktische Umsetzung – zur Implementierung von GM • Projektverlauf in 6 Schritten (idealtypisch) • Gender Analyse / Problemfeldanalyse [Ist-Zustand] • Gleichstellungspolitische Ziele / Maßnahmen [Soll-Zustand] • Umsetzung / Monitoring u. Evaluation • 3-R-Methode / SMART • Repräsentation / Ressourcen / Realisierung • Zielgruppe / Unterschiede • Europäischer Sozialfonds / Gender Budgeting / Verwaltungsreform
5. Geistesgeschichtlicher Hintergrund von GM Zum Gender-Begriff • Die Ursprünge der Gender-Theorie • John Money (1955) und Bruce / Brenda Reimer • Veränderbarkeit des Geschlechts (trans-gender) • Die feministischen Auseinandersetzungen • Egalitärer Feminismus vs. gynozentrischer Feminismus • Neo-marxistische Bestrebungen
5. Geistesgeschichtlicher Hintergrund von GM Zum Gender-Begriff • Die aktuelle Gender-Forschung • Judith Butler / Konstruktivismus / Dekonstruktivismus • Relatives Geschlecht / Sexual diversity • Sieg des egalitären Feminismus? • Die Bedeutung des geistesgeschichtlichen Hintergrunds • Inhaltliche Zielbestimmung von „Gleichstellung“ / „Gleichberechtigung“ • Weitere inhaltliche Ziele durch die Hintertür?
6. Kritik an GM • Feministische Positionen (zweite Frauenbewegung; Vereinnahmung) • Strukturelle Kritik • Demokratiedefizit (Dale O‘Leary) • Weltanschauliche Festlegungen (Volker Zastrow) • Mangelnde Transparenz / inhaltliche Zielsetzungen (Barbara Stiegler) • Kritik an der Umsetzung • Kritik am Gender- Begriff • Medizinische Erkenntnisse • Anthropologische Festlegungen
7. Biblisch theologische Bewertung • Ansatzpunkte der Bewertung • Ziel: Geschlechtergerechtigkeit / -demokratie • Gleichwertigkeit von Mann u. Frau (Gen 1,26-28; vgl. Gal 3,28)
7. Biblisch theologische Bewertung Gen 1,26-28 Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
7. Biblisch theologische Bewertung • Ansatzpunkte der Bewertung • Ziel: Geschlechtergerechtigkeit / -demokratie • Gleichwertigkeit von Mann u. Frau (Gen 1,26-28; vgl. Gal 3,28) • Unterschiedlichkeit von Mann und Frau (Gen 2,18; vgl. Eph 5,21-28; 1Kor 11,3)
7. Biblisch theologische Bewertung Gen 2,18 Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
7. Biblisch theologische Bewertung • Ansatzpunkte der Bewertung • Ziel: Geschlechtergerechtigkeit / -demokratie • Gleichwertigkeit von Mann u. Frau (Gen 1,26-28; vgl. Gal 3,28) • Unterschiedlichkeit von Mann und Frau (Gen 2,18; vgl. Eph 5,21-28; 1Kor 11,3) • Probleme aufgrund d. Sündenfalls (Gen 3,16) • Gender Perspektive • Bipolarität der Geschlechter (Gen 1,26-28) • Sexuelle Implikationen (Gen 2,23f.; vgl. Rö 1,26f.) • Weltanschauliche Implikationen (Ehe, Abtreibung)
8. Bewertung und Zusammenfassung • Positive Aspekte des GM • Gefahrenpotential • Bewertung