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Grundbegriffe von Piagets Theorie. Äquilibration : Streben des wachsenden Organismus nach einem Gleichgewicht in seiner Beziehung zu seiner Umwelt (‚Fließgleich-gewicht‘) Assimilation : Bemühen des Organismus, neue Umweltgegebenheiten an seine bereits vorhandenen Schemata anzupassen
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Grundbegriffe von Piagets Theorie • Äquilibration: Streben des wachsenden Organismus nach einem Gleichgewicht in seiner Beziehung zu seiner Umwelt (‚Fließgleich-gewicht‘) • Assimilation: Bemühen des Organismus, neue Umweltgegebenheiten an seine bereits vorhandenen Schemata anzupassen • Akkomodation: Entwicklung neuer Schemata oder Modifikation alter Schemata, um diese an neue Umweltbedingungen anzupassen
Bedingungen eines kognitiven Ungleichgewichts • Fehlschlagende Assimilationsversuche • Widersprüche zwischen zwei Urteilen • Empirisches Widerlegen eines Urteils • Problemstellung und Frage
Stufenmodell von Piaget • Sensumotorische Phase Geburt bis 2. LJ • Voroperatorisches Denken 2. LJ bis 6. LJ a) symbolisches Denken 2. LJ bis 4. LJ b) anschauliches Denken 4. LJ bis 6. LJ • Stadium der konkreten Operationen bis 10. LJ • Stadium der formalen Operationen ab 10. LJ
Phasen der sensumotorischen Entwicklung • einfache Reflexhandlungen (Üben 1. LMangeborener Reflexe wie Saug- und Greifreflex) • einfache Gewohnheiten, primäre Kreisreaktion 1.-4. LM • Aktive Wiederholung von Handlungsfolgen, 4.-10. LM sekundäre Kreisreaktion • Koordination sekundärer Reaktionen und 10.-12. LMAnwendung auf neue Situationen • Aktives Experimentieren, tertiäre Kreisreaktion 12.-18. LM • Erfinden von neuen Handlungsmustern 18.-24. LMdurch verinnerlichtes Handeln
Objektpermanenz • Bezeichnet das Wissen, dass Gegenstände auch dann existieren, wenn wir sie nicht direkt wahrnehmen. • Objektpermanenz entsteht mit ca. acht Monaten. • Subjektpermanenz: Personen existieren, wenn wir sie nicht sehen – Voraussetzung für das Fremdeln
Voroperatorisches Denken • Unangemessene Generalisierungen • Finalistische Erklärungen • Egozentrismus • Perspektivenübernahme • Zentrierung auf einen Aspekt
Egozentrismus • Kinder sind in vielen Situationen nicht in der Lage, sich in andere Personen hineinzuversetzen; sie denken, dass die Welt so ist, wie sie selbst sehen. • Dazu gehört auch der Glauben, alles in der Umwelt durch eigenen Willen beeinflussen zu können.
Kognitive Fehler • Animistisches Denken: das Kind unterstellt unbelebten Gegenständen Merkmale der belebten Natur, z. B. Die Wolken gehen sehr langsam, weil sie keine Füße haben. Sie machen sich lang wie Würmer. • Finalistisches Denken: Aktivitäten werden aus ihrem Zweck heraus erklärt; z. B. Die Sonne ist da, um schön warm zu machen. • Zentrierung auf ein Merkmal: das Kind kann nicht zwei Aspekte einer Situation gleichzeitig berücksichtigen • Irreversibilität: ein Denkvorgang kann nicht rückgängig gemacht werden
Konkret-operationale Phase • Konservation (Erhaltung oder Invarianz): Kind kann sich auf verschiedene Aspekte eines Problems konzentrieren (Dezentrierung) und geistig die Richtung wechseln (Reversibilität) • Klassifikation: Objekte können in Klassen eingeordnet werden • Reihenbildung: Gegenstände werden nach quantitativen Dimensionen (Länge, Breite) nach einem Plan geordnet (Seriation). • Räumliches Urteil: Verständnis von Räumlichkeit (z. B. kognitive Landkarten, Richtung)
Stadium der formalen Operationen • Aufbau kombinatorischer Systeme • größere Beweglichkeit des Denkens • Verständnis von Proportionen
Stärken von Piagets Theorie • umfassende integrative Theorie (Spiel- und Moralentwicklung) • Zusammenwirken von genetischen und Umweltfaktoren • Bedeutung eigener Erkundungen für die kindliche Entwicklung • Orientierung für alterstypische Leistungen • Denken verläuft in einzelnen Altersstufen unterschiedlich. • Fokus auf die dem Denkergebnis zugrunde liegenden Prozesse • Fortschritte vollziehen sich in Interaktion von subjektiver und objektiver Realität • Das Denken wird zunehmend strukturierter und koordinierter. • Die kognitive Entwicklung ist oft intrinsich motiviert.
Kritik an Piagets Theorie • Stufentheorie mit den typischen Problemen • Individuelle und kulturelle Unterschiede werden vernachlässigt • Die behauptete Universalität ist fragwürdig. • Piagets Konzepte sind schwer zu operationalisieren. • Piagets Methodik ist stark vom Versuchsleiter abhängig. • Die empirische Basis ist eher dürftig. • Einige Annahmen haben sich als falsch erwiesen.