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Inklusion als Gesamtauftrag. Elke Stein Bereichsleitung Bereich Berufliche Integration (4 Jobcoaches, 55 Außenarbeitsplätze) Seit 9 Jahren RRSS Dipl.-Sozialpädagogin. Inklusion aus Sicht der WfbM.
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Inklusion als Gesamtauftrag • Elke Stein • Bereichsleitung Bereich Berufliche Integration (4 Jobcoaches, 55 Außenarbeitsplätze) • Seit 9 Jahren RRSS • Dipl.-Sozialpädagogin
Inklusion aus Sicht der WfbM • Inklusion ist seit 2010 (Fachkonzept) ein Schwerpunkt und wird aktiv betrieben – dadurch gewinnt WfbM allmählich anderes Bild bei den Kostenträgern und in der Gesellschaft. • Außenarbeitsplätze sind wirtschaftlich interessant – sie rechnen sich für die WfbM. • Durch das Thema Inklusion kommen auch Personen, die vorher die WfbM für sich abgelehnt haben. Die Anfragen steigen stetig.
Inklusion aus Sicht der WfbM • Die Platzierung auf Außenarbeitsplätzen gelingt, ca. 15% der WfbM (auch deutlich eingeschränkte Personen) werden platziert, es geht noch mehr…. • TN für die Außenarbeitsplätze zu gewinnen fällt schwer, viele haben sich für die WfbM entschieden (Teilweise absolut berechtigt aber auch Hospitalisierung ist eine Gefahr). • Dauerhafte Außenarbeit ist seltener, meist brauchen Menschen die WfbM nach einiger Zeit wieder. Der „Drehtüreffekt“ ist für die WfbM Belastung. • Die WfbM ist wichtig für den überwiegenden Personenkreis und auch für ausgelagerte Personen unerlässlich da Sicherheit und Rückkehroption. • Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt weiterhin gering.
Inklusion aus Sicht der WfbM Bewährte Methoden: • Inklusion als Gesamtauftrag der WfbM verstehen und kommunizieren (Konferenzen, Tagungen intern und extern). • Place an Train – schnell (ca. 2-3 Monate) platzieren, um Hospitalisierung zu vermeiden und dann üben. • Investitionen/Aufstockung der Jobcoaches da wirtschaftlich und politisch interessant. • Durchlässigkeit der WfbM fördern – dadurch entstehende Probleme akzeptieren.
Inklusion aus Sicht der Gruppenleitung • Für Gruppenleitung bringt Inklusion Unruhe, ist eine zusätzliche Belastung. • Es gibt zunehmend Unsicherheit was zentrale Aufgabe der GL ist - Beschäftigung und Anleitung oder Inklusion? • Eine Vorbereitung auf die Anforderungen des 1. AM ist in der WfbM nicht wirklich realisierbar (Arbeitsangebote und Strukturierung der Arbeit sind bewusst anders). • Es ist eine Herausforderung in einer Gruppe deutlich eingeschränkte und belastbare Mitarbeitende angemessen zu beschäftigen und zu betreuen.
Inklusion aus Sicht der Gruppenleitung Bewährte Methoden: • Würdigung der GL und deren Arbeit – externe und interne Beschäftigung ergänzen sich. • Anerkennen, dass Inklusion GL Probleme macht, nicht erwarten dass GL diese intensiv fördern. • GL informieren und einbinden, mit auf Außenarbeitsplätze nehmen, bei der Anleitung in den Firmen vereinzelt einsetzen.
Inklusion aus Sicht der Teilnehmenden • Inklusion macht Hoffnung, reizt und macht teilweise Angst, das Thema ist zwiespältig. • Die WfbM zu verlassen fällt schwer, wenn man sich erst mal dafür entschieden hat. • Die Arbeits- und Bildungsangebote in der WfbM haben sich deutlich verbessert, TN fühlen sich wohl und wollen bleiben. • Es gibt nur für den Personenkreis mit EM-Rente einen finanziellen Anreiz für Inklusion. • Die Chance, dass Inklusion auch dauerhaft gelingt besteht „nur“ zu 50%, die Angst vor Enttäuschung und Krankheitsschüben ist groß. • Eine Übernahme in Anstellung auf dem 1. Arbeitsmarkt ist selten, daher lehnen TN den Weg der Inklusion ab.
Inklusion aus Sicht der Teilnehmenden Bewährte Methoden: • Information bereits von Beginn an im EV, dann im BB und AB (Infotafeln mit offenen Stellen, Berichte platzierte Personen, alle drei Monate Gespräch mit den BiBeg im BB). • Kommunikation (Praktika gehören zur Maßnahme, Rückkehr in die WfbM leicht möglich, Sicherheit und Schutz durch Jobcoach ist gegeben).
Inklusion aus Sicht der Teilnehmenden Bewährte Methoden: • Suche nach möglichst individuell passenden Plätzen. • Begleitung durch einen Jobcoach – Bezugsperson. • Qualität und Quantität der Unterstützung richtet sich nach dem Bedarf des TN. • Empowerment, TN in Prozess einbinden.
Inklusion aus Sicht der Teilnehmenden Filmausschnitte platzierter Personen - hier positive Verläufe der Inklusion
Inklusion aus Sicht der Arbeitgeber • AG interessiert das Thema Inklusion nicht, ist in deren Realität nicht relevant. • Der Arbeitsmarkt ist immer noch leistungsbezogen, deutlich eingeschränkte Personen passen da kaum rein bzw. es gibt auch wenig passende Angebote. • AG interessierten sich für die Zusammenarbeit, wenn sie etwas davon haben – Win-Win Situation und sind dann bereit auch Geld zu bezahlen. • TN müssen für AG planbar, berechenbar sein. • Jobcoaching in den Firmen ist selten gewünscht oder nötig. • Inklusion ist möglich, Integration schwierig.
Inklusion aus Sicht der Arbeitgeber Bewährte Methoden: • Akzeptanz der AG-Realitäten. • Herausfinden wie AG „ticken“ und passende Angebote machen. • Mittelweg zwischen Bedarf AG und TN finden. • Angemessene Aufklärung der AG über Krankheit. • Sicherheit durch Ansprechpartner/Jobcoach, schnell agieren, wenn Bedarf ist.
Fazit • Der Ansatz Place and Train ist richtig, wie frühzeitig Teilnehmende platziert werden ist individuell. • Dauerhafte Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt ist noch gering, aber möglich. • Was Erfolg ist entscheiden Teilnehmende – Erfolg nicht einseitig mit Integration in den Arbeitsmarkt gleichsetzen. Teilhabe zählt! • Integration ist kein linearer Prozess, sondern jeder Gesundungsweg ist anders.
Fazit • Integriertes Training weiter ausbauen! 20% Platzierung aus der WfbM sind machbar. • Ausgelagerte Plätze mit Anbindung an die WfbM werden die Zukunft sein. • Stimmt der Arbeitsplatz, können auch nicht so leistungsfähige Teilnehmende platziert/vermittelt werden. • Geschützte Angebote werden dadurch nichtüberflüssig!
Inklusion als Gesamtauftrag Herzlichen Dank für das Interesse Elke Stein 0711-28075816 stein@rrss.de