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Il giovane Thomas Mann. XXI K önigliche Hoheit (1909) Introduzione . Un ritratto fotografico di Katja Pringsheim Mann nel 1905. Dal saggio Bilse und ich (1906)
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Il giovane Thomas Mann XXI Königliche Hoheit(1909) Introduzione
Dal saggio Bilse und ich (1906) „Es scheint gewiß, daß die Gabe der Erfindung, mag sie dichterisch sein, doch bei weitem nicht als Kriterium für den Beruf zum Dichter gelten kann. […]“ „Die Beseelung… da ist es, das schöne Wort! Es ist nicht die Gabe der Erfindung – die der Beseelung ist es, welche den Dichter macht […], sie [ist] zuletzt nichts anderes al jener dichterische Vorgang, den man die subjektive Vertiefung des Abbildes einer Wirklichkeit nennen kann.“ „`Der Künstler´, hat ein Dichter und Denker gesagt, `der nicht sein ganzes Selbst preisgibt, ist ein unnützer Knecht´. Das ist unsterblich wahr. Wie aber kann ich mein ganzes Wesen preisgeben, ohne zugleich die Welt preiszugeben, die meine Vorstellung ist? Meine Vorstellung, mein Erlebnis, mein Traum, mein Schmerz? Nicht von Euch ist die Rede, gar niemals, seid des nun getröstet, sondern von mir, von mir…“
Dalla premessa alla pubblicazione in volume di saggio Bilse und ich (1906): „Die kleine Abhandlung ist allerdings zuvörderst ein sehr persönliches Dokument […]. Dennoch habe ich schon heute Kundgebungen in Händen, die mich an den überpersönlichen Belang des Artikels glauben lassen […]. War´s nicht schon manchmal so? Man glaubt, nur sich zu dienen, als Künstler-Egoist sein eigenes Herz als Monstranz zu erheben, glaubt stets, von sich zu reden, und siehe, der Dank von Vielen findet sich ein, die es süß fanden, sich selbst zu hören […]. Das macht zufrieden. Man ist sehr klein, aber man neidet den Großen nicht mehr ihre Einsamkeit. Für Viele zu stehen, indem man für sich steht, repräsentativ zu sein, auch das, scheint mir, ist eine kleine Art von Größe. Es ist das strenge Glück der Fürsten und Dichter.“
Nichts hat mir ferner gelegen, als der Wunsch, eine objektive Kritik des modernen Prinzentums oder gar eine Serenissimus-Satire zu schreiben […]. Der Fürst, den ich eigentlich im Sinne hatte, ist der, von dem Schiller seinen Karl VII. sagen läßt: „Drum soll der Sänger mit dem König gehen, sie beide wohnen auf der Menschheit höhen“. Die anspielungsreiche Analyse des fürstlichen Daseins als eines formalen, unsachlichen, übersachlichen, mit einem Worte artistischen Daseins und die Erlösung der Hoheit durch die Liebe […]. Das alles lehrt,lehrt, indem es, öffentlich, unterhält; ja, wenn ein gescheiter Kritiker das Buch eine didaktische Allegorie genannt hätte, so würde er mir damit vielleicht kein ästhetisches Lob gespendet, aber er würde geistig, moralisch so ziemlich das Richtige getroffen haben. (Th. Mann, Über Königliche Hoheit)
Ich habe natürlich einen Abscheu davor, meine alten Sachen wieder zur Hand zu nehmen; aber darüber nachgedacht habe ich kürzlich, in welchem auffallenden Gegensatz mein zweiter Roman zu meinem ersten steht. Sollte man glauben, daß beide von demselben Verfasser sind? Buddenbrooks – geworden, gewachsen, wucherndes Leben; K.H. – ein Kunstspiel, gemacht, verständig, durchsichtig, von einer Idee beherrscht, die sich überall spiegelt und zwar wohl etwas eitel spiegelt. (a Paul Amann, 8.10.1916)
Will man mir erlauben, in diesem Zusammenhange auch von jenem Versuch eines Lustspiels in Romanform zu reden, der Königliche Hoheit heißt, - und der trotz seines höchst individualistischen Titels zugleich einen Versuch mit dem Glück, eine - wenn auch nicht eben vorbehaltlose - Versöhnung mit der “Menschlichkeit” darstellte? Von meinem zweiten Roman, der sich von seinem Vorgänger in künstlerischer Hinsicht so auffallend - und nach jedem deutschen Begriff keinesfalls vorteilhaft - unterscheidet, daß man die Identität seines Verfassers mit dem von Buddenbrooks, kaum vermuten würde? […] Auf jeden Fall hat es mich nicht gewundert, daß die französische Kritik, so weit sie nach deutschen Dingen neugierig ist, für Königliche Hoheit, für die Absichten, die Prosa des Romans viel mehr Geschmack hatte als die deutsche, - welche ihn absolut und relativ als zu leicht befand: zu leicht im Sinne der Ansprüche, die man in Deutschland an den Ernst und das Schwergewicht eines Buches stellt, zu leicht selbst in Hinsicht auf den Verfasser. (Th. Mann, Betrachtungen eines Unpolitischen)
Das Niveau unserer litterarischen Kritik ist betrübend. Welchen Mangel an Erkenntnis! Welche Niederlagen selbst namhafter, selbst wohlwollender Beurteiler einem Buche gegenüber, das gewiß kein Werk des Genies, wohl aber ein Werk des Geistes ist! (ad Anton Robert Cay Hase, 16.12.1909) Daß man Ihnen widerspricht, wundert mich nicht angesichts der Aufnahme, die der Roman bei unserer »Kritik« (O mein Gott!) gefunden hat, - eine Aufnahme, unter der ich wirklich etwas gelitten habe. Die geistreichste Meinung war, es handle sich um eine »Satire«, eine »Simplicissimus-Satire«, genauer gesagt. Aber die vorherrschende Meinung war, K.H. sei ein modern aufgestutzter Gartenlauben-Roman und durchaus nichts weiter. Ausnahmen gab es kaum. (a Martin Havenstein München, 9. 5. 1912)
Nach der Fülle von Dummheit und falschem Scharfsinn, die ich in Betreff meines letzten Buches über mich habe ergehen lassen müssen, war ich von Ihrer Analyse so ergriffen, daß die Thränen momentweise nicht mehr sehr fest saßen. Sie sind, unter anderem, neben Hofmannsthal der Einzige, der bisher des konstruktiven Elementes inne wurde, das doch gerade die neue Ambition des Romans ist. Hofmannsthal hatte erst ein paar Fortsetzungen in der Rundschau gelesen, als er mir sagte: „Das ist eine Allegorie, eine allegorische Konstruktion!“ (a Ernst Bertram München, 28.1. 1910)
Die Scheidung in “Publikum” und “Coenakel”: im ersten muß man heute Charlatan sein, im zweiten will man Virtuose sein und nichts weiter! […] Daher der Mangel an Größe: sie haben eine wechselnde Optik, bald in Hinsicht auf die gröbsten Bedürfnisse, bald in Hinsicht auf die raffiniertesten. (dal Nachlass di Friedrich Nietzsche)