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Prüfungsangst Diagnostik und Interventionen

Prüfungsangst Diagnostik und Interventionen. Grundlagen der Diagnostik. Anamnese Leistungsdiagnostik Angstdiagnostik Persönlichkeitsfragebögen. Anamnese. Wichtige Informationen: Seit wann? Welche Symptome (physiologisch, kognitiv, emotional)? Wann? Welches Fach? Wann nicht?

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Prüfungsangst Diagnostik und Interventionen

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Presentation Transcript


  1. Prüfungsangst Diagnostik und Interventionen

  2. Grundlagen der Diagnostik • Anamnese • Leistungsdiagnostik • Angstdiagnostik • Persönlichkeitsfragebögen

  3. Anamnese • Wichtige Informationen: • Seit wann? • Welche Symptome (physiologisch, kognitiv, emotional)? • Wann? • Welches Fach? • Wann nicht? • Was wurde schon unternommen? • Was hat geholfen? Hinweis auf Interventionen

  4. Leistungsdiagnostik • K-ABC(Kaufman Assessment Battery for Children; 2;6 bis 12;5 Jahre) • HAWIK-IV(Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder – IV; 6;0 bis 16;11 Jahre) • AID 2 (Adaptives Intelligenz Diagnostikum 2; 6;0 bis 15;11 Jahre) • PSB-R 6-13 (Prüfsystem für Schul- und Bildungsberatung für 6. bis 13. Klassen - revidierte Fassung)  Cave! Aussagekraft aufgrund von Prüfungsangst evtl. eingeschränkt

  5. Angstdiagnostik • AFS(Angstfragebogen für Schüler) • DAI(Differentielles Leistungsangst Inventar)

  6. Persönlichkeitsfragebögen • FPI-R(Freiburger Persönlichkeits Inventar) • PFK 9-14 (Persönlichkeitsfragebogen für Kinder von 9 bis 14 Jahren) • HAPEF-K(Hamburger Persönlichkeitsfragebogen für Kinder; 9 bis 13 Jahre) • FEEL-KJ(Fragebogen zur Erhebung der Emotionsregulation bei Kindern und Jugendlichen; 10;0 bis 19;11 Jahre)

  7. Persönlichkeitsfragebögen • Bei Hinweisen auf komorbide Störungen in der Anamnese z. B. Depression, Zwang, allgemeine Panikstörung usw. • Bei besonders hohen Werten in den Angstfragebögen (z. B. AFS-Skala „Manifeste Angst“, DAI-Skala „Internale Stabilisierung“) • Zusammenarbeit mit dem Schulpsychologen

  8. Diagnostik: AFS Angstfragebogen für Schüler: (3. – 10. Schuljahr) • Prüfungsangst • Manifeste Angst • Schulunlust • Soziale Erwünschtheit (W. Wieczerkowski u.a., Hogrefe, Göttingen 1981)

  9. Diagnostik: AFS Prüfungsangst • Gefühle der Unzulänglichkeit und Hilflosigkeit in Prüfungssituationen • Ängste vor Leistungsversagen

  10. Diagnostik: AFS Manifeste Angst • Allgemeine Angstsymptome • Furchtsamkeit • Reduziertes Selbstvertrauen

  11. Diagnostik: AFS Schulunlust • Innere Abwehr gegen Schule • Motivationsabfall gegenüber unterrichtlichen Gegenständen

  12. Diagnostik: AFS Soziale Erwünschtheit • Ängstlichkeit von der erwünschten sozialen Norm abzuweichen („Ich lüge nie“) • Neigung zur Verstellung

  13. Fallbeispiel: Schüler (17, m)

  14. Fallbeispiel: Schüler (17, m) Hauptschule: • Quali • 10. Klasse M-Zweig (Noten): D 4, E 3, M 3, PCB 3 • Vorkurs FOS (Punkte): D 5, E 7, M 2 11. Klasse Fachoberschule, Technik: • Noten (Ende Dezember in Punkten): D 5, E 5, M 0, Ph 3, Ch 8, TZ 7 • Aufregung in Prüfungen, v.a. in Mathematik

  15. Fallbeispiel: AFS

  16. Diagnostik: DAI Differentielles Leistungsangst Inventar • 8. – 13. Schuljahr • 5. – 7. in Vorbereitung (D.H. Rost / F.J. Schermer, Harcourt Test Services, Frankfurt 2007)

  17. DAI: Aufbau 2 Versionen des Tests: • Kurzform (96 Items; ca. 25 Min.) • Langform (146 Items; ca. 45 Min.) Items auf 5 Stufen nach der Häufigkeit oder Ausprägung zu bewerten, z.B.: • 5 = trifft fast immer zu • 1 = trifft nie zu

  18. Differentielle Leistungsängstlichkeitsdiagnostik Angst-auslösung Angster-scheinungs-weisen Angst-verarbeitung Angststa-bilisierung DAI- Modell der Differentiellen Leistungsängstlichkeitsdiagnostik

  19. DAI - Skala Angstauslösung Repertoireunsicherheit Angstauslösung Wissensbezogene Angstauslösung Sozialbezogene Angstauslösung

  20. Ich habe Angst… Repertoireunsicherheit …weil ich nicht weiß, wo ich mit dem Lernen anfangen soll. Wissensbezogene Angstauslösung …wenn ich merke, dass ich eine Aufgabe nicht lösen kann. Sozialbezogene Angstauslösung …wenn ich aufgerufen werde und sich alle nach mir umdrehen. DAI - Subskalen Angstauslösung

  21. DAI - Skala Angsterscheinungsweisen Physiologische Manifestation Angsterschei-nungsweisen Emotionale Manifestation Kognitive Manifestation

  22. Wenn ich Angst habe… Physiologische Manifestation …bekomme ich feuchte oder kalte Hände. …fühle ich mich ziemlich hilflos. Emotionale Manifestation …kann ich mich nicht richtig konzentrieren. Kognitive Manifestation DAI - Subskalen Angsterscheinungsweisen

  23. DAI - Skala Angstverarbeitung Gefahrenkontrolle Situationskontrolle Angst- verarbeitung Angstkontrolle Angstunterdrückung

  24. DAI - Subskalen Angstverarbeitung Wenn ich Angst habe… Gefahrenkontrolle …lerne ich mehr und intensiver. …melde ich mich krank. Situationskontrolle …atme ich tief durch. Angstkontrolle …versuche ich, nicht daran zu denken. Angstunterdrückung

  25. DAI - Skala Angststabilisierung Externale Stabilisierung Angst- stabilisierung Internale Stabilisierung

  26. DAI - Subskalen Angststabilisierung Ich bin froh, dass meine Freunde so viel Verständnis für meine Ängste haben. Externale Stabilisierung Der Gedanke, versagt zu haben, beschäftigt mich recht lange. Internale Stabilisierung

  27. DAI: Literatur • Hoyer, J., Margraf, J. (2003). Angstdiagnostik. Grundlagen und Testverfahren. Berlin: Springer • Rost, D. H., Schermer, F. J. (2007). Differentielles Leistungsangst Inventar. 2. Auflage. Frankfurt am Main: Harcourt Test Service.

  28. Fallbeispiel: Fallbeispiel: DAI Schüler (17, m)

  29. Entstehung / Diagnostik (H. Steinhausen: Schule und psychische Störungen, Stuttgart 2006)

  30. Intervention (H. Steinhausen: Schule und psychische Störungen, Stuttgart 2006)

  31. Entstehung von Angst (Lerntheorien) S – O – R – C Stimulus Organismus Reaktion Konsequenz S - R Klassisches Konditionieren R – C Operantes Konditionieren O Kognitive Theorien

  32. Verhaltensänderung (S – R) Gegenkonditionierung: auf der physiologischen Ebene z. B. durch progressive Muskelentspannung S – R Prüfung – Angst Sn – Rn Anleitung - Entspannung S - Rn Prüfung - Entspannung

  33. Verhaltensänderung (S – R) z.B. progressive Muskelentspannung: • www.schulberatung.bayern.de > Lern-/ Leistungsschwierigkeiten > Arbeitsprogramm von Peter Loy • www.lernen-heute.de > Entspannung > progressive Muskelentspannung > Übungsanleitung • www.gesundheitpro.de/Stress-abbauen (Video)

  34. Verhaltensänderung (S – R) Systematische Desensibilisierung: S1 - R1 Termin - Angst S2 - R2 Vorbereitung - Angst ... Sx - Rx Prüfung - Angst (www.psychologie.uni-bonn.de) Ziel: Toleranz gegenüber angstauslösenden Reizen

  35. Verhaltensänderung (R – C) Verhaltensformung durch Differenzierung des VH-Repertoires mittels Verstärkung: • Aufbau von Verhaltensweisen / Kompensation von Defiziten (Arbeitsverhaltenstraining ...) • Abbau von Verhaltensexzessen (Ablenkungen, dysfunktionales VH ...) Ziel: positive Lernerfahrungen

  36. Verhaltensänderung (R – C) negative Konsequenzen (?): - Prüfungen - Schüler - Eltern - Lehrer  positive Konsequenzen

  37. Verhaltensänderung (R – C) • Aufbau von Verhaltensweisen / Kompensation von Defiziten - Bsp. Arbeitsverhaltenstraining: • Zeitmanagement • Motivation • Lerntechniken ... • Prüfungsvorbereitung: • vor der Prüfung (Zeit-/Stoffpläne, Mindmaps ...) • während der Prüfung (Entspannung, Selbstanweisungen zur VH-Steuerung...)

  38. Verhaltensänderung (R – C) Bsp. Arbeitsverhaltenstraining: • www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER > (u.a.) Prüfungs- und Klausurvorbereitung > Lerntipps für Eltern > Gratisbuch gegen Leistungsstress ... • www.lehridee.de > Lernen und Lehren > Selbstmanagement > Zeitmanagement • www.lerntrainer-bayern.de

  39. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze Einstellungen, Selbstwertgefühl ... Selbstinstruktion Wahrnehmung S‘ Emotion S R - C Ziel: Bewusstsein für Handlungsfähigkeit durch Neubewertung der Situation und Einschätzung der Wirkung des eigenen Verhaltens

  40. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze • Ziele überdenken / verändern (Noten, Abschlüsse, Studien-/Berufswünsche) • Wahrnehmungen überprüfen (Kenntnisse, Schwierigkeitsgrade, Attribuierungen)

  41. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze Veränderung von Kognitionen (z.B. nach A.T. Beck): • Erklärung eines kognitiven Modells • Aufdeckung unangemessener Gedanken • Überprüfung / Infragestellung der unangemessenen Gedanken • Erarbeitung / Einübung angemessener Kognitionen

  42. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze Veränderung von Kognitionen: • Erklärung eines kognitiven Modells: Kognitive Grundannahme („Ich bin unfähig.“) | Situation  automatische Gedanken  Erleben / Verhalten (Schulaufgabe) („Das mache ich wieder falsch!“) (Angst; Blockade)

  43. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze Veränderung von Kognitionen: • Aufdeckung unangemessener Gedanken: - auslösende Situationen (intern/extern) - belastende Gefühle / VH - Gedanken „Was geht Ihnen in diesem Moment durch den Kopf?“

  44. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze Veränderung von Kognitionen: • Überprüfung / Infragestellung der unangemessenen Gedanken - Realitätsgehalt überprüfen (gezielte, offene, aber spezifische Fragen) - Ziel: Einsicht in selbstschädigende Folgen

  45. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze Veränderung von Kognitionen: • Erarbeitung / Einübung angemessener Kognitionen - alternative Kognitionen in der Vorstellung und Realität auf ihre Folgen überprüfen (emotionales Befinden / VH) - Übung (Hausaufgaben,Gedankentagebuch)

  46. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze Gedankentagebuch: Datum/ Situation Automatischer Emotion Rationaler Ergebnis Uhrzeit Gedanke Gedanke schätzen Richtigkeit Stärke Gedanke 1 – 100 1 – 100 Emotion 1 - 100 (www.psychologie.tu-dresden.de)

  47. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze Gedankenstopp: 1. Selbstbeobachtung (Gedanken, VH) STOPP 2. 3. Alternativen (Gedanken, VH) www.selbsthilfe-beratung.de www.psych.uni-goettingen.de

  48. Verhaltensänderung: kognitive Ansätze Reattribuierungstraining für Eltern / Lehrer: • Ziel: Veränderung des Attributionsstils von misserfolgsorientierten Schülern. Sie sollen lernen: • Ursache für Erfolg = eigene Fähigkeiten. • Ursache für Misserfolg = mangelnde Anstrengung.

  49. Reattribuierungstraining: Ziel Veränderung des Attributionsstils von misserfolgsorientierten Schülern. Sie sollen lernen: • Ursache für Erfolg = eigene Fähigkeiten. • Ursache für Misserfolg = mangelnde Anstrengung.

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