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Scrum in der Praxis Ein Erfahrungsbericht von Jiri Lundak jiri.lundak@loewenfels.ch 1. Project Manager Circle EJPD 2007, Mutelier, 28. Juni 2007. Die Firma. Entwickelt Individual-Software für schweizerische Sozialversicherungen (AHV/IV)
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Scrum in der Praxis Ein Erfahrungsbericht von Jiri Lundak jiri.lundak@loewenfels.ch 1. Project Manager Circle EJPD 2007, Mutelier, 28. Juni 2007
Die Firma Entwickelt Individual-Software für schweizerische Sozialversicherungen (AHV/IV) Integrator im Bereich Dokumenten-Management und Archivierung Gegründet vor über 20 Jahren Beschäftigt ca. 20 Angestellte und 10 freie Mitarbeiter Projektgrössen: 3 Monate bis 4 Jahre Laufzeit Setzt Scrum ein seit Juli 2004 (vorher Hermes, RUP, etc.)
Der Redner Entwicklungs-, Projekt- und Teamleiter IT Architekt und Senior Software Engineer 20+ Erfahrung in der Software Entwicklung Verantwortlich für Entwicklungsprozess Practicing Certified ScrumMaster(seit 3 Jahren)
Das Projekt Domäne: Integrierte AHV/IV-Lösung Inkl. Archiv und Dokumenten-Management Kantonale Behörde Grösse: 2-stelliger Mio. Betrag 4 Jahre Laufzeit20 Personen in 5 Teams Technologie: Java/J2EE (Application-Server), Browser-Applikation Modell-getriebene Entwicklung, SOA
Der Ausgangspunkt Alles fix (Umfang, Preis, Dauer, Qualität) Das Pflichtenheft: 30 Seiten (+ 7 dicke A4-Ordner) „Tailoring“ eines Phasen-orientierten Entwicklungsprozesses: Artefakte-Struktur bestimmen (aus ca. 250 -> ca. 70) Dokumente (während 8 Monaten): Projekt-, Test-, Ressourcen-Pläne, Berichte, etc. Analyse-Workshops mit Anwendern (Freigaben lange pendent) Vorhandenes Rumpfsystem (lesend) Milestones mit Ampelstatus (n % Erledigungsgrad)
Die Meilensteine 8. Monat: Infrastruktur-Installation 14. Monat: Info-System (lesend) (viele Nachwehen) 17. Monat: Migration zu Info-System (viele Nachwehen) Info-System wird nicht gebraucht Status: Projekt ist auf Kurs (bei meisten Bereichen 90%) Kunde sieht trotzdem keinen handfesten Fortschritt Qualität kann nicht eingeschätzt werden System scheint schreibend sehr instabil
Die Probleme Wo steht das Projekt wirklich? Was ist fertig? Brauchen wir mehr Leute? Werden wir ehrlich informiert? Wann sehen wir etwas von der Applikation? Warum bricht dauernd alles zusammen? Sprechen die Leute nicht zusammen? Warum dauern Entscheide so lange? Zwei Lager und einer zwischen den Stühlen ÜBERRASCHUNGEN wohin man schaut
Scrum Was bringt es uns? Fokus, Druck Transparenz, Vertrauen Kollaboration (auch mit dem Kunden) Teilen der Verantwortung Kontinuierliche Verbesserung Einfachere Steuerung
Scrum bietet: Fokus Phasen-orientiertes Vorgehen Gemäss Scrum
Scrum bietet: Minimierung von Risiken Abnahmen im Phasen-orientierten Vorgehen Abnahmen in einem Scrum Projekt
Was Scrum bietet: Minimierung von Risiken Empierische Projektkontrolle
Scrum: People Tools Gemeinsame Aktivitäten:- Sprint-Planung- Schätzungen- Tägliches Standup-Meeting (max. 15 Min.)- Design- und Code-Reviews- Sprint-Reviews- Retrospektiven- Anforderungsdefinition (Ko-Autoren)- Anforderungsverifikation (Ko-Testing)- Partizipative Entscheidungsfindung Führt zu spezialisierten Generalisten
Wichtigstes Hilfsmittel: Zettelwirtschaft __________ __________ __________ __________ __________ __________ • Priorisierte Liste • Physisches Taskboard
Scrum: Keine Probleme? „Nackte“ Teams und Einzelpersonen Höherer Druck auf alle Beteiligten „Verantwortung ist nicht teilbar!“ ? Kunde muss das Projekt steuern – will er das überhaupt? Distanzen (örtlich, zeitlich, organisatorisch) sind die grosse Effektivitätskiller Mut zur kontinuierlichen Verbesserung Scrum ist nur das Vergrösserungsglas! Kultureller Wandel ist hart und langsam -> Geduld
Quellen http://scrumalliance.org http://agilealliance.org http://controlchaos.com http://mountaingoatsoftware.com http://scrumaufdeutsch.pbwiki.com
Scrum: Warum es funktioniert • Sinn ableiten, aus dem was passiert (4 Wissenstypen)*) komplex kompliziert Ursache und Wirkung sind organische, nicht-lineare Muster, die nur im Nachhinein kohärent sind; nicht wiederholbar, aber verstehbar Ursache und Wirkung durch Zeit und Raum getrennt, kompliziert aber linear verbunden Scrum Traditionelle Methoden Wahrnehmen - Analysieren - Antworten Versuchen - Wahrnehmen - Antworten Wahrnehmen - Einordnen - Antworten Handeln - Wahrnehmen - Antworten Ursache und Wirkung stehen in direkter Be-ziehung, wahrnehmbar und vorhersehbar Keine Beziehung zwischen Ursache und Wirkung erkennbar chaotisch bekannt *) The new dynamics of strategy: Sense-making in a complex and complicated world (C. F. Kurz & D. J. Snowden) http://www.research.ibm.com/journal/sj/423/kurtz.pdf