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Biosynthese von Cholesterin und Gallensäuren. Seminarvortrag von Bettina Riegger. Bedeutung des Cholesterins. Wichtige “Bausubstanz” Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Arteriosklerose Verursacher enormer Kosten im Gesundheitssystem hohes Gewinnpotential für Pharmakonzerne. Cholesterin.
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Biosynthese von Cholesterin und Gallensäuren Seminarvortrag von Bettina Riegger
Bedeutung des Cholesterins • Wichtige “Bausubstanz” • Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Arteriosklerose • Verursacher enormer Kosten im Gesundheitssystem • hohes Gewinnpotential für Pharmakonzerne Cholesterin Lebensnotwendiger Baustein Krankmachende Substanz
Lipobay (Cerviastatin) • HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (Statin) der Firma Bayer • Einführung 1997 • August 2001 vom Markt genommen • 52 Todesfälle durch Rhabdomyolyse mit folgendem Nierenversagen
Cholesterin-Steckbrief • Eine C27-Verbindung • Acetyl-CoA-Derivat • essentieller Membranbaustein: verringert Fluidität von Membranen • Vorstufe von Gallensäuren • Vorstufe von Vitamin D • Vorstufe von Steroidhormonen
Konrad Bloch Feodor Lynen Geboren 21.01.1912 gestorben Oktober 2002 Chemiker 1964 Nobelpreis für die Aufklärung der Cholesterin-Biosynthese Geboren 06.04.1911 gestorben 1979 Chemiker 1964 Nobelpreis für die Aufklärung der Cholesterin-Biosynthese
Das Prinzip der Cholesterin-Biosynthese • Findet hauptsächlich in den Hepatozyten, den Zellen der Darmmukosa und in der Haut statt • Lokalisation: Cytoplasma, endoplasmatisches Retikulum
Cholesterin-Biosynthese 1Bildung von ß-HMG-CoA aus Acetyl-CoA • Cytosolische Reaktionssequenz • Ziel: Herstellung aktivierter Isoprenreste, Synthese eines verzweigten C5-Körpers aus Acetyl-CoA
Cholesterin-Biosynthese 2Reduktion von ß-HMG-CoA durch die ß-HMG-CoA-Reduktase • Geschwindigkeitsbestimmender Schritt der Cholesterin-Synthese • Bildung von Mevalonsäure (C6), Verbrauch von 2 mol NADPH • Reduktion an der Thioester-tragenden Carboxylgruppe • Nach der HMG-CoA-Reduktase-Reaktion verzweigt sich der Stoffwechselweg • Möglichkeit, die Synthese aller Produkte zu kontrollieren
Cholesterin-Biosynthese 3Bildung von Isopentenylpyrophosphat (C5) aus Mevalonat (C6) • Phosphorylierung • Decarboxylierung • aktives Isopren
Cholesterin-Biosynthese 4Isopentenyl-PP (C5) isomerisiert zu Dimethylallyl-PP (C5)Bildung von Geranyl-PP (C10)
Cholesterin-Biosynthese 5Bildung von Farnesyl-PP (C15)Kondensation von 2 mol Farnesyl-PP (C15) zu Squalen (C30) • Polymerisierung von 6 Isoprenresten unter NADPH-Verbrauch: C30-Körper (Squalen) • zur Erinnerung: Cholesterin ist ein C27-Körper
Cholesterin-Biosynthese 6Squalen-Monooxygenase Alle folgenden Schritte der Synthese laufen im ER ab! • Monooxygenase: ein Enzym des ER • nur ein O-Atom des Sauerstoffs wird auf das Substrat übertragen, das andere wird in Wasser eingebaut • Monooxygenasen sind auch beteiligt an der - Synthese von Steroidhormonen und Vitamin D - Inaktivierung von Steroiden - Bildung von Gallensäuren aus Cholesterin
Cholesterin-Biosynthese 7Zyklierung des Squalenepoxids zum Lanosterin (C30) • Ringschluß durch Umklappen der Doppelbindungen • Umlagerung von Methylgruppen • Hydroxylierung am C3-Atom
Cholesterin-Biosynthese 8Umwandlung von Lanosterin (C30) in Cholesterin (C27) • 19 Reaktionen, die durch Enzyme an der Membran des ER katalysiert werden • Sättigung der Seitenkette • Umlagerung der Doppelbindung • Abspaltung von drei Methyl-Gruppen • Einige dieser Reaktionen benötigen O2 und NADPH.
Seitenwege der Cholesterin-Biosynthese Zwischenprodukte: • Dolichol (Synthese von Oligosacchariden bei der Synthese von Glycoproteinen) • Ubichinon (Atmungskette) • Membrananker (Farnesyl- und Geranlygruppen)
Regulation der Cholesterin-Biosynthese • Short-term Regulation (Kurzzeitregulation) • Long-term Regulation (Langzeitregulation) • kompetitive Inhibition
HMG-CoA-Reduktase • cytosolisches Enzym, das durch 7 Transmembranhelices an die Membran des ER gebunden ist • Schrittmacher-Enzym der Cholesterin-Synthese • interkonvertierbares Enzym: dephosphorylisierte Form ist aktiver
Short-term Regulation Regulation über Interkonversion • Dephosphorylisierte Form der HMG-CoA-Reduktase ist aktiver • Phosphorylisierung über cAMP-abhängige Kinase-Kaskade: damit Inaktivierung • hormonelle Kontrolle des cAMP-Spiegels: • Glucagon Erhöhung des cAMP-Spiegels Hemmung der Cholesterin-Synthese • Insulin Erniedrigung des cAMP-Spiegels Stimulation der Cholesterin-Biosynthese
Long-term RegulationRegulation auf Ebene der Transkription • Promoter mit Sequenz eines “steral regulated element” (SRE) • Gene für HMG-CoA-Reduktase, HMG-CoA-Synthase, Prenyltransferase und LDL-Rezeptor betroffen: Regulation der Eigensynthese und der Aufnahme über LDL-Rezeptoren
Kompetitive Inhibition • Statine sind kompetitive Inhibitoren der HMG-CoA-Reduktase mit Srukturähnlichkeiten zum Mevalonat • Vermehrte Aufnahme von Cholesterin über LDL-Rezeptoren durch SREBP-2 • Angriffspunkt vor der Verzweigung des Stoffwechselwegs, so auch Kontrolle der Seitenwege möglich
Alternative Hemmung der HMG-CoA-Reduktase ohne Statine • Hemmung durch wäßriger Knoblauch-Extrakt • Hemmung durch Mevalolacton: intramolkularer Mevalonsäureester, der die HMG-CoA-Reduktase inhibiert, indem es deren Phosphorylisierung stimuliert • Hemmung durch SRE-Liganden: täuschen Cholesterin-Armut vor, Aufnahme von Cholesterin unabhängig von der intrazellulären Konzentration
Abbau von Cholesterin • Säugetiere sind nicht in der Lage das Steran-Gerüst abzubauen • Aussscheidung von Cholesterin vor allem als Cholesterin oder nach Umwandlung in Gallensäuren über die Galle! (etwa 1g pro Tag)
Biosynthese der Gallensäuren • Synthese in der Leber aus Cholesterin • Einführung von OH-Gruppen am Steranring: geschwindigkeitsbestimmender Schritt an C7 • Oxidation von C24 zur Carboxylgruppe • Sättigung der 5,6-Doppelbindung • Regulation über das Schrittmacherenzym, die Cholesterin 7-alpha- Hydroxylase: potentieller Angriffspunkt für die therapeutische Beeinflussung der Gallensäurensynthese
Konjugation der Gallensäuren • Aktivierung der primären Gallensäuren durch ATP und CoA • Konjugation der aktivierten Carboxylseitenkette mit Glycin oder Taurin
Funktion der Gallensäuren • Emulgatoren: Micellenbildung • Resorption von Fetten und fettlöslichen Vitaminen • Endprodukt des Cholesterin-Soffwechsels • Ausscheidungsmöglichkeit für Cholesterin
Enterohepatischer Kreislauf der Gallensäuren • Primäre Gallensäuren: Cholsäure, Chenodesoxycholsäure • sekundäre Gallensäuren: Entstehung unter Einwirkung der Darmflora • konjugierte Gallensäuren: nach Konjugation mit Taurin bzw. Glycin • Gallensäuren durchlaufen den Kreislauf 6-10 mal pro Tag Leber Vena porta Darm
Einfluß der Gallensäuren auf die Cholesterin-Biosynthese • Gallensäuren hemmen die Cholesterin-Biosynthese • Hemmung der Cholesterinbiosynthese durch orale Zufuhr von freien und konjugierten Gallensäuren in hohen Konzentrationen • Verminderte Rückresportion der Gallensäuren steigert Cholesterin-Biosynthese in der Leber • Umwandlung in Gallensäuren stark beschleunigt Cholesterinspiegel im Blut sinkt
Löslichkeitsdiagramm für Galle • Erhöhte Cholesterinsekretion • erhöhte Synthese • Hemmung der Veresterung Verminderte Phosphatidylcholin-Synthese Gallensäuren • Verminderte Gallensalzsekretion • Erhöhter Gallensalzverlust