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Projektstudiumsangebot Insiwo : „Die institutionelle Ausgestaltung ausgewählter Immobilienmärkte“ Betreuer: Msc . Norbert Hiller - Als Prüfungsleistung soll eine 15-Seite Seminararbeit erstellt werden. Eine Präsentation ist nicht erforderlich.
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ProjektstudiumsangebotInsiwo: • „Die institutionelle Ausgestaltung ausgewählter Immobilienmärkte“ • Betreuer: Msc. Norbert Hiller • - Als Prüfungsleistung soll eine 15-Seite Seminararbeit erstellt werden. Eine Präsentation ist nicht erforderlich. • - Die Abgabe sollte wenn möglich spätestens Ende August erfolgen. Ein früherer Zeitpunkt ist frei wählbar. • - Zudem ist das Thema nicht „festgezurrt“. Man könnte auch die institutionelle Entwicklung des Immobilienmarktes in Deutschland im historischen Kontext betrachten. • - Aufgrund der Allgemeinheit des Themas kann es auch von mehreren Studenten (mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten, z. B. Ländervergleich etc.) bearbeitet werden. hiller@insiwo.de
Platon • Geboren in Athen, Spross einer Aristokratenfamilie • Schüler des Sokrates • 387 v. Chr. Gründung der „Akademie“ • Zwischenzeitlich Berater des Tyrannen Dionysios in Syrakus • Ökonomisch relevanteste Werke: • Nomoi (Die Gesetze) • Politeia (Der Staat) • Politikos (Der Staatsmann) 428/427 v. Chr. - 348/347 v. Chr
Philosophie des Platon: Wirklichkeit Ideenwelt Vollkommen, ewig Sinnenwelt unvollkommen, vergänglich Höhlengleichnis Schatten = Sinnenwelt Aufgabe des Philosophen: Ideen erkennen und lehren
Ökonomie des Platon: normative Basis: Elite (Philosophen) erkennen Gut und Böse, verbindlich für alle Menschlicher Körper Staatskörper Kopf Philosophen Herz Krieger Magen Gewerbe- treibende „Banausen“ ökonomische Lehren: • Staatliche Preisfestlegung • Zinsverbot • nominalistische Geldauf-fassung • reiner Handel abzulehnen
Aristoteles • Geboren in Mazedonien • Schüler des Platon • 334 v. Chr. Gründung einer Philosophenschule in Athen (Lykeion) • 342 – 336 v. Chr. Erzieher Alexanders des Großen • Universalgenie, vielleicht bedeutendster Philosoph • Rezeption bis in die frühe Neuzeit Aristoteles, 384 – 322 v. Chr. • Wichtigste ökonomisch relevante Werke: • Politik • Nikomachische Ethik • Der Staat der Athener
Philosophie des Aristoteles • Staatslehre: Drei im Prinzip gute Staatsformen, • können aber entarten: • Monarchie • Aristokratie • Politie • • • • Gefahr der Tyrannei • Gefahr einer „Junta“ • Gefahr der Demokratie • (im Sinne von „Pöbelherrschaft“)
Ökonomie des Aristoteles • Marktpreise • Zins widernatürlich • eher metallistische Geldauffassung • Geringschätzung des Handels ökonomische Lehren:
Zinsverbot in der Antike • Sowohl Geld- als auch Naturalleihe üblich • Zinssätze von 20% bis 30% pro Ernteperiode waren die Regel • In politisch sicheren Zeiten „normale“ Zinssätze 4% bis 8% • In vor-griechischer Zeit war Zins erlaubt, wenn auch staatlich geregelt (Kodex Hammurabi) • Zinsverbote bei Platon, Aristoteles und Seneca* • Leiten sich schon allein aus Ablehnung des Handels her, so heißt z.B. später noch in der Bibel: „Wie der Pfahl zwischen Steinfugen eingerammt wird, so drängt sich die Sünde zwischen Kauf und Verkauf.“ * Lucius Annaeus Seneca, Römischer Philosoph, 1 – 65 n. Chr., Erzieher von Kaiser Nero
Begründung des Zinsverbots bei Platon und Aristoteles Platon: • Zinseinkünfte der Geldverleiher Gefahr für den Staat • Zins entzieht Volkskörper den Lebenssaft, wirkt wie Vergiftung • Aber Ausnahme für versäumte Zahlungen • Aristoteles: • Zinsnahme ist „widernatürlich“ (Geld tote Substanz) • Paradoxon des Zinses: Einzelwirtschaftlich Ertrag (scheint sich zu vermehren), gesamtwirtschaftlich Nullsummenspiel
Moderne Zinsbegründung (Eugen von Böhm-Bawerk) 1851 - 1914 • Begründer der österreichischen Kapitaltheorie • Vertreter der Wiener Schule • verheiratet mit Paula von Wieser (Schwester von Friedrich v. W.) • Hauptwerk „Kapital und Kapitalzins“ 1884 • Ab 1895 drei mal österreichischer Finanzminister • 1914 Aufsatz „Macht oder ökonomisches Gesetz?“ • => siehe Methodenstreit
Zinserklärung von Böhm-Bawerk Sinkender Grenznutzen des Einkommens („Verschiedenheit des Verhältnisses von Bedarf und Deckung“) 2. Gegenwartspräferenz bzw. Zeitdiskontrate („Minderschätzung künftiger Bedürfnisse“) 3. Produktivität des Kapitals („Mehrergiebigkeit der Produktionsumwege“) U(Y) Y Yt Yt+1 U(Y) Y t Y(K) K
Weiterentwicklung der Zinstheorie in Klassik und Keynesianismus Klassik: Gleichgewicht von Sparen und Investitionen Keynes: Simultane Zinsbestimmung auf Kapital- und Geldmarkt i i S(i) L=M I(i) I=S I,S Y • Kritik: • Einfluss des Geldes? • I und S sind Stromgrößen • S empirisch wenig zinselastisch • Kritik: • Zins beliebig monetär manipulierbar? • I S sind Stromgrößen, LM Bestandsgrößen • Kapazitäts- und Vermögenseffekt von I fehlt
Monetaristische Zinserklärung über Vermögensmärkte (Metzler/Tobin) „monetaristisches IS-LM-Diagramm“ „loanable-funds-Theorie“ i i S(i) V(i) S(i) + dM K(i) I(i) I,S Y • Langfristig Zinsbestimmung über Vermögensgleichgewicht: V = K • Mindestens kurzfristig Abweichungen durch Stromgrößen, insbesondere Geld • Ähnlichkeiten mit Wicksells Zinsspannentheorem (Geldzins vs. natürlicher Zins) • Modellierung heute in stock-flow-konsistenten Makromodellen
Fazit zur Geldtheorie aus heutiger Sicht • Böhm-Bawerks drei Gründe für natürlichen (Real-)Zins nach wie vor gültig • Dieser würde auch in einer geldlosen Wirtschaft existieren (Samuelson 1958) • Aber Geldpolitik kann Zins mindestens kurzfristig beeinflussen • Inwieweit auch langfristig, ist umstritten (Keynesianer: Ja, Monetaristen: Nein) • Stock-flow-konsistente Modelle legen nahe, dass auch langfristiger Einfluss • der Geldpolitik besteht, aber auf Kosten von Inflation • Grund: Zentralbank bietet (scheinbar) Kapital an, dies senkt den Zins, erhöht • aber auch das Preisniveau Literaturhinweis dazu: UvS, Long term effects of fiscal and monetary policy in a stock-flow-consistent macro-framework , Kredit und Kapital (demnächst)
Ökonomie der Römer • Kaum theoretische Einsichten • Große Leistungen in Staatskunst, Verwaltung, Infrastruktur, Recht • Ausgeprägtes Münzwesen (hergestellt im römischen Tempel „Moneta“) • Nur Vereinheitlichung, nicht Erfindung der Münzen ( Krösus, König der Lyder, im 7. Jh. v. Chr.) • Zuvor u.a. Kleinvieh („pecua“) als Tauschmittel „pecunia“ ↔ Geld • Erfindung des Papiergeldes in China, in Europa erst im 18. Jahrhundert • Zeitweise Zinsverbote (wurden umgangen)
Exkurs: Entwicklung des Geldwesens • Erste Zahlungsmittel: Kleinvieh, Steingeld (Japan), Speerspitzen (China, Afrika), Salz, Muscheln • Griechen: Gold- und Silbermünzen, auch Kupfer • Mittelalter: Silbermünzen („Joachimsthaler“) Dollar • 17. Jh.: Zettelbanken • Zollverein 1834: im Norden Taler, im Süden Gulden • 1871: Reichsmark, Notenmonopol • 1923: Inflation Rentenmark
Exkurs: Geldtheoretische Kontroversen im England des 19. Jahrhunderts