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Forschungsmethoden und Diagnostik

Forschungsmethoden und Diagnostik. Tutorium: Medizinische Psychologie Bettina Bewernick WS 2003/04. Datenquellen. „Objektiv“ messbare physiologische oder physikalische Parameter Blutdruck, EDR Interviews Introspektion: Infos, die nicht unbedingt anders (Tests) erhoben werden können)

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Presentation Transcript


  1. Forschungsmethoden und Diagnostik Tutorium: Medizinische PsychologieBettina BewernickWS 2003/04

  2. Datenquellen • „Objektiv“ messbare physiologische oder physikalische Parameter • Blutdruck, EDR • Interviews • Introspektion: Infos, die nicht unbedingt anders (Tests) erhoben werden können) • Problem: Glaubwürdigkeit • Offene Befragungen • Halbstandardisiert (teils offene Fragen) • Standardisierte Interviews (klare Antwortalternativen) • Ärztliches Gespräch • Fremdbeobachtung vs. Selbstbeobachtung (Bsp. Stationärer Patient)

  3. Datenquellen • Fragebögen • Befindlichkeit, Persönlichkeit (Z.B. Stressfragebogen) • Psychologische Tests • Leistung (Bsp. D2), Einstellung, Persönlichkeit • Selbstauskünfte (Stressfragebogen) • Verhaltensbeobachtung • Liste mit Verhaltensmerkmalen (z.B. verbal, motorisch; Beoboachterschulung) • Fremdbeobachtung vs. Selbstbeobachtung (Bsp. Stationärer Patient)

  4. Gütekriterien für Datenquellen • Objektivität • Die gewonnenen Daten sind unabhängig von der Person des Datenerhebers (Durchführungs-, Auswertungsobjektivität) • Grundvoraussetzung • Reliabilität/Zuverlässigkeit • Genauigkeit/Stabilität der erhobenen Daten (Bsp. Blutdruck) • Retest-Reliabilität • Inter-Rater-Reliabilität • Split-Half-Reliabilität • Validität • Die gewonnenen Daten erfassen wirklich das, was man wissen möchte • Misst ein IQ-Test wirklich Intelligenz? • Prüfung z.B. über externes Kriterium • Nützlichkeit • rechtfertigt Erkenntnisgewinn den Aufwand?

  5. Skalenniveaus • Erhobene Daten können grundsätzlich verschiedene Skalenniveaus haben: • Nominalskala (gleich vs. Verschieden) • Ordinalskala (größer vs. Kleiner) • Intervallskala (Gleichheit von Differenzen • Verhältnisskala (Gleichheit von Verhältnissen, m in cm)

  6. Skalentyp Informationswert Beschreibung Beispiele Nominal- oder Kategorialskala Gleichheit/ Verschiedenheit (Äquivalenz) Messwerte haben ungleiche Skalenabstände, Messwerte sind qualitativ verschieden (mit Namen bezeichnet) aber ungeordnet Postleitzahlen Autokennzeichen Parteizugehörigkeit Ordinalskala zusätzlich: Größer-Kleiner-Relation (Beziehung zwischen Klassen) zusätzlich: Messwerte sind geordnet (Rangreihe) Windstärken Schulnoten Dienstränge Intervallskala zusätzlich: Gleichheit von Differenzen (Intervallkonstanz) zusätzlich: Messwerte haben gleiche Skalenabstände; Skala hat willkürlichen Nullpunkt Temperatur Datum Intelligenzquotient Verhältnis- oder Rationalskala zusätzlich: Gleichheit von Verhältnissen (absoluter Nullpunkt) zusätzlich: Skala hat natürlichen (absoluten) Nullpunkt; Messwertverhältnisse sind exakt vergleichbar Länge Gewicht Alter Phon

  7. Häufige Fehler bei der Datenerhebung über Fragebögen • Unnötige Verschlechterung des Skalenniveaus • Richtig: Alter : ___ Falsch: Alter: o 10-15| o16-20| o 21 oder älter • Falsche Wahl von Skalenunterteilungen • Wieviele Patienten behandeln Sie im Monat: o 1-2| o 3-5| o 6-9| o 10-100| o >100 • Schlechte Bezeichnung von Skalenunterteilungen • Fahren sie bei Rot über die Ampel: oft meistens gelegentlich manchmal nie • Vorschnelle Wahl von Antwort-Alternativen • Beispiel: Beruf • Unübersichtliche Fragebogengestaltung • Einseitige Antwortmöglichkeiten • Suggestivfragen

  8. Ziele von Datenerhebungen • Gruppenvergleiche vs. Individualdiagnostik • Bei der vergleichenden Datenerhebung kann man die Ergebnisse der Gruppen direkt miteinander vergleichen • Bei der Individualdiagnostik fehlt der Vergleichsmaßstab • Dazu werden Tests normiert • Test wird einer großen Normstichprobe vorgelegt • Zu jedem möglichen Testergebnis kann man dann den Prozentrang berechnen, als die Zahl der Personen, die besser bzw. schlechter als dieses Ergebnis abgeschnitten haben • In der Individualdiagnostik kann man dann aus einem Testwert über die Normwerte einen vergleichbaren Wert (Prozentrang) ermitteln und so die Leistung der Person einschätzen • Alle Psychologischen Tests sind so normiert • Diese Normen sind immer kulturabhängig daher muss für jedes Land und jede Subgruppe eine eigene Norm erstellt werden • Schlussfolgerung: Zwei Menschen mit gleichen Normwerten aus verschiedenen Ländern müssen nicht die gleichen zugrundeliegenden Leistungen erbracht haben • Ausnahme: sog. Culture-fair/free-Tests

  9. Arten von psychologischen Tests • Power vs. Speed-Tests • Leistungstests • Gedächtnis • Konzentration • Arbeitsgeschwindigkeit etc. • Eignungstests • Intelligenztests • Sprachfreie vs. Sprachgebundene • Eindimensionale vs. Faktorielle • Persönlichkeitstests • Fragebogenverfahren • Objektive Persönlichkeitstests • Projektive Verfahren • Diagnostische Tests

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