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Ulf Abraham (Bamberg). Lesekompetenz und literarische Kompetenz. Literarisches Lernen im Zeichen der „Kompetenzorientierung“. Bild: Quint Buchholz Buchbilderbuch. Geschichten zu Bildern. Zürich 1997. Gliederung des Vortrags. 1. Lesen und Literatur – trennen sich die Wege?
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Ulf Abraham (Bamberg) Lesekompetenz und literarische Kompetenz Literarisches Lernen im Zeichen der „Kompetenzorientierung“ Bild: Quint BuchholzBuchbilderbuch. Geschichten zu Bildern. Zürich 1997
Gliederung des Vortrags 1. Lesen und Literatur – trennen sich die Wege? 2. Lesenkönnen ist wichtig für literarische Kompetenz - viel wichtiger als Lesen. 3. Kompetenz in der Domäne der Literatur ist mehr als Lesefähigkeit. 4. Literarische Kompetenz ist nicht mehr als Lesekompetenz, sondern etwas anderes. 5. „Poetische Kompetenz“ ist ein zusammengesetztes Ganzes und auf viele Medien angewiesen. 6. Kompetenz(en) in der Domäne der Literatur stehen im Zeichen eines doppelten Hegemonieverlusts.
Lesen und Literatur – trennen sich die Wege? Shakespeare´s Romeo and Juliet. (Baz Luhrmann, USA 1996)
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Lesen und Literatur – trennen sich die Wege? www.verona-world.de
2.Lesenkönnen ist wichtig für literarischeKompetenz - viel wichtiger als Lesen. Lesekompetenz erwirbt man, wenn und weil man die Erfahrung macht, dass Texte beim Lösen von Problemen helfen. Literarische Kompetenz erwirbt man, wenn und weil man die Erfahrung macht, dass auch nicht-pragmatische Texte etwas mit dem eigenen Leben zu tun haben.
3. Kompetenz in der Domäne der Literatur ist mehr als Lesefähigkeit „Literarische Texte verstehen und nutzen - ein Spektrum altersangemessener Werke – auch Jugendliteratur – bedeutender Autorinnen und Autoren kennen - epische, lyrische, dramatische Texte unterscheiden, insbesondere epische Kleinformen, Novelle, längere Erzählung, Kurzgeschichte, Roman, Schauspiel, Gedichte - Zusammenhänge zwischen Text, Entstehungszeit und Leben des Autors/ der Autorin bei der Arbeit an Texten aus Gegenwart und Vergangenheit herstellen - zentrale Inhalte erschließen - wesentliche Elemente eines Textes erfassen: z.B. Figuren, Raum- und Zeitdarstellung, Konfliktverlauf - wesentliche Fachbegriffe zur Erschließung von Literatur kennen und anwenden, insbesondere Erzähler, Erzählperspektive, Monolog, Dialog, sprachliche Bilder, Metapher, Reim, lyrisches Ich
3. Kompetenz in der Domäne der Literatur ist mehr als Lesefähigkeit. „Literarische Texte verstehen und nutzen - sprachliche Gestaltungsmittel in ihren Wirkungszusammenhängen und in ihrer historischen Bedingtheit erkennen: z.B. Wort-, Satz- und Gedankenfiguren, Bildsprache (Metaphern) - eigene Deutungen des Textes entwickeln, am Text belegen und sich mit anderen darüber verständigen - analytische Methoden anwenden: z.B. Texte untersuchen, vergleichen, kommentieren - produktive Methoden anwenden: z.B. Perspektivenwechsel: innerer Monolog, Brief in der Rolle einer literarischen Figur; szenische Umsetzung, Paralleltext, weiterschreiben, in eine andere Textsorte umschreiben - Handlungen, Verhaltensweisen und Verhaltensmotive bewerten.“
4. Literarische Kompetenz ist nicht mehr als Lesekompetenz, sondern etwas anderes. Kulturelle Praxis „Alltagsdiskurse“: Wissen konservieren, schaffen, weitergeben und adressieren durch Schreiben und Lesen in allen Medien Kulturelle Praxis“literarische Diskurse“: mit Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Symbolisierungs- möglichkeiten spielen Kultur- techniken Schreiben/ Lesen/ „Bilder lesen“
Wenn schon „Kompetenzen“, dann... Literarisch-ästhetische Kompetenz: Formen und Gestalten “erkennen” Literarische Rezeptionskompetenz: Texte “ verstehen” Literarische Handlungskompetenz: Literatur “gestalten” Poetische Kom-petenz
5. „Poetische Kompetenz“ ist ein zusammengesetztes Ganzes und auf viele Medien angewiesen. Der Panther Im Jardin des Plantes, ParisSein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein. Otto Sander im Rilke-Projekt, Vol. 1, hrsg. V.Angelica Fleer und Richard Schönherz R.M.- Rilke: Der Panther. Ausgewählte Gedichte, Frankfurt/M. 1966, S. 29)
„Gestalt-wahrnehmung“ „Stilgefühl“ „Alteritäts- erfahrung“ „Form-bewusstsein“ ... Ästhetische Bildung
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6. Kompetenzen in der Domäne der Literatur stehen im Zeichen doppelten Hegemonieverlusts. „Literacy“ Hegemonie „Buch“ Buch „multiple literacies“ Film Hörbuch TV living book, adventure game, etc.