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Vorlesung, 7. FS, WS 2007/08, Andrologie und künstliche Besamung

Vorlesung, 7. FS, WS 2007/08, Andrologie und künstliche Besamung. Andrologie und Haustierbesamung Teil 1 Dr. J. Erices. Andrologie und Haustierbesamung. montags: 12.00 – 13.30 Uhr, Hörsaal der CTK. Literaturempfehlungen.

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Vorlesung, 7. FS, WS 2007/08, Andrologie und künstliche Besamung

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Presentation Transcript


  1. Vorlesung, 7. FS, WS 2007/08, Andrologie und künstliche Besamung Andrologie und Haustierbesamung Teil 1 Dr. J. Erices

  2. Andrologie und Haustierbesamung montags: 12.00 – 13.30 Uhr, Hörsaal der CTK

  3. Literaturempfehlungen • Busch, W. u. A. Holzmann: Veterinärmedizinische Andrologie. Schattauer, Stuttgart, New York. 2001 • Busch, W. u. Dagmar Waberski: Künstliche Besamung bei Haus- und Nutztieren. Schattauer, Stuttgart, New York. 2007. • Hahn, R., Kupferschmied, H.U. u. F. Fischerleitner: Künstliche Besamung beim Rind. Enke, Stuttgart 1993. • Klug, E. u. H. Sieme: Samenübertragung beim Pferd in Theorie und Praxis. Schaper Alfeld-Hannover. 5. Auflage. 2003. • Aurich, Christine: Reproduktionsmedizin beim Pferd. Gynäkologie - Andrologie - Geburtshilfe. Parey. Stuttgart 2005. • Günzel-Apel, Anne-Rose: Fertilitätskontrolle und Samenübertragung beim Hund. Fischer. Jena, Stuttgart 1994 (VET Special).

  4. 1. Fortpflanzungsphysiologie beim männlichen Tier

  5. Fortpflanzungsphysiologie beim männlichen Tier • Neuroendokrine Regulation der männlichen Geschlechtsorgane • Samenzellbildung (Spermatogene) • Thermoregulation der Hoden und Nebenhoden • Spermienreifung und -speicherung in Nebenhoden • Spermaproduktion • Samentransport im weiblichen Genitale

  6. Neuroendokrine Regulation der männlichen Geschlechtsorgane • Hypothalamus, Hypophyse und Gonaden bilden das biokybernetische System der Fortpflanzung. • In diesem System vollziehen sich die Spermiogenese, die Ovogenese, die Ovulation, die Konzeption, die Gravidität, der Partus und die Laktation.

  7. Neuroendokrine Regulation der männlichen Geschlechtsorgane • Das Hypothalamus-Hypophysen- System wird trotz gewisser Autonomie durch verschiedene Faktoren beeinflußt (äußere, innere Reize). • Exterozeptive Reize: akustische, visuelle, olfaktorische, taktile Reize. • Interozeptive Reize: sog. Neurotransmitter: Acetylcholin, Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, GABA (Gammaamino-buttersäure) und Serotonin. • Lichtimpulse  Retina  Epiphyse (Zirbeldrüse)Melatoninfreisetzung

  8. Hormone, die die Sexualfunktion beim männlichen Tier steuern (1)

  9. Hormone, die die Sexualfunktion beim männlichen Tier steuern (2)

  10. Neuroendokrine Regulation der männlichen Geschlechtsorgane

  11. Pubertät als ein Vorgang • „Erwachen der generativen Funktion der Keimdrüsen“ oder „die Fähigkeit, sich zu vermehren“ •   Die Pubertät als Vorgang ist abhängig von der Fähigkeit des Hypothalamus, ausreichende GnRH zu sezernieren, um die Gametogenese in Gang zu bringen und aufrechtzuerhalten. •   Diese hypothalamische Funktion wird beeinflusst durch • die körperliche Entwicklung des Tieres, • die Reaktion auf bestimmte Umweltfaktoren, • die genetische Veranlagung.

  12. Kriterien zur Pubertätsdefinition im Bezug auf das Alter Das Männchen ist in dem Alter geschlechtsreif, in dem es: • auf Artgenossen aufspringen kann (mit erigiertem Glied), • ejakulieren kann (ohne ausreichende Spermien für eine Konzeption), • den Deckakt vollzieht (mit Spermien, die im Nebenhoden- schwanz gelagert waren), • Samenzellen abgibt, die dann im Harn festgestellt werden, • den Deckakt vollzieht mit ausreichenden Samenzellen, um eine Konzeption zu erzielen.

  13. Samenqualität bei Bullen

  14. Pubertätsalter (Monate) bei einigen Haustieren 1saisonaler Einfluss

  15. Einfluss der Rasse auf das Pubertätsalter bei Milch- und Fleischrindern

  16. Einfluss der Rasse auf das Pubertätsalter bei Milch- und Fleischrindern

  17. Einfluss der Rasse auf das Pubertätsalter bei Milch- und Fleischrindern

  18. Einfluss der Rasse auf das Pubertätsalter bei Milch- und Fleischrindern

  19. Einfluss der Rasse auf das Pubertätsalter bei Milch- und Fleischrindern

  20. GnRH-Freisetzung beim präpuberalen männlichen Tier Der Hypothalamus ist nicht in der Lage, GnRH in ausreichender Frequenz und Amplitude zu sezernieren  die FSH- und LH-Sekretion reicht nicht aus, um die Spermiogenese in Gang zu bringen

  21. Pubertät als ein Vorgang • „Erwachen der generativen Funktion der Keimdrüsen“ oder „die Fähigkeit, sich zu vermehren“ •   Die Pubertät als Vorgang ist abhängig von der Fähigkeit des Hypothalamus, ausreichende GnRH zu sezernieren, um die Gametogenese in Gang zu bringen und aufrechtzuerhalten. •   Diese hypothalamische Funktion wird beeinflusst durch • die körperliche Entwicklung des Tieres, • die Reaktion auf bestimmte Umweltfaktoren, • die genetische Veranlagung.

  22. GnRH-Freisetzung beim postpuberalen männlichen Tier Die GnRH-Sekretion erfolgt pulsatil (alle 2 - 6 Stunden)  die LH-Sekretion ist dann ebenfalls pulsatil genauso wie die Testosteronfreisetzung

  23. Neuroendokrine Regulation der männlichen Geschlechtsorgane

  24. Neuroendokrine Regulation der männlichen Geschlechtsorgane

  25. Neuroendokrine Regulation der männlichen Geschlechtsorgane • Testosteron-Funktionen (lokal) - Haarwuchs - Knochenstoffwechsel - Muskelaufbau - Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale - Funktion der männlichen Reproduktionsorgane • Östrogene: isoliert beim Hengst, Eber, Bullen, Hund, Menschen

  26. Endokrine Regulation - Spermatogenese • Bei einem männlichen zuchtreifen Tier ist eine ungestörte normale Samenzellbildung abhängig von: • adäquater GnRH-Produktion durch den Hypothalamus • ausreichender FSH- und LH-Sekretion durch die Hypophyse • ausreichender Sekretion von Steroidhormonen durch die Gonaden.

  27. Spermatogenese • Vorgang der Bildung männlicher Gameten • Sie beginnt mit der Teilung von Stammzellen und endet mit der Bildung von Spermien. • Phasen der Keimzellreifung: - Mitotische Proliferation und Differenzierung der diploiden Keimzellen (Spermatogonien) - Meiotische Reifeteilung der tetraploiden Keimzellen (Spermatozyten) - Transformation der haploiden Keimzellen (Spermatiden) in Spermien

  28. Dauer der Spermatogenese bei einigen Haustieren und dem Menschen

  29. Thermoregulation der Hoden und Nebenhoden (1) Die Gefäßversorgung des Hodens gewährleistet- den An- und Abtransport von endokrinen Faktoren und Metaboliten- die Regulation der testikulären Temperatur

  30. Thermoregulation der Hoden und Nebenhoden (2) Die Aufrechterhaltung der physiologisch niedrigen Temperatur der Hoden (4 –6°C niedriger als der Korperinnere) erfolgt über zwei thermoregulatorische Systeme:- über die Skrotalhaut kann Wärme nach außen abgegeben werden. - über den Plexus pampiniformis wird nach dem Wärme- austauscher-Prinzip das ankommende arterielle Blut abgekühlt.

  31. The temperature regulation in the ram Senger/Oei (1997)

  32. Spermienreifung und –speicherung in Nebenhoden • Zweck der Nebenhodenpassage: Erlangung der Motilität und des Fertilitätspotentials • Epidydimale Funktion ist androgen abhängig • Länge des Ductus epididymidis (Nebenhodengang) je nach Art: 30 – 60 m • Im NH-Kopf und –Körper findet die eigentliche Spermienreifung statt, während im NH-Schwanz die reifen, befruchtungsfähigen Spermien gelagert werden

  33. Spermienreifung und –speicherung in Nebenhoden Dauer der Nebenhodenpassage (Tage):

  34. Spezies Hodenmasse, Spermienzahl pro Spermienzahl 2 beide Gramm pro Tag 1 (Gramm) testikuläres Gewebe 6 9 Bulle, 650 18 x 10 10 x 10 Milchrasse 6 9 Bulle, 500 18 x 10 8 x 10 Fleischrasse 3 6 9 Schafbock 550 26 x 1 0 14 x 10 6 9 Eber 750 30 x 10 25 x 10 6 9 Hengst 165 18 x 10 3 x 10 6 6 Mensch 40 4,25 x 10 45 – 207 x 10 Spermaproduktionbei Haustieren und Menschen 1 “spermatogenic efficiency“ 2 “daily spermatozoal production“ 3 während der Zuchtsaison

  35. Normale Ejakulatvolumen und Spermiendichtebei Haustieren und Menschen

  36. Spermientransport im weiblichen Genitale

  37. Spermientransport im weiblichen Genitalebei landwirtschaftlichen Nutztieren • Voraussetzung für eine Befruchtung der Eizelle(n) ist vor allem, dass • befruchtungsfähigen Spermien sich in der Eileiterampullen befinden und zwar • in ausreichender Anzahl und • zum richtigen Zeitpunkt im Bezug auf Belegungs- bzw. Besamungszeitpunkt.

  38. Spermientransport Es werden drei Phasen des Samenzellentransportes unterschieden: • initialer schneller Transport,(2) Besiedlung der Spermienreservoirs • (vorwiegend aktiv),(3) langsame Ablösung und Transport der • Spermien (vorwiegend aktiv).

  39. Phasen des Spermientransportes • Zu 1. • Er findet sofort nach der Belegung statt, nimmt 2 -.10 min in Anspruch, • die Mizellen des Zervikalschleims erleichtern das Eindringen der Spermien in die Zervikalkrypten, • Er wird durch die kontraktile Aktivität des Myometrium und Mesosalpinx gefördert. • Zu 2. • In den Zervikalkrypten herrscht ein spermienfreundliches Milieu (Wiederkäuer, Mensch; Hund?) • Zu 3. • Die Spermien werden hauptsächlich durch retrograden Transport, Leukozyteninfiltration und Spermiophagie abgestoßen. • Immunologische Abwehrvorgänge, physiko-chemische und mechanische Barrieren können die Vorwärtsbeweglichkeit der Samenzellen verhindern. • Innerhalb von mehreren Stunden siedeln sich befruchtungskompetente Spermien im Eileiter ein.

  40. Typical neutrophil infiltration pattern into the uterine lumen following insemination in the cow. Senger/Oei (1997)

  41. Seminalplasma • Während der Ejakulation werden die Spermien mit den Sekreten der Anhangdrüsen (Seminalplasma) gemischt • Das Seminalplasma dient als Nähr- und Transportsubstanz. • Die Sekretion der akzessorischen Geschlechtsdrüsen wird durch das Testosteron gesteuert. • Wichtige Sekretionsprodukte sind im Seminalplasma enthalten wie: - hohe Konzentrationen an: Askorbinsäure, Aminosäuren, Peptide, Proteine, Lipide, Fettsäuren, zahlreiche Enzyme - antimikrobielle Bestandteile: Immunoglobuline (IgA) - Hormone: Androgene, Prostaglandine, Östrogene, FSH, LH, Insulin, Prolaktin usw.

  42. Sekretvolumina der akzessorischen Geschlechtsdrüsen 1 1nach Mann u. Lutwak-Mann (1981) u. Kolb (1984)

  43. Spermienanzahl: Ort der Ablage - Ort der Befruchtung Bullenejakulat Von der großen Anzahl der Spermien, die beim Deckakt in die Fornix vaginae plaziert werden, gelangt nur ein sehr geringer Anteil in den Eileiter. Hunter und Greve, 1998

  44. Spermienreservoir im kaudalen Eileiteristhmus • Der kaudale Isthmus fungiert als Spermienreservoir bei • den Wiederkäuern • Pferd und Schwein • beim Hund: ? (Uterindrüsen als Spermienspeicher ?) • Aufgaben des Isthmus: • Selektion der intakten Spermien • Sicherstellung des Überlebens der Spermien • Kapazitation der Spermien • Begrenzung der Spermienzahl am Befruchtungsort

  45. Kapazitation und Akrosomreaktion • Kapazitation ist der Reifungsprozess der Spermien im weiblichen Genitaltrakt • Ejakulierte Spermien, obwohl sie befruchtungsfähig sind, müssen eine "Aktivierungsphase" durchlaufen, um die Eizelle befruchten zu können. • Es handelt sich um Veränderungen im Akrosom und um Veränderungen des Bewegungsmusters (Hyperaktivierung). • Die Dauer der Kapazitation hängt vom Intervall Insemination - Ovulation ab (beträgt einige Stunden). • Kapazitierte Spermien sind kurzlebig und instabil  Transport zur Ampulle und Befruchtung müssen unmittelbar erfolgen. • Nur in kapazitierten Spermien wird durch Kontakt mit der Zona pellucida die Akrosomreaktion ausgelöst.

  46. Kapazitation und Akrosomreaktion

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